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Femto-LASIK bei Visumed in Stuttgart

Verfasst: 26.07.2008, 17:53
von Nachteule
Hallo,

So, nun habe auch ich es hinter mir. Vor 2 Tagen ließ ich bei Dr. Smettan in Stuttgart eine LASIK durchführen, der Flap-Schnitt wurde mit einem Femtosekundenlaser gemacht. Die eigentlich Laserung wurde mit dem VISX Star S4 vollzogen - mit allem drum und dran (also auch mit individueller Wellenfront und so).
Meine Werte vor der OP:
RA: -7,25 Dpt, -1,75 Cyl, 152°, Visus 0,8, HHD 544 µm
LA: -6,75 Dpt, -1,5 Cyl, 6°, Visus 0,8, HHD 533 µm
Visus mit beiden Augen mit best korrigierter Brille war 1,0.
Pupillendurchmesser ist 5,5 mm.

Der Abtrag beim Lasern war pro Dpt. etwa 14 µm. Optische Zone war 8 mm. Restdicke der HH nach der OP UNTER dem Flap auf dem rechten Auge 313 µm und auf dem linken Auge 310 µm. Der Flap ist 105 µm dick.

Meine Werte 1 Tag nach der OP:
RA: 0 Dpt, 0 Cyl, Visus bei subjektivem Refraktionieren 0,7-0,8
LA: 0 Dpt, 0 Cyl, Visus bei subjektivem Refraktionieren 0,8-1,0
Den Visus mit beiden Augen weiß ich nicht so genau, es lag halt irgendwo zwischen dem Visus des rechten und des linken Auges.
Zum subjektiven Refraktionieren muß ich aber sagen, daß ich die Buchstaben auf der Tafel nicht klar und deutlich sehen konnte und eher geraten habe. Zu meinem momentanen Sehempfinden aber etwas weiter unten.

Der Tag der OP:
Meine Schwester ließ sich an dem Tag nachlasern (zu ihr dann noch ein paar Worte weiter unten), also gingen wir zusammen zu Dr. Smettan. Auch nicht schlecht, dann fühlt man sich nicht so alleine :roll: . Mein Freund hat uns als "Blindenhund" begleitet. Wir hatten noch etwas Wartezeit, irgendwas hat sich wohl verzögert.
In dieser Zeit wurden dann nach und nach noch ein paar Untersuchungen gemacht, wie nochmaliges Refraktionieren, Hornhautdickenmessung und so.
Irgendwann kam die Helferin mit einem "Cocktail" an, den ich brav getrunken habe. Ob es gewirkt hat, weiß ich eigentlich nicht. Nach kurzer Zeit wurde ich in einen Raum nebenan geführt, dort durfte ich noch offene Fragen stellen, wurde über den Ablauf der OP aufgeklärt, meine Augenpartie wurde desinfiziert und ich bekam das obligatorische Häubchen und einen Schutz für die Schuhe angezogen. Nach einer kurzen Wartezeit war es dann so weit und ich wurde - blind wie ein Maulwurf, wie es halt so ist mit insgesamt 9 Dpt - in den OP-Saal geführt, wo ein Vorraum getrennt durch eine Glasschiebetür war mit einem Wartesessel. Dort setzte ich mich hin - aber für keine halbe Minute, denn schon kam eine OP-Schwester und führte mich in den OP-Saal. Schemenhaft konnte ich noch mind. eine Schwester und Dr. Smettan "erkennen" (erkennen ist übertrieben, ich sah halt, daß dort noch Personen sind und wußte ja, wer das sein müßte).
Im OP-Saal war es sehr kalt, ein klimatisierter Raum und ich wurde gefragt, ob ich eine Decke haben möchte, was ich aber verneinte. Alles sah sehr modern und steril aus, was mein Vertrauen erweckte. Auch die OP-Schwestern und der Arzt waren wie man's von KKHs kennt in OP-Kitteln und mit Mundschutz versehen. Die Liege war sehr bequem und ich bekam nochmal alles erklärt, was nun passiert und auch, wie ich mich verhalten soll - also ganz still liegen, immer mitarbeiten, den Kopf immer genauso lassen, wie sie es mir sagen und auch mit den Augen immer da hinschauen, wo sie es mir sagen (oben, unten geradeaus auf das rote Licht). Dann kamen schon die Betäubungstropfen und mein linkes Auge wurde abgedeckt, beim rechten Auge die Lidsperre eingesetzt. Irgendwie ging's ab diesem Zeitpunkt wie ein Film an mir vorbei und ich versuchte mich nur darauf zu konzentrieren, immer da hinzuschauen, wo die Schwester sagte. Das Auge wurde angesaugt, ich wurde unter den Femtolaser geschwenkt, der sich an diesen Ansaugring andockte. Dann hieß es - nun 30 Sekunden! Die Schwester zählte im 10 Sekundentakt die Sekunden runter und der Femtolaser machte seinen Schnitt. In dieser Zeit sah ich eigentlich nix und hörte auch nix, der Laser arbeitete geräuschlos. Der Druck vom Ansaugen und so war unangenehm, aber erträglich. Schmerzen verspürte ich überhaupt nicht. Dann war der Schnitt fertig und die Ansaugung wurde gelöst, ich wurde wieder zurückgeschwenkt.
Dann wurde sogleich das rechte Auge auf dieselbe Art vorbereitetet und der Femtoschnitt wurde ebenfalls durchgeführt.
Nach dieser Prozedur sah ich noch schlechter als vorher :roll: ...

