So, nun habe auch ich es hinter mir. Vor 2 Tagen ließ ich bei Dr. Smettan in Stuttgart eine LASIK durchführen, der Flap-Schnitt wurde mit einem Femtosekundenlaser gemacht. Die eigentlich Laserung wurde mit dem VISX Star S4 vollzogen - mit allem drum und dran (also auch mit individueller Wellenfront und so).
Meine Werte vor der OP:
RA: -7,25 Dpt, -1,75 Cyl, 152°, Visus 0,8, HHD 544 µm
LA: -6,75 Dpt, -1,5 Cyl, 6°, Visus 0,8, HHD 533 µm
Visus mit beiden Augen mit best korrigierter Brille war 1,0.
Pupillendurchmesser ist 5,5 mm.
Der Abtrag beim Lasern war pro Dpt. etwa 14 µm. Optische Zone war 8 mm. Restdicke der HH nach der OP UNTER dem Flap auf dem rechten Auge 313 µm und auf dem linken Auge 310 µm. Der Flap ist 105 µm dick.
Meine Werte 1 Tag nach der OP:
RA: 0 Dpt, 0 Cyl, Visus bei subjektivem Refraktionieren 0,7-0,8
LA: 0 Dpt, 0 Cyl, Visus bei subjektivem Refraktionieren 0,8-1,0
Den Visus mit beiden Augen weiß ich nicht so genau, es lag halt irgendwo zwischen dem Visus des rechten und des linken Auges.
Zum subjektiven Refraktionieren muß ich aber sagen, daß ich die Buchstaben auf der Tafel nicht klar und deutlich sehen konnte und eher geraten habe. Zu meinem momentanen Sehempfinden aber etwas weiter unten.
Der Tag der OP:
Meine Schwester ließ sich an dem Tag nachlasern (zu ihr dann noch ein paar Worte weiter unten), also gingen wir zusammen zu Dr. Smettan. Auch nicht schlecht, dann fühlt man sich nicht so alleine

In dieser Zeit wurden dann nach und nach noch ein paar Untersuchungen gemacht, wie nochmaliges Refraktionieren, Hornhautdickenmessung und so.
Irgendwann kam die Helferin mit einem "Cocktail" an, den ich brav getrunken habe. Ob es gewirkt hat, weiß ich eigentlich nicht. Nach kurzer Zeit wurde ich in einen Raum nebenan geführt, dort durfte ich noch offene Fragen stellen, wurde über den Ablauf der OP aufgeklärt, meine Augenpartie wurde desinfiziert und ich bekam das obligatorische Häubchen und einen Schutz für die Schuhe angezogen. Nach einer kurzen Wartezeit war es dann so weit und ich wurde - blind wie ein Maulwurf, wie es halt so ist mit insgesamt 9 Dpt - in den OP-Saal geführt, wo ein Vorraum getrennt durch eine Glasschiebetür war mit einem Wartesessel. Dort setzte ich mich hin - aber für keine halbe Minute, denn schon kam eine OP-Schwester und führte mich in den OP-Saal. Schemenhaft konnte ich noch mind. eine Schwester und Dr. Smettan "erkennen" (erkennen ist übertrieben, ich sah halt, daß dort noch Personen sind und wußte ja, wer das sein müßte).
Im OP-Saal war es sehr kalt, ein klimatisierter Raum und ich wurde gefragt, ob ich eine Decke haben möchte, was ich aber verneinte. Alles sah sehr modern und steril aus, was mein Vertrauen erweckte. Auch die OP-Schwestern und der Arzt waren wie man's von KKHs kennt in OP-Kitteln und mit Mundschutz versehen. Die Liege war sehr bequem und ich bekam nochmal alles erklärt, was nun passiert und auch, wie ich mich verhalten soll - also ganz still liegen, immer mitarbeiten, den Kopf immer genauso lassen, wie sie es mir sagen und auch mit den Augen immer da hinschauen, wo sie es mir sagen (oben, unten geradeaus auf das rote Licht). Dann kamen schon die Betäubungstropfen und mein linkes Auge wurde abgedeckt, beim rechten Auge die Lidsperre eingesetzt. Irgendwie ging's ab diesem Zeitpunkt wie ein Film an mir vorbei und ich versuchte mich nur darauf zu konzentrieren, immer da hinzuschauen, wo die Schwester sagte. Das Auge wurde angesaugt, ich wurde unter den Femtolaser geschwenkt, der sich an diesen Ansaugring andockte. Dann hieß es - nun 30 Sekunden! Die Schwester zählte im 10 Sekundentakt die Sekunden runter und der Femtolaser machte seinen Schnitt. In dieser Zeit sah ich eigentlich nix und hörte auch nix, der Laser arbeitete geräuschlos. Der Druck vom Ansaugen und so war unangenehm, aber erträglich. Schmerzen verspürte ich überhaupt nicht. Dann war der Schnitt fertig und die Ansaugung wurde gelöst, ich wurde wieder zurückgeschwenkt.
