Daß die Lasik eine rein kommerzielle Sache ist, sieht man auch in diesem Forum. Eine Klinik verleumdet die andere. Durch irgendwelche technischen Argumente wird ein Bild von einer guten und einer schlechten Lasik gezeichnet. Dazu kann ich nur eines sagen: es gibt eigentlich keine gute Lasik. Augenärzte lassen sich nicht operieren, weil sie wissenschaftliche Studien lesen und verstehen können. Die Wahrscheinlichkeit einer Komplikation ist einfach zu hoch, als daß man an einem gesunden Auge operieren sollte. Es hat einige Studien gegeben zu Lasikkomplikationen und deren Häufigkeit (nachzulesen bei www.pubmed.com). Auch mit modernster Technik erreichen nur etwa 50% der Augen 100 % Sehschärfe nach der ersten OP. Über 1% der Augen verlieren mehr als 2 Linien an bestkorrigierter Sehschärfe (also auch nicht mit brille korrigierbar). Bei 0,5% der Augen kommt es zu einer katastrophalen Komplikation. Dazu gehören Hornhautvorwölbung, Netzhautschäden und starke Vernarbung. Auch die modernen Mikrokeratome versagen bei etwa 1% der Augen (können bei einem unerfahrenen Chirugen auch 5% sein). Die Prozentzahlen werden immer pro Auge angegeben. Da ein Patient 2 Augen hat, ist die Wahrscheinlichkeit jeweils doppelt so hoch, daß an mindestens einem Auge eine Komplikation auftritt. 97% der Patienten sind zufrieden und würden die OP weiterempfehlen. 3% sind unzufrieden, da sie irgendwelche Komplikationen haben, die nicht mehr zu beheben sind. Dazu gehören starke Blendung bei Nacht, Kontrastverlust, Doppelbilder usw. Eine weit hörere Zahl als 3% haben Blendungen bei Nacht, kommen damit aber scheinbar zurecht. Ein Thema, das viel zu wenig angesprochen wird, sind trockene Augen. Bei mehr als 10% der Patienten werden die Augen für immer trockener als sie vor der OP waren. Wer trockene Augen kennt, der weiß, daß er sie nicht bekommen will. Es gibt keine guten künstlichen Tränen und trockene Augen bekommen öfter Entzündungen, was auf Dauer auch das Augenlicht gefährden kann.
Es gibt keinen Beweis dafür, daß es sicherer ist, 2 Keratomklingen anstatt eine zu verwenden. Man muß sich bewußt sein, daß die Schnittgenauigkeit eines mechanischen Mikrokeratoms eine Standardabweichung von 30 Mikrometer hat. Das bedeutet, man kann die tatsächliche Schnitttiefe überhaupt nicht vorhersagen. Allein dadurch wird es bei vielen Patienten Jahre nach der OP zu Hornhautausstülpungen (mehr oder weniger stark) kommen. Das war schon bei über 20% der RK-Patienten passiert (die RK ist eine alte Methode, bei der die Kurzsichtigkeit durch Schnitte in die Hornhaut korrigiert wurde). Die Hornhaut wird in der Nähe von Schnitt- und Laserwunden schwächer (Jahr für Jahr). Was nach 30 oder 50 Jahren aus einer gelaserten und aufgeschnittenen Hornhaut wird, kann keiner so richtig vorhersagen. Daß ein 30-jähriger aber auch mit 60 noch gut sehen will, das ist bekannt.
Die Lasik erzielt die größte zufriedenheitsrate bei Sehschwächen zwischen -3 und -6 Dioptrien. Ich selbst habe über 10 Dioptrien. Für mich gibt es keine akzeptable Brille mehr. Ich weiß aber aus meiner Kindheit und Jugend, daß man bis zu 6 Dioptrien noch wunderbare Brillen tragen kann. Wer also unterhalb von 6 Dioptrien liegt, sollte sich bewußt sein, daß es ihn so schlimm nicht getroffen hat. Dazu kommt, daß ein Auge in der Regel erst ab etwa 5 Dioptrien ein höheres Risiko für Netzhautschäden und Glaukom hat. Ein Auge unter 5 Dioptrien ist also supergesund und nur etwas ausserhalb des Fokus. Warum sollte man so ein Auge durch eine unnötige und riskante Operation ist Universum der Augenkrankheiten katapultieren? Für meinen Teil bin ich jedenfalls immer froh, daß ich kein Patient bin, wenn ich eine Klinik besuche.