Nun wurde der Flap am rechten Auge angehoben, ich sah noch das Instrument, mit dem es gemacht wurde. Ich habe aber absolut nichts gespürt, einzig dieses rote Licht, welches ich fixieren sollte, wanderte immer weg und verschwand manchmal. Ich hatte auch absolute Mühe, meine Augen offen zu halten, weil es enorm blendete (da war ein helles Licht um den roten Punkt, Dr. Smettan muß ja sehen, was er tut). Aber da ja eine Lidsperre angebracht war, hatte ich keine andere Wahl - aber man zwinkert dennoch unwillkürlich, nur nützt es nix.
Nachdem der Flap angehoben war, wurde alles superundeutlich und ich konnte kaum noch das rote Licht erkennen. Aber naja, erahnen konnte ich es, das reichte wohl. Zumindest sagte man mir immer wieder, daß ich alles super und genau richtig machen.
Nun wurde ich unter den Excimer-Laser geschwenkt und dann hieß es - nun 52 Sekunden. Im Gegensatz zum Femto-Laser machte dieser Laser ein klackerndes Geräusch. Wieder im 10-Sekundentakt zählte die Schwester runter, während der Laser sein Werk vollbrachte. Ich sah dabei ein blaues Licht, welches immer mal wieder seine Größe und Position änderte. Das Sehen schwankte in dieser Zeit ziemlich. Aber ich konzentrierte mich tapfer auf den roten Punkt und erst gegen Schluß nahm ich diesen leicht verbrannten Geruch wahr.
Nachdem der Laser fertig war, wurde das Auge gespült und getropft und gespült und getropft. Eine wahre Dusche. Dann wurde der Flap angelegt, ich sah eine Art Pinsel, mit dem der Flap gatt gestrichen wurde. Dann eine Verbandslinse drauf und diese "Fliegenaugenhalbschale" als Schutz und fertig :D .
Die gleiche Prozedur natürlich noch am linken Auge, da arbeitete der Laser 42 Sekunden.

Als ich nach insgesamt etwa 15-20 min (im OP-Saal) fertig war, sah ich durch diese Halbschalen nur schemenhaft, aber was ich sah war sehr, sehr milchig und noch undeutlich. Ich wurde von einer Schwester in einen Raum geführt, wo ich mich auf einer Liege mit einem Glas Wasser ausruhen durfte. Mir ging es ganz gut, war nur verspannt, weil ich während der OP etwas verkrampft war (wollte ja "Haltung" bewahren). Schmerzen hatte ich absolut keine.

Nach einer halben Stunde war die erste Nachuntersuchung, es sah alles gut aus, der Flap saß richtig. Die Verbandslinse wurde entfernt.

Bei der Heimfahrt hatte ich eine Gletscherbrille auf, die rundum Blendschutz bieten sollte. Aber wenn die Sonne in's Auto schien, blendete es mich trotz dieser Brille und geschlossenen Augen.

