Lebensqualität vor/nach der Augenlaser-Operation

allgemeine Themen zu LASIK, Femto-LASIK, LASEK, Epi-LASIK, PRK...die in keine Spezialkategorie passen

Moderator: Frankyboy

spessartjaeger
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Beitrag von spessartjaeger » 01.01.2007, 23:14

@medha
Das was Du sagst, ist genau das, was ich meine.
Auch ich habe die Laser Geschichte schon annähernd solange verfolgt, wie es sie gibt. Bei mir ist die Klinik von Dr. Armbrust in Lohr direkt vor der Haustür. Und die gibt es seit 1986.
Ich finde es nur einfach dreist, wenn Ron behauptet, daß immer das Prinzip der kognitive Dissonanz zum Tragen kommt, wenn sich jemand entschieden hat!

Viel Erfolg bei Deinem Vorhaben
Hermann

PS: das ist in keiner Weise eine Aufmunterung an irgendwen, irgendwas zu tun! Jeder muß für sich entscheiden, ob er ein Risiko eingeht. Ein Risiko ist es auf jeden Fall. Wenn überhaupt, dann streiten wir uns über die Höhe des Risikos. Um nochmal auf Ron einzugehen: Ich würde niemals jemandem empfehlen in falscher Richtung auf die Autobahn zu fahren, nur weil ich´s mal gemacht hab und es ist nix passiert. Wenn aber Tausende rauffahren und es ist ok, dann würde ich mal schauen, ob ich die Schilder richtig gelesen habe! 8)
Nieder mit den Alpen!
Freie Sicht bis zum Mittelmeer!
......und laßt Euch nicht einschüchtern!

Medha
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Beitrag von Medha » 02.01.2007, 10:55

spessartjaeger hat geschrieben:...
, daß immer das Prinzip der kognitive Dissonanz zum Tragen kommt, wenn sich jemand entschieden hat!...
Nee, dann könnte man ja bei jeder Entscheidung, die jemand trifft davon ausgehen. Wichtig finde ich, dass Entscheidung immer was mit Eigenverantwortung zu tun hat. Wenn ich mich im Vorfeld informiere, für mich eine Risikoabschätzung mache und dann nach meinem Wissen/Gefühl/Lebensumständen etc. eine Entscheidung treffe, dann bin ich dafür selbst verantwortlich. Falls etwas schiefgehen sollte, dann kann ich niemandem sonst die "Schuld" geben (was nützt das auch) sondern muss für mich mit den Folgen meiner Entscheidung leben.

Ein Beispiel für kognitive Dissonanz (oder auch "Schönreden" :D ) ist für mich, wenn Leute sich in einer Partnerschaft alles gefallen lassen mit der Begründung "Aber ich liebe ihn/sie doch so sehr!" und jeder der das von aussen beobachtet fragt sich nur, was das mit Liebe zu tun haben soll. Oder wenn sich jemand ein völlig überteuertes Gut anschafft (Küchenmaschine für über 1000€ z.B.) das dafür aber auch in den Augen des Käufers besser ist als alle anderen - muss es ja auch bei dem Preis.

Ich denke, die meisten Leute, die sich im Vorfeld so einer OP in diesem Forum bewegen, gehören zu denen, die sich möglichst gründlich informieren möchten und bewußt eigene Entscheidungen treffen. Diejenigen, die keine Entscheidungen im eigentlichen Sinne treffen, sondern sich nach dem Motto "Der Freund der Mutter meines Kollegen hat das auch gemacht und das hat suuuper geklappt!" einer OP unterziehen, die werden hier kaum sein.

Tami-Blue
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Beitrag von Tami-Blue » 02.01.2007, 14:18

Hallo zusammen,

@Ron
ich stehe jetzt 2 Wochen vor der Op. Um deine Frage zu beantworten: ich verspreche mir mehr persönliche Freiheit von der Op. Ich möchte unabhängig von einer Sehhilfe sein. Meine Brille ärgert und stört mich... sei es das ewige putzen oder anlaufen zu dieser Jahreszeit, das "von der Nase rutschen" beim Sport(Kontaktlinsen vertrage ich nicht wirklich), im Sommer der ständige Wechsel zwischen Sonnenbrille und Brille oder wie Medha schon sagte, beim Verreisen daran denken zu müssen alles dabei zu haben..... ES NERVT!!!! Alles in allem freue ich mich auf den Zeitpunkt aus dem Haus gehen zu können und maximal die Sonnenbrille dabei zu haben :lol: !!! Wie das Gefühl nach der Op ist und ob es so ist wie ich mir vorgestellt habe, berichte ich dann.