Nun meine Meinung zu Istanbul. Die technische Ausrüstung und die Erfahrung der Chirurgen sind in Istanbul genauso gut wie in Deutschland. Leider gibt es in beiden Ländern noch nicht den Femtosekundenlaser, der (wahrscheinlich) sicherer ist zum Schneiden des Hornhautdeckels (wiegesagt, die Komplikationsrate der mechanischen Mikrokeratome ist zu hoch). In den USA operieren bereits 120 Ärzte mit dem Femtosekundenlaser, da viele Amerikaner (verständlicherweise) nicht von einem Messer aufgeschlitzt werden wollen, nachdem das Auge mit einem gefährlich hohen Druck angesaugt wurde.
Das Problem bei einer Auslandsop ist, daß es in einigen Fällen (schätzungsweise bei 2 bis 5% der Patienten) zu einer Komplikation kommt, die langwierig beobachtet und behandelt werden muß. Das kann eine Komplikation sein, die am Tag nach der OP in Istanbul noch nicht als solche erkannt werden kann (z.B. eine Entzündung unter dem Hornhautdeckel oder ein Epitheleinwuchs, noch häufiger Falten im Hornhautdeckel, die beobachtet werden müssen). Wenn man solche Komplikationen nicht kompetent behandelt, kann es für immer zu einem Sehverlust kommen. Deshalb bin ich der Meinung: eine Auslandsop ist weniger sicher als eine Inlandsop (bei einem guten Chiurgen). Daß es sich viele nicht leisten können, sich in Deutschland operieren zu lassen, kann ich verstehen. Aber dann bitte bei den ersten Anzeichen von schlechter werdender Sicht oder Beschwerden eine kompetente Anlaufstelle aufsuchen.
meine Meinung zu Lasik/Istanbul
Moderator: Frankyboy
Re: meine Meinung zu Lasik/Istanbul
hallo Gast
das war mal wieder ein sehr guter sachlicher bericht von dir ,das tut richtig gut nach dem ganzen unqualifizierten geschreibe hier.
es wäre aber besser wenn du einen namen hättest und eine email addy dann kann nicht jeder unter dem namen gast schreiben und uns verunsichern
lg
janne
: Daß die Lasik eine rein kommerzielle Sache ist, sieht man auch in diesem Forum. Eine Klinik verleumdet die andere. Durch irgendwelche technischen Argumente wird ein Bild von einer guten und einer schlechten Lasik gezeichnet. Dazu kann ich nur eines sagen: es gibt eigentlich keine gute Lasik. Augenärzte lassen sich nicht operieren, weil sie wissenschaftliche Studien lesen und verstehen können. Die Wahrscheinlichkeit einer Komplikation ist einfach zu hoch, als daß man an einem gesunden Auge operieren sollte. Es hat einige Studien gegeben zu Lasikkomplikationen und deren Häufigkeit (nachzulesen bei www.pubmed.com). Auch mit modernster Technik erreichen nur etwa 50% der Augen 100 % Sehschärfe nach der ersten OP. Über 1% der Augen verlieren mehr als 2 Linien an bestkorrigierter Sehschärfe (also auch nicht mit brille korrigierbar). Bei 0,5% der Augen kommt es zu einer katastrophalen Komplikation. Dazu gehören Hornhautvorwölbung, Netzhautschäden und starke Vernarbung. Auch die modernen Mikrokeratome versagen bei etwa 1% der Augen (können bei einem unerfahrenen Chirugen auch 5% sein). Die Prozentzahlen werden immer pro Auge angegeben. Da ein Patient 2 Augen hat, ist die Wahrscheinlichkeit jeweils doppelt so hoch, daß an mindestens einem Auge eine Komplikation auftritt. 97% der Patienten sind zufrieden und würden die OP weiterempfehlen. 3% sind unzufrieden, da sie irgendwelche Komplikationen haben, die nicht mehr zu beheben sind. Dazu gehören starke Blendung bei Nacht, Kontrastverlust, Doppelbilder usw. Eine weit hörere Zahl als 3% haben Blendungen bei Nacht, kommen damit aber scheinbar zurecht. Ein Thema, das viel zu wenig angesprochen wird, sind trockene Augen. Bei mehr als 10% der Patienten werden die Augen für immer trockener als sie vor der OP waren. Wer trockene Augen kennt, der weiß, daß er sie nicht bekommen will. Es gibt keine guten künstlichen Tränen und trockene Augen bekommen öfter Entzündungen, was auf Dauer auch das Augenlicht gefährden kann.
