SOS - Keloide Kontraindikation für Augen-Laser-OP?!

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Chantal
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SOS - Keloide Kontraindikation für Augen-Laser-OP?!

Beitrag von Chantal » 22.10.2007, 20:24

Hallo zusammen,

ist eine Neigung zur Keloidbildung (= Narbenbildung mit Hautwucherung) eine Kontraindikation für eine Augen-Laser-OP?

Ich hatte als Kind mal sowas (von (Wind-)Pocken übrig geblieben) - das hatte ich bisher allerdings schon voll verdrängt! Bin danach zwar noch auf die Schnauze geflogen (offenes Knie) :wink:, hatte während meiner Pubertät sehr starke Akne, habe mittlerweile 2 Tätowierungen und 2 Piercings, aber es ist trotzdem nichts Dergleichen mehr passiert.

Hat jemand hier genügend fachliches KnowHow, um mir sagen zu können, ob ich mich ÜBERHAUPT lasern lassen sollte (egal ob LASEK oder LASIK)?

LG Chantal

Glasbaustein
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Beitrag von Glasbaustein » 23.10.2007, 08:34

Hallo Chantal,

Ich mal wieder. :D

Da muß ich jetzt aber staunen, dass Du zu Narbenbildung neigst (..wenn dem immer noch so ist). Das solltest Du schon unbedingt klären lassen. Ganz besonders, weil ich weiß, dass Du die LASEK bevorzugen würdest. Denn gerade bei LASEK ist das so ziemlich das Einzige was gegen dieses Verfahren spricht. Jedenfalls so weit ich weiß. Vielleicht meldet sich ja noch einer unserer "Experten" dazu.

Ist zumindest logisch nach meinem Dafürhalten, denn nachdem das Epithel entfernt/gelöst wurde, soll sich ja neues bilden. Da darf dem dann natürlich nichts im Wege stehen. Wenn Du allerdings zu Narbenbildung neigst, ist die Gefahr dieser Halos u.s.w. nach meinem Wissensstand deutlich höher. Wiederum auch logisch, da ja dann die Lichtstrahlen an dem Narbengewebe ungewollt gebrochen werden und Diffussionen verursachen die zu Abbildungsproblemen führen.

Allerdings wird einer Narbenbildung nach Lasek, nach meinen Informationen, mit cortisonhaltigen Tropfen entgegengewirkt (..und das wohl auch sehr erfolgreich). Wie das bei Leuten gehandhabt wird, die sowieso zu einer verstärkten NB neigen, und wie erfolgreich, weiß ich jetzt nicht. Sollte aber möglich sein, auch dieses Risiko in vorhersehbaren Grenzen zu halten. Also möglicherweise doch nicht so dramatisch wie ich zuerst dachte.

Hoffe das stimmt so. Wenn nicht, behaupte ich, wie immer, das Gegenteil. :shock:

Gruß, Matthias
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Narbenbildung

Beitrag von stareyes » 23.10.2007, 10:48

Hast Du eine allgemeine Neigung zur Narbenbildung? Beim Windpocken hat man oefters mal eine gestoerte Heilung, die durch die Tiefe der Geschwuere beguenstigt wird. Akne hat meist nicht mit einer Neigung zu Keloidbildung zu tun, sondern hat viele innere Ursachen u.a. hormonelle usw. Du hast ein offenes Knie gehabt? War die Heilung da gestoert d.h. Wucherungen nach Heilung? Wie sind deine Piercings verheilt?

Wie gesagt, ein guter Chirurg wurde Dich nochmal befragen. Selbst die leichte Neigung nach Narbenbildung wird mit Mytomicin C und eine gute Nachsorge gut behandelt.

Auch bei Lasik sehen Fachtexte schlimmer aus als sie sind. Das der Flap nie vollkommen heilt ist allgemein bekannt. Aber die Adhesionskraft ist meist so stark, dass Du ein Schlag aufs Auge bekommen musstest bis der Flap sich aufloest. In diesem Fall werden auch andere Strukturen.z.B. Netzhaut beschaedigt. Nach Lasik wachsen die Epitheliumraender um den Flap herum binnen 24 Stunden.

Chantal
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Beitrag von Chantal » 23.10.2007, 11:29

Hey ihr beiden,

schön, dass ihr mich so tatkräftig in meiner Entscheidung unterstützt! Vielen Dank erstmal!

Das mit meiner Neigung zur Narbenbildung ist mir erst gestern wieder so richtig bewusst geworden. Man gewöhnt sich halt an alles und lernt damit zu leben und zwar so, dass man das irgendwann gar nicht mehr so bewusst wahrnimmt.