Wenn Deine Augenlaser-OP mehr oder weniger schiefgegangen ist und auch Nach-OP´s bei Top-Chirurgen nichts bringen, dann gestehst Du Dir erst ein, dass die Entscheidung für diese Operation ein Fehler war.
Mir ist klar das man sich in einer gewissen "Eupherie" befindet wenn man sich für eine Op entschieden hat, aber das heißt noch lange nicht, dass man mal eben zu einer Op geht wie z.B zum Friseur.
Ich denke jeder entscheidet für sich wie wichtig es ihm ist und wägt die Risiken ab. Den einen stört eine Sehhilfe mehr, den anderen weniger und einige sogar gar nicht. Ich denke letztere wird man hier nicht finden, weil sie sich mit dem Thema gar nicht auseinandersetzten brauchen bzw. das Bedürfnis dazu haben. Leider habe ich auch das Gefühl das immerwieder gewisse "Tiefschläge" verteilt werden, so nach dem Motto: Ihr seid wie die Lemminge, einer rennt vor und alle anderen hinterher ohne nachzudenken. Ron,wenn du zu den Leuten gehörst, die keine Probleme mit der Sehhilfe haben bzw. dich nicht eingeschränkt fühlst, kannst du dich glücklich schätzen, aber denke bitte auch an die Leute, die sich für eine Op entschieden haben und traue ihnen mehr Urteilsvermögen zu. Die positiven Berichte in die Schublade : "kognitive Dissonanz" zu legen, finde ich nicht fair.... und zu sagen, man verdrängt das Negative.... ebenfalls.

@medha und spessartjaeger
ich wünsche euch alles Gute für eure Op.

Lg Tami

David
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Beitrag von David » 05.01.2007, 03:04

Hallo zusammen,

ich bin 24 Jahre jung und trage auch seit meinem 11. Lebensjahr eine Brille. Meine Werte liegen derzeit bei -6,5 und -6,3. Ziemlich kurzsichtig also.
Ich finde, dass mir meine Brille sehr gut steht, so dass ich keinen Wert auf "kosmetische Veränderung" lege. Es sind die alltäglichen kleinen Situationen, die mich stören. Diese sind zwar, einzeln betrachtet, eher unbedeutend, doch summa summarum sehe ich sie als Konflikt in meinem Leben.
Ich möchte...
- im Schwimmbad tauchen können
- vom 3-Meter-Brett springen, ohne die Brille vorher in meine Hand zu nehmen
- frisch gebackene Baguettes aus dem Ofen holen und vom Kalten ins Warme wechseln, ohne eine beschlagene Brille zu bekommen
- mir nicht jeden Tag 2 mal die Brille reinigen
- keine Regentropfen vor Augen haben, wenn ich mich durch den Regen bewege
- morgens aufwachen und mit einer klaren Sicht in einen neuen Tag starten
- mit meiner Freundin Sex haben und ihren Körper scharf sehen ;) und möchte mich nicht vor intensiven Küssen oder sonstigen Berührungen die Brille abnehmen, um sie anschliessend wieder zu suchen
- ein Buch lesen oder einen Film gucken, wenn ich meinen Kopf zur Seite lege, ohne meine Brille einzuquetschen
- keine Brillenränder mehr sehen und eine komplette Klarsicht haben

Viele Kleinigkeiten... dafür sind mir halt andere Dinge eher unwichtig, auf die wiederum andere einen hohen Stellenwert legen. Bevor ich mich aber für eine Operation entscheide, werde ich mich noch intensiv über Risikohäufigkeit informieren und wo ich mich ggf. operieren lassen werde.
Da die Operation eine einmalige Sache ist, sehe ich sie als eine langfristige Investition in ein noch langes bevorstehendes Leben. So gesehen kann ich die ca. 2.500 Euro auf viele Jahre verteilt sehen.

Zu einigen bisher gefundenen Diskussionen ziehe ich übrigens eine Parallele zu einer Diksussion, die ich vor dem Einbau einer Gas-Anlage in mein Auto hatte. Viele haben mich für verrückt gehalten und mir davon abgeraten. Auto sei zu alt, zu viel Platzverlust, zu wenige Tankstellen. Ich hingegen habe es so gesehen: ich fahre das Auto trotz des Alters (Bj. '94) noch einige Jahre, so dass sich die Gasanlage definitiv finanziell lohnen wird, ich fahre so gut wie nie mit mehr als 2 anderen Leuten in meinem Auto, von daher stört mich der durch den Gastank geraubte Platz nicht, und ich habe genau eine Tankstelle, an der ich hier immer vorbeifahre und volltanken kann (150 Liter)... letzenendes ist es wirklich eine individuelle Entscheidung, und nur man selbst kann wirklich für sich entscheiden, ob der Weg richtig ist oder falsch...

