Femto-Lasik am 10.10.2013, Sehschwankungen+trockene Augen
Verfasst: 26.09.2014, 12:09
Hallo und erstmals vielen Dank für solch ein tolles Forum. Es hat mir im letzten Jahr gute Dienste geleistet. Gerade deswegen möchte auch ich meine Erfahrungen schildern. Vielleicht hilft es dem einen oder anderen weiter und vielleicht finden sich auch Leidensgenossen, die ähnliche Probleme hatten und denen es jetzt besser geht.
Meine Femto-Lasik fand am 10.10.2013 statt.
Ausgangswerte:
R: sph -5,75 cyl -0,25 Achse 21 (Visus 1,0)
L: sph -5,00 cyl -0,50 Achse 147 (Visus 0,8)
Pupillendurchmesser: L&R: 6,5 mm
Zuvor trug ich eine Brille mit folgenden Werten:
R: sph -6,25 cyl -0,25 Achse 15 (Visus 1,0)
L: sph -5,00 cyl -0,50 Achse 160 (Visus 0,8)
und war laut Aussage meines Operateurs für nahezu 4 Jahre unter Umständen überkorrigiert.
Die OP verlief problemlos und am nächsten Tag kam die erste tolle Überraschung als der Wecker klingelte. Den konnte ich aus der Ferne lesen...! Die ersten Nachuntersuchungen brachten natürlich viele unterschiedliche Ergebnisse aufgrund des Heilungsverlaufes zum Vorschein. Von +0,75 bis hin zu - 0,75 war alles mal vorhanden. Im Juli diesen Jahres war es dann so weit: 0,0 Dioptrien und ein Visus von 1,0 auf beiden Augen! Die Freude war groß! Ich habe wirklich super gesehen und konnte auch nachts nach einem anstrengenden Arbeitstag am PC noch problemlos Auto fahren (ich muss hier aber zugeben, dass ich auch vor der OP schon ein schlechtes Dämmerungssehen hatte). Leider war die Freude aber nur von kurzer Dauer. Von einem Tag auf dem anderen wurde es schlechter mit der Sicht. Inzwischen liegen die Werte seit ca. einem Monat bei:
R: sph -0,5 cyl -0,5 Achse 20 (Visus 1,0)
L: sph -0,5 cyl 0 (Visus 1,0)
Gut eigentlich geringe Werte, mit denen man gut durch den Tag kommt. Nachts bzw. beim Autofahren wird das Schilderlesen allerdings zur Herausforderung.
Klingt alles nach einem guten Verlauf mit Restwerten, die im Rahmen liegen. Und ich wünschte ich könnte den Bericht hier beenden. Leider nein.
Folgende Probleme habe ich persönlich seit der OP und bis jetzt weiß ich nicht, ob sich da noch etwas ändert oder ich mit diesen Erscheinungen leben muss. Ich muss vielleicht erwähnen, dass ich über 30 Jahre eine Brille getragen habe und ich somit nie gelernt habe wie es sich verhält ohne Brille durch das Leben zu laufen.
Hier meine Probleme seit Lasik:
- Wenn ich etwas lese und danach hoch blicke stellt sich in der Ferne keine scharfe Sicht mehr ein. Egal ob nach 10 Minuten oder einer Stunde. Je länger ich etwas lese oder am PC arbeite umso schlechter die Sicht in der Ferne...(dies wird auch nach mehrmaligem Verwenden von Tränenersatzmitteln nicht mehr besser)
Woran kann das liegen??
- Nach dem Aufstehen habe ich für ca. 1-2 Stunden richtige Adleraugen...im Laufe des Tages werde ich aber zunehmend zum Blindfisch
Hat jemand eine Idee, warum sich meine Augen im Tagesverlauf so stark verändern?
- Seit der OP habe ich sehr trockene Augen (lt. Aussage der Ärzte) und bin regelmäßig am Tropfen. Das Problem: ich habe nicht dieses typische Brennen, Jucken oder Fremdkörpergefühl (dieses nur manchmal abends). Ich sehe nur nach jedem Blinzeln anders und meine Augen fühlen sich müde an. Nach dem Tropfen ist die Sicht nur so lange gut, wie die Flüssigkeit auf den Augen schwimmt (ca. 10-15 Minuten).
