St. Gertrauden, Berlin - keine Empfehlung

positiver als auch negative persönliche Berichte vor / nach LASIK, Femto-LASIK, LASEK, Epi-LASIK, PRK...

Moderator: Frankyboy

Nachoperation
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St. Gertrauden, Berlin - keine Empfehlung

Beitrag von Nachoperation » 05.05.2008, 22:48

Zusammenfassung:
Nachdem jetzt ein Jahr mit z.T. massiver Sehbeeinträchtigung durch zwei Laseroperationen hinter mir liegt kann, ich jedem davon abraten, dem sein Augenlicht, seine Gesundheit und allem was mittelbar damit zusammenhängt (Psyche, Job, etc.) lieb ist, sich einer Lasik OP generell und der Behandlung im St. Gertraudenkrankenhaus speziell zu unterziehen.

Die Fakten:
Seit 1985 trug ich eine Brille, zuletzt mit den Werten:
RA: -5,0, -1,5, 88°
LA: -4,5, -1,25, 90°

Durchaus stöhrend, aber ich kam damit zurecht. Kontaktlinsen vertrug ich nicht. Die Sehschärfe war um die 100 %.

Die Pupillengröße liegt bei 6,9 m.

Mitte März 07 unterzog ich mich einer LasikOP (ORK) und landete nach Aussagen der untersuchenden Ärzte bei ca. + 1 (rechts) und + 1,5 (links). Da der Bildeindruck auf dem linken Auge unscharf und verzerrt wirkte (Visus 0,8 - Aussage einer Optikerin) entschied ich mich für eine Nachoperation an diesem Auge Anfang November 07.

Die Ergebnisse sind jetzt wie folgt:
Rechts: Ca. +0,75 bis 1 (Visus ca. 90 %)
Links: Ca. +0,25 / -0,5

Der Knackpunkt: Auch wenn die Brechungswerte bei allen Untersuchenden Ärzten und Kliniken beim rechten Auge ähnlich sind kommen sie beim linken Auge auf sehr unterschiedliche Werte.

- So kam ich am 01. März (bei subjektiv sehr schlechtem Sehen) bei
einer Optikerin auf einen maximalen Visus (mit Sehhilfe) von 0,4 linkes Auge
- Am 01. April (bei subjektiv sehr gutem Sehen) bei einer anderen Augenklinik in Berlin auf 0,5 ohne Sehhilfe und 0,8 mit Sehhilfe im Rahmen einer sehr ausführlichen Untersuchung
- Am 08. April (bei subjektiv sehr gutem Sehen) auf 0,8 ohne Sehilfe und 0,9 mit Sehhilfe beim St. Gertrauden, wobei ich dieses Ergebnis in Frage stelle, da die behandelnde Klinik u.U. ein Interesse daran haben könnte Pfusch positiv darzustellen.

Gut, wenn sich hier eine positive Entwicklung abzeichnet wäre ich sehr zufrieden, aber abgesehen davon, dass es natürlich Tagesformunterschiede gibt und die helle Jahreszeit mir weniger zu schaffen macht als die Dunkelheit, bei der ich Lichter, v.a. Ampeln etc. doppelt bis dreifach sehe, finde ich die Ergebnisse doch insgesamt eher beunruhigend. Die Erklärung des St. Gertraudenkrankenhauses, dass unterschiedliche genormte Sehtafeln zu diesen Unterschieden von 0,3 Skaleneinheiten beim Visustest führen würden, wurde von den Augenärzten der anderen Augenklinik bei einem telefonischen Nachgespräch bezweifelt.

Bewertung des Krankenhauses:

Insgesamt lässt sich über das St. Gertraudenkrankenhaus aus meiner Erfahrung folgendes sagen: Die Wartezeiten sind unheimlich lang, bei Vor-, Zwischen und Nachuntersuchungen habe ich meist zwischen 2 und 3,5 Stunden gewartet, auch wenn es sich um ein fünfminütige Untersuchung und einen Sehtest handelte. Der behandelnde Chefarzt, Dr. Harnisch, weist bisweilen autistische Züge auf. Er guckt sich das Ergebnis an, und befragt den Patienten nicht und ist ganz erstaunt wenn man nicht damit zufrieden ist, wenn man nach der OP 1,5 dpt weitsichtig geworden ist und verzerrt sieht. Einwände und Diagnosen von "normalen" Augenärzten und Optikern weist er zurück – O-Ton ungefähr: „Ja, die messen ja ganz anders“. Einwände und Bedenken meinerseits wurden nicht ausgeräumt sondern mit „ach, das verstehen Sie nicht“ bzw. Fachchinesisch erklärt. Von daher war es ein großer Fehler mich dort einer NachOP zu unterziehen. Meiner Meinung nach wäre der Mann (ich werde polemisch) besser in einem Technikerberuf (reine Kommunikation mit Maschinen) bzw. Vollzeit auf dem Golfplatz aufgehoben, aber nicht in einem Beruf, der soziale Interaktion erfordert und massive Auswirkungen auf das Leben von anderen haben kann.