Ich hoffe, noch von vielen positiven Erfahrungen zu lesen :)

Pinbot
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Beitrag von Pinbot » 05.01.2007, 16:18

Ich denke, worüber sich alle Beteiligten ( Patienten wie Mediziner) im Klaren sein sollten ist, dass es sich bei dem gesamten Gebiet der RC nicht um eine Heilbehandlung im klassischen Sinne handelt ( Die eigentliche Ursache der Fehlsichtigkeit wird nur selten [reiner Astigmnatismus] wirklich behoben).
Somit erfüllt der Arzt/ Operateur, streng genommen, den Tatbestand der Körperverletzung. Nur durch die Einwilligung des Patienten entfällt die Strafwürdigkeit.

Erst wenn dem Arzt/Operateur/Klinik Fehler oder Unterlassungen (z. B. fehlende oder falsche Informationen, falsche Methode oder Mängel bei der Handhabung oder Wartung des Equipments) nachgewiesen werden können, ändert sich das Bild.

Nun sind die meisten Patienten medizinische Laien. Man kann also kaum erwarten, dass sie von sich aus in der Lage sind, alle Zusammenhänge und möglichen Risiken in vollem Umfang abzuschätzen. Andereseits kann man aber auch erwarten, das sich der Patient so gut wie möglich selbst VOR einer OP informiert, was da mit ihm geschieht ( geschehen soll).

Wer dies nicht tut, handelt imho genau so fahrlässig, wie ein Arzt der die Keratomklinke falsch herum einbaut ( gibt´s nicht? Doch, alles schon vorgekommen).

Aber grade in der Patienteninformation liegt wohl der größte Mangel auf dem gesamten Gebiet der RC.
Ich habe in der Zeit, in der ich mit dem Themenkomplex befasse, festgestellt, dass viele nach der OP ganz erschrocken sind das "ausgerechnet bei IHNEN" irgendetwas ( vermeintlich) schief geht.

Ja! VERMEINTLICH ! Denn seien wir doch mal ehrlich, was wir als Nebenwirkung bezeichnen/empfinden, ist bei näherer Betrachtung ursächlich nicht zu vermeiden. Jeder, aber auch wirklich jeder, Eingriff in den Organismus hat Folgen, die nicht beabsichtig waren oder erst durch den Eingriff entstehen.
Ob ich mir von meinem Friseur die Haare färben lasse ( tue ICH nicht), eine Kopfschmerztablette schlucke oder mich unter einen Laser lege ist somit, im Grunde genommen, erstmal das Gleiche.

Der kleine Unterschied liegt im Bewustsein und der Akzeptanz evntl. "Nebenwirkungen". Eigentlich ist sich jeder bewusst darüber, dass eine Aktion auch eine Reaktion hervorruft.
Man sollte also nicht so blauäugig sein und sagen "Wird schon nichts passieren, gibt ja nur bei 5% der Patienten Nebenwirkungen".

Auf der anderen Seite stelle ich aber grade diese 5% ein wenig in Frage . Mir ist aufgefallen ( nicht nur hier), das es drei Gruppen von Patienten gibt:

1. Die "Mittagspausen- mal aben zum Institut um die Ecke-Geher"
Diese Leute fallen aus allen Wolken, wenn sie Halos, Starbursts oder auch nur die kleinste Abweichung bemerken. Dem entsprechend "laut" ist ihre Präsenz.

2. Die " Mein Bekannter/ Freund/Arbeitskollege hat´s auch getan" Patienten. Diese Gruppe ist zumindest informierter und liest sich auch die "Beipackzettel" durch ( selbst wenn er/sie nicht alles versteht. Zumindest ist ein Bewustsein über die Risiken vorhanden und die Akzeptanz wohl auch höher.

3. Die "Ich weiß was ich tue und kann mit evntl. Folgen leben" Patienten. Diese Gruppe ist die kleinste ( leider), aber man hört auch am wenigsten von ihr obwohl sie, ebenso wie die erstgenannten, durchaus die gleichen Problem hat/ haben kann.

