Duisburg: Ökonomie vor patientenorientierter Aufklärung
Verfasst: 19.01.2012, 21:12
Ich berichte hier über meine Erfahrungen mit Dr. Mark Tomalla, Chefarzt der Klinik für Refraktive und Ophthalmo-Chirurgie des Evangelischen und Johanniter
Klinikum Niederrhein (EJK Niederrhein), Duisburg.
Vor 9 Jahren wurde bei mir eine Weitsichtigkeit und Hornhautverkrümmung erfolgreich mit einer Lasik behandelt. Aufgrund meines derzeitigen Alters von 52 Jahren leide ich an einer Altersweitsichtigkeit und auch meine Weitsichtigkeit ist seit der Lasik wieder vorangeschritten. Da die Augenklinik des EJK eine Therapie der Altersweitsichtigkeit bei stattgehabter Lasik mittels eines neuen Verfahrens namens SUPRACOR anbietet, nahm ich schriftlich Kontakt zu der Klinik auf.
Von der Klinik bekam ich am 16.3.11 schriftlich die Auskunft, dass SUPRACOR nach stattgehabter Lasik ab Ende März 2011 angeboten würde. Ich habe mich aufgrund dieser Auskunft am 12.5.2011 bei Dr. Tomalla vorgestellt.
Bei dieser ersten Vorstellung habe ich ihn über meine erste Laserbehandlung informiert und ihm den Arztbrief mit meinen damaligen Visuswerten ausgehändigt. Er hat zunächst das Ausmaß meiner aktuellen Fehlsichtigkeit festgestellt. Eine abschließende Beurteilung der Durchführbarkeit einer erneuten Laserbehandlung könne er aber erst nach einer weiteren Untersuchung mit Atropin, welches zur Erweiterung der Pupille eingesetzt wird, beurteilen. Zu diesem zweiten Termin solle ich in Begleitung kommen, da ich nicht in der Lage sein werde, ein Fahrzeug zu führen.
Die Rechnung der ersten Untersuchung wurde von mir beglichen.
Entsprechend dem Rat von Dr. Tomalla habe ich mich dann erneut am 11.08.11 zu einer Untersuchung bei geweiteter Pupille vorgestellt und willigte in den Behandlungsvertrag ein, da ich von Untersuchungen unter Atropin ausging. Zu meinem Erstaunen wurden diese Untersuchungen dann aber doch nicht durchgeführt. Anstelle der Untersuchung bei geweiteter Pupille erhielt ich zahlreiche andere Untersuchungen. Bei dem Abschlussgespräch wurde ich darauf hingewiesen, dass eine Behandlung mit Atropin nicht erforderlich war, da er auch anhand der aktuellen Werte und dem Ausmaß der ursprünglichen Korrektur eine weitere Korrektur meiner Fehlsichtigkeit schon ausschließen kann. Eine Behandlung mit Atropin wäre nur eine zusätzliche Belastung für mich. Wozu hatte er dann noch all die anderen Untersuchungen gemacht? Dr. Tomalla wollte allerdings den Hersteller des Lasergerätes kontaktieren und sich nochmal seine Einschätzung bestätigen lassen. Er sicherte mir zu, meine bereits korrigierten Werte und meine derzeitigen Werte an die Firma Technolas zu senden, um dort eine finale Einschätzung zu bekommen.
Ich erhielt dann nach ca. 4 Wochen eine Rechnung über circa 300,- €. Diese Rechnung wurde von mir zunächst nicht beglichen. Ich erhoffte mir noch einen Arztbericht und die Einschätzung des Lasergeräteherstellers Technolas zu erhalten. Ich erhielt allerdings nur die erste Mahnung. Ich forderte den Chefarzt schriftlich auf, mir die Ergebnisse der Untersuchungen, die Einschätzung des Herstellers und die Rationale für die Untersuchungen bei meinem 2ten Besuch mitzuteilen. Leider erhielt ich erneut nur eine Mahnung mit einem Hinweis auf ein Inkassobüro.