: Es gibt keinen Beweis dafür, daß es sicherer ist, 2 Keratomklingen anstatt eine zu verwenden. Man muß sich bewußt sein, daß die Schnittgenauigkeit eines mechanischen Mikrokeratoms eine Standardabweichung von 30 Mikrometer hat. Das bedeutet, man kann die tatsächliche Schnitttiefe überhaupt nicht vorhersagen. Allein dadurch wird es bei vielen Patienten Jahre nach der OP zu Hornhautausstülpungen (mehr oder weniger stark) kommen. Das war schon bei über 20% der RK-Patienten passiert (die RK ist eine alte Methode, bei der die Kurzsichtigkeit durch Schnitte in die Hornhaut korrigiert wurde). Die Hornhaut wird in der Nähe von Schnitt- und Laserwunden schwächer (Jahr für Jahr). Was nach 30 oder 50 Jahren aus einer gelaserten und aufgeschnittenen Hornhaut wird, kann keiner so richtig vorhersagen. Daß ein 30-jähriger aber auch mit 60 noch gut sehen will, das ist bekannt.
: Die Lasik erzielt die größte zufriedenheitsrate bei Sehschwächen zwischen -3 und -6 Dioptrien. Ich selbst habe über 10 Dioptrien. Für mich gibt es keine akzeptable Brille mehr. Ich weiß aber aus meiner Kindheit und Jugend, daß man bis zu 6 Dioptrien noch wunderbare Brillen tragen kann. Wer also unterhalb von 6 Dioptrien liegt, sollte sich bewußt sein, daß es ihn so schlimm nicht getroffen hat. Dazu kommt, daß ein Auge in der Regel erst ab etwa 5 Dioptrien ein höheres Risiko für Netzhautschäden und Glaukom hat. Ein Auge unter 5 Dioptrien ist also supergesund und nur etwas ausserhalb des Fokus. Warum sollte man so ein Auge durch eine unnötige und riskante Operation ist Universum der Augenkrankheiten katapultieren? Für meinen Teil bin ich jedenfalls immer froh, daß ich kein Patient bin, wenn ich eine Klinik besuche.
: Nun meine Meinung zu Istanbul. Die technische Ausrüstung und die Erfahrung der Chirurgen sind in Istanbul genauso gut wie in Deutschland. Leider gibt es in beiden Ländern noch nicht den Femtosekundenlaser, der (wahrscheinlich) sicherer ist zum Schneiden des Hornhautdeckels (wiegesagt, die Komplikationsrate der mechanischen Mikrokeratome ist zu hoch). In den USA operieren bereits 120 Ärzte mit dem Femtosekundenlaser, da viele Amerikaner (verständlicherweise) nicht von einem Messer aufgeschlitzt werden wollen, nachdem das Auge mit einem gefährlich hohen Druck angesaugt wurde.
: Das Problem bei einer Auslandsop ist, daß es in einigen Fällen (schätzungsweise bei 2 bis 5% der Patienten) zu einer Komplikation kommt, die langwierig beobachtet und behandelt werden muß. Das kann eine Komplikation sein, die am Tag nach der OP in Istanbul noch nicht als solche erkannt werden kann (z.B. eine Entzündung unter dem Hornhautdeckel oder ein Epitheleinwuchs, noch häufiger Falten im Hornhautdeckel, die beobachtet werden müssen). Wenn man solche Komplikationen nicht kompetent behandelt, kann es für immer zu einem Sehverlust kommen. Deshalb bin ich der Meinung: eine Auslandsop ist weniger sicher als eine Inlandsop (bei einem guten Chiurgen). Daß es sich viele nicht leisten können, sich in Deutschland operieren zu lassen, kann ich verstehen. Aber dann bitte bei den ersten Anzeichen von schlechter werdender Sicht oder Beschwerden eine kompetente Anlaufstelle aufsuchen.
das war mal wieder ein sehr guter sachlicher bericht von dir ,das tut richtig gut nach dem ganzen unqualifizierten geschreibe hier.
es wäre aber besser wenn du einen namen hättest und eine email addy dann kann nicht jeder unter dem namen gast schreiben und uns verunsichern
lg
janne
: Daß die Lasik eine rein kommerzielle Sache ist, sieht man auch in diesem Forum. Eine Klinik verleumdet die andere. Durch irgendwelche technischen Argumente wird ein Bild von einer guten und einer schlechten Lasik gezeichnet. Dazu kann ich nur eines sagen: es gibt eigentlich keine gute Lasik. Augenärzte lassen sich nicht operieren, weil sie wissenschaftliche Studien lesen und verstehen können. Die Wahrscheinlichkeit einer Komplikation ist einfach zu hoch, als daß man an einem gesunden Auge operieren sollte. Es hat einige Studien gegeben zu Lasikkomplikationen und deren Häufigkeit (nachzulesen bei www.pubmed.com). Auch mit modernster Technik erreichen nur etwa 50% der Augen 100 % Sehschärfe nach der ersten OP. Über 1% der Augen verlieren mehr als 2 Linien an bestkorrigierter Sehschärfe (also auch nicht mit brille korrigierbar). Bei 0,5% der Augen kommt es zu einer katastrophalen Komplikation. Dazu gehören Hornhautvorwölbung, Netzhautschäden und starke Vernarbung. Auch die modernen Mikrokeratome versagen bei etwa 1% der Augen (können bei einem unerfahrenen Chirugen auch 5% sein). Die Prozentzahlen werden immer pro Auge angegeben. Da ein Patient 2 Augen hat, ist die Wahrscheinlichkeit jeweils doppelt so hoch, daß an mindestens einem Auge eine Komplikation auftritt. 97% der Patienten sind zufrieden und würden die OP weiterempfehlen. 3% sind unzufrieden, da sie irgendwelche Komplikationen haben, die nicht mehr zu beheben sind. Dazu gehören starke Blendung bei Nacht, Kontrastverlust, Doppelbilder usw. Eine weit hörere Zahl als 3% haben Blendungen bei Nacht, kommen damit aber scheinbar zurecht. Ein Thema, das viel zu wenig angesprochen wird, sind trockene Augen. Bei mehr als 10% der Patienten werden die Augen für immer trockener als sie vor der OP waren. Wer trockene Augen kennt, der weiß, daß er sie nicht bekommen will. Es gibt keine guten künstlichen Tränen und trockene Augen bekommen öfter Entzündungen, was auf Dauer auch das Augenlicht gefährden kann.
