Meine OP am 18.08.2008 im ISH

[Lienna]

Da hast Du wohl Recht, ich werds kopieren und hier nur nen Link zurücklassen, was? Ich hatte mich an Saidas Thread rangehängt, weil wir zwei am gleichen Tag operiert wurden.

Ja, bin beruflich hier in Mexiko-Stadt und schlage mich schon länger mit dem Gedanken mich operieren zu lassen... nun hab ich es endlich hinter mir!

Grüße
Lienna

[Glasbaustein]

Beruflich in Mexiko-Stadt? Beneidenswert! Bei mir hat´s gerade in diesem Augenblick angefangen zu regnen.

Das mit dem editieren eines Postings funktioniert hier leider nur die ersten zwölf Stunden. Einen Link zu setzen wird deshalb jetzt nichts mehr bei deinem Beitrag von gestern.

Habe aber gesehen, dass Du schon einen neuen Thread mit deinem Bericht eröffnet hast.

Und schon ist der Regen wieder vorbei.

Gruß, Matthias

[Glasbaustein]

Sorry, Doppelpost.

[Saida81]

@Lienna: Du bist herzlich willkommen in "meinem" Thread. Nur den Titel müssten wir abändern!

So, wollte mich nur kurz zurückmelden. Bin eben erst in meiner Wohnung angekommen und habe so viel zu berichten. Es war toll und ich bin sehr glücklich!
Auf den ausführlichen Bericht müsst ihr leider noch ein wenig warten, denn jetzt quetschen mich erstmal alle Verwandte, Freunde und Bekannte ordentlich aus. (Mein bester Freund kommt gleich zu Besuch, z.B.).

Also: Bald mehr von mir...

[Saida81]

Jetzt aber endlich mal:

Istanbul ist wirklich eine überwältigende Stadt! Eigentlich dachte ich, der Hauptteil meiner Reise bestünde in der OP und nebenbei könne ich noch ein wenig Istanbul betrachten. Tatsächlich aber war die OP nur ein kleiner Teil und Istanbul die Hauptattraktion für mich.

Erstaunlicherweise haben alle Transfers wunderbar funktioniert. Als ich morgens kurz vor halb neun in der Hotel-Lobby saß, war ich fast sicher noch mindestens eine halbe Stunde auf den Fahrer warten zu müssen. Weit gefehlt! Pünktlich stand er da und das bei diesem unglaublichen Verkehr. Wie schaffen die das blos?!

Noch ein paar andere Patienten wuren am selben Tag wie ich operiert und nacheinander absolvierten wir alle Voruntersuchungen. Die von bösen Zungen als "Massenabfertigung" bezeichnete Art und Weise, war mir mehr als angenehm, da ich gar keine Lust darauf hatte im Mittelpunkt des Geschehens zu stehen und ab und zu schon vorher erfahren konnte, wie die nächste Untersuchung konkret aussehen würde.

Nach meiner letzten Voruntersuchung bat man mich noch etwas zu warten, bis alle fertig seien, bevor man die einzelnen Termine festlegen würde. Als es soweit war, gingen wir gemeinsam in einen Warteraum eine Etage höher und der Pfleger verteilte plötzlich Beruhigungstabletten, die wir einnehmen sollten.
Daraufhin brach ich in totale Panik aus!
"Was?!! Jetzt schon! Ich dachte... erst einen Termin... Wie Wo Was??!!"
Wenn das mal keine Taktik war! Aber bestimmt besser als noch Stunden warten zu müssen. Es ging also tatsächlich direkt nach den Voruntersuchungen los!

Dann das übliche Prozedere...
Rechts war es bei mir wie schon tausendfach von anderen beschrieben: Eine Art Light-Show, keine Schmerzen, keine großen Unannehmlichkeiten, alles ganz gediegen. Dann links:
Hier folgte beim Einsetzten der Lidsperre meine zweite große Panikattacke, denn es tat echt saumäßig weh! Glücklicherweise hielt der Pfleger meine Hand, die ich dann ordentlich drücken konnte. Da es rechts aber so "easy-going" war, dachte ich sofort die Betäubung würde nicht mehr wirken und habe deshalb mehrmals und nachdrücklich sehr laut "Aua!" gerufen. Leider gab es nur beruhigende Worte, von wegen:"Links ist die Herzseite, dort ist man meistens schmerzempfindlicher". Schwacher Trost...
Glücklicherweise habe ich den Schnitt mit dem Mikrokeratom dann nicht - wie vorher befürchtet - gespürt. Ansonsten hab ich halt bis zum Ende die Zähne zusammengebissen. Es dauerte ja nicht sehr lange. Als es vorbei war, war ich einfach nur noch wahnsinnig glücklich. Zahnarzt ist übrigens, trotz der Schmerzen die ich hatte, wirklich sehr viel schlimmer.

Die Stunden danach, die immer als sehr unangenehm beschrieben werden, waren kaum der Rede wert. Ich habe versucht sehr viel zu schlafen und zu dösen und dann war die Sache auch schon gegessen.
Apropos gegessen: Abends konnte ich locker schon wieder ins Restaurant auf der anderen Straßenseite (mit meiner obercoolen Schutzbrille!)

Am nächsten morgen war die erste Nachuntersuchung. Leider habe ich nur 80% auf jedem Auge erreicht. Mal gespannt, wie es jetzt nach einer Woche so aussieht. Rechts sehe ich nicht viel, aber natürlich um einiges besser als vorher. Links sehe ich nach meinem Empfinden superscharf, aber mein Freund kann trotzdem alle Schilder noch vor mir lesen... Na ja, im Alltag komme ich so schon wunderbar klar (Im wahrsten Sinne de Wortes ^^). Wenn ich in Zukunft noch eine Brille fürs lesen und Autofahren brauche, kann ich gut damit leben.

Was mich wirklich sehr nervt ist, dass ich ständig Salzkrusten in meinen Wimpern habe und wenn ich nachts Tränen tropfe, kleben teilweise richtig meine Augen zu. Ich habe nachts Probleme mit zu trockenen Augen. Links war heute morgen sogar richtig rotgeädert, was mir etwas Angst machte. Ich denke, ich sollte mir mal so ein Gel oder etwas in der Art besorgen.

Was ich noch abschliessend kritisch anbringen möchte zum Thema OP im Ausland (und evtl auch im Inland) ist: Viele Patienten kamen mir sehr schlecht informiert vor und wussten zum Teil nicht genau über die Operationsmethoden oder die Risiken bescheid. Das hat mich richtig ein bisschen verärgert. Man bekommt dort tatsächlich wenig erklärt, was ich aber nicht so schlimm fand, da ich schon sehr sehr viel vorher selbst recherchiert und erarbeitet hatte. Ich würde sagen, das ist Pflicht bei einer solchen OP-Reise.

Ich bin jedenfalls happy und hoffe, dass die trockenen Augen bald nachlassen. Die OP habe ich als richtig "klein" empfunden. Fast als sei es noch ein Teil der Voruntersuchung. Das war überraschend für mich.

Ich wünsche allen, die es noch vor sich haben, viel Glück!