Zu Hause angekommen war erstmal eine Runde schlafen angesagt. Ca. 2-3 h später wachte ich auf. Meine Sicht war noch sehr vernebelt und undeutlich, aber ich hatte keinerlei Schmerzen, nur ein ganz leichtes Fremdkörpergefühl und ein leichtes Brennen. So blieb es dann die nächsten 1-2 h, bis es immer besser wurde. Schon etwa 6 h nach der OP hatte ich nicht mal mehr dieses Brennen oder Fremdkörpergefühl. Das einzige, was ich noch spürte, war ähnlich wie wenn man harte Kontaktlinsen drin hat und man spürt den Rand, wenn man hochguckt und sie runterrutscht. Anders kann ich es nicht erklären.
Also ich kann sagen, ich hatte ab diesem Zeitpunkt keinerlei Beschwerden mehr - nur im rechten Auge hat es 2 oder 3 Mal für Sekundenbruchteile "reingestochen", das war alles.

An diesem Abend schauten wir gemeinsam einen Film an, allerdings muß ich schon sagen - ich sah zwar etwas und konnte der Handlung folgen, aber es war doch noch recht undeutlich, milchig und unscharf. Alles strahlte ein wenig, als wäre die Welt weichgezeichnet. Auch war ich noch sehr blendempfindlich.

Nachts schlafe ich nun mit diesen Augenschalen, ich hoffe, nicht mehr lange - denn ich kann mit den Dingern einfach nicht gut schlafen. Da ich mir als langjähriger Träger von harten Kontaktlinsen das Reiben im Auge abgewöhnt habe, glaube ich, ich könnte auch ohne diese Schalen auskommen. Aber ich möchte ja auch kein Risiko eingehen und trage sie also brav.

Am nächsten morgen wachte ich auf und spickelte durch die Löcher der Augenschalen. Was ich sah, stimmte mich positiv....und die Neugier war nun da! Ich entfernte also schnell die Schalen und schaute aus dem Fenster, blickte mich im Zimmer um. Und ich sah!!! Das war schon ein tolles Gefühl!! Es war deutlich besser als am Abend zuvor.
Je länger ich wach war, umso milchiger wurde meine Sicht wieder und damit wieder undeutlicher. Den klarsten Blick hatte ich kurz nach dem Aufwachen.

Wir hatten dann die Nachuntersuchung bei Dr. Smettan, der Flap saß gut und die Ergebnisse des Sehtests stehen ganz oben in meinem Beitrag. Die automatische Messung ergab, daß ich plan bin. Wow. Ich sagte Dr. Smettan, daß ich aber alles noch undeutlich, unscharf und milchig wahrnehme. Er meinte nur: "Na das ist ja wohl normal - bei DER Korrektur!" Letztendlich sei es wohl nun eine Heilungssache.

Der nächste Termin ist in einer Woche - bin gespannt, was dann rauskommt. Den restlichen Tag verbrachte ich die meiste Zeit mit Gletscherbrille und versuchte, so oft wie möglich die Augen zu schließen. Die Sehkraft schwankte, manchmal hatte ich wie so "Lichtblicke" - eigentlich immer, wenn ich eine Weile die Augen geschlossen hielt und sie dann wieder öffnete. Je länger die Augen offen waren, umso schlechter wurde die Sicht.
Das abendliche Fernsehschauen war problemlos und ging schon ganz gut - Lichter jedoch, z.B. das Stand-By-Licht am Receiver, strahlten. Richtig scharf sah ich dadurch nicht.