Dann wurde sogleich das rechte Auge auf dieselbe Art vorbereitetet und der Femtoschnitt wurde ebenfalls durchgeführt.
Nach dieser Prozedur sah ich noch schlechter als vorher

Nun wurde der Flap am rechten Auge angehoben, ich sah noch das Instrument, mit dem es gemacht wurde. Ich habe aber absolut nichts gespürt, einzig dieses rote Licht, welches ich fixieren sollte, wanderte immer weg und verschwand manchmal. Ich hatte auch absolute Mühe, meine Augen offen zu halten, weil es enorm blendete (da war ein helles Licht um den roten Punkt, Dr. Smettan muß ja sehen, was er tut). Aber da ja eine Lidsperre angebracht war, hatte ich keine andere Wahl - aber man zwinkert dennoch unwillkürlich, nur nützt es nix.
Nachdem der Flap angehoben war, wurde alles superundeutlich und ich konnte kaum noch das rote Licht erkennen. Aber naja, erahnen konnte ich es, das reichte wohl. Zumindest sagte man mir immer wieder, daß ich alles super und genau richtig machen.
Nun wurde ich unter den Excimer-Laser geschwenkt und dann hieß es - nun 52 Sekunden. Im Gegensatz zum Femto-Laser machte dieser Laser ein klackerndes Geräusch. Wieder im 10-Sekundentakt zählte die Schwester runter, während der Laser sein Werk vollbrachte. Ich sah dabei ein blaues Licht, welches immer mal wieder seine Größe und Position änderte. Das Sehen schwankte in dieser Zeit ziemlich. Aber ich konzentrierte mich tapfer auf den roten Punkt und erst gegen Schluß nahm ich diesen leicht verbrannten Geruch wahr.
Nachdem der Laser fertig war, wurde das Auge gespült und getropft und gespült und getropft. Eine wahre Dusche. Dann wurde der Flap angelegt, ich sah eine Art Pinsel, mit dem der Flap gatt gestrichen wurde. Dann eine Verbandslinse drauf und diese "Fliegenaugenhalbschale" als Schutz und fertig

Die gleiche Prozedur natürlich noch am linken Auge, da arbeitete der Laser 42 Sekunden.
Als ich nach insgesamt etwa 15-20 min (im OP-Saal) fertig war, sah ich durch diese Halbschalen nur schemenhaft, aber was ich sah war sehr, sehr milchig und noch undeutlich. Ich wurde von einer Schwester in einen Raum geführt, wo ich mich auf einer Liege mit einem Glas Wasser ausruhen durfte. Mir ging es ganz gut, war nur verspannt, weil ich während der OP etwas verkrampft war (wollte ja "Haltung" bewahren). Schmerzen hatte ich absolut keine.
Nach einer halben Stunde war die erste Nachuntersuchung, es sah alles gut aus, der Flap saß richtig. Die Verbandslinse wurde entfernt.
Bei der Heimfahrt hatte ich eine Gletscherbrille auf, die rundum Blendschutz bieten sollte. Aber wenn die Sonne in's Auto schien, blendete es mich trotz dieser Brille und geschlossenen Augen.
Zu Hause angekommen war erstmal eine Runde schlafen angesagt. Ca. 2-3 h später wachte ich auf. Meine Sicht war noch sehr vernebelt und undeutlich, aber ich hatte keinerlei Schmerzen, nur ein ganz leichtes Fremdkörpergefühl und ein leichtes Brennen. So blieb es dann die nächsten 1-2 h, bis es immer besser wurde. Schon etwa 6 h nach der OP hatte ich nicht mal mehr dieses Brennen oder Fremdkörpergefühl. Das einzige, was ich noch spürte, war ähnlich wie wenn man harte Kontaktlinsen drin hat und man spürt den Rand, wenn man hochguckt und sie runterrutscht. Anders kann ich es nicht erklären.
Also ich kann sagen, ich hatte ab diesem Zeitpunkt keinerlei Beschwerden mehr - nur im rechten Auge hat es 2 oder 3 Mal für Sekundenbruchteile "reingestochen", das war alles.
