Nützliche Alltags-Tipps für Lasekpatienten

[Odile]

Hallo,
ich 47 Jahre alt und habe mich vor drei Wochen einer Lasek-Operation in der Türkei unterzogen. Ich hatten auf dem linken und rechten Auge jeweils -3,75. Ich habe meine Augen lasern lassen, da ich seit einem Jahr mit der ALtersweitsichtigekeit kämpfe und nicht länger mit 2 Brillen hantieren wollte. Kontaktlinsen vertrage ich gar nicht und mit der Gleitsichtbrille habe ich Probleme im Nacken/Schulterbereich bekommen. Darum mein Entschluss: Kurzichtigkeit weglasern lassen und in Zukunft nur noch eine Brille zum lesen benutzen. Hier meine Tipps und die gelten nur für Lasek, denn nur darüber kann ich aus eigener Erfahrung berichten.

1. Wenn ihr Euch im Ausland operieren lasst, kalkuliert genügend Zeit für den Aufenthalt ein. Im schlimmsten Fall muss nämlich wegen einer Nachbehandlung der Flieger verschoben werden. Das war zum Glück bei mir nicht der Fall, aber ich hatte auch 5 Tage Aufenthalt eingeplant. Erkundigt Euch also schon bei Buchung des Fluges, wie es mit Alternativen für den Rückflig aussieht.

2. Nehmt Euch genügend Urlaub.
Ich musste eine Woche nach der OP wieder ins Büro und das war definitiv zu schnell. Bildschirmarbeit, Arbeit mit Beamer oder Overheadprojektor und lesen sind für die AUgen sehr anstrengend. Ich leite Tagesseminare im Bereich der Erwachsenenbildung und das ist auch verflucht anstrengend, denn man steht den ganzen Tag vor der Gruppe und kann nicht mal eben die Augen zumachen oder in aller Ruhe die Tropfen reinträufeln usw. Rückwirkend würde ich sagen: Drei Wochen Urlaub nach der OP hätten mir gut getan. Mit wirklicher Rücksichtnahme der Kollegen, Kunden oder Schüler kann man nicht rechnen.

3. Wenn ihr im Beruf auf das Auto angewiesen seid, kalkuliert ein, dass ich nicht sofort fahrtüchtig seit. Ich bin nach 2,5 Wochen das erste Mal wieder hinter das Steuer. Wenn man die Strecke kennt, ist es nicht so ein großes Problem, aber auf der Autobahn oder in einer fremden Stadt... vorsicht. Ich war froh, dass ich ein Auto mit Navigationsgerät habe und eine nette Dame darin mir laut die Strecke ansagt. Und ich bin froh, dass ich ein wirklich großes Display habe. Straßen- und Autobahnschilder erkenne ich nämlich immer noch definitiv zu spät.

4. Vertraut nicht auf eine gute Nachbehandlung bzw. postoperative Betreuung der ausländischen Ärzt. Darum sucht Euch schon vor der Reise eine guten Augenarzt, der sich mit Laser-OP´s auskennt für die Nachsorge. Ich habe z.B. keinerlei Erfahrung mit Kontaktlinsen und war froh, dass mir der Augenarzt die Linsen entfernt hat. Ich hätte nämlich keine Traute gehabt, mir in den frisch-operierten Augen rumzufummeln. Ein AUgenarzt in Deutschland ist auch wichtig hinsichtlich der Augentropen (Kortison-Tropfen) die zu nehmen sind. Und er gibt Euch Auskunft bei Problemen und Schwankungen der Sehrkraft, die unweigerlich auftauchen und einen selbst sehr verunsichern. Das Verhältnis Arzt-Patient ist in der Türkei ein anderes als in Deutschland.
Nachdem ich seit über 2 Wochen auf Antwort aus der Türkei warte, habe ich für die nächste Wochen einen Termin hier in einer Laser-Klinik vor Ort ausgemacht um meine Fragen zu besprechen.

