Seit ca. 1991 gibt es die LASIK als heute vorherrschende Methode der Laserkorrektur von Fehlsichtigkeiten. Diese zeichnet sich durch schnelles Wiedererlangen eines brauchbaren Visus, einen relativ hohen Behandlungsbereich und nahezu schmerzfreier Behandlung aus.
An der Uniklinik Marburg wurden 25 Patienten mit hoher Kurzsichtigkeit (zwischen -5,25 und -17,5 Dioptrien auf Hornhautebene) zwischen 1993 und 1995 mit einem broadbeam-Laser der ersten Generation behandelt (5,5 bzw. 6 mm Behandlungszone), der ca. 10 µm/Dioptrie laserte. Am Ende der Studie konnten immerhin noch 19 Patienten (33 Augen) untersucht werden.
Versuchte gegen erreichte Korrektur:
Ca. die Hälfte der Patienten war innerhalb von 1 Dioptrien (+/-) der versuchten Korrektur, ca. 70% innherhalb zweier Dioptrien und 90% innerhalb dreier Dioptrien.
Stabilität der Korrektur:
Die durchschnittliche Dioptrie-Zahl stieg von -0,25 Dioptrien nach einem Jahr auf -0,88 Dioptrien nach 6 Jahren an. Bei drei Augen trat eine Regression von 3 Dioptrien auf. Deutlich überkorrigiert (+2 Dioptrien) wurden 5 Augen, unterkorrigiert 3 Augen.
Bestkorrigierter Visus:
Der durchschnittliche bestkorrigierte Visus nahm von 0,61 auf 0,56 ab. Einige Augen mit mehr als -10 präoperativ verloren mehr als 2 Zeilen.
Flap-Komplikationen:
Beim Versuch, dünnere Flaps (130 µm Platte) zu schneiden, traten in 5 Fällen Komplikationen auf, u.a. 1 Buttonhole, 1 sehr dünner Flap mit Fältchenbildung sowie Epitheleinwuchs. Alle Flap-Komplikationen hatten Einbußen beim bestkorrigierten Visus zur Folge.
Trockene Augen:
Bei einem Patienten traten dauerhaft trockene Augen auf. Dieser Patient war derselbe mit dem Epitheleinwuchs und hatte eine verringerte Hornhautempfindlichkeit.
Zentrierung des Abtrags:
17 Augen waren gut zentriert (<=0,1mm), 10 Augen etwas und 5 Augen starke Dezentrierung (0,7 bis 2 mm).
Keratektasie:
In keinem Fall trat trotz der z.T. sehr hohen Korrekturen Ektasie auf. Die Hornhäute blieben bei jedem Patienten über die Zeit schön klar.
Nachtsicht-Probleme:
75% der Patienten klagen auch nach fast 7 Jahren über Ghosting und/oder Halos. Die besonders Unzufriedenen hatten auch Zeilen verloren, waren besonders stark kurzsichtig oder Flap-Komplikationen. Der eingesetzte Laser laserte keine Übergangszone.
Zufriedenheit:
Auf einer Skala von 0 bis 10 wurde nach 6 Jahren eine durchschnittliche Zufriedenheit von 5,7 angegeben. Ungefähr ein Drittel der Patienten ist unzufrieden mit dem unkorrigierten Visus. Dieser Wert war direkt nach der OP bezeichnenderweise höher. 81% stellten eine Verbesserung des unkorrigierten Visus gegenüber der präoperativen Zeit fest, 28% eine Verschlechterung und 72 eine Verbesserung (oder ein gleiches Niveau) ihres bestkorrigierten Visus. Die Unzufriedenen waren hoch myop. Trotzdem würden 81% eine solche Operation ihren Freunden empfehlen und es selbst wieder tun. Die Autoren erklären die recht hohe Zufriedenheit trotz der eingeschränkten Nachtsicht und vergleichsweise hohen Ungenauigkeit mit den hohen Ausgangswerten und den daraus auch mit Brille/Kontaktlinse bekannten Einschränkungen beim Sehen.