Insofern: Auch wenn ich von einigen Assistenzärzten eine gute Meinung habe, kann ich nach meinen eigenen Erfahrungen im Hinblick auf Operationsergebnis und die Wartezeiten leider nur jedem von der OP generell und dem St. Gertrauden speziell abraten. Das Ergebnis meiner OP ist eine massive Einschränkung meiner Lebensqualität, da ich zwar jetzt keine Brille mehr für Tätigkeiten draußen brauche, Computerarbeit und Tätigkeiten bei Dunkelheit massiv gestört sind und sich am ehesten mit einer Augenklappe ertragen lassen.

Ich will es mal hoffen, dass sich die Sehschärfe im Laufe der Zeit noch verbessert (auch jetzt noch, 6 Monate nach der NachOP), aber eine weitere NachOP ist mit jetziger Technik wohl nicht mehr drin, da einfach recht großzügig Hornhaut abgehobelt wurde. Außerdem würde ich eine solche OP wohl nicht mehr machen, da jede OP halt ein Risiko in sich birgt und auch andere Ärzte fehlbar sind. Wenn man sich so umhört, dann findet man wirklich mehr Problempatienten, als der Allgemeinheit von der Werbung eingebläut wird (mal eben die Brille weglasern lassen..) .

Schönen Gruß und überlegt es Euch gut. Wahrscheinlich habt Ihr Glück, wenn nicht ist's doof, sehr sogar.

Jan

Marc_aus_Berlin
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Erster Erfahrungsbericht zu Dr.Harnisch aus dem St.Gertraude

Beitrag von Marc_aus_Berlin » 29.01.2010, 13:59

Hallöchen :)

Ich hatte dort bei Dr.Harnisch am 20.01.09 eine PRK machen lassen - nach jetzigem Stand (29.01.09) bin ich mehr als zufrieden.

Noch ist es etwas neblig - jedoch ist immer kurz nach dem tropfen der Tränenersatztropfen die Sicht so klasse, als hätte man mir meine Brille implantiert - einfach genial.

Gut - meine Ausgangswerte ließen jede Behandlung zu - letztlich entschied ich mich wegen des Flap-Risiko´s für eine PRK.
Meine Werte waren ja auch nicht soooo dramatisch :
links -3,75 - rechts -3,5 - so gut wie kein Asti...dingsbums..., Hornhautdicke knapp an die 600 müh...

Ich bin mit insgesamt 1.800,- Euro aus der Behandlung gegangen - also insgesamt ein guter Preis.

Die ersten 4 Tage nach der OP hatte ich noch die Schutzkontaktlinsen drauf - bekam zum einen die Tränenersatztropfen (hat er mir gleich mitgegeben), dann Dexa Sine Tropfen, Voltaren und Floxal.
Mit der Entfernung der Schutzlinsen setzte er die Verordnung um auf Efflumidex und Tränenersatztropfen.

Zur Behandlung selbst ist zu sagen, daß Dr.Harnisch eine verdammt ruhige Hand haben muß, denn ich bin eben so ein kleiner Schisser...- also an den Augen mehr als empfindlich (was mir vormals schon das Tragen von Linsen vereitelte...)

Das unangenehmste für mich war das einsetzen der Lidhalter - alles andere war entgegen meiner Phobien gegen alle Art von Medizintechnik eher angenehm.

Ich kann Dr. Harnisch insgesammt nur empfehlen und hatte mich bei ihm auch mit einem Präsentkorb bedankt, was er eher etwas peinlich annahm.

Fals Dr. Harnisch jemals diesen Beitrag lesen sollte : vielen Dank nochmals an Sie :)

Ich halte Euch aufd dem laufenden - nächste Vorstellung zur Nachkontrolle ist am 19.02. angesetzt ;)

MiniJade
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Beitrag von MiniJade » 11.02.2010, 12:54

Ich hatte damals 2004 sehr schlechte Erfahrungen gemacht :(.