Ich nahm dann selber Kontakt zu der Firma Technolas auf, um mich nach der Anfrage von Dr. Tomalla zu erkundigen. Die Firma Technolas teilte mir jedoch mit, dass das Verfahren SUPRACOR in Deutschland zurzeit noch nicht angeboten wird, da die klinischen Studien noch nicht abgeschlossen seien und auch eine CE Zertifizierung noch nicht erfolgt ist. Ich konfrontierte daraufhin die Klinik mit der Aussage der Firma Technolas, woraufhin mir telefonisch mitgeteilt wurde, dass man SUPRACOR nach stattgehabter Lasik voraussichtlich ab Januar 2012 anbieten werde. In einem Schreiben vom 23.11.11 erwähnt Dr. Tomalla selbst, dass „das Verfahren nach stattgehabter Lasik-Operation zum Zeitpunkt meiner Untersuchungen bei ihm noch nicht freigeben war“. Im Gegensatz dazu teilt er mir dann mit Schreiben vom 7.12.11 allerdings mit, dass „das SupraCor-Verfahren bereits seit Mai 2011 CE-zertifiziert ist und wir die weltweit erste Behandlung hier nach CE-Zulassung mit SupraCor durchgeführt haben.“ Offen bleibt in diesem Schreiben allerdings, ob diese Behandlungen im Rahmen einer klinischen Studie durchgeführt wurden oder ob es sich bereits um eine regelhafte Anwendung des Verfahrens nach Abschluss der klinischen Erprobung gehandelt hat. Insofern steht diese Aussage jedenfalls nicht notwendigerweise im Widerspruch zu der Aussage von der Firma Technolas.
Die offizielle Mitteilung von Technolas lautet jedenfalls:
“SUPRACOR is CE marked but NOT approved for use in the US. SUPRACOR is not approved in all countries. Please contact our regional representative regarding individual availability in your respective market.”
Die CE-Zertifizierung sagt nichts über die klinische Wirksamkeit des Verfahrens aus. In diesem Verfahren wird nicht das Nutzen-Risiko-Profil des Verfahrens beurteilt. Eine derartige Beurteilung erfolgt erst im Zulassungsprozess der FDA (USA) oder bei vergleichbaren Zulassungen in anderen Ländern. Da bisher diese Zulassung noch nicht erfolgt ist, entspricht das der Aussage von Technolas, nämlich dass die klinischen Daten noch nicht vorliegen. Im Gegensatz zu Dr. Tomalla informiert jedenfalls die Firma Technolas fairerweise über die bisher noch nicht erfolgte Zulassung. Aus diesem Grund konnten mir wahrscheinlich von der Firma Technolas auch keine klinischen Ergebnisse übermittelt werden, um die ich sie die gebeten hatte.
In dem Schreiben vom 7.12.2011 teilt mir Dr. Tomalla im Gegensatz zu früheren Aussagen mit: „da ansonsten alle Ergebnisse vorliegen, wäre eine Berechnung der SupraCor-Behandlung möglich“. Bin ich jetzt geeignet oder will er jetzt erst „rechnen“ ob ich geeignet bin?
Ich möchte zusammenfassend feststellen, dass:
1. mir bis heute nicht eindeutig mitgeteilt wurde, ob ich für eine Behandlung geeignet bin oder nicht.
2. ich weder vor der ersten noch vor der zweiten Untersuchung ausreichend über das Verfahren und deren klinischen Entwicklung aufgeklärt wurde
3. ich nicht darüber informiert wurde, ob ich im Rahmen einer klinischen Studie, eines individuellen Heilversuches oder einer regelhaften Behandlung gelasert werden soll
4. mir nicht mitgeteilt wurde, warum ich zu weiteren Untersuchungen einbestellt wurde, obwohl bereits nach der ersten Untersuchung schon feststand, dass ich nicht für eine weitere Laserbehandlung in Frage komme
5. anscheinend eine Berechnung nunmehr auch ohne Untersuchung bei erweiterter Pupille möglich ist
6. diese Berechnung nicht durchgeführt wurde und mir deshalb auch das Ergebnis auch nicht mitgeteilt wurde
7. mir ein finanzieller Schaden auch dadurch entstanden ist, dass ich für die zweite Untersuchung extra eine Tag Urlaub nehmen und meinen Transport organisieren musste, obwohl diese Untersuchungen auch beim ersten Termin hätte stattfinden können (falls überhaupt notwendig)
8. der Ablauf und die Kommunikation in dieser Praxis inkonsistent und für den Kunden nicht nachvollziehbar sind
9. die Rechnungen immer prompt kamen. Mir die Ergebnisse der Untersuchungen aber erst nach mehrmaliger schriftlicher Aufforderung mitgeteilt wurden
FAZIT: Bei Dr. Tomalla kommt der eigene ökonomische Vorteil vor einer patientenorientierten Aufklärung und Behandlung!
