von sansibar » 28.12.2011, 12:40
Hallo Zusammen,
da ich diese Diskussion mit meiner Frage gestartet habe und inzwischen in der Praxis gelasert wurde, möchte ich nun meine Erfahrungen weitergeben. Da ich leider mit Komplikationen zu kämpfen habe, habe ich nun mehr Erfahrung mit der Praxis als ich mir lieb ist, aber alle positiv.
Die Praxis ist riesig – 3 Obergeschosse, im UG wird operiert. Alle Kontakte von Anfang bis jetzt waren durchweg freundlich, alle Terminabsprachen, vor allem bei der Nachsorge, wurden sehr flexibel gehandhabt (dann quetschen wir sie da noch rein...). Ich musste nie länger als 10 Minuten warten, meistens konnte ich direkt von der Anmeldung ins Behandlungszimmer durchlaufen.
Die Voruntersuchung wurde von einem Optiker und Dr. Meier gemacht, beide haben sich sehr viel Zeit genommen, alle meine Fragen zu beantworten und haben auch die Risiken nicht kleingeredet.
Der Femto-Lasik-Eingriff selber findet in einem anderen Gebäude, ca. 1 km entfernt, statt, wo nur gelasert wird. Vorgenommen wurde er bei mir von Dr. Katlun – freundlich, beruhingend, der Eingriff selber unspektakulärer als befürchtet, wie wahrscheinlich bei allen Anbietern.
Die erste Nachuntersuchung wurde von Dr. Meier gemacht. Leider wurde eine sterile Infektion (DLK) auf beiden Augen entdeckt, eine Art Abwehrreaktion des Körpers. Deshalb wurde ich dann von Dr. Volz, einem der Chefs, weiterbetreut. Leider musste ich dann stündlich Kortison tropfen und später sogar Kortisonsalbe nehmen, was nach einiger Zeit in Kombination mit extrem trockenen Augen dazu geführt hat, dass ich auf dem linken Auge nur noch 5% gesehen habe. War aber nötig, da die DLK zu Narbenbildung führen kann und konsequent behandelt werden muss. Zur Reduzierung der Augentrockenheit wurden mir übrigens Silikonstöpsel in den Tränenkanal eingeführt (merkt man gar nicht und gehen nach ca. 6 Monaten von selber raus).
Aufgrund meiner Komplikation war ich seit Anfang Dezember ca. 3 mal pro Woche zur Kontrolle dort, musste nie länger als 10 Minuten warten, meistens kam ich sofort dran, auch wenn das Wartezimmer voll war. Nach einer Woche hat Dr. Volz entschieden, dass der Flap angehoben und mit Kortison gespült werden muss. Eine halbe Stunde später lag ich schon auf dem Operationstisch und wurde zwischen zwei andere Operationen gequetscht. Bin mir nicht sicher, ob das woanders auch so flexibel gehandhabt wird. Ich war froh, dass es sich hier nicht um eine reine Laserpraxis handelt, sondern auch und vor allem anspruchsvollere Operationen gemacht werden – wie ich mitbekommen habe, war die Spülung durchaus diffizil, da die DLK am Rande des Blickfeldes war und die Hornhaut angegriffen war.
Nach der Spülung habe ich eine Verbandskontaktlinse bekommen. Um diese wieder zu entfernen, hat sich Dr. Volz mit mir sogar am Samstag nachmittag in der geschlossenen Praxis getroffen. Kurz vor Weihnachten wurde mein Fall an Dr. Gleibs übergeben, da Dr. Volz in den Urlaub gegangen ist. Dann wurde ich ebenso gut betreut.
An mehreren Wochenenden habe ich von der Notfall-Handynummer Gebrauch gemacht und meine Fragen wurden von Dr. Volz und Dr. Gleibs jedesmal ausgiebig, geduldig und freundlich beantwortet.
Irgendwann während der ganzen Komplikationsphase, als ich bei 5% Sicht auf einem Auge angelangt war bin ich in die Privatambulanz der Uniklinik Mainz gegangen, um mir eine zweite Meinung einzuholen und um sicher zu gehen, dass zum Wochenende hin alles ok aussieht im Auge. Dort wurde mir bestätigt, dass in Heidelberg alles richtig gemacht wurde und wird.