War aber Glück im Unglück, hätte damals ne Lasik gemacht und hab jetzt ne lasek, womit ich mich wohler fühle.

Kann auch gern erklären, was mich an dem KH gestört hat bzw. was dort passiert ist, was ich wirklich unmöglich fand (per pn).

Es war vor 6 Jahren meine erste Wahl, weil sie damals die besten Preise hattenund der Chef-Arzt persönlich operieren sollte....vielleicht hatte ich damals auch nur Pech....Kann sein, dass es dort inzwischen auch anders ist.

Und anscheinden, wie man ja lesen kann, leisten sie ja auch gute/erfolgreiche Arbeit.

Marc_aus_Berlin
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Beitrag von Marc_aus_Berlin » 12.02.2010, 08:09

Schon merkwürdig :(

Nun also ich hatte mit der PRK echt nur gute Erfahrungen gemacht - heute also etwa 3 Wochen nach der OP - sehe ich wie zuvor mit Brille.

Kein Haze, keinerlei sonstige wirkliche Beeinträchtigungen - gut, abends brauch ich immer mal so ein paar Millisekunden länger bei Umstellung von nah auf weitsicht - aber ich denke, es liegt daran, das man den Brillenblick noch gewöhnt ist - abends versucht man eben immer noch, die Brille abzusetzen ... :D

Tagsüber rückt man die imaginäre Brille bisweilen ab und an noch nach oben...

Aber bislang alles TipTop :)

Im ganzen habe ich die Entscheidung nicht bereut - ganz im Gegenteil, anfangs hatte ich mehr bammel, als es überhaupt gebraucht hätte - letzten Endes geht es ja um das kostbare Augenlicht ;)

Ja - ich interessiere mich auch für negative Erfahrungen, eben um auch zu sehen, was andere dort mitgenommen haben...

Mein Resümeé ist, daß Herr Dr Harnisch eben eine sehr feine Motorik in den Händen hat - also eben präzise - wurdest Du auch von ihm persönlich behandelt, oder von einem anderen Arzt ?

Nachoperation
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5 Jahre nach der Relasik - leider keine Besserung

Beitrag von Nachoperation » 05.11.2012, 23:21

Tja, jetzt ist die schlechteste Entscheidung meines Lebens 5 Jahre her (eine Erst- und dann eine Nachoperation), da ich gerade neue Kontaklinsen anpassen lasse und jetzt eine Woche die KL nicht tragen sollte, noch mal die Möglichkeit Revue passieren zu lassen. Ich komme einigermaßen mit schlecht sitzenden harten Kontaktlinsen zurecht, ohne geht das Arbeiten am Computer nur mit Augenklappe - und es ist mir schleihaft, wie ich mehr als ein Jahr ohne KL überstanden habe.

Ich habe leider insgesamt deutlich an Lebensqualität verloren aber immerhin mehrere Jahre mit Depressionen einigermaßen gut hinter mich gebracht und kann wieder lachen - sogar über den "Piraten", wenn ich mit Augenklappe arbeite.
Beruflich habe ich durch diese Zeit sicherlich "als nicht belastbar" Aufstiegsmöglichkeiten verpasst, Verständnis gab es wenig - ist ja selbstverschuldet ..... . Und die die Zynik des Operateurs Dr. Harnisch war ja kaum zu überbieten "Was wollen Sie eigentlich, Sie sehen doch besser als vorher ohne Brille" (bei - 6 Dioptrien) - aber eben nicht mehr scharf ...! Es kann eben nicht sein, was nicht sein darf ..... .

Aber ich ärgere mich maßlos wie stark die OPs überall beworben werden, als ob sie völlig unkompliziert und gefahrlos wären, sogar Groupon Sonderangebote für OPs anbietet.
Ich habe zwar die Hoffnung, dass man eines Tages den Flap wieder platt ziehen kann und die Brechung korrigiert, aber so lange ich Kontaktlinsen tragen kann, werde ich mich wohl nicht in die Obhut eine Augenarztes begeben. Denen fehlt völlig die Selbstkritik für das was sie machen.
Insofern nochmals mein Hinweis an alle, die es sich überlegen - meistens geht es gut, aber es kann auch schief gehen und dann hat man leider ein Leben lang etwas davon.
Beste Grüße
J.

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