hallo alle zusammen,
melde mich nochmal mit einem "langzeit"-bericht zu wort. meine lasik fand im februar 2008 in linz statt.
werte vor lasik: R -5,5, -0,5 und L - 5,5, -1,75 oder so ähnlich.
vor der op war ich ohne sebehelf ein "blindes huhn", jedoch trug ich fast ausschließlich kontaktlinsen mit denen ich supergut zurecht kam und locker auf eine sehschärfe von 120 % kam, also immer ohne jegliche probleme alles sehen und lesen konnte. auch waren die kl bei sport, schwimmen etc sehr praktisch und ich hatte nie den eindruck seheingeschränkt zu sein.
nach einer hornhautentzündung im dez 08 hieß es für mich plötzlich, ich solle in zukunft weniger kl tragen und mich mehr mit brillen anfreunden, da in meinen augen doch schon spuren vom jahrelangen kl-tragen zu sehen wären und ich ausserdem sehr trockene augen hätte. -> schock!
Ziemlich “down” verlies ich in dieser zeit tag für tag ein krankenhaus in linz wo auch refraktive chirurgie angeboten wurde. rein zufällig wurde dort meine hornhautenzündung behandelt. -> mein schicksal!
mit meinen brillen wollte ich mich einfach absolut nicht anfreunden, ich hasste brillen, ich fand mich absolut unattraktiv mit brille, sie störten mich bei allem und ausserdem sah ich mit brille auch schlechter als mit kl.
naheliegend also was anderes zu überlegen. ich las mir jeden tag den info-zettel über "ein leben ohne brille!" und begab mich bald einer genaueren info-veranstaltung in diesem krankenhaus. etwas skeptisch und ängstlich gingen meine gedanken immer mehr in richtung lasik! ->die lösung für mein problem!
ca. 2 Monate späte war essoweit und meine lasik wurde durch geführt. für den patienten keine große sache und auch mit keinerlei schmerzen verbunden. einige stunden nach der op konnte ich auch schon wieder nach hause gehen. sichtlich begeistert hätte mich am liebsten gleich selbst hinter das steuer gesetzt. die sehqualität war schon stunden später sehr gut! -> super!
leider wurde meine sehkraft schon am 2. tag nach der lasik getrübt. mir kam es vor als ob ich immer schlechter sehen konnte und die darauf folgenden wochen waren echt die hölle für mich. ich sah sehr schlecht, hatt alle möglichen begleiterscheinungen wie halos, ghosting und doppelkonturen, einfach schlimm! war echt kurz vor dem nervenzusammenbruch. (siehe auch meine anderen berichte!)
die laser-ärzte konnten jedoch nie was auffälliges feststellen, immer wurde ich vertröstet oder man redete mir ein es könnte noch besser werden. oder die schlimmste aussage war immer, ich sehe eh annähernd 100% und solle zufrieden sein. im zeitraum zwischen dem ca. 4. und dem 12. monat war ich dann soweit und redete mir selber ähnliches ein. obwohl meine augen schmerzten und ich bei gewissen lichtverhältnissen extrem schlecht sah, versuchte ich immer das positve in den vordergrund zu stellen. wenns gar nicht mehr ging half ich mir mit opa-brillle (ca. -1,5 beidseitig ) aus, diese brille half mir von anfang an gut über die runden.
nach ca. 6 monaten und langen betteln wurde mir dann von der laser-Klinik “endlich” meine eigene brille bzw. ein rezept dazu ausgestellt. anscheinend hatte ich R und L -0,25 und links zusätzlich einen cylinder von -0,5. mit gewissen zweifeln wollte ich den erfolg trotzdem noch in den vordergrund stellen, war ja immerhin "nur" ein ganz leichte brille. Ganz ehrlich war ich superglücklich über meine neue brille, konnte ich doch ohen so wenig sehen. jedoch wurde mir auch gesagt, ich solle die brille nur zum Auto fahren in der nacht etc verwenden, da ich mich sonst zu sehr daran gewöhnen würde.
die monate vergingen und ich setzt die brille immer mehr auf, da ich den eindruck hatte immer weniger zu sehen und das auch mit brille. meine augen schmerzten immer mehr. ich konnte keine zeitung mehr lesen, da dannach meine augen so überanstrengt waren und computerarbeit etc war sowieso der horror. abends und nachts hatte ich den eindruck meine lieder würden auf den augen kleben, sowenig tränenflüssigkeit war in meinen augen, bis ich irgendwann auch "endlich" eine augenentzündung bekam. mir kamen wieder große zweifel - jetzt gehe ich endlich zu einem richtigen Augenarzt.