: Es gibt keinen Beweis dafür, daß es sicherer ist, 2 Keratomklingen anstatt eine zu verwenden. Man muß sich bewußt sein, daß die Schnittgenauigkeit eines mechanischen Mikrokeratoms eine Standardabweichung von 30 Mikrometer hat. Das bedeutet, man kann die tatsächliche Schnitttiefe überhaupt nicht vorhersagen. Allein dadurch wird es bei vielen Patienten Jahre nach der OP zu Hornhautausstülpungen (mehr oder weniger stark) kommen. Das war schon bei über 20% der RK-Patienten passiert (die RK ist eine alte Methode, bei der die Kurzsichtigkeit durch Schnitte in die Hornhaut korrigiert wurde). Die Hornhaut wird in der Nähe von Schnitt- und Laserwunden schwächer (Jahr für Jahr). Was nach 30 oder 50 Jahren aus einer gelaserten und aufgeschnittenen Hornhaut wird, kann keiner so richtig vorhersagen. Daß ein 30-jähriger aber auch mit 60 noch gut sehen will, das ist bekannt.
: Die Lasik erzielt die größte zufriedenheitsrate bei Sehschwächen zwischen -3 und -6 Dioptrien. Ich selbst habe über 10 Dioptrien. Für mich gibt es keine akzeptable Brille mehr. Ich weiß aber aus meiner Kindheit und Jugend, daß man bis zu 6 Dioptrien noch wunderbare Brillen tragen kann. Wer also unterhalb von 6 Dioptrien liegt, sollte sich bewußt sein, daß es ihn so schlimm nicht getroffen hat. Dazu kommt, daß ein Auge in der Regel erst ab etwa 5 Dioptrien ein höheres Risiko für Netzhautschäden und Glaukom hat. Ein Auge unter 5 Dioptrien ist also supergesund und nur etwas ausserhalb des Fokus. Warum sollte man so ein Auge durch eine unnötige und riskante Operation ist Universum der Augenkrankheiten katapultieren? Für meinen Teil bin ich jedenfalls immer froh, daß ich kein Patient bin, wenn ich eine Klinik besuche.
: Nun meine Meinung zu Istanbul. Die technische Ausrüstung und die Erfahrung der Chirurgen sind in Istanbul genauso gut wie in Deutschland. Leider gibt es in beiden Ländern noch nicht den Femtosekundenlaser, der (wahrscheinlich) sicherer ist zum Schneiden des Hornhautdeckels (wiegesagt, die Komplikationsrate der mechanischen Mikrokeratome ist zu hoch). In den USA operieren bereits 120 Ärzte mit dem Femtosekundenlaser, da viele Amerikaner (verständlicherweise) nicht von einem Messer aufgeschlitzt werden wollen, nachdem das Auge mit einem gefährlich hohen Druck angesaugt wurde.
: Das Problem bei einer Auslandsop ist, daß es in einigen Fällen (schätzungsweise bei 2 bis 5% der Patienten) zu einer Komplikation kommt, die langwierig beobachtet und behandelt werden muß. Das kann eine Komplikation sein, die am Tag nach der OP in Istanbul noch nicht als solche erkannt werden kann (z.B. eine Entzündung unter dem Hornhautdeckel oder ein Epitheleinwuchs, noch häufiger Falten im Hornhautdeckel, die beobachtet werden müssen). Wenn man solche Komplikationen nicht kompetent behandelt, kann es für immer zu einem Sehverlust kommen. Deshalb bin ich der Meinung: eine Auslandsop ist weniger sicher als eine Inlandsop (bei einem guten Chiurgen). Daß es sich viele nicht leisten können, sich in Deutschland operieren zu lassen, kann ich verstehen. Aber dann bitte bei den ersten Anzeichen von schlechter werdender Sicht oder Beschwerden eine kompetente Anlaufstelle aufsuchen.
