Viele Leute melden sich hier nur für die Zeit, in der die Angelegenheit akut ist. Meine OP war im april 2007 und es geht mir um einen ehrlichen Erfahrungsaustausch, ich mache keine Werbung, Hetze oder sonst ne´ private Kampagne - soviel vorweg.
Kurz gesagt: Die Laser-OP (LASEK oder LASIK - gleichermaßen) ist eigentlich eine großflächige starke verletzung der Cornea, die hoffentlich gut ausheilt, mit dem gewünschten nebeneffekt einer hoffentlich dauerhaften Brechfaktorveränderung. Das muß allem anderen vorangestellt werden. Man kann froh sein, wenn es auf dauer gut ausgeht, andernfalls ist man vorher gewarnt worden.
Eine große Rolle wie jeder Betroffene das Ergebnis bewertet, spielt die ausgangslage, die der OP zugrunde liegt. Es ist ein großer Unterschied, ob man von einer starken Fehlsichtigkeit her kommt und die OP die letzte Möglichkeit ist, einigermaßen gut sehen zu können, oder (wie bei mir) ein guter visus da war und die beginnende Alterweitsicht das Problem war. Daher muß man die vielen Aussagen hier im forum unterscheiden und differenzieren, sonst entsteht ein falsches Bild. Vielleicht sollte sich der Moderator hier etwas einfallen lassen, dies bei den Kategorieen zu berücksichtigen. Zum Heilungsverlauf: ICH habe sehr lange (Monate) gebraucht, um wieder meinen normalen Tagesablauf leben zu können. Die Cornea hat sich in der ganzen Zeit immer noch verändert. Wahrscheinlich ist das typisch für die LASEK / PRK.
Dafür habe ich keine angst, dass der FLAP abreisst o.ä. Trockene Augen habe ich auch nicht, aber die Cornea ist empfindlicher als vorher und eine Stoßverletzung nach 6 Monaten hatte zur Folge, dass das epithel abriss und wieder neu wachsen musste (1 Woche). Das wäre wohl "ohne OP" nicht passiert. Der verwendete Laser und die fachliche Kopmpetenz des Operateurs und seiner Leute ist ganz wichtig und gerade da ist es sehr schwer, das Richtige herauszufinden. Das wäre auch ein Thema für den Moderator, vielleicht...
Das Alter des Patienten ist sehr wichtig. Kann das auge gut akkomodieren, dann fallen Abbildungsfehler, verursacht durch den Laserstrahl, nicht so sehr auf, der Visus ist gut. Im Alter kommt bei der OP IMMER ein kompromiß heraus, weil sich der Brennpunkt nicht mehr so verschieben läßt (akkomodation) und folglich werden die "Schmutzeffekte" der Lasebehandlung individuell sichtbarer. Das hier zu vertiefen wäre zu viel Physik und führte zu weit. Also mein Fazit: Wer sehr viel Zeit und Geduld hat und das risiko der OP eingeht, der kann am ende hoffentlich einen Vorteil daraus ziehen (LASEK). Übrigens hat ein Freund, dessen LASIK jetzt 5 Jahre her ist, nunmehr wieder einen schlechten Visus und ist auf die Brille(n) angewiesen. Soviel zu den Meinungen "kann nach 1 Woche perfekt sehen ...." Wie gesagt, die LASER-OP IST eine tiefgreifende langfristig wirkende und langsam heilende Verletzung der Cornea - mit allen Risiken. Man möge mir das gegenteil beweisen.
Die Heilung dauert eben doch Monate (Jahre?) und bewirkt eine fortwährende Brechwert-Veränderung der cornea, deshalb macht es Sinn, die Augen über-zu-korrigieren, weil sich das später wieder ausgleicht. Das kann ich zumindest für die LASEK bestätigen.
Und gerade das muss man wissen, wenn man sich operieren lassen will.
Würde ich es wieder machen lassen ? Das kann ich wirklich nicht sagen. Ja, ich sitze hier am PC und arbeite seit 1 Stunde und brauche keine Brille. Tags und nachts (noch besser) kann ich endlos Auto fahren, ich sehe (fast) so gut, wie eine eule. Jedenfalls hat sich das nicht verschlechtert. Und trotzdem ist es riskant und lange nicht so ein Spaziergang, wie es manche glauben machen wollen. Ach so, ich werde dieses Jahr 52. So viel für heute.
Achs so, die einzige Brille die ich verwende, ist eine Sonnenbrille.
Lupus