An diesem Abend schauten wir gemeinsam einen Film an, allerdings muß ich schon sagen - ich sah zwar etwas und konnte der Handlung folgen, aber es war doch noch recht undeutlich, milchig und unscharf. Alles strahlte ein wenig, als wäre die Welt weichgezeichnet. Auch war ich noch sehr blendempfindlich.
Nachts schlafe ich nun mit diesen Augenschalen, ich hoffe, nicht mehr lange - denn ich kann mit den Dingern einfach nicht gut schlafen. Da ich mir als langjähriger Träger von harten Kontaktlinsen das Reiben im Auge abgewöhnt habe, glaube ich, ich könnte auch ohne diese Schalen auskommen. Aber ich möchte ja auch kein Risiko eingehen und trage sie also brav.
Am nächsten morgen wachte ich auf und spickelte durch die Löcher der Augenschalen. Was ich sah, stimmte mich positiv....und die Neugier war nun da! Ich entfernte also schnell die Schalen und schaute aus dem Fenster, blickte mich im Zimmer um. Und ich sah!!! Das war schon ein tolles Gefühl!! Es war deutlich besser als am Abend zuvor.
Je länger ich wach war, umso milchiger wurde meine Sicht wieder und damit wieder undeutlicher. Den klarsten Blick hatte ich kurz nach dem Aufwachen.
Wir hatten dann die Nachuntersuchung bei Dr. Smettan, der Flap saß gut und die Ergebnisse des Sehtests stehen ganz oben in meinem Beitrag. Die automatische Messung ergab, daß ich plan bin. Wow. Ich sagte Dr. Smettan, daß ich aber alles noch undeutlich, unscharf und milchig wahrnehme. Er meinte nur: "Na das ist ja wohl normal - bei DER Korrektur!" Letztendlich sei es wohl nun eine Heilungssache.
Der nächste Termin ist in einer Woche - bin gespannt, was dann rauskommt. Den restlichen Tag verbrachte ich die meiste Zeit mit Gletscherbrille und versuchte, so oft wie möglich die Augen zu schließen. Die Sehkraft schwankte, manchmal hatte ich wie so "Lichtblicke" - eigentlich immer, wenn ich eine Weile die Augen geschlossen hielt und sie dann wieder öffnete. Je länger die Augen offen waren, umso schlechter wurde die Sicht.
Das abendliche Fernsehschauen war problemlos und ging schon ganz gut - Lichter jedoch, z.B. das Stand-By-Licht am Receiver, strahlten. Richtig scharf sah ich dadurch nicht.
Heute ist Tag 2 nach der OP. Auch heute morgen war es wieder so, daß ich kurz nach dem Aufwachen klare Sicht hatte, sogar die Aufschrift der Glühbirne an der 3 m hohen Decke erkannte (aber nicht lesen konnte - aber ich sah deutlich die Schrift) und mein erster Gedanke: Dr. Smettan hat Recht, ich bin plan!! Und jubelte innerlich. Doch dann wurde es wieder schlechter, hatte wieder milchige Sicht und damit kommt auch eine gewisse Unschärfe. So als hätte ich wieder meine Kontaktlinsen drin und diese typische vernebelte Sicht, die ich immer durch die vielen Ablagerungen auf den Kontaktlinsen hatte, weil ich dauernd entzündete Augen damit hatte.
Ca. 2 h nach dem Aufstehen war das kleine Stand-By-Licht am Fernseher aus ca. 3 m Entfernung tatsächlich ein Punkt mit dem linken Auge, mit dem rechten Auge strahlte er etwas. Das rechte Auge ist generell etwas schlechter als das linke Auge - zumindest subjektiv, denn objektiv bin ich ja anscheinend auf beiden Augen plan. Nach ca. 4 h war dieses Stand-By-Licht kein Punkt mehr, sondern strahlte auf beiden Augen. Also verschlechtert sich meine Sicht eindeutig, je länger ich wach bin.
Heute nachmittag hielt ich ein Mittagsschläfchen - schadet ja nicht, den Augen etwas Ruhe zu gönnen. Und siehe da - nach diesem Schläfchen war der Lichtpunkt wieder ein Punkt! Diesmal sogar auch fast gut auf dem rechte Auge.
Na nun hoffe ich, daß es tatsächlich nur eine Heilungssache ist und dieser milchige Belag und die Unschärfe immer besser werden. Denn die klaren Momente sind schon vielversprechend. Mich wundert bzw. verunsichert nur etwas, daß viele im Forum die eine ähnliche Korrektur wie ich hatten, von einer klaren Sicht am Tag nach der OP berichten. Kann jetzt nur hoffen, daß das bei mir nix negatives bedeutet und einfach individuell verschieden ist.