Re: meine Meinung zu Lasik/Istanbul
Hallo Gast,
Danke für diesen hervorragenden Beitrag - möglichweise der hilfreichste, den ich in diesen Forum bisher gelesen habe.
Deine Überlegungen sind natürlich besonders wertvoll für alle, die noch in der Planungsphase sind und die Vor- und Nachteile einer LASIK abwiegen. (Die anderen Verfahren kommen zumindest für mich nicht in Frage.)
Obwohl ich meine Entscheidung pro oder kontra Operation noch nicht getroffen habe, kristallisiert sich der Wunsch heraus, lieber noch 2-3 Jahre abzuwarten. Dann sind die Mikrokeratome eventuell überflüssig geworden und die Ärzte haben die Aberrometrie sowie die Komplikationen wohl besser im Griff.
Aus meiner Sicht sind die trockenen Augen die unangenehmste Komplikation, wenn man mal von den wirklich ernsten Problemen absieht. Das von Dir genannte Risiko von 10% (Quelle? Welche Risikofaktoren?) ist für mich persönlich zu groß.
Das Risiko der Halos und Starbursts bei Dunkelheit würde ich dagegen in Kauf nehmen, als Brillenträger sind mir diese Phänome leider bestens bekannt, und ich kann damit leben.
Es wäre schön, wenn Du eventuell noch eine Emailadresse für weitere Fragen (Quellen usw.) angeben könntest?
Gruß & Vielen Dank,
Jürgen
: Daß die Lasik eine rein kommerzielle Sache ist, sieht man auch in diesem Forum. Eine Klinik verleumdet die andere. Durch irgendwelche technischen Argumente wird ein Bild von einer guten und einer schlechten Lasik gezeichnet. Dazu kann ich nur eines sagen: es gibt eigentlich keine gute Lasik. Augenärzte lassen sich nicht operieren, weil sie wissenschaftliche Studien lesen und verstehen können. Die Wahrscheinlichkeit einer Komplikation ist einfach zu hoch, als daß man an einem gesunden Auge operieren sollte. Es hat einige Studien gegeben zu Lasikkomplikationen und deren Häufigkeit (nachzulesen bei www.pubmed.com). Auch mit modernster Technik erreichen nur etwa 50% der Augen 100 % Sehschärfe nach der ersten OP. Über 1% der Augen verlieren mehr als 2 Linien an bestkorrigierter Sehschärfe (also auch nicht mit brille korrigierbar). Bei 0,5% der Augen kommt es zu einer katastrophalen Komplikation. Dazu gehören Hornhautvorwölbung, Netzhautschäden und starke Vernarbung. Auch die modernen Mikrokeratome versagen bei etwa 1% der Augen (können bei einem unerfahrenen Chirugen auch 5% sein). Die Prozentzahlen werden immer pro Auge angegeben. Da ein Patient 2 Augen hat, ist die Wahrscheinlichkeit jeweils doppelt so hoch, daß an mindestens einem Auge eine Komplikation auftritt. 97% der Patienten sind zufrieden und würden die OP weiterempfehlen. 3% sind unzufrieden, da sie irgendwelche Komplikationen haben, die nicht mehr zu beheben sind. Dazu gehören starke Blendung bei Nacht, Kontrastverlust, Doppelbilder usw. Eine weit hörere Zahl als 3% haben Blendungen bei Nacht, kommen damit aber scheinbar zurecht. Ein Thema, das viel zu wenig angesprochen wird, sind trockene Augen. Bei mehr als 10% der Patienten werden die Augen für immer trockener als sie vor der OP waren. Wer trockene Augen kennt, der weiß, daß er sie nicht bekommen will. Es gibt keine guten künstlichen Tränen und trockene Augen bekommen öfter Entzündungen, was auf Dauer auch das Augenlicht gefährden kann.
: Es gibt keinen Beweis dafür, daß es sicherer ist, 2 Keratomklingen anstatt eine zu verwenden. Man muß sich bewußt sein, daß die Schnittgenauigkeit eines mechanischen Mikrokeratoms eine Standardabweichung von 30 Mikrometer hat. Das bedeutet, man kann die tatsächliche Schnitttiefe überhaupt nicht vorhersagen. Allein dadurch wird es bei vielen Patienten Jahre nach der OP zu Hornhautausstülpungen (mehr oder weniger stark) kommen. Das war schon bei über 20% der RK-Patienten passiert (die RK ist eine alte Methode, bei der die Kurzsichtigkeit durch Schnitte in die Hornhaut korrigiert wurde). Die Hornhaut wird in der Nähe von Schnitt- und Laserwunden schwächer (Jahr für Jahr). Was nach 30 oder 50 Jahren aus einer gelaserten und aufgeschnittenen Hornhaut wird, kann keiner so richtig vorhersagen. Daß ein 30-jähriger aber auch mit 60 noch gut sehen will, das ist bekannt.
