Eine Lasik im Ausland ist heute ein zusätzliches Risiko

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Re: 3000 Euro Ersparnis bei gleicher Qualität lohnen schon

von Dr. med. Ron Lehnert » 28.12.2007, 16:31

wermanred hat geschrieben: Hat man tatsächlich mehr Sicherheit in Deutschland ?
Ron Lehnert ist cand. med., Medizinstudent bei der Charite Berlin.
Das erinnert mich an den Grundsatz "wes Brot ich ess, des Lied ich sing".
Die Charite ist nicht mein Arbeitgeber, ich studiere lediglich dort Medizin - was hat das mit meinem objektiven Hinweis auf höhere Risiken bei Auslands-Operationen zu tun?
Außerdem könnte ich genausogut schreiben: Wes Klinik mich lasert, des Lied ich sing.

wermanred hat geschrieben:Aber wie sieht der bundesdeutsche Opertionsalltag aus ?
40 000 Patienten lassen ihr Leben in deutschen Kliniken wegen
Kunstfehlern oder Komplikationen aufgrund von Infektionen, die sich nach der OP einstellen.
1. Quelle?
2. Entscheidend ist nicht die Gesamtzahl sondern die Komplikationsrate in %

Grüsse, Ron

von Chantal » 27.12.2007, 12:58

Hallo Werner,

ein sehr interessanter Post mit guter Argumentation - vielen Dank!

Im Prinzip denke ich da sehr ähnlich wie du, nur kommt bei mir noch die Betrachtung der Höhe der Ersparnis in Bezug zum Risiko der fehlenden Betreuung vor Ort im Bedarfsfall dazu, welche insbesondere davon abhängig ist, welche Art der Behandlung für den entspr. Einzelfall am besten geeignet ist. Zur Erläuterung mein persönliches Beispiel:

Ich hatte meine OP im ISH in Istanbul schon komplett organisiert - Flug und Hotel gebucht und OP-Termin vereinbart. Allerdings machte ich mir Gedanken wg. dem Sprachproblem und der anderen Mentalität, weswegen es leicht zu Missverständnissen kommen kann (ich kann zwar viele Sprachen, aber Türkisch gehört leider nicht dazu...). Also dachte ich mir, dieses Risiko kann ich minimieren, indem ich hier in Deutschland schon einen kompletten Voruntersuchungsprozess durchlaufe - dann weiß ich genau was mich erwartet und kann mich mit meinen individuellen Risiken schon im Vorfeld auseinandersetzen und eine solide Entscheidung treffen. Dort evtl. vor vollendeten Tatsachen zu stehen (falls gerade ich ein grenzwertiger Fall bin oder bei mir besondere Risikofaktoren greifen) und adhoc eine Eintscheidung treffen zu müssen, das war mir dann doch zu krass.

Ich machte also meine Voruntersuchung (bei CV in Frankfurt) und bestand den Eignungstest zur OP. LasIk oder LasEk - zumindest was die Anatomie meiner Augen betraf hatte ich die freie Wahl. Ich wollte LasEk, weil mir der Hornhautschnitt doch etwas suspekt war.

Irgendwann fing ich an zu rechnen: Bei CV insg. ca. 2000 € inklusive Vor- und Nachsorge und allem und das dann noch direkt bei mir um die Ecke. In der Türkei 1050 € ohne Chefarzt + 200 € Flug + ca. 200 € Hotel + ca. 100 € für Essen = 1550 €. Und was, wenn bei mir Komplikationen auftreten und ich nochmal in die Türkei muss? Und die Nachsorge in Deutschland - wer macht die? Da gibt es sicherlich viele Möglichkeiten - allerdings auch nur gegen Cash. Mein Augenarzt sprach von ca. 50 - 100 € pro Untersuchung lt. Gebührenverordnung für Ärzte - bei 5 Untersuchungen macht das im Worst Case 500 €. Und da haben wir es: Es wäre genauso teuer als wenn ich die OP in Deutschland bei CV machen lassen würde - und ich hätte im Extremfall dann weniger Brimborium am Hals. Also war meine Entscheidung gefallen.