Klinikum Niederrhein (EJK Niederrhein), Duisburg.
Vor 9 Jahren wurde bei mir eine Weitsichtigkeit und Hornhautverkrümmung erfolgreich mit einer Lasik behandelt. Aufgrund meines derzeitigen Alters von 52 Jahren leide ich an einer Altersweitsichtigkeit und auch meine Weitsichtigkeit ist seit der Lasik wieder vorangeschritten. Da die Augenklinik des EJK eine Therapie der Altersweitsichtigkeit bei stattgehabter Lasik mittels eines neuen Verfahrens namens SUPRACOR anbietet, nahm ich schriftlich Kontakt zu der Klinik auf.
Von der Klinik bekam ich am 16.3.11 schriftlich die Auskunft, dass SUPRACOR nach stattgehabter Lasik ab Ende März 2011 angeboten würde. Ich habe mich aufgrund dieser Auskunft am 12.5.2011 bei Dr. Tomalla vorgestellt.
Bei dieser ersten Vorstellung habe ich ihn über meine erste Laserbehandlung informiert und ihm den Arztbrief mit meinen damaligen Visuswerten ausgehändigt. Er hat zunächst das Ausmaß meiner aktuellen Fehlsichtigkeit festgestellt. Eine abschließende Beurteilung der Durchführbarkeit einer erneuten Laserbehandlung könne er aber erst nach einer weiteren Untersuchung mit Atropin, welches zur Erweiterung der Pupille eingesetzt wird, beurteilen. Zu diesem zweiten Termin solle ich in Begleitung kommen, da ich nicht in der Lage sein werde, ein Fahrzeug zu führen.
Die Rechnung der ersten Untersuchung wurde von mir beglichen.
Entsprechend dem Rat von Dr. Tomalla habe ich mich dann erneut am 11.08.11 zu einer Untersuchung bei geweiteter Pupille vorgestellt und willigte in den Behandlungsvertrag ein, da ich von Untersuchungen unter Atropin ausging. Zu meinem Erstaunen wurden diese Untersuchungen dann aber doch nicht durchgeführt. Anstelle der Untersuchung bei geweiteter Pupille erhielt ich zahlreiche andere Untersuchungen. Bei dem Abschlussgespräch wurde ich darauf hingewiesen, dass eine Behandlung mit Atropin nicht erforderlich war, da er auch anhand der aktuellen Werte und dem Ausmaß der ursprünglichen Korrektur eine weitere Korrektur meiner Fehlsichtigkeit schon ausschließen kann. Eine Behandlung mit Atropin wäre nur eine zusätzliche Belastung für mich. Wozu hatte er dann noch all die anderen Untersuchungen gemacht? Dr. Tomalla wollte allerdings den Hersteller des Lasergerätes kontaktieren und sich nochmal seine Einschätzung bestätigen lassen. Er sicherte mir zu, meine bereits korrigierten Werte und meine derzeitigen Werte an die Firma Technolas zu senden, um dort eine finale Einschätzung zu bekommen.
Ich erhielt dann nach ca. 4 Wochen eine Rechnung über circa 300,- €. Diese Rechnung wurde von mir zunächst nicht beglichen. Ich erhoffte mir noch einen Arztbericht und die Einschätzung des Lasergeräteherstellers Technolas zu erhalten. Ich erhielt allerdings nur die erste Mahnung. Ich forderte den Chefarzt schriftlich auf, mir die Ergebnisse der Untersuchungen, die Einschätzung des Herstellers und die Rationale für die Untersuchungen bei meinem 2ten Besuch mitzuteilen. Leider erhielt ich erneut nur eine Mahnung mit einem Hinweis auf ein Inkassobüro.