: Die Lasik erzielt die größte zufriedenheitsrate bei Sehschwächen zwischen -3 und -6 Dioptrien. Ich selbst habe über 10 Dioptrien. Für mich gibt es keine akzeptable Brille mehr. Ich weiß aber aus meiner Kindheit und Jugend, daß man bis zu 6 Dioptrien noch wunderbare Brillen tragen kann. Wer also unterhalb von 6 Dioptrien liegt, sollte sich bewußt sein, daß es ihn so schlimm nicht getroffen hat. Dazu kommt, daß ein Auge in der Regel erst ab etwa 5 Dioptrien ein höheres Risiko für Netzhautschäden und Glaukom hat. Ein Auge unter 5 Dioptrien ist also supergesund und nur etwas ausserhalb des Fokus. Warum sollte man so ein Auge durch eine unnötige und riskante Operation ist Universum der Augenkrankheiten katapultieren? Für meinen Teil bin ich jedenfalls immer froh, daß ich kein Patient bin, wenn ich eine Klinik besuche.
: Nun meine Meinung zu Istanbul. Die technische Ausrüstung und die Erfahrung der Chirurgen sind in Istanbul genauso gut wie in Deutschland. Leider gibt es in beiden Ländern noch nicht den Femtosekundenlaser, der (wahrscheinlich) sicherer ist zum Schneiden des Hornhautdeckels (wiegesagt, die Komplikationsrate der mechanischen Mikrokeratome ist zu hoch). In den USA operieren bereits 120 Ärzte mit dem Femtosekundenlaser, da viele Amerikaner (verständlicherweise) nicht von einem Messer aufgeschlitzt werden wollen, nachdem das Auge mit einem gefährlich hohen Druck angesaugt wurde.
: Das Problem bei einer Auslandsop ist, daß es in einigen Fällen (schätzungsweise bei 2 bis 5% der Patienten) zu einer Komplikation kommt, die langwierig beobachtet und behandelt werden muß. Das kann eine Komplikation sein, die am Tag nach der OP in Istanbul noch nicht als solche erkannt werden kann (z.B. eine Entzündung unter dem Hornhautdeckel oder ein Epitheleinwuchs, noch häufiger Falten im Hornhautdeckel, die beobachtet werden müssen). Wenn man solche Komplikationen nicht kompetent behandelt, kann es für immer zu einem Sehverlust kommen. Deshalb bin ich der Meinung: eine Auslandsop ist weniger sicher als eine Inlandsop (bei einem guten Chiurgen). Daß es sich viele nicht leisten können, sich in Deutschland operieren zu lassen, kann ich verstehen. Aber dann bitte bei den ersten Anzeichen von schlechter werdender Sicht oder Beschwerden eine kompetente Anlaufstelle aufsuchen.
Danke für diesen hervorragenden Beitrag - möglichweise der hilfreichste, den ich in diesen Forum bisher gelesen habe.
Deine Überlegungen sind natürlich besonders wertvoll für alle, die noch in der Planungsphase sind und die Vor- und Nachteile einer LASIK abwiegen. (Die anderen Verfahren kommen zumindest für mich nicht in Frage.)
Obwohl ich meine Entscheidung pro oder kontra Operation noch nicht getroffen habe, kristallisiert sich der Wunsch heraus, lieber noch 2-3 Jahre abzuwarten. Dann sind die Mikrokeratome eventuell überflüssig geworden und die Ärzte haben die Aberrometrie sowie die Komplikationen wohl besser im Griff.
Aus meiner Sicht sind die trockenen Augen die unangenehmste Komplikation, wenn man mal von den wirklich ernsten Problemen absieht. Das von Dir genannte Risiko von 10% (Quelle? Welche Risikofaktoren?) ist für mich persönlich zu groß.
Das Risiko der Halos und Starbursts bei Dunkelheit würde ich dagegen in Kauf nehmen, als Brillenträger sind mir diese Phänome leider bestens bekannt, und ich kann damit leben.
Es wäre schön, wenn Du eventuell noch eine Emailadresse für weitere Fragen (Quellen usw.) angeben könntest?
