Bei der Voruntersuchung wurde meine Hornhautdicke noch einmal festgestellt, einige andere kleine Tests gemacht und meine Werte festgestellt: R -2,25 /- 0,75 /165° und L -2,00/-0,50/10°, nahezu gleich den Werten, die EuroEyes festgestellt hatte.
Die ärtzliche Voruntersuchung wurde von einer türkischen Ärtztin gemacht, mit der ich nur auf Englisch sprechen konnte. Es wäre mir lieb gewesen, wenn ich darauf vorher hingewiesen worden wäre. Problematisch war es nicht, und für die deutschen Patienten, die das wünschten (selbst bin ich Niederländerin), gab es einen netten Dolmetscher, der nebenbei auch noch einiges erklärte.
Beim Buchstabenlesen hatte ich das Gefühl, dass die Ärtztin manchmal zu schnell zufrieden war mit dem, was ich lesen konnte, d.h. auch wenn ich nur einen Buchstaben einer Zeile entziffern konnte, schien für sie damit die ganze Zeile in Ordnung zu sein. Das kann allerdings auch nur meine beschränkte Erfahrung sein. Ich hätte da ein wenig mehr Erklärung erwartet. Nach den Augentropfen und entsprechender Kontrolle gab es ein kurzes Gespräch mit Dr. Sener und Richard Kievitsbosch. In dem Gespräch wurde nochmals bestätigt, dass meine Augen problemlos behandelt werden konnten. Im schlimmsten Fall könnte ein Ergebnis von -0,75 dabei herauskommen, was als sehr unwahrscheinlich eingestuft wurde, aber womit ich mich mit meiner Unterschrift einverstanden erklären sollte. Im Nachhinein kommt mir diese Abweichungsspanne ziemlich groß vor, die wahrscheinlich eher dazu dient International Vision Centers abzusichern gegen die Pflicht, bei einer eventuellen Unterkorrektur nachlasern zu müssen. Ich habe den Eindruck, dass andere Kliniken kleinere Spannen haben. Ausserdem wurde mir nicht erzählt, welche Werte letztendlich als Ausgangspunkt für die OP genommen werden sollten. Auf spätere Nachfrage wurde ich informiert, dass sowohl das rechte als das linke Auge auf -2.0 gelasert werden sollten (+ Zylinder natürlich) anstatt R auf - 2,25. Dies auf Grund der Messungen der Ärtztin beim subjektiven Test.
Nach dem Gespräch hatte ich einige Stunden Zeit um meine Pupillen wieder "schrumpfen" zu lassen. Um 15.00 Uhr sollte dann die OP stattfinden. Weil es allerdings bei mir länger dauerte als bei allen anderen Patienten, bevor die Pupillen wieder klein genug waren, war es letztendlich ungefähr 16.00 Uhr, bevor ich als letzte (von ungefähr 7 Personen) an der Reihe war. Von Richard wurde mir, auf meinen Wunsch, nochmal der Verlauf erklärt. Dann ging es zügig los. OP-Kleidung, Tropfen, und zum Femto-Gerät. Da präparierte Dr Zandbergen die Flaps. Ihn hatte ich vorher nicht gesprochen, aber er war sachlich und freundlich. Die Erfahrung war sicher unangenehm, aber nicht schmerzhaft. Dann ging es, nach einer kurzen Pause zum anderen Zimmer, wo Dr Sener mich behandelte. Was mich sehr gestört hat, war, dass kaum mit mir gesprochen wurde. Ich habe selbst fragen müssen, welches Licht ich beobachten sollte. Auch wenn das vielleicht evident wäre, dann wäre es dennoch schön, noch einmal mit einigen Sätzen begleitet zu werden. Stattdessen unterhielten Dr Sener und Richard Kievitsbosch sich u. a. über die Umsätze der Woche, was ich als sehr unangemessen empfunden habe.
Nach der OP war meine Sicht erstmal sehr verschwommen, so als hätte man Vaseline auf der Brille. Auch fühlten die Augen sich an, als wäre eine Menge Sand darin. Es war allerdings gut auszuhalten. Mit Nachtbrille und Tropfen (mußte selbst wieder nachhaken) wurde ich letztendlich von meiner Schwester abgeholt.