ja und so kam es, dass ich im jänner diesen jahres endlich einen unabhängigen - mir empfohlenen - augenarzt aufsuchte. Ich hatte es mir schon lange vorgenommen, hatte aber bis zu diesen zeitpunkt nicht den mut dazu.
dieser stellte sicca-syndrom schwersten grades fest. meime augen seien so rot und trocken, ganz schlimm meinte er und sah dies auch sofort als folge der lasik.
ausserdem waren meine brillenwerte nicht annähernd korrekt.
neue brille: L-1,5 + 0,5, R: -1,5! hab ich es doch immer gewußt (opa-brille)!
Das skurille an der sache, ich bin so froh und glücklich endlich wieder eine brille zu haben und annähernd so wie vorher sehen zu können, dass ich sie eigentlich auch gar nicht mehr ablegen möchte. Nach 2 jahren höhen und tiefen kann ich schön langsam endlich diese lasik ein bisschen in den hintergrund stellen, bin ich doch nicht mehr mit jeden blick damit konfrontiert. Nein, ich sehe die welt wieder annähernd normal! Wenn man bedenkt dass ich vorher der totale brillen-gegner war, kann man sich vorstellen wie stark mein wunsch nach besserer sehleistung war und wie schlecht ich doch die letzten 2 Jahre gesehen hab.
Zum glück sind ghostings, Halos etc auch wieder vergangen, geblieben ist jedoch ein schweres sicca-Syndrom dass man nicht unterschätzen sollte. Dachte nicht, dass trockene augen so schlimm sein könnten. Bin in monatlicher Kontrolle bei einem sehr guten Augenarzt und dank dem ist es wieder halbwegs erträglich geworden. Jedoch tropfe ich seit 2 jahren durchgehend mein augen ein und das mehrmals täglich. Außerdem seh ich trotz brille “nur” mehr 100% und nicht wie vorher 120%, und habe eine schlechtere dämmerungs- und kontrast-sicht.
Fazit: für mich war es ein großer fehler und wenn möglich würde ich meine lasik auch rückgängig machen!
Was hab ich davon, rein gar nichts! Jetzt trage ich erst recht Brille - wenn im Gegensatz zu vorher jetzt auch “gerne“. Finanziell ist das ganze sowieso ein Wahnsinn, die Kosten für die Lasik, ständig sich änderne Brillenwerte, Augentropfen ein leben lang, ….- darüber sollte man sich lieber keine gedanken machen!
Außerdem werde ich meine trockenen augen wahrscheinlich nie mehr los und kann mir aufgrund der jetzt sehr hohen Sensibilität der augen auch keien kl mehr vorstellen!
Laut aussagen meines jetzigen Augenarztes bin ich jedoch kein Einzelfall! Leider hab ich vieles - was vorher zwischen den zeilen gesagt wurde - erst jetzt verstanden! Ich finde das ganze wird viel zu sehr beschönigt und die auffklärung meiner laser-Klinik gleichte mehr einem werbegespräch!
Mein tipp: lasst die finger davon!!!!
So das wars, was ich noch mal los werden wollte!
2 Jahre nach Lasik - Würde es NICHT mehr machen!!!
Moderator: Frankyboy
Re: 2 Jahre nach Lasik - Würde es NICHT mehr machen!!!
Vielen Dank für deinen ehrlichen Bericht!
Trockene Augen können echt fies sein, meine OP ist zwar erst 9 Wochen her, aber auch ich kämpfe momentan sehr damit....wurden bei dir punctum plugs eingesetzt um den Tränenfilm zu verbessern?
Trockene Augen können echt fies sein, meine OP ist zwar erst 9 Wochen her, aber auch ich kämpfe momentan sehr damit....wurden bei dir punctum plugs eingesetzt um den Tränenfilm zu verbessern?
Re: 2 Jahre nach Lasik - Würde es NICHT mehr machen!!!
Danke für deinen Bericht, den ich inhaltlich mehr als gut nachvollziehen kann. Ich mache ja derzeit ähnliche/gleiche Erfahrungen (siehe Thread "Hättest du es besser mal nicht gemacht").