Meine Schwankungen der Messwerte haben die Ärzte auch immer auf trockene Augen zurück geführt. Kann das sein, dass meine trockenen Augen eine "gefühlte" Kurzsichtigkeit hervor rufen?
- Auf einem Auge habe ich jetzt eine stärkere HHV wie vorher. Weiß jemand woher das kommen kann? Hängt dies evtl. mit dem Heilungsverlauf und den trockenen Augen zusammen?
Falls es jemanden gibt, der die gleichen Probleme hat/hatte oder vielleicht einen Rat bzgl. meiner Probleme parat hat, würde ich mich sehr auf eine Antwort freuen.
Mein Fazit bzw. meine Ratschläge zur Femto-Lasik:
- eignet sich nicht um grundsätzlich die Lebensqualität zu verbessern, da z.B. die Nebenwirkung eines anhaltenden trockenen Auges die Lebensqualität mehr verringert als eine Brille auf der Nase (und manche "Komplikationen" kann ein Operateur auch im Vorfeld nicht feststellen - OP bedeutet immer Risiken eingehen)
- man sollte unbedingt vor der OP überprüfen lassen, wie es um die Tränenflüssigkeit und Tränenfilmaufrisszeit bestellt ist und dann genau abwägen, ob man mit einer OP das Risiko chronisch trockener Augen eingehen möchte
- Menschen die zu depressiver Verstimmung neigen oder sehr auf gesundheitliche Prozesse achten, sollten sich eine OP gut überlegen. Der Heilungsverlauf und die Nebenwirkungen können sehr an die Substanz gehen
- Eine Korrektur auf 0,00 ist aufgrund der Tatsache, dass das Auge ein lebendes Organ ist und Tagesschwankungen unterliegt eher unwahrscheinlich. Solange man sich nach der OP im Rahmen +/- 0,5 Dioptrien bewegt kann man davon ausgehen, dass die OP gelungen ist. Das subjektive Sehempfinden ist hier von Person zu Person verschieden. Die einen laufen mit geringen Werten ohne Brille, die anderen lieber mit.
Was mich hier interessieren würde: Würdet ihr bei solchen Werten trotzdem nachlasern lassen oder nicht? Und wie schätzt Ihr die Risiken ein?
- Es dauert ewig, dass richtige Tränenersatzmittel zu finden. Man muss hier tatsächlich viel ausprobieren. Meine persönlichen Favoriten:
Corneregel EDO (für Nachts)
Hylo Vision Gel Sine
Blink Intensive Tears (Einzeldosis) - verschwimmt die Sicht nicht so
Was meine Augen eher reizt (ich glaube ich reagiere generell auf Konservierungsmittel jeglicher Art eher allergisch)
Blink Intensive Tears/ Blink Intensive Tears Plus (aus dem Fläschchen)
Artelac Nighttime Gel
Demnächst stelle ich mal um auf HyloGEL und VitaPos. Mal sehen ob dies wieder mal eine kurzfristige Besserung bewirkt.
Was ich ergänzend sehr empfehlen kann:
- Schüssler Salze (z.B. Nr. 8 ) oder Heiße 7 (bei Schmerzen/Allergien)
- Ocuvite Trockenes Auge oder Doppelherz Augen plus Sehkraft+Schutz (mit Tränenfilm-Formel)
- Kneippscher Gesichtsguss
- Lidrandhygiene
- kühlende Augenmaske nach anstrengenden PC-Tagen
- Augentraining zur Entspannung+Stärkung der Augen (am besten als Hörbuch)
Grundsätzlich bereue ich die OP nicht, da ich im Vergleich zu Vorher um Welten besser sehe. Das muss ich mir nur immer bewusst machen. Mein Augenarzt hatte beim letzten Sehtest mal meine alte Sehkraft simuliert...wow war ich blind
. Ohne Brille hätte ich mich damals nicht sicher aus dem Haus bewegen können. Jetzt könnte ich im Notfall Auto fahren auch ohne Brille - das ist definitiv eine Verbesserung.
Dass mein Ergebnis nicht perfekt ist...okay...ich hole morgen meine neue Brille vom Optiker, damit ich an manchen Tagen meine Augen entspannen kann und mich beim Autofahren sicherer fühle. Und Brillen können auch ein schönes modisches Accessoire sein.
Was das Tropfen, die trockenen Augen und Sehschwankungen betrifft hoffe ich immer noch auf Besserung (auch wenn die Hoffnung langsam abnimmt).