5. Gönnt Euch genügend Ruhe.
Mag sein, dass es bei mir das Alter ist, aber ich war in der Zeit nach der Operation nicht wirklich fit. Das gilt eigentlich immer noch. Ich ermüde schnell und habe auch einige Probleme mit dem Kreislauf gehabt. Das ist bei mir nicht verwunderlich, denn mein Blutdruck ist sowieso niedrig, aber nach der OP war es schon etwas extremer als sonst. Ich muss einfach viel mehr ausruhen und das ist schwierig wenn der Job nebenherläuft.
Was gut tut: EInfach mal die Augen zumachen, die Beine hochlegen und entspannen. Die Augen in der Mittagspause mit dem Kühlpack kühlen, abends früh ins Bett gehen. EIne Operation ist eben ein EIngriff, der auf den ganzen Körper wirkt.

6. Versorgt Euch noch in der Türkei mit genügend Medikamenten.
z.B. mit den "künstlichen Tränen" oder auch mit den Augenpads zum Zukleben der Augen überNacht. Ich habe über 14 Tage nach der OP noch nachts meine Augen zugeklebt, damit ich nicht daran reibe usw. Die Pads, die man in Deutschland kaufen kann sind einfach nicht so haltbar, die habe ich in der Nacht immer verloren.
Vitamin C ist in der Türkei auch billig und die Brausetabletten schmecken echt gut. Zu Vitamin C hatte man mir geraten, weil es den Heilungprozess und fördert und das Abklingen der Entzündung.

7. Zum Thema: Gesichtscreme und Schminken
Ich habe schon in die Türkei eine Fechtigkeitscreme mitgebracht ohne Parfum, Koservierungsstoffe, Reizstoffe usw. das fand ich sehr angenehm. Ich benutze sie auch jetzt noch. Schminken war für mich ein heikles Thema, denn ich gehöre zu den Frauen, die nicht mal ohne MAke-Up den Müll runterbringen. Ich habe festgestellt: Man überlebt auch ohne Make-Up. Ich fange jetzt sol angsam wieder an (alles aus der Apotheke) und habe festgestellt: Es ist kein Problem, das Make-Up anzubringen, das Runterbekommen ist heikel. Die sündhaft-teure Abschminklotion bringt es irgendwie nicht. Allerding ist Augen-Make-Up sowieso ziemlich blöde, wenn mann vier mal am Tag zwei verschiedene Augentropfen benutzen muss. Man gewöhnt sich an die leichten Dracula-Augen.

8. Haarewaschen wird zum Problem, wenn man, so wie ich, alleine lebt und der Freund nur am Wochenende kommt. Es soll ja kein Wasser in die Augen kommen.

9. Benutzt gerade in den Tagen nach der OP frühzeitig die Augen-Kühlpacks. Ich habe zu spät damit angefangen und war ziemlich verquollen.

10. Als Dauer-Brillenträger hat man keine Ahnung von den Gefahren des Alltags. Die Augen sind ja immer gut geschützt hinter den "Glasbausteinen". Ich hatte keine Erfahrung mit spritzenden Zitrusfrüchten, Küchendünsten und danpfenden Spaghetti-Töpfen.
Ich trage jetzt bei vielen Dingen eine Brille zum Schutz.

...und lasst das Zweibelschneiden bzw. delegiert es an den Partner. das ist das Schlimmste überhaupt.

11. Ich habe zwei Katzen, aber ich war sehr froh, dass meine Eltern sie nicht nur für die Zeit des Türkei-Aufenthaltes übernommen haben sondern auch noch 10 Tage danach. Jeder der Katzenhaare kennt, weiß wovon ich spreche.

Fazit:
Würde ich wieder eine Lasek machen ?

Nach drei Wochen ist es wahrscheinlich zu früh, diese Frage zu beantworten. Ich sehe nämlich noch deutlich schlechter als vorher mit Brille und das beeinträchtigt meinen Alltag schon. Auf jeden Fall würde ich, wenn ich nochmal vor der Entscheidung stehen würde, mindestens 3 Wochen Urlaub nehmen und auf keinen Fall am Tag wo die Schutzlinsen entfernt werden, zu Arbeit gehen.

Würde ich nochmal in die Türkei zum Lasern fahren?
Ja, das würde ich. Aber ich würde noch vor dem Abflug die ärztliche Betreuung hier in Deutschland sicherstellen.

Würde ich zu einer Nachoperation in die Türkei fahren ?
Nein, das würde ich nicht.