Heute ist Tag 2 nach der OP. Auch heute morgen war es wieder so, daß ich kurz nach dem Aufwachen klare Sicht hatte, sogar die Aufschrift der Glühbirne an der 3 m hohen Decke erkannte (aber nicht lesen konnte - aber ich sah deutlich die Schrift) und mein erster Gedanke: Dr. Smettan hat Recht, ich bin plan!! Und jubelte innerlich. Doch dann wurde es wieder schlechter, hatte wieder milchige Sicht und damit kommt auch eine gewisse Unschärfe. So als hätte ich wieder meine Kontaktlinsen drin und diese typische vernebelte Sicht, die ich immer durch die vielen Ablagerungen auf den Kontaktlinsen hatte, weil ich dauernd entzündete Augen damit hatte.
Ca. 2 h nach dem Aufstehen war das kleine Stand-By-Licht am Fernseher aus ca. 3 m Entfernung tatsächlich ein Punkt mit dem linken Auge, mit dem rechten Auge strahlte er etwas. Das rechte Auge ist generell etwas schlechter als das linke Auge - zumindest subjektiv, denn objektiv bin ich ja anscheinend auf beiden Augen plan. Nach ca. 4 h war dieses Stand-By-Licht kein Punkt mehr, sondern strahlte auf beiden Augen. Also verschlechtert sich meine Sicht eindeutig, je länger ich wach bin.
Heute nachmittag hielt ich ein Mittagsschläfchen - schadet ja nicht, den Augen etwas Ruhe zu gönnen. Und siehe da - nach diesem Schläfchen war der Lichtpunkt wieder ein Punkt! Diesmal sogar auch fast gut auf dem rechte Auge.

Na nun hoffe ich, daß es tatsächlich nur eine Heilungssache ist und dieser milchige Belag und die Unschärfe immer besser werden. Denn die klaren Momente sind schon vielversprechend. Mich wundert bzw. verunsichert nur etwas, daß viele im Forum die eine ähnliche Korrektur wie ich hatten, von einer klaren Sicht am Tag nach der OP berichten. Kann jetzt nur hoffen, daß das bei mir nix negatives bedeutet und einfach individuell verschieden ist.

Ach ja - meine Augen sahen nach der OP überhaupt nicht mitgenommen aus. Keine Blutergüssen, keine Schwellungen, gar nix. Das weiße im Auge war normal weiß, keiner hätte gesehen, daß ich eine OP hinter mir habe.

Tropfen muß ich 5 Mal am Tag Cortison (INFLANEFRAN FORTE) und so oft ich möchte Tränenersatz (BIOLAN) - aber erst seit dem Tag nach der OP. Trockene Augen habe ich bisher nicht mehr als vorher. Also momentan nur direkt nach dem Aufwachen, ansonsten keine Probleme. Die Augentropfen brennen manchmal etwas.
Schmerztechnisch ist es so, daß wenn ich nicht wüßte, daß ich eine OP hatte, es wirklich nicht wüßte :lol: . Also die Augen fühlen sich absolut normal an, so als wäre nix geschehen.

Werde dann weiter berichten.

Ach ja, noch ein paar Worte zu meiner Schwester: Sie hat bereits vor 5 Jahren in Dresden eine LASIK machen lassen mit ähnlichen Ausgangswerten wie ich. Der Flap-Schnitt wurde aber mit dem Keratom gemacht.
Meine Schwester hatte nach der OP Doppelkonturen und Halos. Sie kam zwar ohne Brille zurecht, brauchte aber für's Autofahren und Fernsehschauen immer noch eine Brille, weil auf einem Auge zusammen mit dem Zylinder -1,75 Dpt Rest waren, auf dem anderen Auge um -1 Dpt. Das ist einfach zu viel.
Bei der Voruntersuchung bei Dr. Smettan kam dann raus, daß sie eine absolut unregelmäßige Hornhautoberfläche hat, also quasi auf 3 Flächen einen Astigmatismus. Daher wohl auch die Doppelkonturen. Dr. Smettan war der Meinung, er kann das verbessern, aber das Problem war die HHD. Da der Flap bei ihr 160 µm dick ist, kam er an die Grenze - nämlich die berühmten 250 µm unter dem Flap. Er sagte, da geht er keinesfalls darunter. Er klärte meine Schwester über die Risiken auf und sie mußte unterschreiben, daß sie sich bewußt ist, daß dann auf einem Auge nur noch 250 µm übrig sind, auf dem anderen Auge glaube ich 270 µm. Meine Schwester entschied sich trotzdem für die Relasik.
Also hatte sie am selben Tag wie ich, nur eine halbe Stunde vor mir, die erneute OP. Der Flap wurde problemlos nach 5 Jahren wieder angehoben!! Erstaunlich, nicht? Dr. Smettan sagte noch, der Flap sei sehr gut verheilt und den Rand sieht man kaum noch. Und dennoch hat er ihn angehoben - er meinte, das wäre wie ein Klettverschluß. Es bilden sich Gewebebrücken, aber der Flap wächst nicht vollständig an. So kann er diesen "Klettverschluß" mit einem Instrument wieder lösen, er sah darin kein Problem - und es war auch keines. Alles verlief bestens. Die Laserung dauerte bei ihr nur 8 bzw. 6 Sekunden.