Was den Preis betrifft... als Ökonom denke ich, dass die Preiskalkulationen in den Praxen ausschließlich von der Amortisationskalkulation des teuren Lasers, der Auslastung des Gerätes und der Effizienz der Arbeitsabläufe abhängt. Der Aufwand selber ist bei einem 15 Minütigen Eingriff zu vernachlässigen. Ist auch nicht anders als bei Airlines, wo man manchmal neben jemandem sitzt, der das doppelte bezahlt hat. Und wem der Preis in der Praxis in Heidelberg von 1900 Euro zu wenig sind, kann die selbe Praxis auch über Citylasik buchen, dann kostet es fast doppelt so viel. Das zeigt, wie wenig der Preis über die Leistung aussagt, vor allem wenn das ganze über Ketten vermarktet wird.
Eigentlich habe ich mich in diesem Forum immer etwas geärgert über Erfahrungsberichte, die ausschließlich positiv sind, aber manchmal gibt es halt nichts negatives zu berichten... Ein Punkt wäre vielleicht, dass man vorher nicht weiß, wer einen operiert – aber im Nachhinein bin ich mir sicher, dass er Laser-Eingriff das geringste Problem bei der ganzen Sache ist, das meiste macht sowieso der Computer. Die Nachsorge ist das A und O.
Zusammenfassend kann ich sagen:
Lasik: Da ich immer noch unter den Komplikationen leide, bin ich nicht sicher, ob ich es wieder machen würde, vielleicht ändert sich das in ein paar Wochen. Was nutzt ein Komplikationsrisiko von 1:1.000, wenn man die 1 auf der linken Seite ist und nicht unter den 1000 ist ☹.
Augenpraxisklinik Heidelberg: Wenn nochmal lasern, würde ich mich auf jeden Fall wieder für diese Praxis entscheiden. Vor allem wegen den großen Erfahrungen, die die Chefs haben, weit über die reine Lasik Thematik hinaus, was für meine Komplikation wichtig war und wegen der sehr engmaschigen Betreuung, die übrigens im Lasik-Preis inklusive ist (ich nehme an, dass ist überall so). Ich würde mich sicher nicht für ein Institut entscheiden, das ausschließlich lasert und keinen normalen Praxisteil hat. Eine Uniklinik wäre deshalb noch die andere Alternative für mich. Was ich generell empfehlen würde abzuklären ist das Bereitschafts- und Notdienstangebot.
Viele Grüße
Boris
Hallo Zusammen,
da ich diese Diskussion mit meiner Frage gestartet habe und inzwischen in der Praxis gelasert wurde, möchte ich nun meine Erfahrungen weitergeben. Da ich leider mit Komplikationen zu kämpfen habe, habe ich nun mehr Erfahrung mit der Praxis als ich mir lieb ist, aber alle positiv.
Die Praxis ist riesig – 3 Obergeschosse, im UG wird operiert. Alle Kontakte von Anfang bis jetzt waren durchweg freundlich, alle Terminabsprachen, vor allem bei der Nachsorge, wurden sehr flexibel gehandhabt (dann quetschen wir sie da noch rein...). Ich musste nie länger als 10 Minuten warten, meistens konnte ich direkt von der Anmeldung ins Behandlungszimmer durchlaufen.
Die Voruntersuchung wurde von einem Optiker und Dr. Meier gemacht, beide haben sich sehr viel Zeit genommen, alle meine Fragen zu beantworten und haben auch die Risiken nicht kleingeredet.
Der Femto-Lasik-Eingriff selber findet in einem anderen Gebäude, ca. 1 km entfernt, statt, wo nur gelasert wird. Vorgenommen wurde er bei mir von Dr. Katlun – freundlich, beruhingend, der Eingriff selber unspektakulärer als befürchtet, wie wahrscheinlich bei allen Anbietern.
Die erste Nachuntersuchung wurde von Dr. Meier gemacht. Leider wurde eine sterile Infektion (DLK) auf beiden Augen entdeckt, eine Art Abwehrreaktion des Körpers. Deshalb wurde ich dann von Dr. Volz, einem der Chefs, weiterbetreut. Leider musste ich dann stündlich Kortison tropfen und später sogar Kortisonsalbe nehmen, was nach einiger Zeit in Kombination mit extrem trockenen Augen dazu geführt hat, dass ich auf dem linken Auge nur noch 5% gesehen habe. War aber nötig, da die DLK zu Narbenbildung führen kann und konsequent behandelt werden muss. Zur Reduzierung der Augentrockenheit wurden mir übrigens Silikonstöpsel in den Tränenkanal eingeführt (merkt man gar nicht und gehen nach ca. 6 Monaten von selber raus).
