Hallo Angie,
bis vor einem oder eher eineinhalb Jahren brauchte ich keine Brille und habe selbst winzige Sachen gut sehen können. Irgendwann haben mich dann selbstleuchtende Verkehrsschilder in einem Tunnel enorm gestört. Da habe ich noch gedacht, wie kann man nur solche Verkehrsschilder bauen, die sind ja unmöglich. Die haben so ganz viele kleine bunte Lämpchen und das sah für mich aus wie ein buntes Farbenmeer. Etwas später haben mich dann auch die Rücklichter anderer Autos gestört.
Ich bin also zur Augenärztin und da hat schon die Schwester am Refraktometer gesagt: "Ha, Sie brauchen aber eine Brille!". Mein linkes Auge war zu dem Zeitpunkt schon +2.50 +1.00 Zyl, das rechte war soweit ok +0.5. Die Augenärztin hat mir dann gesagt, dass sie einen beginnenen Grauen Star erkennen kann und ich soll mir keine teure Brille machen lassen, weil sich die Werte noch ändern können.
Vom Optiker habe ich mir aber trotzdem eine tolle Brille machen lassen - ich habe gesehen wie ein Luchs 160% (ungelogen)! Wenig später habe ich es aber schon wieder gemerkt - ich konnte mit dem linken Auge allein nicht mehr lesen. Auch das mit den Lichtern war wieder da. Zu Weihnachten ist das ja mal ganz schön, aber sonst stört's gewaltig

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Also bin ich wieder zu meiner Augenärztin und die hat dann schon etwas um die +5.00 auf dem betroffenen Auge gemessen. Eine Korrektur mit Brille ist da kaum noch möglich, weil der Unterschied zwischen den Augen zu groß ist. Sie hat mir also zu einer OP geraten und mich zu einem Spezialisten geschickt. Zu dem Zeitpunkt habe ich dann auch die Trübung deutlich wahrgenommen.
Anfang des Jahres war ich zu einer Info-Veranstaltung bei dem Arzt und habe mir mit der Überlegung reichlich Zeit gelassen. Mit der Zeit wurde die Sicht auf dem betroffenen Auge dann sogar wieder besser!
Die Doppelbilder haben abgenommen und ich konnte dann vom Optiker sogar wieder ein schwächeres Glas einsetzen lassen. Momentan habe ich links nur noch +1.50. Allerdings hat im Gegenzug die Trübung sehr zugenommen. Gegenstände vor hellem Hintergrund (z.B. Pflanzen im Fenster) erscheinen eher als Schatten denn als Bild (Details verschwinden ganz). Der Seheindruck ist insgesamt aber besser als mit den störenden Doppelbildern, weil das Gehirn aus dem "Schattenbild" und dem klaren Bild des zweiten Auges ein scheinbar richtiges Bild zusammensetzen kann.
Insgesamt leidet aber das Kontrastsehen und zunehmend auch das räumliche Sehen. Der Entschluss steht also fest - ich werde das Auge operieren lassen. Derzeit warte ich noch auf die Bestätigung der Krankenkasse, dass sie die Kosten übernimmt.
Ich hab' meine Geschichte mal etwas ausführlicher beschrieben, weil es wohl ein typischer Verlauf ist. Ich hab' das ja (bisher) nur auf einem Auge - wenn jemand das aber auf beiden Augen hat, wird das Kontrastsehen so schlecht, dass Autofahren zu einem echten Risiko werden kann. Ich denke da inzwischen wirklich anders als noch vor ein paar Jahren. Ich schaue lieber einmal mehr, bevor ich losfahre und wenn ich mit dem Motorrad unterwegs bin, traue ich KEINEM Autofahrer mehr - sorry!
Aber zurück zu Deiner Frage... Es wird bei mir also im Grunde keine Fehlsichtigkeit korrigiert, sondern wieder für eine klare Sicht gesorgt - so hoffe ich zumindest

Eine leichte Hornhautverkrümmung soll aber auch gleich korrigiert werden. Die habe ich wahrscheinlich schon immer und mir ist es halt nie bewusst gewesen oder die natürliche Linse konnte das irgendwie ausgleichen. Auf dem gesunden Auge ist die Hornhautverkrümmung sogar noch stärker, aber ich merke sie trotzdem kaum.
Ich habe auch lange hin und her überlegt, ob multifokal oder nicht. Da aber das andere Auge wahrscheinlich auch einen Grauen Star bekommen wird, muss ich im Grunde schon so denken, als hätten es beide Augen. In dem Fall würde dann in der Nähe etwas fehlen also bleibt nur multifokal.
Wie ist Dein Eindruck beim Autofahren? Merkst Du irgendwelche Beeinträchtigungen?
Viele Grüße
Uwe