Meine Schwester hatte postoperativ genau dieselben Beschwerden wie ich, auch diese milchige Sicht und schwankende Sehfähigkeit. Beim Sehtest am Tag nach der OP sah sie allerdings mehr als ich, um die 80-100% pro Auge.
Jetzt, 2 Tage nach der OP sagt sie, es ist für sie eine deutliche Besserung. Vor der OP sah sie sehr unterschiedlich, hatte das Gefühl, das rechte Auge "steht hinter" dem linken Auge. Das machte sie ganz wuschig. Das ist jetzt weg - momentan ist zwar mal das linke Auge, mal das rechte Auge etwas besser, aber insgesamt sind die Augen nun gleichwertig und sie hat wieder ein normales Sehgefühl. Die Doppelkonturen sind auf einem Auge noch nicht ganz weg, aber sie sieht es sehr viel weniger und nur noch sehr schwach. Es gibt Hoffnung, daß das noch komplett verschwindet.
Sie sagte mir heute, nun hat sie das erste Mal kein Verlangen mehr nach einer Brille! Für sie war die ReLASIK bis jetzt also ein absoluter Erfolg.
Da wir den Nachuntersuchungstermin in einer Woche wieder gemeinsam haben, werde ich auch hier über die Ergebnisse berichten.

Verfasst: 01.08.2008, 18:07
von Nachteule
Nun ist die OP 8 Tage her. Heute war die zweite Nachuntersuchung, wieder zusammen mit meiner Schwester.
Meine Sehkraft schwankt immer noch sehr. Morgens, wenn ich zur Arbeit fahre, ist es oft so gut, daß ich denke: Punktlandung, so kann's bleiben! Als Softwareentwickler sitze ich den ganzen Tag vor dem PC, wobei ich diese Woche weniger gearbeitet habe (4-6 h), um meine Augen noch zu schonen. Am PC ist die Sicht immer noch etwas milchig, so als hätte ich einen Belag auf den Kontaktlinsen (wenn ich noch welche tragen müßte ;) ). Ich tropfe dann sehr viel, oft alle Viertelstunde.
Gegen Nachmittag ist meine Sicht dann deutlich schlechter. Konturen sind etwas "diffus" wenn die Sonne strahlend scheint. So als wären harte Kanten/Konturen ganz leicht versetzt doppelt. Einfach unklar halt. Die milchige Sicht ist viel besser geworden, aber bei strahlendem Sonnenschein immer noch leicht vorhanden. Das Dämmerungssehen ist absolut kein Problem, trotz meiner starken Korrektur. Laut Dr. Smettan ist das wohl dem Wavefront zu verdanken, denn er meinte, vor ein paar Jahren führte es eigentlich immer zu Problemen bei Dämmerung bei solch starken Korrekturen (ca. ab -5 Dpt).

Der Sehtest bei der Nachuntersuchung ergab einen Visus von etwa 80%. Die Nachuntersuchung war nachmittags und ich habe morgens am PC gearbeitet. Mir war da schon klar, daß da nicht mehr rauskommt. Die Messung mit so einem Gerät ergab aber nach wie vor, daß ich plan bin, also 0 Dpt und 0 Cyl - auf beiden Augen. Dr. Smettan ist sicher, es ist eine Frage der Geduld und der Heilung. Na sein Wort in Gottes Ohr! Wenn ich immer so sehen würde wie z.B. morgens, wenn ich klare Momente habe, wäre ich hochzufrieden. Ich denke, das wäre ein Visus von 100% - was ich vorher mit bestkorrigierter Brille auch erreichte, mehr aber nicht (auf einem Auge je nur 80%, mit beiden Augen 100%, geprüft durch zwei verschiedene Optiker und Dr. Smettan).