Nach einer Stunde fing dann das furchtbare Brennen an. Ich habe mich nur noch mit meiner Sonnenbrille in einem dunklen Zimmer hinlegen können. War zuerst das Gefühl als würden immer mehr Eimer Sand in meine Augen gestreut, so hatte ich später das Gefühl als käme da noch ein wenig Salpeter dazu. Ich war hierauf allerdings vorbereitet, und konnte es durchaus aushalten. Nach ungefähr vier Stunden linderte das Brennen sich und zwei Stunden später habe ich sogar noch einiges mitbekommen von Michael Jacksons Trauerfeier im Fernsehen, wobei es schon möglich war die Untertitel mehr oder weniger problemlos zu lesen!
Am nächsten Tag haben meine Augen sich beide sehr "sandig" angefühlt. Die Sehkraft war schon deutlich besser. Die Kontrole war kurz und bei dem Sehtest waren meine Augen angeblich beide auf 80%, obwohl ich wieder das Gefühl hatte, dass die Ärtztin schon schnell meinte, dass ich etwas lesen konnte, auch wenn das nur ein Buchstabe aus einer sonst unlesbaren Zeile war, wobei ich auch noch raten sollte. Im Verkehr habe ich letztendlich auch nicht die Zeit endlos zu überlegen ob irgendwo ein P oder D steht und auch keine Lust raten zu müssen. Aber wie gesagt: es kann sein, dass das Ganze einen Sinn hat, aber den möchte ich dann irgendwann auch gerne hören.
Abends war alles noch besser geworden, obwohl alle Strassenlaternen Halo’s hatten. Auch tagsüber sah ich schon Halo’s um weiße Körper gegen einen dunklen Hintergrund, zum Beispiel um weiße Papierschnipsel auf dem verregneten Bürgersteig. Ein sehr merkwürdiger Anblick, der allerdings verschwinden sollte in den nächsten Wochen.
Heute, vier Tagen nach der Behandlung, sehe ich durchaus besser als mit meinen Linsen (die allerdings auch nicht torisch waren), aber noch nicht so gut wie mit meiner Brille. Vor allem das rechte Auge kommt noch nicht so richtig im Schwung.
Fazit: Empfang und Begleitung von International Vision (Richard und Team) war durchaus freundlich, locker und geduldig. Für die Beantwortung von Fragen wurde ausreichend Zeit genommen. Im Laufe des Tages gab es manchmal ein wenig hektische Momente, weil mehrere Leute immer wieder zu verschiedenen Tests kommen sollten. (Ich musste z.B. nach der OP zweimal sagen, dass ich noch keine erste Nachkontrolle hatte). Teilweise wurde die Unruhe auch verursacht durch einen hysterischen Ausbruch einer der anderen Patienten nach ihrer OP, die vom Team allerdings gut aufgefangen wurde. Die Patientin schien sich sehr schlecht auf ihre OP vorbereitet zu haben (wie Paier auch schon in seinem Erfahrungsbericht schrieb) und war angeblich nach ihrer OP gleich draußen um eine zu rauchen, was mir sehr unvernünftig vorkam.
Die Information hatte teilweise auch ohne meine Nachfragen deutlicher sein können (z.B. die angepassten Ausgangswerte für die OP). Anderseits werden normalerweise viele Fragen schon bei der ersten Untersuchung besprochen, die ich ja nicht bei International Vison Centers hatte. Ich hatte also einen Nachholbedarf.
Die Behandlung selbst ist mir 100% leichter gefallen als gedacht. Bei einem nächsten Mal möchte ich Voruntersuchung und Behandlung nicht mehr am selben Tag haben. Nicht weil es körperlich zu anstrengend wäre, aber um mehr „Luft“ zu haben und alles besser verarbeiten zu können.
Im großen und ganzen bin ich mit der Begleitung und Behandlung von International Vision Centers sehr zufrieden.
Letztendlich kommt es allerdings auf das Resultat an: damit bin ich jetzt, vier Tage nach Behandlung, sicher zufrieden, auch wenn mein rechtes Auge noch nicht so richtig mitkommt. Die Sehkraft sollte allerdings in den nächsten Wochen besser werden. Wenn die sich so entwickelt wie in den letzten Tage, habe ich gute Hoffnung!
Zum Schluß: ich habe diesen Erfahrungsbericht geschrieben auf Bitte von Richard Kievitsbosch (gegen eine extra Packung Kunsttränen

Herzlichen Gruß, Oog