Gruß & Vielen Dank,
Jürgen
: Daß die Lasik eine rein kommerzielle Sache ist, sieht man auch in diesem Forum. Eine Klinik verleumdet die andere. Durch irgendwelche technischen Argumente wird ein Bild von einer guten und einer schlechten Lasik gezeichnet. Dazu kann ich nur eines sagen: es gibt eigentlich keine gute Lasik. Augenärzte lassen sich nicht operieren, weil sie wissenschaftliche Studien lesen und verstehen können. Die Wahrscheinlichkeit einer Komplikation ist einfach zu hoch, als daß man an einem gesunden Auge operieren sollte. Es hat einige Studien gegeben zu Lasikkomplikationen und deren Häufigkeit (nachzulesen bei www.pubmed.com). Auch mit modernster Technik erreichen nur etwa 50% der Augen 100 % Sehschärfe nach der ersten OP. Über 1% der Augen verlieren mehr als 2 Linien an bestkorrigierter Sehschärfe (also auch nicht mit brille korrigierbar). Bei 0,5% der Augen kommt es zu einer katastrophalen Komplikation. Dazu gehören Hornhautvorwölbung, Netzhautschäden und starke Vernarbung. Auch die modernen Mikrokeratome versagen bei etwa 1% der Augen (können bei einem unerfahrenen Chirugen auch 5% sein). Die Prozentzahlen werden immer pro Auge angegeben. Da ein Patient 2 Augen hat, ist die Wahrscheinlichkeit jeweils doppelt so hoch, daß an mindestens einem Auge eine Komplikation auftritt. 97% der Patienten sind zufrieden und würden die OP weiterempfehlen. 3% sind unzufrieden, da sie irgendwelche Komplikationen haben, die nicht mehr zu beheben sind. Dazu gehören starke Blendung bei Nacht, Kontrastverlust, Doppelbilder usw. Eine weit hörere Zahl als 3% haben Blendungen bei Nacht, kommen damit aber scheinbar zurecht. Ein Thema, das viel zu wenig angesprochen wird, sind trockene Augen. Bei mehr als 10% der Patienten werden die Augen für immer trockener als sie vor der OP waren. Wer trockene Augen kennt, der weiß, daß er sie nicht bekommen will. Es gibt keine guten künstlichen Tränen und trockene Augen bekommen öfter Entzündungen, was auf Dauer auch das Augenlicht gefährden kann.
: Es gibt keinen Beweis dafür, daß es sicherer ist, 2 Keratomklingen anstatt eine zu verwenden. Man muß sich bewußt sein, daß die Schnittgenauigkeit eines mechanischen Mikrokeratoms eine Standardabweichung von 30 Mikrometer hat. Das bedeutet, man kann die tatsächliche Schnitttiefe überhaupt nicht vorhersagen. Allein dadurch wird es bei vielen Patienten Jahre nach der OP zu Hornhautausstülpungen (mehr oder weniger stark) kommen. Das war schon bei über 20% der RK-Patienten passiert (die RK ist eine alte Methode, bei der die Kurzsichtigkeit durch Schnitte in die Hornhaut korrigiert wurde). Die Hornhaut wird in der Nähe von Schnitt- und Laserwunden schwächer (Jahr für Jahr). Was nach 30 oder 50 Jahren aus einer gelaserten und aufgeschnittenen Hornhaut wird, kann keiner so richtig vorhersagen. Daß ein 30-jähriger aber auch mit 60 noch gut sehen will, das ist bekannt.
: Die Lasik erzielt die größte zufriedenheitsrate bei Sehschwächen zwischen -3 und -6 Dioptrien. Ich selbst habe über 10 Dioptrien. Für mich gibt es keine akzeptable Brille mehr. Ich weiß aber aus meiner Kindheit und Jugend, daß man bis zu 6 Dioptrien noch wunderbare Brillen tragen kann. Wer also unterhalb von 6 Dioptrien liegt, sollte sich bewußt sein, daß es ihn so schlimm nicht getroffen hat. Dazu kommt, daß ein Auge in der Regel erst ab etwa 5 Dioptrien ein höheres Risiko für Netzhautschäden und Glaukom hat. Ein Auge unter 5 Dioptrien ist also supergesund und nur etwas ausserhalb des Fokus. Warum sollte man so ein Auge durch eine unnötige und riskante Operation ist Universum der Augenkrankheiten katapultieren? Für meinen Teil bin ich jedenfalls immer froh, daß ich kein Patient bin, wenn ich eine Klinik besuche.
: Nun meine Meinung zu Istanbul. Die technische Ausrüstung und die Erfahrung der Chirurgen sind in Istanbul genauso gut wie in Deutschland. Leider gibt es in beiden Ländern noch nicht den Femtosekundenlaser, der (wahrscheinlich) sicherer ist zum Schneiden des Hornhautdeckels (wiegesagt, die Komplikationsrate der mechanischen Mikrokeratome ist zu hoch). In den USA operieren bereits 120 Ärzte mit dem Femtosekundenlaser, da viele Amerikaner (verständlicherweise) nicht von einem Messer aufgeschlitzt werden wollen, nachdem das Auge mit einem gefährlich hohen Druck angesaugt wurde.