Also, das war bei mir so: Als ich ca. 4 J. alt war, hatte ich die Windpocken. Irgendwann danach hat meine Mutter gemerkt, dass sich bei mir insgesamt 4 komische Hautauswüche bildeten: 2 auf dem Dekolleté und jeweils 1 in einer Kniekehle und an einem Oberarm. Sie ging dann mit mir zum Arzt und der meinte, uuups, das sind Keloide, die sich wahrscheinlich durch den Heilungsprozess der Windpocken gebildet hatten. Als ich dann 14 war, empfand ich die beiden Dinger auf meinem Dekolleté als sehr störend (die anderen 2 haben mich weniger gestört, da kleiner, besser pigmentiert und damit weniger auffällig). Also ab in die plastische Chirurgie und weg damit. Zunächst wurde erstmal eins weggeschnitten, um die Tendenz der Wiederkehr auszuloten, denn je öfter man schneidet, desto größer wird auch die Narbe. Leider hatte ich nicht das Glück verschont zu bleiben: Das Ding kam doch glatt wieder raus. Das nächste Mal wurden dann beide weggeschnitten und ich bekam darauf eine Bestrahlungstherapie zur Tötung der aggressiven Wachstumszellen. Seitdem sind die Dinger zwar sehr unschön pigmentiert, aber wenigstens glatt. Vor den ganzen operativen Eingriffen hatte ich noch eine Silikondruckpflaster- und Cortison-Theapie (das Cortison wurde mit einem Spezialgerät direkt in die Keloide eingeschossen) - hat aber beides nichts gebracht, daher im Anschluss die OPs. So, das war die ganze Geschichte.

Bisher ist keine weitere Narbe hinzugekommen. Mit "offenem Knie" meinte ich, dass ich irgendwann als Kind (noch vor den OPs, aber nach den Windpocken) auf die Schnauze gefallen bin und mir mein ganzes Knie aufgeschlagen habe. Man sieht zwar eine Narbe (wenn man ganz genau draufguckt), aber ohne Wucherung und Pigmentierungsabweichung. Meine Tatoos und Piercings sind sehr gut abgeheilt - keine Wucherungen und Narben, alles ganz glatt. Und genau Tatoos sind ja auch Oberflächenbehandlungen! Ich weiß noch genau, dass ich da Vaseline draufschmieren musste, damit die Schorfbildung nicht so stark ist. So ist das bei mir sogar sehr schnell abgeheilt. Also wie gesagt, ich habe nur einmalig Keloide während einer Heilungsphase davongetragen, dabei aber gleich mehrere. Dass sie nach einem evtl. Wegschneiden wiederkommen können, das ist auch bekannt. Zu der Akne: Dass eine Neigung zu dieser nicht mit einer Neigung zu Keloiden zusammenhängt, sondern mehr hormoneller Art ist, das weiß ich - ich wollte mit dieser Bemerkung nur demonstrieren, dass es bei Akne-Behandlungen auch zu Verletzungen an der Hautoberfläche kommt, ich aber davon auch keine Narben zurückgehalten habe. Also als allgemein kann man meine Neigung dann wohl nicht bezeichnen.

Mein gesunder Menschenverstand sagt mir, dass eine LASEK, wie Matthias schon sagte, in meinem Fall schon risikobehafteter ist, aber eine LASIK sollte problemlos möglich sein. Meine Internet-Recherchen haben diesen Gedanken einerseits bestätigt, aber andererseits habe ich auch kontroverse Aussagen gefunden, von wg. man sollte sich bei einer solchen Neigung gar keiner Excimer-Laser-Behandlung unterziehen. Eine LASIK würde ich im Notfall auch machen lassen, aber was ist, wenn doch das 2. o. g. Statement stimmt?! Nun ist guter Rat wohl echt teuer...

Liebe Grüße von einer momentan sehr ratlosen Chantal, die sich über jeglichen weiteren Rat sehr freut...

<André>
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Beitrag von <André> » 31.10.2007, 22:16

Hallo Chantal,

lass dich einfach vom Arzt untersuchen und beraten. Ich selbst leide unter Keloiden und habe mich vor 3 Jahre lasern lassen. Nach Anraten der Ärztin habe ich mich einer Lasek unterzogen. Ich bin mit dem Ergebniss bis heute sehr zufrieden. Auch bei meiner letzten Augenuntersuchung konnte mein Arzt keine Narbenbildung feststellen.
Gruß André

[img]http://www.skypestatus.com/steini-berlin.gif[/img]

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