Also werde ich noch Geduld und Spucke haben, immer brav tropfen und hoffe, daß meine Sicht klarer und stabiler wird und diese diffusen Konturen noch verschwinden. Werde dann mal wieder berichten.

Meine Schwester ist übrigens auch plan. Die Sehkraft bei ihr ist ähnlich wie bei mir, aber auch bei ihr war der beste Visus vor der OP auch nur 80% pro Auge. Bei ihr ist die Hornhaut noch etwas trüb, was durch das Abreißen des Flaps nach 5 Jahren kommt. Sie muß deswegen im Gegensatz zu mir das Cortison noch weiter tropfen.
Für meine Schwester war die OP allerdings ein voller Erfolg und sie ist jetzt schon sehr zufrieden. Aber sie freut sich auch, wenn es - laut Prognosen von Dr. Smettan - noch besser wird :D .

Abwarten und Tee trinken....

P.S.: Übrigens - vor ein paar Tagen flatterte mit der Post eine freudige Nachricht in's Haus. Meine private Krankenkasse übernimmt die kompletten OP-Kosten (4700 Euro) :D :D :D !

Vielen Dank

Verfasst: 22.08.2008, 19:38
von Puck
Hallo liebe Nachteule!

Bei dir muss ich mich ganz herzlich bedanken, ich will dir auch erklären warum!

Am Tag nach deiner OP war ich zur Voruntersuchung bei Dr. Smettan. Die ganze OP-Geschichte war mir nicht sehr geheuer und die Bedenken meinerseits sehr groß, was die Erfolgsaussichten betraf. Während meiner Untersuchung sagte Dr. Smettan dann, dass er gestern jemanden operiert habe, der annähernd meine Werte hatte. Er wolle mal schauen, was er da weggelasert hat - verschwand - kam nach wenigen Sekunden wieder und bestätigte das noch mal und das alles wunderbar gelaufen sei. Ich dachte nur: der kann mir viel erzählen!
Samstag abend habe ich dann deinen Bericht hier im Forum gelesen! Ich wußte gleich, dass das wohl tatsächlich du gewesen sein musst. Grenzenloses Vertrauen in Dr. Smettan machte sich breit. Ich habe deine Entwicklung verfolgt, den Bericht acht Tage später noch abgewartet und mich dann zur OP angemeldet. Die war jetzt gestern.
Erst mal bin ich froh, dass ich das Ganze ohne Herzinfarkt überstanden habe. Deine Erfahrungen habe ich im Vorfeld gedanklich eins zu eins auf mich übertragen. Und das hat mir sehr geholfen. Ich glaube aber, dass ich sogar etwas besser weggekommen bin, da ich mit dem Blenden garkeine Probleme habe. Bescheinigt wurden mir heute 0,8 auf beiden Augen. Die Sicht ist einfach noch etwas instabil. Aber ich hab es im Gefühl, dass es super wird. Objektiv bestätigt mir dieses andere Messgerät 0!
Im Vorfeld hatte ich extrem Respekt davor, ohne Brille sehen zu können, ich dachte, das ist wie ein Sechser im Lotto und ich flippe total aus. Aber momentan kann ich das noch garnicht fassen. Ich denke immer, ich hätte Kontaktlinsen drin!

Zur Vervollständigung hier meine Werte vorher:
RA: -7,0 dpt, -1,5 Cyl, 5°, HHD 541
LA: -7,75 dpt, -1,25 Cyl, 175°, HHD 542
Pupille 8 mm
Visus mit Brille: über 100%
Und wie bei dir gab es hier nur die Möglichkeit der Komfortbehandlung mit Luxusfaktor, besonders wegen der Pupillenweite: Femto-Lasik mit Wavefront.

Ich danke dir also sehr für deinen sehr exakten und objektiv geschriebenen Bericht, dem ich, was den Ablauf und die Organisation betrifft nichts hinzuzufügen habe. Liebe Güße gehen an Ellen und Dr. Smettan.