: Das Problem bei einer Auslandsop ist, daß es in einigen Fällen (schätzungsweise bei 2 bis 5% der Patienten) zu einer Komplikation kommt, die langwierig beobachtet und behandelt werden muß. Das kann eine Komplikation sein, die am Tag nach der OP in Istanbul noch nicht als solche erkannt werden kann (z.B. eine Entzündung unter dem Hornhautdeckel oder ein Epitheleinwuchs, noch häufiger Falten im Hornhautdeckel, die beobachtet werden müssen). Wenn man solche Komplikationen nicht kompetent behandelt, kann es für immer zu einem Sehverlust kommen. Deshalb bin ich der Meinung: eine Auslandsop ist weniger sicher als eine Inlandsop (bei einem guten Chiurgen). Daß es sich viele nicht leisten können, sich in Deutschland operieren zu lassen, kann ich verstehen. Aber dann bitte bei den ersten Anzeichen von schlechter werdender Sicht oder Beschwerden eine kompetente Anlaufstelle aufsuchen.
Re: meine Meinung zu Lasik/Istanbul
hallo gast,
super bericht,sehr informativ,mehr davon:)
von diesem laser,der das flap schneidet,hab ich auch schon gehört,gibt es glaube ich seit anfang letzten jahres,wenn ich mich nicht irre.hast du da mehr infos im kopf dazu,oder ein paar links,das pro und contra von diesem femtosekundenlaser,wann die mal zu uns nach europa,deutschland kommen,erfahrungsberichte,etc.?
würde mich seeehr interessieren.
danke schon mal.
super bericht,sehr informativ,mehr davon:)
von diesem laser,der das flap schneidet,hab ich auch schon gehört,gibt es glaube ich seit anfang letzten jahres,wenn ich mich nicht irre.hast du da mehr infos im kopf dazu,oder ein paar links,das pro und contra von diesem femtosekundenlaser,wann die mal zu uns nach europa,deutschland kommen,erfahrungsberichte,etc.?
würde mich seeehr interessieren.
danke schon mal.
Re: meine Meinung zu Lasik/Istanbul
Hallo Gast,
Du sprichst mir aus der Seele!! Und mit knapp 7 und 9 Dioptrien gehöre auch ich zu den Leuten, die einerseits sehr unter ihrer Brille leiden und mit dem Tragen von Linsen "kämpfen", andererseits aber auch wissen, dass bei einer Lasik mit diesen Werten die Komplikationsrate weitaus höher ist. Was der eine Hauptgrund war, meine Lasik erstmal zu verschieben (1-2 Jahre? oder gar nicht?). Der andere Hauptgrund - und dafür hiermit meinen persönlichen Dank an Dich - ist Dein Tipp, es noch mit den weichen Linsen Ciba Night & Day zu versuchen. Gegenüber meiner Frustphase durch Tragen von harten Linsen bin ich jetzt geradezu glücklich. Zumindest kann ich somit nochmal eine Zeit lang überbrücken. Also, nochmals danke für den Tipp, war mir eine sehr große Hilfe!!
Irgendwie warte ich auf den Femtosekundenlaser in Deutschland oder die Verbesserung der ICL. Wann wird es soweit sein, schon in 1-2 Jahren...?
Ganz liebe Grüße, Susanne
Du sprichst mir aus der Seele!! Und mit knapp 7 und 9 Dioptrien gehöre auch ich zu den Leuten, die einerseits sehr unter ihrer Brille leiden und mit dem Tragen von Linsen "kämpfen", andererseits aber auch wissen, dass bei einer Lasik mit diesen Werten die Komplikationsrate weitaus höher ist. Was der eine Hauptgrund war, meine Lasik erstmal zu verschieben (1-2 Jahre? oder gar nicht?). Der andere Hauptgrund - und dafür hiermit meinen persönlichen Dank an Dich - ist Dein Tipp, es noch mit den weichen Linsen Ciba Night & Day zu versuchen. Gegenüber meiner Frustphase durch Tragen von harten Linsen bin ich jetzt geradezu glücklich. Zumindest kann ich somit nochmal eine Zeit lang überbrücken. Also, nochmals danke für den Tipp, war mir eine sehr große Hilfe!!
Irgendwie warte ich auf den Femtosekundenlaser in Deutschland oder die Verbesserung der ICL. Wann wird es soweit sein, schon in 1-2 Jahren...?
Ganz liebe Grüße, Susanne
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