HHV nach Artisan-OP

Imlantierbare Contactlinsen (ICL), IOL, Artisan, Verisyse, Bioptics, Hinterkammerlinsen, Vorderkammerlinsen, Iris Clip Linsen, Clear Lens Extraction (CLE)

Moderator: Frankyboy

chiara290167
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HHV nach Artisan-OP

Beitrag von chiara290167 » 25.09.2014, 16:38

Liebe Forumsmitglieder!
Zunächst einmal möchte ich mich für alle die in diesem Forum so engagiert und höchst informiert dabei sind und anderen mit Rat und Tat zur Seite stehen, herzlichst bedanken! Ich bin seit Monaten stiller Leser dieses Forums und kann gar nicht genug betonen welch wichtige Entscheidungshilfen es mir gegeben hat und wieviel Mut mir die vielen Berichten gemacht haben.
Ich wende mich nun an Euch, weil ich gerne auch meine Erfahrungen schildern möchte und natürlich auch ein wenig Rat suche.
Ich möchte Euch nicht mit einem allzu langem Vorbericht langweilen und vor allem auch keine Artisan/ICL etc. Diskussion lostreten, zumal ich mich ja auch postoperativ an Euch wende.
Also so kurz es geht: Ich bin (besser war) mit links -4,5 und rechts -7,5 D bei weitem nicht so kurzsichtig wie viele andere hier es sind (waren), hatte aber vor ca 25 Jahren mal eine Netzhautentzündung bei der ich links ca 40% meiner Sehkraft verloren habe. Auch existiert ein leichter Mikrostrabismus, der mir dreidimensionales Sehen unmöglich macht, wobei ich erstaunlicherweise im Kino zumindest starke 3D-Effekte wahrnehmen kann. Das hat mich übrigens bei meinem ersten 3D Film halb zu Tode erschreckt, da ich ja bisher noch gar nicht wusste, dass „Dinge auf einen zufliegen können“. Auf Grund einer zunehmenden Kontaktlinsenunverträglichkeit und der Tatsache, dass eine Brille in meinem Beruf recht hinderlich sein kann, habe ich mich bezüglich phaker Linsen erkundigt und mich bei einem Spezialisten für refraktäre Linsenchirurgie erkundigt. Ich bin zwar kein Arzt, aber fachverwandt und konnte von Anfang an sehr offen und ehrlich über alle assoziierten Risiken mit ihm reden. Nachdem er auf Artisan Linsen spezialisiert ist, hat mich natürlich besonders der gefürchtete Endothelzellverlust interessiert. Auf Grund der schlechten Ausgangssituation meines linken Auges haben wir beschlossen bei mir die Kriterien enger zu ziehen (also höhere Endothelzahl als gefordert, höhere Augenkammertiefe, kleine Dunkelpupillen) und dann zu entscheiden ob ich geeignet bin – was ich war. Nach einigen Wochen Überlegungszeit, einer Menge Gespräche mit dem Professor, und stundenlangem Lesen in diesem Forum habe ich mich dann zur OP entschlossen. Ich habe mich in allen Vorbesprechungen sowohl medizinisch als auch menschlich perfekt betreut gefühlt und konnte auch zu jeder Zeit der Argumentation einer Artisan Linse folgen (wie gesagt, bitte keine Diskussion über den Linsentyp, die Vor- und Nachteile der jeweiligen Typen sind mir bekannt, ich habe mich letztlich dafür entschieden einem höchst erfahrenem Chirurgen zu vertrauen).
Vor fünf Wochen war dann zunächst das rechte Auge und eine knappe Woche später das linke Auge dran. Was die OP Berichte betrifft, kann ich allen in diesem Forum nur zustimmen – keine Angst! Es gibt sicher entspannendere Erfahrungen, aber beim Zahnarzt habe ich deutlich Unangenehmeres erlebt. Unvergessen für mich ist die Abnahme der Schutzklappe am rechten Auge am Tag post OP – das war einfach ein unbeschreibliches Gefühl – wenn auch leicht verschwommen konnte ich tatsächlich die Haare meines Gegenüber einzeln erkennen – etwas was vorher ohne Brille nie möglich gewesen wäre.