Ich finde auch, dass vieles von der Ärzteseite im (teilw. nachvollziehbaren) Eigeninteresse zu "neutral" und beschönend dargestellt wird. Ich tropfe auch 1 Jahr nach OP noch fast stündlich wegen trockener Augen, muss nachts Augensalbe auftragen und die Sicht verschlechtert sich auch weiterhin, mit nun Werten, die das Tragen einer Brille unvermeidbar machen.
Ich kann mich noch nicht dazu hinreissen lassen, so wie du von der Lasik etc. grds. abzuraten. Aber HÖCHSTE Vorsicht und ein HÖCHSTMASS an Skepsis sei JEDEM angeraten. Es geht öfters schief als man denkt und liest.
DUS
Ich finde auch, dass vieles von der Ärzteseite im (teilw. nachvollziehbaren) Eigeninteresse zu "neutral" und beschönend dargestellt wird. Ich tropfe auch 1 Jahr nach OP noch fast stündlich wegen trockener Augen, muss nachts Augensalbe auftragen und die Sicht verschlechtert sich auch weiterhin, mit nun Werten, die das Tragen einer Brille unvermeidbar machen.
Ich kann mich noch nicht dazu hinreissen lassen, so wie du von der Lasik etc. grds. abzuraten. Aber HÖCHSTE Vorsicht und ein HÖCHSTMASS an Skepsis sei JEDEM angeraten. Es geht öfters schief als man denkt und liest.
DUS
Re: 2 Jahre nach Lasik - Würde es NICHT mehr machen!!!
Hallo und vielen dank für deinen Bericht,
Ja ich habe auch tatsächlich das Gefühl das viele Risken verharmlost werden. Im Vordergrund einer Laser Op steht immer die Verbesserung der Lebensqualität mit kleinstmöglichem Risiko.
Es gilt immer das Risko und den möglichen Vorteil einer OP abzuwägen.
Für jemanden mit -7dpt ist der zu erreichende Gewinn an Lebensqualität natürlich grösser als für jemanden mit -1.5dpt. Mögliche Nebeneffekte wie trockene Augen, Kontrastverlust, Starbursts sind dabei auch nicht zu unterschätzen.
Schlussendlich muss jeder selber wissen, ob er sich dem Risiko aussetzen will.
Aber eine ausführliche Voruntersuchung und Aufklärung durch den behandelnden Arzt sind natürlich Pflicht. Und da nehmen es einige Aerzte wohl nicht so genau!
Das Lasern generell zu verurteilen ist vielleicht falsch, aber es ist bei weitem nicht jeder dafür geeignet.
Ja ich habe auch tatsächlich das Gefühl das viele Risken verharmlost werden. Im Vordergrund einer Laser Op steht immer die Verbesserung der Lebensqualität mit kleinstmöglichem Risiko.
Es gilt immer das Risko und den möglichen Vorteil einer OP abzuwägen.
Für jemanden mit -7dpt ist der zu erreichende Gewinn an Lebensqualität natürlich grösser als für jemanden mit -1.5dpt. Mögliche Nebeneffekte wie trockene Augen, Kontrastverlust, Starbursts sind dabei auch nicht zu unterschätzen.
Schlussendlich muss jeder selber wissen, ob er sich dem Risiko aussetzen will.
Aber eine ausführliche Voruntersuchung und Aufklärung durch den behandelnden Arzt sind natürlich Pflicht. Und da nehmen es einige Aerzte wohl nicht so genau!
Das Lasern generell zu verurteilen ist vielleicht falsch, aber es ist bei weitem nicht jeder dafür geeignet.
Andreas
Re: 2 Jahre nach Lasik - Würde es NICHT mehr machen!!!
Das tun sogar die renommierten Ärzte, die wirklich top Ergebnisse erzielen nicht wirklich gut! Ich war in "meinem" Augenzentrum wirklich SEHR zufrieden, aber mir ging es dann doch gegen den Strich, dass als es bei den Risiken erstmal nur hieß "trockene Augen", ich wirklich nachhaken musste. Und dann kam noch ein Kommentar, dass man ja selbst ein Risiko hat wenn man über den Zebrastreifen geht....ähm...naja....kein ganz so super Vergleich.krace1984 hat geschrieben: Aber eine ausführliche Voruntersuchung und Aufklärung durch den behandelnden Arzt sind natürlich Pflicht. Und da nehmen es einige Aerzte wohl nicht so genau!
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