Hallo zusammen,
ich hatte am Freitag morgen meine LASIK-OP – alles ist gut gelaufen. Ich kann jetzt sehr gut sehen und sogar zeitweise am Computer arbeiten – auch wenn ich mehr auf die Tastatur als auf den Bildschirm schaue

Allerdings habe ich in jedem Auge am Rand einen roten Fleck (geplatztes Blutgefäß), zu dem komme ich später.
Der Bericht von carrew deckt sich mit meinen Erfahrungen. Ich empfehle jeden sich auf die Gespräche Dr. Tecirlioglu und seinen Augenoptikern gut vorzubereiten, da die Beratung sehr dünn ist. Freiwillig werden nur wenige Informationen mitgegeben. Also immer nachfragen, auch wenn es natürlich ein wenig lästig für das Praxisteam ist. Am Tag der OP wurde ich allerdings von Dr. Tecirlioglu selber kurz interviewt – dieser spricht hervorragend deutsch.
Meine OP lief folgendermaßen ab (Voruntersuchung vor zwei Monaten bereits gemacht):
Voruntersuchung vor zwei Monaten durchgeführt
Telefonisch ein OK bekommen und Termin vereinbart
Morgens um 9:00 Uhr die Praxis betreten
Um 10:00 Uhr einen Tee bekommen
Um 10:30 Uhr deutsche Zeitschrift gesucht und nicht gefunden (Tipp: Spiegel oder Stern einfach mitbringen)
Um 11:00 Uhr noch einmal die Hornhaut untersucht
Um 12:00 Uhr Gespräch mit Dr. Tecirlioglu
hier stellte sich heraus, dass bei meiner Voruntersuchung etwas im Hornhautbild nicht ganz in Ordnung war; dies wusste ich nicht, hatte mir vorher auch keiner gesagt
jetzt wurde ich nervös, da mein Vertrauen in die internen Abläufe bröckelte; Dr. hat mir aber gesagt, dass es kein Zufall sein, dass noch einmal kontrolliert würde – es waren auch dicke rote Kommentare auf meinem Blatt. Schien also mehr ein Kommunikationsproblem bei der Terminvereinbarung gewesen zu sein
- parallel hörte ich sein türkisches Gespräch mit der Arzthelferin neben mir; ich kann kein türkisch, hörte aber immer wieder die Worte PRK.
- Wurde noch nervöser, denn ich wollte ja kein PRK und war auch für die LASIK geeignet laut Voruntersuchung; habe nachgefragt – es handelte sich um einen anderen Patienten.
- Dann redete man weiter auf deutsch – der Laser wurde gerade getestet (warum das? Es hat meinen Nerven nicht gut getan)
- Abschlußkontrolle durch den Dr. - alles ok für die OP
Um 12:30 Uhr Operation bezahlt – Preis 1.400 EUR.
Dann Aufklärungsbogen durchgelesen und noch nervöser geworden; hier hatte die Arzthelferin einige Standardrisiken eingetragen, die mir in einem fiktiven Gespräch erläutert worden seien (so etwas finde ich schon sehr grenzwertig, auch wenn ich die Risiken vorher kannte). Das Abschlussrisiko war: „Es wird eine PRK durchgeführt, wenn eine FEMTO-LASIK nicht möglich ist.“ Das musste ich dann noch einmal klären und streichen lassen; das schreibt man halt immer so dahin. Mich hat es sehr verunsichert, denn ich will ja auch, dass meine Stärke im Auge korrigiert wird und nicht die, die man immer macht.
Dann habe ich eine halbe „Happy-Pill“ bekommen; leider hat mir niemand gesagt, welches Mittel – habe auch nicht nachgefragt
Augen getropft und damit betäubt
Dann in Schleuse zum OP; hier Überzugkleidung bekommen – da achten auch die Arzthelferinnen sehr konsequent drauf. Ich habe diverse Markieren etc. gesehen, die die sensiblen Bereiche abtrennen
Dann saß ich ca. 30 Minuten in einem klimatisierten Raum in dem ich die Augen geschlossen halten sollte; es lief klassische Musik – musste den CD-Player einmal wieder anschalten; Einmal kam dann ein neuer Patient, der neben mich gesetzt wurde zum Warten
Das war nicht sehr entspannend, trotz der Musik
Dann OP-Sall mit erneuter Kontrolle durch Dr.