Aufgrund meiner Komplikation war ich seit Anfang Dezember ca. 3 mal pro Woche zur Kontrolle dort, musste nie länger als 10 Minuten warten, meistens kam ich sofort dran, auch wenn das Wartezimmer voll war. Nach einer Woche hat Dr. Volz entschieden, dass der Flap angehoben und mit Kortison gespült werden muss. Eine halbe Stunde später lag ich schon auf dem Operationstisch und wurde zwischen zwei andere Operationen gequetscht. Bin mir nicht sicher, ob das woanders auch so flexibel gehandhabt wird. Ich war froh, dass es sich hier nicht um eine reine Laserpraxis handelt, sondern auch und vor allem anspruchsvollere Operationen gemacht werden – wie ich mitbekommen habe, war die Spülung durchaus diffizil, da die DLK am Rande des Blickfeldes war und die Hornhaut angegriffen war.
Nach der Spülung habe ich eine Verbandskontaktlinse bekommen. Um diese wieder zu entfernen, hat sich Dr. Volz mit mir sogar am Samstag nachmittag in der geschlossenen Praxis getroffen. Kurz vor Weihnachten wurde mein Fall an Dr. Gleibs übergeben, da Dr. Volz in den Urlaub gegangen ist. Dann wurde ich ebenso gut betreut.
An mehreren Wochenenden habe ich von der Notfall-Handynummer Gebrauch gemacht und meine Fragen wurden von Dr. Volz und Dr. Gleibs jedesmal ausgiebig, geduldig und freundlich beantwortet.
Irgendwann während der ganzen Komplikationsphase, als ich bei 5% Sicht auf einem Auge angelangt war bin ich in die Privatambulanz der Uniklinik Mainz gegangen, um mir eine zweite Meinung einzuholen und um sicher zu gehen, dass zum Wochenende hin alles ok aussieht im Auge. Dort wurde mir bestätigt, dass in Heidelberg alles richtig gemacht wurde und wird.
Was den Preis betrifft... als Ökonom denke ich, dass die Preiskalkulationen in den Praxen ausschließlich von der Amortisationskalkulation des teuren Lasers, der Auslastung des Gerätes und der Effizienz der Arbeitsabläufe abhängt. Der Aufwand selber ist bei einem 15 Minütigen Eingriff zu vernachlässigen. Ist auch nicht anders als bei Airlines, wo man manchmal neben jemandem sitzt, der das doppelte bezahlt hat. Und wem der Preis in der Praxis in Heidelberg von 1900 Euro zu wenig sind, kann die selbe Praxis auch über Citylasik buchen, dann kostet es fast doppelt so viel. Das zeigt, wie wenig der Preis über die Leistung aussagt, vor allem wenn das ganze über Ketten vermarktet wird.
Eigentlich habe ich mich in diesem Forum immer etwas geärgert über Erfahrungsberichte, die ausschließlich positiv sind, aber manchmal gibt es halt nichts negatives zu berichten... Ein Punkt wäre vielleicht, dass man vorher nicht weiß, wer einen operiert – aber im Nachhinein bin ich mir sicher, dass er Laser-Eingriff das geringste Problem bei der ganzen Sache ist, das meiste macht sowieso der Computer. Die Nachsorge ist das A und O.
Zusammenfassend kann ich sagen:
Lasik: Da ich immer noch unter den Komplikationen leide, bin ich nicht sicher, ob ich es wieder machen würde, vielleicht ändert sich das in ein paar Wochen. Was nutzt ein Komplikationsrisiko von 1:1.000, wenn man die 1 auf der linken Seite ist und nicht unter den 1000 ist ☹.
Augenpraxisklinik Heidelberg: Wenn nochmal lasern, würde ich mich auf jeden Fall wieder für diese Praxis entscheiden. Vor allem wegen den großen Erfahrungen, die die Chefs haben, weit über die reine Lasik Thematik hinaus, was für meine Komplikation wichtig war und wegen der sehr engmaschigen Betreuung, die übrigens im Lasik-Preis inklusive ist (ich nehme an, dass ist überall so). Ich würde mich sicher nicht für ein Institut entscheiden, das ausschließlich lasert und keinen normalen Praxisteil hat. Eine Uniklinik wäre deshalb noch die andere Alternative für mich. Was ich generell empfehlen würde abzuklären ist das Bereitschafts- und Notdienstangebot.
Viele Grüße
Boris