Verfasst: 23.08.2008, 13:44
von Nachteule
Hallo Puck,

Die Welt ist klein, nicht wahr :D ? Zumindest, seit es Internet gibt :wink: .
Mir haben die vielen Erfahrungsberichte in den Foren auch sehr geholfen, darum habe ich mich entschlossen, selbst einen zu verfassen. Auch möchte ich das fortsetzen und immer mal wieder berichten.
Am 31. Oktober, also 3 Monate nach der OP, ist meine nächste Nachuntersuchung. Eigentlich wollte ich dann wieder berichten, aber ich kann ja auch mal einen kurzen Zwischenstand vermelden:
Die OP ist nun 4 Wochen her. Ich habe immer noch Sehschwankungen. Die Heilung dauert bei mir wohl etwas länger, allerdings habe ich inzwischen doch auch einige Erfahrungen hier gelesen, bei denen es auch so war. Also habe ich noch Geduld.
Rein gefühlsmässig sehe ich jedoch inzwischen meistens 100% - zumindest morgens oder wenn ich mich konzentriere. Also auf jeden Fall besser als vorher mit Brille, manchmal kommt's mir vor (z.B. morgens, da habe ich die klarste und beste Sicht auf dem Weg zur Arbeit (halbe Stunde Autofahrt)) daß ich sogar besser oder zumindest gleich gut sehe wie mit Kontaktlinsen.
So gesehen geht's mir immmer noch so, wie Dir Puck: Ich habe dauernd das Gefühl, daß ich Kontaktlinsen drin habe :roll: .

Die Sehschwankungen sind aber wie gesagt immer noch da. Im Laufe des Tages bekomme ich auf dem linken Auge leichte Doppelkonturen, welche die gesamte Sicht beeinträchtigen. Meistens ist es jedoch so, daß ich das durch leichtes Zusammenkneifen der Lider "wegdrücken" kann. Da ich morgens eine super Sicht habe, ist die Hoffnung immer noch, daß dies das Endergebnis sein wird. Wenn ja, dann ist es wahrlich eine Punktlandung, besser geht's bei mir dann wohl kaum. Dr. Smettan meinte, das könne bei mir wohl bis zu 3 Monate dauern. Na mal sehen, Ende Oktober weiß ich sicher mehr.
Bei der Arbeit am PC habe ich auch noch Probleme mit dem Tränenfilm, dann wird die Sicht etwas trübe. Ich tropfe dann oft und dann wird die Sicht auch sehr klar. Aber die Tendenz ist aufsteigend, daher denke ich, das wird schon werden. Geduld ist wohl das Zauberwort.

Würde mich freuen, Puck, wenn Du weiter berichten könntest. Mich interessiert es sehr, wie es bei Dir verläuft! Gerne auch hier im Thread, da es ja von den Werten her sehr ähnlich ist und es auch der gleiche Operateur ist. Paßt doch bestens :D .

Verfasst: 04.11.2008, 10:47
von Nachteule
Die OP ist nun gut 3 Monate her und ich hatte letzten Freitag eine weitere Nachuntersuchung bei Dr. Smettan.
Tja, das Resultat ist meiner Ansicht nach nicht optimal. Erstmal zu den Meßwerten:
Leider rückt Dr. Smettan nur äußerst ungerne mit Daten raus, warum das so ist ist mir schleierhaft. Nach ausdrücklichem Nachfragen und nicht-lockerlassen hat er mir die Patientenkarte vorgelegt und entnervt gemeint "Sie wollen immer alles so genau wissen"...
So mußte ich mir die Werte im Kopf merken und bin nicht sicher, ob ich was vertausche, aber ich glaube, das waren die Werte:
RA: +0,25 Dpt, -0,5 Cyl
LA: +0,5 Dpt, -0,75 Cyl
Dr. Smettan nannte mir zuerst die "guten" Werte des rechten Auges - die schlechteren hätte ich ohne mehrfaches Nachfragen nicht erfahren. Ich war ehrlich gesagt enttäuscht, wie groß das Desinteresse war und auch wie gering die Bereitschaft, genau Auskunft zu geben. So nach dem Motto: Fall abgeschlossen, nächster bitte. Hätte ich nicht gedacht. Man kommt sich abgefertigt vor.
Meiner Schwester erging es ähnlich, sie war bei der Untersuchung auch dabei. Ihre Werte weiß ich nicht, sie selbst auch nicht, weil es nicht gesagt wurde und meine Schwester nicht so nachgefragt hat wie ich. Sie hat immer noch Doppelkonturen auf einem Auge - obwohl sie die Relasik ja genau deswegen machen ließ und ihr versprochen wurde, daß man dies beheben könne. Insgesamt sieht sie trotzdem besser als vor der OP, denn vorher hatte sie glaube ich noch um die -1,75 Zylinder und eine halbe Dioptrie oder so.