Nun, ich wäre allerdings nicht so fleißig am Schreiben, wenn mich nun nicht doch etwas beunruhigen würde und ich will den Doktor nicht schon wieder kontaktieren , außerdem ist er kongressbedingt nicht im Lande und nicht zuletzt schätze ich Eure Erfahrungen und Meinungen sehr: gleich postoperativ wurde ein Astigmatimus, wohl OP bedingt, da vorher eigentlich kaum ein Astigmatismus vorhanden war, auf beiden Augen festgestellt. (Dieser sollte sich aber im Laufe der Zeit noch verändern, besonders auch, da ja noch Bindehautnähte vorhanden seien. Ich weiß – einer der Nachteile der Artisan Linse ist der doch recht große Hornhautschnitt). Zu diesem Zeitpunkt bin ich beidseits auf -0,5 D gekommen (gemessen), was auch so besprochen war um eine Überkorrektur auf jeden Fall zu vermeiden. Die Sehschärfe in Prozent haben wir nicht bestimmt, da der Seheindruck in Ordnung war und mir der Dok gesagt hat (womit er sicher recht hat), dass sich in den nächsten Wochen noch so viel ändern wird, dass mich das jetzt nur verunsichern würde (der kennt mich anscheinend schon ganz gut). Nun, zum heutigen Zeitpunkt, also fünf Wochen post OP, die Fäden sind draußen, bin ich brillenfrei unterwegs, brauche zum Lesen meine Lesebrille (das war klar), mit dem linkem Auge (also dem mit 60%) Sehkraft ist erstaunliches passiert: vor der OP konnte ich nicht damit lesen, da immer Buchstaben verschwunden sind (durch den Netzhautschaden) – nun kann ich das. Die Linse bildet offensichtlich so viel besser auf der Netzhaut ab, dass ich tatsächlich alle Buchstaben sehe – einfach toll. In der Ferne sehe ich links so gut wie vorher mit Brille (also ebenso wie erwartet). Mein rechtes Auge macht mir allerdings etwas Sorgen: die HHV scheint sich im Moment so gar nicht zu verbessern, vor allem bei schlechter Beleuchtung sehe ich farbige Lichter (ganz blöd sind grüne Ampeln) als Strich (Achse 13 bis 19 Uhr) und jedes Ende des Strichs ist mit einem niedlichen Doppelbild verziert. Auch kann ich Schriften grün auf weiß extrem schlecht lesen. Halos habe ich kaum, maximal so wie vorher mit Kontaktlinsen. Was mich am meisten verblüfft ist, dass ich dennoch besser sehe, wenn ich das linke Auge zumache. Habe ich beide Augen offen, wird alles ein wenig unschärfer. Auch ist die Fernsicht auf dem rechtem Auge immer noch schlechter als mit Brille, was ich auf die HHV schiebe.
Meine Fragen dazu sind nun, ob jemand Erfahrungen mit postoperativem Astigmatismus hat (gibt sich das tatsächlich wieder oder verbreitet der Dok da „nur“ Optimismus und wenn ja – wie lange muss ich mich gedulden). Zum Thema „mit beiden Augen zusammen schlechter sehen als nur mit dem rechten“: kann es sein, dass ich durch die OP mein vorher schwachsichtiges und nicht wirklich benutztes Auge nun „zugeschaltet“ habe und mein Gehirn das einfach nicht auf „die Reihe“ bekommt?
Zusammenfassend: ich würde es wieder machen, mit einer Brille fürs Autofahren (die, falls dann noch nötig, erst nach drei Monaten angepasst werden soll) hätte ich kein Problem, aber im Moment bin ich etwas unruhig und würde mich deswegen sehr über Eure Meinungen freuen.
Liebe Grüße Chiara

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