Dezentrierung der Hornhaut dadurch starker irrägulärer Astig

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Moderator: Frankyboy

Symbiont
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Re: RE-Lasik

Beitrag von Symbiont » 23.11.2004, 17:38

Rainer hat geschrieben:Hi Franzi,

Du kannst ja vielleicht doch Deine Untersuchungsergebnisse zu Frau Dr. Celikkol schicken. Es ist zwar sehr knapp, aber sie hat als eine der ersten einen Laser mit 400 Hertz, der dadurch noch gewebeschonender ist. Fragen kann man mal.

Gruß

Rainer
Stellt sich nur die Frage, ob auch der Eye-Tracker 400 Hertz unterstützt :!: :?:

Franzi
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Danke

Beitrag von Franzi » 23.11.2004, 17:48

Hi,
ich habe Aberrationen höherer Ordnung(4.Grades und zwar auf beiden Augen.)Die Dezentrierung besteht auf einem Auge aber nicht
Zusätzlich eine reguläre Regression von 0,5cyl Hornhautverkrümmung und -0,5Diopt.Kurzsichtigkeit
Dadurch(Aberrationen) und durch meine großen Pupillen(7,5mmbei Nacht)
sehe ich riesige Halos und und auf dem Auge ohne Dezentrierung sehe ich auch in der Nähe nicht sehr gut.
Meine gelaserte Zone ist viel kleiner als die Pupillen.
Mit harten KL, die ich aber leider wegen der trockenen Augen nicht vertrage, habe ich all diese Probleme nicht, sogar so gut wie keine Halos, nur einen leichten Kometenschweif nach rechts unten, wenn ich schnelle Bewegungen mache und sich die KL dann extrem bewegt. Das stört mich aber nicht.
Die harten KL sind aber leider auch keine Lösung, da ich sie nur ganz kurz vertrage und wenn ich sie rausnehme, dann sehe ich für einige Tage noch viel schlechter(50%) durch die gedrückte Hornhaut.
Meine Hoffnung besteht darin, dass man mit einer Relasik zumindest das Auge ohne Dezentrierung wieder hinbekommt durch Verlängerung der Zone und Weglasern der Aberrationen.Die restliche reguläre Kurzsichtigkeit ist nicht so schlimm, da ich das ja auch mit einer Brille ausgleichen könnte.
Ich setze Hoffnung auf den neuen Laseer PulzarZ1, den ich auf der Seite von www.gutsehen.de gelesen habe.
Ich möchte aber noch wissen, was man dann mit meinem alten Flap macht.Hoffentlich wurde der nicht zu tief geschnitten oder kann man daneben mit dem Fermtosekundenlaser evtl. neu schneiden(kann man ja nicht mehr schneiden nennen)
Vielen Dank für deine beabsichtigte Hilfe.

Gruß Franzi

Symbiont
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Ich hoffe ich stifte nicht mehr verwirrung

Beitrag von Symbiont » 23.11.2004, 20:14

Hallo Franzi,

also ich antworte dir jetzt erstmal auf deine Fragen, weil damit werde ich die meisten Themen abhandeln, die wichtig sind bei der, bzw. für die Nachbehandlung.

Frage 1, warum sich das jetzt wieder verschlechtert hat lässt sich von hier aus schlecht beantworten. Auch mit Ringen habe ich keine Erfahrung.

Zu Frage 2: Grundsätzlich kann man Hornhaut Irregularitäten wie Koma und Spherische Aberrationen mit jedem Laser korrigieren, der so genannte Wellenfront gestützte, bzw. Topographie gestützte Behandlungssoftware besitzt. Was hier zu beachten gilt kommt später.
Aber langsam, erstmal zum linken Auge.
Aus allem, was Du so geschrieben hast ist links dein Hauptproblem die Dezentrierung die sich in der Wellenfront meist als Koma (meist Zernike Polynom 3.Ordnung) darstellt.
Das zweite ist wie rechts die zu klein gewählte optische Zone. Weiterhin hast du sog. Sphärische Aberrationen (Zernike-Polynom 4. Ordnung), die aber auch durch die zu klein gewählte optische Zone verstärkt werden.
Resthornhautdicke beschreibst Du zentral mit 410µm – links und rechts???
Die genaue Flapdicke weißt Du nicht???? Die Information welches Mikrokeratom und welcher Schneidkopf benutzt wurden wäre hier schon sehr hilfreich.
Wenn ich mal worst-case irgendwas zwischen 160 und 200µm annehme dann ist eigentlich schon Schluss mit Re-Lasik, weil min. 250µm sollten schon stehen bleiben.
Einen weiteren Schnitt, ob jetzt mit dem Femto-Sekunden-Laser oder via Mikro-Keratom halte ich für nicht angesagt.
Aber bei einer Zonenerweiterung und bei der Beseitigung von Sphärischen Aberrationen wird vorwiegend peripher auf der Hornhaut abgetragen. Das heißt man muss sich dein Abtragungsprofil für das Koma und die sphärischen Aberrationen genau angucken und auch mit den gemessenen Hornhautdicken abgleichen.
Peripherer Abtrag führt aber auch wieder zu einer Aufsteilung der Hornhaut, das heißt zur leichten Kurzsichtigkeit.
Des Weiteren muss man sich die Überlegung stellen, wenn der Flap sehr dick ist, ob man nicht PRK oder LASEK in Betracht zieht. Denn selbst bei einem dünneren Flap sollte man hier zentral 50 – 70µm zur Verfügung haben, bevor man durch den Flap lasert.
Das rechte Auge ist genauso zu bewerten wie das linke Auge, nur ohne Koma.