Ich bin weder pro noch contra. Ich rate nur jedem sich vor einem Eingriff über mögliche Folgen bewusst zu werden und ob man problemlos damit leben kann und will.
Über Fragen oder Antworten, Tipps & Tricks freue ich mich natürlich.
Wünsche Euch eine gute Sicht
Birgit
Meine Femto-Lasik fand am 10.10.2013 statt.
Ausgangswerte:
R: sph -5,75 cyl -0,25 Achse 21 (Visus 1,0)
L: sph -5,00 cyl -0,50 Achse 147 (Visus 0,8)
Pupillendurchmesser: L&R: 6,5 mm
Zuvor trug ich eine Brille mit folgenden Werten:
R: sph -6,25 cyl -0,25 Achse 15 (Visus 1,0)
L: sph -5,00 cyl -0,50 Achse 160 (Visus 0,8)
und war laut Aussage meines Operateurs für nahezu 4 Jahre unter Umständen überkorrigiert.
Die OP verlief problemlos und am nächsten Tag kam die erste tolle Überraschung als der Wecker klingelte. Den konnte ich aus der Ferne lesen...! Die ersten Nachuntersuchungen brachten natürlich viele unterschiedliche Ergebnisse aufgrund des Heilungsverlaufes zum Vorschein. Von +0,75 bis hin zu - 0,75 war alles mal vorhanden. Im Juli diesen Jahres war es dann so weit: 0,0 Dioptrien und ein Visus von 1,0 auf beiden Augen! Die Freude war groß! Ich habe wirklich super gesehen und konnte auch nachts nach einem anstrengenden Arbeitstag am PC noch problemlos Auto fahren (ich muss hier aber zugeben, dass ich auch vor der OP schon ein schlechtes Dämmerungssehen hatte). Leider war die Freude aber nur von kurzer Dauer. Von einem Tag auf dem anderen wurde es schlechter mit der Sicht. Inzwischen liegen die Werte seit ca. einem Monat bei:
R: sph -0,5 cyl -0,5 Achse 20 (Visus 1,0)
L: sph -0,5 cyl 0 (Visus 1,0)
Gut eigentlich geringe Werte, mit denen man gut durch den Tag kommt. Nachts bzw. beim Autofahren wird das Schilderlesen allerdings zur Herausforderung.
Klingt alles nach einem guten Verlauf mit Restwerten, die im Rahmen liegen. Und ich wünschte ich könnte den Bericht hier beenden. Leider nein.
Folgende Probleme habe ich persönlich seit der OP und bis jetzt weiß ich nicht, ob sich da noch etwas ändert oder ich mit diesen Erscheinungen leben muss. Ich muss vielleicht erwähnen, dass ich über 30 Jahre eine Brille getragen habe und ich somit nie gelernt habe wie es sich verhält ohne Brille durch das Leben zu laufen.
Hier meine Probleme seit Lasik:
- Wenn ich etwas lese und danach hoch blicke stellt sich in der Ferne keine scharfe Sicht mehr ein. Egal ob nach 10 Minuten oder einer Stunde. Je länger ich etwas lese oder am PC arbeite umso schlechter die Sicht in der Ferne...(dies wird auch nach mehrmaligem Verwenden von Tränenersatzmitteln nicht mehr besser)
Woran kann das liegen??
- Nach dem Aufstehen habe ich für ca. 1-2 Stunden richtige Adleraugen...im Laufe des Tages werde ich aber zunehmend zum Blindfisch
Hat jemand eine Idee, warum sich meine Augen im Tagesverlauf so stark verändern?
- Seit der OP habe ich sehr trockene Augen (lt. Aussage der Ärzte) und bin regelmäßig am Tropfen. Das Problem: ich habe nicht dieses typische Brennen, Jucken oder Fremdkörpergefühl (dieses nur manchmal abends). Ich sehe nur nach jedem Blinzeln anders und meine Augen fühlen sich müde an. Nach dem Tropfen ist die Sicht nur so lange gut, wie die Flüssigkeit auf den Augen schwimmt (ca. 10-15 Minuten).
Meine Schwankungen der Messwerte haben die Ärzte auch immer auf trockene Augen zurück geführt. Kann das sein, dass meine trockenen Augen eine "gefühlte" Kurzsichtigkeit hervor rufen?