Augenspülen
Dann FEMTO rechts und links. Hier wird der Flap geschnitten. Ich fand dies sehr unangenehm, da das Auge festgezurrt wird – tat ein wenig Weh. Die Femto selber habe ich rechts gar nicht gemerkt, links ein kleines Kribbeln
Beim linken Auge habe ich mich dann auch als ein schlechter Patient erwiesen und den Kopf am Ende der OP ruckartig bewegt. Unwillkürlich, ich weiss auch nicht wie das kam. In dem Moment, in dem der Druck nachließ, habe ich gezuckt.
Dies hat Dr. Tecirlioglu sehr aufgeregt (der bis dahin sehr höflich war), da es ein enormes Risiko darstellte. So etwas wäre ihn in den 15 Jahren mit dem Gerät nicht passiert (dass es ein neues Gerät in Köln ist, sei dahin gestellt, ich vermute es war einfach eine emotionale Reaktion).
Er hat dann sofort das Auge untersucht – es war aber alles in Ordnung. Ich schreibe das Ganze meiner enormen Anspannung zu, die sich im Laufe des Tages aufgebaut hat; ob dies in einer anderen Praxis besser gewesen wäre, kann ich nicht beurteilen
Da der Flap nun einmal geschnitten war, haben wir weitergemacht mit der eigentlichen Laser-Behandlung. Es fiel mir schwer, den roten Punkt im Auge zu behalten, hat aber mit mehreren Ermahnungen geklappt
Kurze Anspannung bei mir wieder, als ich auf einmal den grünen Punkt im Auge behalten sollte. Dieser kommt wohl in Frankfurt zum Einsatz.
Dann irgendwann fertig.
Nachkontrolle: Im rechten Auge (nicht das bei ich gezuckt hatte) etwas unter dem Flap
Zurück zum Laser erneut spülen
Dann vollständig fertig. Eine der Damen hat mich dann herausgebracht und mir eine Sonnenbrille gegeben.
Meine Frau konnte ich ohne Brille schon erkennen.
Da ich leider ziemlich fertig war, musste ich erst einmal kurz sitzen – meine Frau hat ein Rezept für die Tropfen bekommen und spezielle Tropfen zum Betäuben
Sind dann zum Parkhaus (bei Karstadt, Richmodstr. 12; 50668 Köln – 2 EUR / Stunde bei einem Maximum von 10 EUR – wir hatte die 10 EUR lange erreicht)
Dann nach Hause; konnte Augen nicht lange öffnen und dann nur spaltweise. Die Betäubung noch einmal getropft und geschlafen. Wieder getropft und weiter geschlafen. Paracetamol genommen. Ganze Zeit Sonnenbrille an.
Mit Sonnenbrille geschlafen – diese ist dabei leider kaputt gegangen (Tipp: Kauft euch eine ordentliche, stabile Sonnenbrille vorher)
Großer roter Fleck im linken Auge, kleiner roter Fleck im rechten Auge (sieht ziemlich gruselig aus)
Am nächsten Morgen um 9:00 Uhr Kontrolle. Diesmal direkt drangekommen und untersucht; alles in Ordnung.
Verschiedene Fragen nach Autofahren (sofort möglich), Duschen (ok, kein Wasser in Augen kommen lassen), Sport (ok, wenn kein Ballsport), Notfallnummer (gibt es nicht – man muss in eine normale Uniklinik, meinem Hämatom im Auge (geht durch das Tropfen weg) gestellt
Dann sollte ich einfach nach Tropfplan tropfen; diesen hatte man leider vergessen uns zu geben; habe dann noch einmal einen bekommen
Habe zwei neue Sonnenbrillen bekommen – eine ist mir am Abend direkt wieder kaputt gegangen, eine habe ich noch
In zwei Wochen Nachkontrolle
Zusammenfassung:
Es ist alles gut gegangen, ich kann nun sehr gut sehen. Die geplatzten Äderchen werden auch noch zurückgehen. Auch nachts kann ich bereits nach zwei Tagen gut sehen.
Mit dem Ablauf bin ich nicht zufrieden, was zum Teil an mir, aber auch an der Praxis liegen kann. Man darf sich da nicht nervös machen lassen – wer bei OPs leicht nervös wird sollte woanders hingehen. Mich wundert immer noch, dass man aus dem Laser den Kopf überhaupt herausbekommt – werde einmal an der Hersteller schreiben, vielleicht können die dort nachbessern.
Ich würde jedem empfehlen:
- es generell zu machen
- eine Begleitperson für den Rückweg mitzunehmen
- sich gut auf die Gespräche vorzubereiten (aktive Gesprächsführung ist wichtig!)
- sehr ruhig zu bleiben, auch wenn man lange auf die OP warten muss
- eine deutsche Zeitung fürs Warten mitzunehmen
-den Kopf ruhig zu halten