Ach ja - meine Augen sahen nach der OP überhaupt nicht mitgenommen aus. Keine Blutergüssen, keine Schwellungen, gar nix. Das weiße im Auge war normal weiß, keiner hätte gesehen, daß ich eine OP hinter mir habe.
Tropfen muß ich 5 Mal am Tag Cortison (INFLANEFRAN FORTE) und so oft ich möchte Tränenersatz (BIOLAN) - aber erst seit dem Tag nach der OP. Trockene Augen habe ich bisher nicht mehr als vorher. Also momentan nur direkt nach dem Aufwachen, ansonsten keine Probleme. Die Augentropfen brennen manchmal etwas.
Schmerztechnisch ist es so, daß wenn ich nicht wüßte, daß ich eine OP hatte, es wirklich nicht wüßte

Werde dann weiter berichten.
Ach ja, noch ein paar Worte zu meiner Schwester: Sie hat bereits vor 5 Jahren in Dresden eine LASIK machen lassen mit ähnlichen Ausgangswerten wie ich. Der Flap-Schnitt wurde aber mit dem Keratom gemacht.
Meine Schwester hatte nach der OP Doppelkonturen und Halos. Sie kam zwar ohne Brille zurecht, brauchte aber für's Autofahren und Fernsehschauen immer noch eine Brille, weil auf einem Auge zusammen mit dem Zylinder -1,75 Dpt Rest waren, auf dem anderen Auge um -1 Dpt. Das ist einfach zu viel.
Bei der Voruntersuchung bei Dr. Smettan kam dann raus, daß sie eine absolut unregelmäßige Hornhautoberfläche hat, also quasi auf 3 Flächen einen Astigmatismus. Daher wohl auch die Doppelkonturen. Dr. Smettan war der Meinung, er kann das verbessern, aber das Problem war die HHD. Da der Flap bei ihr 160 µm dick ist, kam er an die Grenze - nämlich die berühmten 250 µm unter dem Flap. Er sagte, da geht er keinesfalls darunter. Er klärte meine Schwester über die Risiken auf und sie mußte unterschreiben, daß sie sich bewußt ist, daß dann auf einem Auge nur noch 250 µm übrig sind, auf dem anderen Auge glaube ich 270 µm. Meine Schwester entschied sich trotzdem für die Relasik.
Also hatte sie am selben Tag wie ich, nur eine halbe Stunde vor mir, die erneute OP. Der Flap wurde problemlos nach 5 Jahren wieder angehoben!! Erstaunlich, nicht? Dr. Smettan sagte noch, der Flap sei sehr gut verheilt und den Rand sieht man kaum noch. Und dennoch hat er ihn angehoben - er meinte, das wäre wie ein Klettverschluß. Es bilden sich Gewebebrücken, aber der Flap wächst nicht vollständig an. So kann er diesen "Klettverschluß" mit einem Instrument wieder lösen, er sah darin kein Problem - und es war auch keines. Alles verlief bestens. Die Laserung dauerte bei ihr nur 8 bzw. 6 Sekunden.
Meine Schwester hatte postoperativ genau dieselben Beschwerden wie ich, auch diese milchige Sicht und schwankende Sehfähigkeit. Beim Sehtest am Tag nach der OP sah sie allerdings mehr als ich, um die 80-100% pro Auge.
Jetzt, 2 Tage nach der OP sagt sie, es ist für sie eine deutliche Besserung. Vor der OP sah sie sehr unterschiedlich, hatte das Gefühl, das rechte Auge "steht hinter" dem linken Auge. Das machte sie ganz wuschig. Das ist jetzt weg - momentan ist zwar mal das linke Auge, mal das rechte Auge etwas besser, aber insgesamt sind die Augen nun gleichwertig und sie hat wieder ein normales Sehgefühl. Die Doppelkonturen sind auf einem Auge noch nicht ganz weg, aber sie sieht es sehr viel weniger und nur noch sehr schwach. Es gibt Hoffnung, daß das noch komplett verschwindet.
Sie sagte mir heute, nun hat sie das erste Mal kein Verlangen mehr nach einer Brille! Für sie war die ReLASIK bis jetzt also ein absoluter Erfolg.
Da wir den Nachuntersuchungstermin in einer Woche wieder gemeinsam haben, werde ich auch hier über die Ergebnisse berichten.