Die Studie ist im Original zu finden unter:
http://home.arcor.de/pinnipedii/lasiklangzeit.pdf
Gruß pinnipedii
einzige (?) Langzeitstudie zur LASIK
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Re: einzige (?) Langzeitstudie zur LASIK
Vielen Dank für den Bericht.pinnipedii hat geschrieben: ↑17.02.2005, 22:05Seit ca. 1991 gibt es die LASIK als heute vorherrschende Methode der Laserkorrektur von Fehlsichtigkeiten. Diese zeichnet sich durch schnelles Wiedererlangen eines brauchbaren Visus, einen relativ hohen Behandlungsbereich und nahezu schmerzfreier Behandlung aus.
An der Uniklinik Marburg wurden 25 Patienten mit hoher Kurzsichtigkeit (zwischen -5,25 und -17,5 Dioptrien auf Hornhautebene) zwischen 1993 und 1995 mit einem broadbeam-Laser der ersten Generation behandelt (5,5 bzw. 6 mm Behandlungszone), der ca. 10 µm/Dioptrie laserte. Am Ende der Studie konnten immerhin noch 19 Patienten (33 Augen) untersucht werden.
Versuchte gegen erreichte Korrektur:
Ca. die Hälfte der Patienten war innerhalb von 1 Dioptrien (+/-) der versuchten Korrektur, ca. 70% innherhalb zweier Dioptrien und 90% innerhalb dreier Dioptrien.
Stabilität der Korrektur:
Die durchschnittliche Dioptrie-Zahl stieg von -0,25 Dioptrien nach einem Jahr auf -0,88 Dioptrien nach 6 Jahren an. Bei drei Augen trat eine Regression von 3 Dioptrien auf. Deutlich überkorrigiert (+2 Dioptrien) wurden 5 Augen, unterkorrigiert 3 Augen.
Bestkorrigierter Visus:
Der durchschnittliche bestkorrigierte Visus nahm von 0,61 auf 0,56 ab. Einige Augen mit mehr als -10 präoperativ verloren mehr als 2 Zeilen.
Flap-Komplikationen:
Beim Versuch, dünnere Flaps (130 µm Platte) zu schneiden, traten in 5 Fällen Komplikationen auf, u.a. 1 Buttonhole, 1 sehr dünner Flap mit Fältchenbildung sowie Epitheleinwuchs. Alle Flap-Komplikationen hatten Einbußen beim bestkorrigierten Visus zur Folge.
Trockene Augen:
Bei einem Patienten traten dauerhaft trockene Augen auf. Dieser Patient war derselbe mit dem Epitheleinwuchs und hatte eine verringerte Hornhautempfindlichkeit.
Zentrierung des Abtrags:
17 Augen waren gut zentriert (<=0,1mm), 10 Augen etwas und 5 Augen starke Dezentrierung (0,7 bis 2 mm).
Keratektasie:
In keinem Fall trat trotz der z.T. sehr hohen Korrekturen Ektasie auf. Die Hornhäute blieben bei jedem Patienten über die Zeit schön klar.
Nachtsicht-Probleme:
75% der Patienten klagen auch nach fast 7 Jahren über Ghosting und/oder Halos. Die besonders Unzufriedenen hatten auch Zeilen verloren, waren besonders stark kurzsichtig oder Flap-Komplikationen. Der eingesetzte Laser laserte keine Übergangszone.
Zufriedenheit:
Auf einer Skala von 0 bis 10 wurde nach 6 Jahren eine durchschnittliche Zufriedenheit von 5,7 angegeben. Ungefähr ein Drittel der Patienten ist unzufrieden mit dem unkorrigierten Visus. Dieser Wert war direkt nach der OP bezeichnenderweise höher. 81% stellten eine Verbesserung des unkorrigierten Visus gegenüber der präoperativen Zeit fest, 28% eine Verschlechterung und 72 eine Verbesserung (oder ein gleiches Niveau) ihres bestkorrigierten Visus. Die Unzufriedenen waren hoch myop. Trotzdem würden 81% eine solche Operation ihren Freunden empfehlen und es selbst wieder tun. Die Autoren erklären die recht hohe Zufriedenheit trotz der eingeschränkten Nachtsicht und vergleichsweise hohen Ungenauigkeit mit den hohen Ausgangswerten und den daraus auch mit Brille/Kontaktlinse bekannten Einschränkungen beim Sehen.
Die Studie ist im Original zu finden unter:
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Gruß pinnipedii
Die Studie ist leider nicht mehr erreichbar.
Grüße,
Annett
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