Wenn Ihr auch noch nützliche Alltags-Tipps habe, würde ichmich freuen, wenn Ihr Euch an diesen Beitrag dranhängt.

Liebe Grüße an alle, die mir geschrieben haben und mit mir telefoniert haben. Der Austausch tat mir echt gut.

Odile

[nicole_]

Hallo Odile,

Finde ich gut, deine Tipps hier.

Es gibt nur immer wieder etwas, was mir aufstößt (nicht nur bei dir):
Das Autofahren nach der OP ohne eine Sehhilfe.

Ganz ehrlich: Ich finde es fahrlässig, wenn man nicht genug sieht, um den Sehtest für den Führerschein ohne Sehhilfe zu bestehen.
Wer nach der OP einen Sehtest beim Arzt oder Optiker macht und das Okay zum Fahren ohne Sehhilfe hat, gut.

Aber wer meint, genug zu sehen und sich einfach ohne Sehhilfe ins Auto setzt, handelt in meinen Augen fahrlässig.
Man gefährdet nicht nur sich, sondern auch andere.

Ich weiß, dass nach einer Lasek ein längerdauernder Heilungsprozeß einsetzt. Trotzdem: Eine (Übergangs-)Brille mit ganz einfachen Gläsern zum Autofahren kostet nicht die Welt.

lg
Nicole

[Palinka]

@Nicole
Ich hatte meine Lasek am 03.10. - ebenfalls in Istanbul. Und ich muss gestehen, ich bin auch nach 2 Wochen wieder Auto gefahren. Aber bestimmt nicht, weil mir das Spass gemacht hat - ich habe nämlich wirklich schlecht gesehen - aber irgendwie musste ich ja ins Büro kommen.

Nach Aussage des Arztes in D hätte ich nicht fahren dürfen. Und nach Aussage des Arztes in der Türkei hätte ich keine Brille - und schon gar keine Linsen benutzen dürfen, da sich die Augen sonst falsch einstellen.

Also ?! Was tun ?!

Mittlerweile - 4 Monate danach - bin ich sehr froh, dass ich die PRK über mich ergehen liess ich sehe nämlich jetzt (nach meinem Empfinden) richtig gut. Und am Donnerstag hab ich einen Termin beim Arzt und bin schon sehr gespannt, was der dazu sagt

[nicole_]

Hallo Palinka,

@Nicole
Ich hatte meine Lasek am 03.10. - ebenfalls in Istanbul. Und ich muss gestehen, ich bin auch nach 2 Wochen wieder Auto gefahren. Aber bestimmt nicht, weil mir das Spass gemacht hat - ich habe nämlich wirklich schlecht gesehen - aber irgendwie musste ich ja ins Büro kommen.

Darum muss man sich dann VOR einer OP kümmern, wie man mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Mitfahrgelegenheit oder sonstwie zur Arbeit kommt.

Und es kann mir neimand erzählen, dass sich Augen "falsch einstellen", wenn man für kurze Zeit (gemessen an der Dauer eines ganzen Tages) zum Autofahren eine Brille trägt, so dass man ausreichend sieht.

lg
Nicole

[Bowsercheese]

Also laut meinen erfahrungen sind einige deiner "vorsichtsmasnahmen" ja nur in den ersten 5tagen zu befolgen--kein wasser in die augen, tierhaare, creme, usw.

----wie gesagt aber nur die ersten 5 tage!!---

habe nach meiner lasek 5tage aufgepasst und danach ein "normales" leben geführt!


mein arzt-- den ich jederzeit anmailen kann und dann ruft er mich zurück-- hat mir das so gesagt, die hände immer sauber halten wenn man sich ins auge fährt, immer sonnenbrille tragen, 3monate kein solarium, vit. c, alle möglichen tropfen nat., kann nur "lipo nit"(spray) empfehlen für die feuchten augen, zum autofahren--wieviele menschen fahren mit dem auto und sehen nicht 100% ich glaube das sind einige--

man muss schon aufpassen aber man kanns auch übertreiben!

wobei man es besser übertreibt als untertreibt

mein "hund" schläft im bett seit dem 5ten tag und ich habe keine probleme damit gehabt!!

gruss bow