Zur Klarstellung, ich spreche hier ausdrücklich NICHT von offensichtlichen Fehlern bei der OP, sondern von den "systemimanenten" Nebenwirkungen. Ich habe mir versch. Klageschriften gegen Ärzte/Institute in den USA angesehen. Ein Großteil der (abgewiesenen) Klagen ging in´s Leere, weil sie auf der Prämisse beruhten, man sei als Patient nicht über mögliche Folgen aufgeklärt worden oder es läge ein Behandlungsfehler vor. Bei Prüfung der Klagen wurde jedoch immer wieder festgestellt, dass dem nicht so war.

Wenn hier von "kognitiver Dissonanz" die Rede ist ( imho ein "Totschlagargument"), dann trifft das evntl. auf einige Patienten der 1. und zweiten Gruppe zu. So eine Art Selbstschutzmechanismus, um die eigene Entscheidung zu rechtfertigen. Und selbst für diese Gruppe kann immer noch gelten: Es hat sie niemand und nichts gezwungen!

Wie schon einige hier beschrieben haben, ist die Motivationslage " sich sehende Auges in´s Verderben zu stürzen", wohl bei allen Patienten von einem gewissen "Leidensdruck" geprägt. Wie tolerant man gegenüber diesem Druck ist, bestimmt schlußendlich auch die Entscheidung und nicht die mehr oder weniger rationale Ausage von Statisken, Befürwortern oder Gegnern.

Seit 1986 ( erstmaliger Einsatz von Lasern bei einer PRK) bis heute gibt es keine Statistik, die präzise und unzweifelhaft den Risikowert eines refraktiven Lasereingriffs nachweisen kann. Das liegt zum einen an der immer weiter fortschreitenden Technik, die ein Auftreten von Nebenwirkungen oder behandlungsbedingter Erkrankungen reduziert. Daraus ergiebt sich zwangsläufigm, dass die Datenbasis für eine solche Statistik nur sehr begrenzt aussagekräftig (für die Situation zum Erhebungszeitpunkt bzw. davor) sein kann.
Echte Langzeitstudien sind kaum möglich bzw. nur unter dem Aspekt, dass sie sich auf die zum Erhebungszeitpunkt gültige Methodik und Technik beziehen.

Hinzu kommt der, oben schon angesprochene, persönliche Aspekt. Tritt etwas "unerwartet" ein, wird mich das Ereigniss subjektiv um vieles härter treffen als wenn ich damit rechnen musste. Wenn ich nach der Schwere der Nebenwirkung befragt werde ( abgesehen davon, wenn es dafür eine tatsächluch objektive "Bewertungsskala gibt), macht also mindestens 50 % der Beurteilung mein persönlicher Eindruck aus.

Dazu kommt dann der "Lautheitsfaktor". Fast jeder statischen Erhebung wohnt ein eine gewisse Vorspannung inne. Sprich, man möchte etwas wissen/ beweisen. Mal abgesehen von reinen globalen Zählungen, kann also schon die Art und Wiese WIE und VON WEM eine Statistik erhoben wirdm das Ergebniss beienflussen. Dazu kommen noch Schneeballeffekte. Habe ich Kenntniss von vorhergegangene Ergebniss, beeinflusst dies meine Einstellung u.U. meine Bewertung.

Was bleibt also übrig, als eine emotionale Entscheidung zu treffen. Jemanden aber für diesem naturgemäß, sehr persönliche, Entscheidung zu verurteilen, wäre genauso falsch, wie ihn direkt oder indirekt in die eine oder andere Richtung zu drängen.

Als Arzt ist man verpflichtet seinen Patienten vor Schaden zu bewahren:

Die Gesundheit meines Patienten soll oberstes Gebot meines Handelns sein aus "Genfer Deklaration des Weltärztebundes"

Gegen diesen "Eid" würde jeder Mediziner verstossen, wenn er seinen Patienten im Unklaren über die Folgen eines Eingriffes ließe. Aber ich stelle mir ernsthaft die Frage, ob er nicht genauso "schädlich" handelt, wenn er den Patienten subjektiv informiert und ihn damit eben nicht von dem Leidensdruck ( und sei er für den Arzt noch so unverständlich und nicht nachvollziehbar) befreit.

Objektivität ist, grade bei emotional besetzten Themen, selten oder gar nicht zu erreichen. Was bleibt, ist also meine persönliche Entscheidung ( wie auch immer zustande gekommen) und die Akzeptanz dieser Entscheidung. Dies gilt für beide Seiten, sowohl für mich als Patienten ( der sich über mögliche Konsequenzen bewust ist) als auch für alle anderen, mittelbar oder unmittelbar, Beteiligten.

Gruß
Pinbot

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