Ein paar Gegenargumente kann es allerdings noch geben: Bei CV bekommt man "nur" die Standard-Behandlung ohne Wavefront und anderen Schnickschnack. Da ich weiß, dass Wavefront nur im Bedarfsfall sinnvoll ist (das macht z. B. Fr. Dr. Kandur auch nur dann) und ich zu den Fällen mit regelmäßiger Hornhauttopografie gehöre, war das für mich allerdings kein Gegenargument. Dazu kommt dann allerdings noch die Tatsache, dass in Istanbul (zumindest in den Kliniken, die für mich infrage kamen) schon die Weiterentwicklung des Lasers von CV eingesetzt wird. Nach einer Informationsbeschaffungsaktion diesbezüglich kam ich jedoch zu dem Schluss, dass mein Sehfehler so banal ist, dass die Goodies dieses fortgeschritteneren Lasers für mich nicht maßgeblich sind. Ich war also sehr gern bereit zugunsten der Elimination des Betreuungsrisikos auf die Wellenfrontbehandlung und den moderneren Laser zu verzichten.

Zu dem rechtlichen Aspekt brauche ich nichts mehr zu sagen, denn das sehe ich genauso wie du: Sowohl in Deutschland als auch in Deutschland gilt das Risikoakzeptanzproblem, das jeder durch seine Unterschrift auf sich nimmt. Ohne nachweisliche Fahrlässigkeit oder sogar Vorsatz hat man da so oder so keine Chance!

Summa summarum heißt das: Ohne Voruntersuchung in Deutschland rate ich definitiv von einer OP im Ausland ab! Ansonsten kommt es auf den Einzelfall an! Bei manchen Kandidaten ist es rein kostentechnisch sinnvoller die OP im Ausland machen zu lassen (mit modernerem Laser, Wellenfront etc.), bei manchen (wo die Standard-Behandlung reicht) jedoch weniger!

Für mich war die Entscheidung die OP in Deutschland machen zu lassen völlig richtig. Bei mir kam nämlich noch ein zusätzlicher Risikofaktor hoch, der definitiv gegen die von mir gewünschte LasEk sprach. Bei CV hieß es sofort: "Sie können sagen und machen was Sie wollen - eine LasEk machen wir bei Ihnen definitiv NICHT!", was meiner Meinung nach sehr für die Klinik und deren Ärzte spricht. In der Türkei fragte ich diesbezüglich auch an - dort meinte man allerdings LasEk sei auch in diesem Fall kein Problem. Meine Informationsbeschaffung diesbezüglich ergab allerdings, dass LasIk für mich eindeutig die bessere Wahl wäre. So viel zu meinem Beispiel und Augen-Laser-OP im Ausland...