Ich nahm dann selber Kontakt zu der Firma Technolas auf, um mich nach der Anfrage von Dr. Tomalla zu erkundigen. Die Firma Technolas teilte mir jedoch mit, dass das Verfahren SUPRACOR in Deutschland zurzeit noch nicht angeboten wird, da die klinischen Studien noch nicht abgeschlossen seien und auch eine CE Zertifizierung noch nicht erfolgt ist. Ich konfrontierte daraufhin die Klinik mit der Aussage der Firma Technolas, woraufhin mir telefonisch mitgeteilt wurde, dass man SUPRACOR nach stattgehabter Lasik voraussichtlich ab Januar 2012 anbieten werde. In einem Schreiben vom 23.11.11 erwähnt Dr. Tomalla selbst, dass „das Verfahren nach stattgehabter Lasik-Operation zum Zeitpunkt meiner Untersuchungen bei ihm noch nicht freigeben war“. Im Gegensatz dazu teilt er mir dann mit Schreiben vom 7.12.11 allerdings mit, dass „das SupraCor-Verfahren bereits seit Mai 2011 CE-zertifiziert ist und wir die weltweit erste Behandlung hier nach CE-Zulassung mit SupraCor durchgeführt haben.“ Offen bleibt in diesem Schreiben allerdings, ob diese Behandlungen im Rahmen einer klinischen Studie durchgeführt wurden oder ob es sich bereits um eine regelhafte Anwendung des Verfahrens nach Abschluss der klinischen Erprobung gehandelt hat. Insofern steht diese Aussage jedenfalls nicht notwendigerweise im Widerspruch zu der Aussage von der Firma Technolas.
Die offizielle Mitteilung von Technolas lautet jedenfalls:
“SUPRACOR is CE marked but NOT approved for use in the US. SUPRACOR is not approved in all countries. Please contact our regional representative regarding individual availability in your respective market.”
Die CE-Zertifizierung sagt nichts über die klinische Wirksamkeit des Verfahrens aus. In diesem Verfahren wird nicht das Nutzen-Risiko-Profil des Verfahrens beurteilt. Eine derartige Beurteilung erfolgt erst im Zulassungsprozess der FDA (USA) oder bei vergleichbaren Zulassungen in anderen Ländern. Da bisher diese Zulassung noch nicht erfolgt ist, entspricht das der Aussage von Technolas, nämlich dass die klinischen Daten noch nicht vorliegen. Im Gegensatz zu Dr. Tomalla informiert jedenfalls die Firma Technolas fairerweise über die bisher noch nicht erfolgte Zulassung. Aus diesem Grund konnten mir wahrscheinlich von der Firma Technolas auch keine klinischen Ergebnisse übermittelt werden, um die ich sie die gebeten hatte.
In dem Schreiben vom 7.12.2011 teilt mir Dr. Tomalla im Gegensatz zu früheren Aussagen mit: „da ansonsten alle Ergebnisse vorliegen, wäre eine Berechnung der SupraCor-Behandlung möglich“. Bin ich jetzt geeignet oder will er jetzt erst „rechnen“ ob ich geeignet bin?
Ich möchte zusammenfassend feststellen, dass:
1. mir bis heute nicht eindeutig mitgeteilt wurde, ob ich für eine Behandlung geeignet bin oder nicht.
2. ich weder vor der ersten noch vor der zweiten Untersuchung ausreichend über das Verfahren und deren klinischen Entwicklung aufgeklärt wurde
3. ich nicht darüber informiert wurde, ob ich im Rahmen einer klinischen Studie, eines individuellen Heilversuches oder einer regelhaften Behandlung gelasert werden soll
4. mir nicht mitgeteilt wurde, warum ich zu weiteren Untersuchungen einbestellt wurde, obwohl bereits nach der ersten Untersuchung schon feststand, dass ich nicht für eine weitere Laserbehandlung in Frage komme
5. anscheinend eine Berechnung nunmehr auch ohne Untersuchung bei erweiterter Pupille möglich ist
6. diese Berechnung nicht durchgeführt wurde und mir deshalb auch das Ergebnis auch nicht mitgeteilt wurde
7. mir ein finanzieller Schaden auch dadurch entstanden ist, dass ich für die zweite Untersuchung extra eine Tag Urlaub nehmen und meinen Transport organisieren musste, obwohl diese Untersuchungen auch beim ersten Termin hätte stattfinden können (falls überhaupt notwendig)
8. der Ablauf und die Kommunikation in dieser Praxis inkonsistent und für den Kunden nicht nachvollziehbar sind
9. die Rechnungen immer prompt kamen. Mir die Ergebnisse der Untersuchungen aber erst nach mehrmaliger schriftlicher Aufforderung mitgeteilt wurden
FAZIT: Bei Dr. Tomalla kommt der eigene ökonomische Vorteil vor einer patientenorientierten Aufklärung und Behandlung!