Der Visus war bei uns beiden ähnlich - knapp 100%, d.h. wir konnten nicht alles deutlich in der 100% Zeile lesen. Das klingt ganz gut....aber ich habe dennoch immer noch Probleme:
Ich habe immer noch trockene Augen, muß noch tropfen. In der Ferne sehe ich manchmal sehr gut, aber leider immer noch nicht dauerhaft, denn die wirklich guten Momente beschränken sich vielleicht auf eine halbe Stunde morgens nach dem Aufstehen und wenn ich Glück habe zwischendurch am Tage auch mal für kürzere Zeiträume. Doch dann wird es wieder unscharf und diffus, einfach nicht klar.
Am schlimmsten ist für mich jedoch die Nahsicht. Da ich einen Bildschirmarbeitsplatz habe, muß ich zwangsläufig viel am PC sitzen. Abends zu Hause habe ich auch noch am PC zu tun (Emails schreiben, Photos bearbeiten u.ä.). Die Sicht am PC ist einfach nicht klar - manchmal geht es, manchmal ist es immer noch etwas milchig und es ist meistens einfach undeutlich. Oft kann ich kein ä von einem ö unterscheiden ohne die Augen zusammenzukneifen und zweimal hinzugucken, oder ich sehe Kommas nicht oder so. Es ist einfach anstrengend und das frustriert mich dann schon. Eben weil ich mich die meiste Zeit am Tag damit rumschlagen muß.

Natürlich habe ich Dr. Smettan gefragt, was denn die Ursache für meine Probleme sind und wie man das beheben kann. Er fragte mich, ob ich denn denke, ob man es mit einer Brille beheben könne.... :shock: ...naja, eigentlich wollte ich das ja von IHM wissen!! Letztendlich meinte er, er würde keine Relasik machen, denn dann bestehe die Gefahr einer Verschlechterung. Warum, hat er nicht begründet. Und sonst hat er nur gesagt, ich soll halt weiter tropfen. Eine Aussage, ob es besser wird und ob man was dagegen unternehmen kann, habe ich nicht bekommen. Es hat ihn offensichtlich nicht interessiert. Darüber war ich sehr enttäuscht.
Meine Schwester hat das mitgekriegt und hat ihre Probleme dann nicht mal mehr angesprochen, weil bei ihr eh keine Nach-OP mehr möglich wäre und das Interesse von Dr. Smettan gleich Null war.

Schade, daß es sich so entwickelt hat, die Enttäuschung und die Zweifel, den richtigen Arzt gewählt zu haben, waren groß.

Ich komme ohne Kontaktlinsen durch's Leben, kann Autofahren und auch Fernsehschauen. In manchen Situationen tue ich mir schwer, so z.B. in Geschäften beim Einkaufen kann ich die Preisschilder am Regal nicht lesen, bei Besprechungen kann ich das Beamerbild nicht richtig erkennen etc.. Am PC tue ich mir auch oft schwer, was mich am meisten belastet.
Ansonsten ist es natürlich ein tolles Gefühl ohne Sehhilfe zu sein, keine Kontaktlinsen, keine Augenentzündungen, keine Brille. Wirklich toll. Aber dieses tolle Gefühl ist halt immer etwas getrübt durch die Probleme, die ich immer noch habe. Ich werde noch ein paar Monate abwarten und sehen, wie es sich weiter entwickelt. Werde ab und zu zum Optiker gehen damit ich weiß, woran ich bin. Und vielleicht überlege ich mir dann irgendwann, so in 1-2 Jahren, eine Relasik - je nachdem, wie es dann ist. Vielleicht wird's ja auch noch besser - die Hoffnung stirbt zuletzt :wink: .