LG Chantal

3000 Euro Ersparnis bei gleicher Qualität lohnen schon

von wermanred » 26.12.2007, 16:17

Ich kann der Aussage, es sich lohnt sich nicht wegen Lasern ins Ausland zu fahren, absolut nicht zustimmen, es sei denn man hat Geld wie Heu und will es verschenken.
Der erfahrene Mensch (ich bin 53) weiß aber, daß man gerade bei
den Reichen das Sparen lernt.
Warum soll man bei gleicher Qualiät 3000 Euro mehr ausgeben ?
Das Argument Sicherheit ist ein typisches Verkäuferargument, um
Kunden zu verunsichern (gehört zu den 13 Hauptkaufmotiven,
die man lernt appelativ anzuwenden, wenn man z.B. eine Ausbildung als Verkäufer macht).
Hat man tatsächlich mehr Sicherheit in Deutschland ?
Ron Lehnert ist cand. med., Medizinstudent bei der Charite Berlin.
Das erinnert mich an den Grundsatz "wes Brot ich ess, des Lied ich sing".
Aber wie sieht der bundesdeutsche Opertionsalltag aus ?
40 000 Patienten lassen ihr Leben in deutschen Kliniken wegen
Kunstfehlern oder Komplikationen aufgrund von Infektionen, die sich nach der OP einstellen.
Vor der Operation muß man eine Patienteneinverständniserklärung
unterschreiben (in Istanbul genauso).
Auf diesem Formular sind soviele Nebenwirkungen, Risiken aufgelistet, daß bei Eintritt eines solchen Risikos ich keine Chance
habe, bei Gericht eine Entschädigung zu bekommen,
es sei denn, ich kann Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit beweisen.
Dazu bedarf es erstmal eines Gutachtens, dass ich erstmal bezahlen muß.
Darauf wird die gegnerische Partei ein Gegengutachten erstellen.
Das Verfahren wird sich in die Länge ziehen und viel Geld kosten.
Gut ist es dann, wenn man eine private Rechtschutzversicherung dafür hat.
Beim Durchlesen der Patienteneinverständniserklärung in Istanbul, dachte ich kurz daran, es lieber bleibenzulassen.
Bei mir war die OP vor 19 Tagen und ich bin sehr zufrieden.
In der Ferne sehe ich bei Tag und bei Nacht sehr gut.
Nur vorm PC brauche eine Lesebrille mit + 1, für das Lesen habe
ich eine Brille mit + 2,5, um ganz bequem auch kleinste Schriften lesen zu können.
Mir geht es gut und ich bereue (bislang) nicht, 3000 Euro gespart zu haben.
Nach all dem was ich hier im Forum gelesen habe,
kann man sagen: wenn was schief geht (kann genausogut in Deutschland passieren), dann habe ich ein Problem, falls ich diese Reise ganz alleine gemacht habe.
Um diesem möglichen Problem pragmatisch zu begegnen, empfiehlt sich eine gut betreute Gruppenreise wie ich es gemacht habe.
Grundsätzlich scheint es so zu sein daß bis ca. -6 wenig Nebenwirkungen auftreten.
In meiner Gruppe war eine ca. 40 jährige Frau mit - 8 und Hornhautverkrümmung. Nach der Lasik war sie nur glücklich.
Sie konnte am Tag nach der Operation schon sehr gut sehen,
ohne Nebenwirkungen.
Wie es heute aussieht, weiß ich nicht.

Mit freundlichen Grüßen

Werner Redweik, Schiltach[/b]

Moderator

von stareyes » 24.11.2007, 00:52

Ich bin selbst Betreiber eines Forums und weiss wie schwierig es ist seine Meinung nicht zu aussern.

Ich habe lange in Istanbul bzw. arbeite immer noch dort. Zwar bin ich in Forschungszentren tatig, aber ich kenne einige Laserzentren dort. Manche sind wirklich zum heulen, aber es grenzt an Rassismus wenn man "die Turkei" ueber einen Kamm schert.

FYI, die tuerkische regierung subventioniert den ganzen Medizintourismus mit ordentlichen Zuschussen. Deshalb koennen die Krankenhauser sich die Geraete leisten.Dies kommt auch den turkischen Patienten zugute. Ja, wenn die T. in die EU aufgenommen wird, konnte dies das Ende der Subventionierung bedeuten.

Apropos, Dr.......aus Istanbul benutzt 2 Mikrokeratome pro Patient. Durch ihn und auch deutsche Experten habe ich erfahren, dass 1 Mikrokeratom vollig ausreicht. Im Gegenteil, beim 2 Mal schneiden sie besser. Dr........wendet 2 Keratome an und gibt es den Patienten als Souvenir aus psychologischen Gruenden mit.

von flechsig63 » 23.11.2007, 11:21

Hallo Stareyes,

danke für den wohltuend sachlichen und NICHT meinungsmachenden Kommentar. So hätte ich mir das auch von einem Betreiber/Moderator hier gewünscht. :wink:

Gruß Karl

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