- Auf einem Auge habe ich jetzt eine stärkere HHV wie vorher. Weiß jemand woher das kommen kann? Hängt dies evtl. mit dem Heilungsverlauf und den trockenen Augen zusammen?
Falls es jemanden gibt, der die gleichen Probleme hat/hatte oder vielleicht einen Rat bzgl. meiner Probleme parat hat, würde ich mich sehr auf eine Antwort freuen.
Mein Fazit bzw. meine Ratschläge zur Femto-Lasik:
- eignet sich nicht um grundsätzlich die Lebensqualität zu verbessern, da z.B. die Nebenwirkung eines anhaltenden trockenen Auges die Lebensqualität mehr verringert als eine Brille auf der Nase (und manche "Komplikationen" kann ein Operateur auch im Vorfeld nicht feststellen - OP bedeutet immer Risiken eingehen)
- man sollte unbedingt vor der OP überprüfen lassen, wie es um die Tränenflüssigkeit und Tränenfilmaufrisszeit bestellt ist und dann genau abwägen, ob man mit einer OP das Risiko chronisch trockener Augen eingehen möchte
- Menschen die zu depressiver Verstimmung neigen oder sehr auf gesundheitliche Prozesse achten, sollten sich eine OP gut überlegen. Der Heilungsverlauf und die Nebenwirkungen können sehr an die Substanz gehen
- Eine Korrektur auf 0,00 ist aufgrund der Tatsache, dass das Auge ein lebendes Organ ist und Tagesschwankungen unterliegt eher unwahrscheinlich. Solange man sich nach der OP im Rahmen +/- 0,5 Dioptrien bewegt kann man davon ausgehen, dass die OP gelungen ist. Das subjektive Sehempfinden ist hier von Person zu Person verschieden. Die einen laufen mit geringen Werten ohne Brille, die anderen lieber mit.
Was mich hier interessieren würde: Würdet ihr bei solchen Werten trotzdem nachlasern lassen oder nicht? Und wie schätzt Ihr die Risiken ein?
- Es dauert ewig, dass richtige Tränenersatzmittel zu finden. Man muss hier tatsächlich viel ausprobieren. Meine persönlichen Favoriten:
Corneregel EDO (für Nachts)
Hylo Vision Gel Sine
Blink Intensive Tears (Einzeldosis) - verschwimmt die Sicht nicht so
Was meine Augen eher reizt (ich glaube ich reagiere generell auf Konservierungsmittel jeglicher Art eher allergisch)
Blink Intensive Tears/ Blink Intensive Tears Plus (aus dem Fläschchen)
Artelac Nighttime Gel
Demnächst stelle ich mal um auf HyloGEL und VitaPos. Mal sehen ob dies wieder mal eine kurzfristige Besserung bewirkt.
Was ich ergänzend sehr empfehlen kann:
- Schüssler Salze (z.B. Nr. 8 ) oder Heiße 7 (bei Schmerzen/Allergien)
- Ocuvite Trockenes Auge oder Doppelherz Augen plus Sehkraft+Schutz (mit Tränenfilm-Formel)
- Kneippscher Gesichtsguss
- Lidrandhygiene
- kühlende Augenmaske nach anstrengenden PC-Tagen
- Augentraining zur Entspannung+Stärkung der Augen (am besten als Hörbuch)
Grundsätzlich bereue ich die OP nicht, da ich im Vergleich zu Vorher um Welten besser sehe. Das muss ich mir nur immer bewusst machen. Mein Augenarzt hatte beim letzten Sehtest mal meine alte Sehkraft simuliert...wow war ich blind

Dass mein Ergebnis nicht perfekt ist...okay...ich hole morgen meine neue Brille vom Optiker, damit ich an manchen Tagen meine Augen entspannen kann und mich beim Autofahren sicherer fühle. Und Brillen können auch ein schönes modisches Accessoire sein.
Was das Tropfen, die trockenen Augen und Sehschwankungen betrifft hoffe ich immer noch auf Besserung (auch wenn die Hoffnung langsam abnimmt).
Ich bin weder pro noch contra. Ich rate nur jedem sich vor einem Eingriff über mögliche Folgen bewusst zu werden und ob man problemlos damit leben kann und will.
Über Fragen oder Antworten, Tipps & Tricks freue ich mich natürlich.
Wünsche Euch eine gute Sicht
Birgit