Zu Frage 3. Ja nächtliche Halos lassen sich meistens mit einer Zonenerweiterung und Beseitigung von sphärischen Aberrationen beseitigen. Den Kometenschweif vermute ich primär vom Koma und auch Solches lässt sich oftmals wieder korrigieren.

Zu Frage 4. Will ich hier in diesem Forum keine Aussage treffen.

Zu Frage 5. Mit Vorderkammerlinsen habe ich keine Erfahrung, aber nachdem die Hornhaut im optischen System des Auges vor der Linse liegt, erwarte ich für Deine nächtlichen Halos keine Besserung. Die Linse kann die zu klein gewählte optische Zone und somit die Aufsteilung der Hornhaut bei 6,5mm vermutlich nicht korrigieren. Aber frag mal nach.

Zu Frage 6. Keine Ahnung. Nur wenn Du die Pupille verkleinern willst, stellt sich mir die Frage wie weit und wie kontrolliert verkleinert sie sich, weil ansonsten es ziemlich schnell dunkel ist wenn die Pupille nachts zu klein ist.

Nun noch was zur Wellenfront bzw. Topografie gesteuerten Behandlung

Eins vorweg: Auch dies ist keine Software die Wunder vollbringt, jedoch bei richtigem Einsatz gute bis sehr gute Ergebnisse erzielen kann.

Vor jeder Wellenfront bzw. Topografie gesteuerte Behandlung ist eine intensive Diagnostik notwendig.
Ganz klar die subjektive Refraktion, wobei diese bei Hornhautirregularitäten höherer Ordnung schwer sein kann und oftmals zu Fehlinterpretationen kommt. Da wenn ein Patient keinen guten Visus hat, kann er auch oftmals nur erahnen ob es jetzt besser wird oder nicht. Auch ein vermeintlicher Zylinder entpuppt sich oftmals als Koma.
Auch eine objektive Refraktionsmessung hilft oftmals zur Gesamtbeurteilung.
Ganz wichtig die Pupillometrie, also die Vermessung der Pupille. Photopisch (Tag), Mesopisch(Nacht, bzw. Dämmerungssehen), Scotopisch (absolut dunkel – max. Pupille)
Die Pachymetrie - die Kornhautdickenmessung
Der Blick durch die Spaltlampe hat auch noch nie geschadet, aber schon oftmals Überraschungen hervorgebracht.
Dann ist eine Topografie des Auges unerlässlich. Hier sollte es sich aber auch um eine neuere Generation von Topografie-System handeln, welches in der Lage ist sog. Curvature Maps darzustellen, welche viel höheren Datenpunkte und somit eine deutlich höhere Auflösung als ältere Systeme haben. Diese Topografie wandelt man gewöhnlich dann erst in eine berechnete Wellenfront der Hornhaut (Corneale Wellenfront) und letzten Endes in das Ablationsprofil für den Laser.
Weiterhin sollte eine Aberrometriemessung stattfinden. Hieraus kann mann sich weitere wichtige Information über die Fehlsichtigkeit des gesamten Auges holen (Okulare Wellenfront). Die Topografie vermisst nur die Hornhaut. Die Aberrometriemessung kann als Beispiel hervorbringen das ein Zylinder kein Zylinder sondern ein Koma ist. Auch hier sollte man auf Systeme neuester Generation vertrauen. Das sind auf jeden Fall Geräte die einen sog. Hartmann-Shack-Sensor besitzen, der eine bessere Auflösung hat als ältere Systeme.

Dann noch ein paar Hinweise, die mich in deinen Ausführungen irritiert haben.
Aberrometrie und Torsionskontrolle sind zweierlei Stiefel.
Die Aberrometriegeräte vermessen das optische System des Auges.
Die Torsionskontrolle korrigiert während der liegenden Behandlung die Laserabtragung mittels in die Software im Sitzen eingelesener Daten der Iris und/oder der Sklera. Um eine eventuelle Drehung des Auges beim Übergang von der sitzend in die liegend Position während der Behandlung zu korrigieren.
Ich würde keine Aberrometrie gesteuerte Behandlung bevorzugen, sondern eine Topografie gesteuerte Behandlung. Das Aberrometer vermisst das gesamte Auge, somit auch das innere System. Der Laser jedoch behandelt nur die Hornhaut. Hinzukommt das man bei einer Nachbehandlung die Hornhautfehler korrigieren will, die einst durch die Erstbehandlung entstanden sind.
Auch würde ich eine Behandlung nur der höheren Fehler der Hornhaut als weitere Behandlung bevorzugen, unabhängig von dem wie Sphäre und Zylinder heute sind. Evtl. könnte man der peripheren Aufsteilung mit einer geringen Sphärebehandlung entgegenwirken.

Das war es jetzt mal.
Ich hoffe ich konnte dir in einzelnen Punkten helfen. Wenn du noch spezifischere Fragen hast, nur zu, vielleicht weiß ich ja was.

LG Symbiont

regina_garbe
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Beitrag von regina_garbe » 23.11.2004, 23:48

@symbiont:
Bist du Augenarzt, Laserspezialist oder Optiker?! Klingt ja alles sehr fachmännisch, was du da schreibst.
Und vielleicht auch noch StarTrek/DS9 - Fan? (Wegen deines Usernamens; "Symbiont" ist ja nicht gerade naheliegend...).
Regina :)

Symbiont
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Beitrag von Symbiont » 24.11.2004, 00:29

regina_garbe hat geschrieben:@symbiont:
Bist du Augenarzt, Laserspezialist oder Optiker?! Klingt ja alles sehr fachmännisch, was du da schreibst.
Und vielleicht auch noch StarTrek/DS9 - Fan? (Wegen deines Usernamens; "Symbiont" ist ja nicht gerade naheliegend...).
Regina :)
Was liegt schon Nahe??

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