Lasik in Istanbul am 06.01.05

positiver als auch negative persönliche Berichte vor / nach LASIK, Femto-LASIK, LASEK, Epi-LASIK, PRK...

Moderator: Frankyboy

Antworten
Jadawin
schaut sich noch um
Beiträge: 9
Registriert: 07.12.2004, 08:14

Lasik in Istanbul am 06.01.05

Beitrag von Jadawin » 10.01.2005, 23:25

Ich sehe die Welt wieder randlos.......

Aber eines nach dem anderen (für Ungeduldige siehe unten „Istanbul I“)

Die Entscheidung
Ich habe lange mit mir gerungen und mich dann Mitte 2004 doch
dazu entschlossen, das Thema mit der Brille endgültig anzugehen.
Ich kenne drei Menschen in meinem Verwandten-/Bekanntenkreis, die
eine LASIK OP durchgeführt haben, und die mindestens ein Jahr
her ist. Sie kommen aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus und
haben diese OPs in Südafrika, Deutschland und der Türkei gemacht.
Das hört sich für mich an, als würde es echt keinen Unterschied machen,
wo auf dieser Welt man das tut. Kein Hexenwerk oder Geheimwissenschaft.
Also Internet-Recherche nach LASIK Operateuren in Deutschland,
und siehe da, in Mannheim an der Uniklinik (20 km von mir weg),
gibt es doch tatsächlich ein Institut mit Professor. Na, denke ich mir,
wenn das keine Referenz ist.....

Der erste Anlauf
Erst mal eine Mail mit meiner Adresse und schon zwei Tage später
ist das Infomaterial bei mir. Sieht professionell aus und auf der mitgelieferten CD gibt es neben umfangreichen Informationen über die Behandlungs- und Operationstechniken und auch ein Erfolgsvideo einer Studentin. Echt super! Termin vereinbaren zur Untersuchung.

Die erste Untersuchung
Die Schreibkraft ist supernett und professionell, füllt meine Angaben in
den Computer, lässt mich unterschreiben, bietet mir Kaffee an (oberlecker), und ich habe das Gefühl, hier gut aufgehoben zu sein. Die Warteräume sind
hell und freundlich gestaltet. Und dann wird es ernst. Eine Assistentin holt mich zur Untersuchung ab und misst, was die Gerätschaften hergeben: Augendruck, Hornhautdicke, Pupillendurchmesser und und und. Kaum 30 Minuten später bin ich alles durch und darf noch mal im Wartezimmer Platz nehmen (mit Kaffee natürlich).
Nach kurzer Zeit kommt eine nette Fr. Doktor und sieht sich meine Unterlagen durch, teilt mir mit, dass ich zur LASIK geeignet bin, prüft auch noch mal meine Augen und antwortet geduldig auf meine Fragen. Letzten Endes stellt sich heraus, dass sie auch die OP durchführen wird. Von Hrn. Professor nichts zu sehen, aber na gut, wird schon seine Richtigkeit haben.
Also darf ich mich wieder zur Schreibkraft setzen und mit ihr einen Termin ausmachen (und schon wieder Kaffee), bekomme alle Unterlagen inklusive Rechnung für die Untersuchung (ca. 130 €) und den Kostenvoranschlag über gut 4000 €, den ich wenige Tage vor dem 9. November unterschrieben zurückschicken soll. Irgendwie freue ich mich darauf, jetzt doch den Termin gemacht zu haben.

Die ersten Zweifel
Nachdem ich also einen Tag auf den 4000€ herumkaue, denke ich mir, da gibt es doch bestimmt noch andere in Deutschland und fange an zu recherchieren (Internet sei Dank), was das denn sonst so kostet und gewinne mit der Zeit den Eindruck, als wäre hier so etwas wie Preisabsprache im Spiel, denn obwohl es unabhängige Institute gibt, oder an Kliniken angegliederte, ist der Preis überall bis auf wenige Euro gleich. Irgendwie stoße ich dabei auch auf Billiganbieter, die aber nicht in Deutschland sind. Hier tauchen dann Spanien, Österreich, Türkei (Türkei??? Nee, eher nicht) auf. Also weitersuchen….
Und je mehr ich finde, umso klarer wird mir mit der Zeit (viele Forenbesuche und tagelanges Lesen), dass ich an der Türkei irgendwie nicht vorbeikomme. Es gibt hier mehrere Institute, die m. E. sehr gut zu bewerten sind, sehr professionell auf deutsche Klientel ausgerichtet sind und hervorragende Bewertungen von Patienten (ich meine echte Patientenberichte, soweit ich das beurteilen kann) haben.

Funkstille
Angebote in der Türkei: um 1000 € plus Flug plus Hotel. Und da wir uns in einer freien Marktwirtschaft bewegen, schreibe ich eine Mail mit zwei Fragen an mein Institut: 1. Welche Gründe sprechen dagegen, den Eingriff in der Türkei vorzunehmen (zu einem Drittel des Preises)? und 2. Kann man an dem Preis von 4000€ noch etwas machen?
Nach einer Woche noch keine Rückmeldung (Na ja, vielleicht haben die viel zu tun). Nach der zweiten Woche und eine Woche vor dem Termin schreibe ich als verärgerter Kunde (Patient) eine Mail über „Dienstleistungswüste Deutschland“ und „Götter in Weiß“ und dass ich mir lebhaft vorstellen kann, wie denn die Betreuung nach der OP wäre, wenn ich schon im Vorfeld eine derartige Betreuung erfahre und dass ich von dem Termin zurücktrete. Hierauf erhalte ich tatsächlich eine Antwort, dass Sie meine Verärgerung verstehen könnten, aber meine erste Mail nicht erhalten hätten und akzeptieren, dass ich von dem Termin zurücktrete. Darauf wiederum erhalten sie von mir eine Mail mit der angehängten Lesebestätigung der ersten Mail (Outlook sei Dank). Also m. E. glatt gelogen und erwischt.

Leidensgenossen gesucht
Nach dieser Schlappe ging ich nun ernsthaft auf die Suche von Patienten und fand in diesem Forum Rainer, der bei meinem Erstkontakt noch wenige Tage bis zur OP bei Fr. Dr. Celikkol hatte. Ihm konnte man echte Löcher in den Bauch fragen und erhielt detailliert Auskunft. Nach weiteren ca. zwei Wochen stellte Rainer dann seinen Bericht in das Forum und ich machte am selben Tag noch einen Termin mit Eyestar in Istanbul (Danke, Rainer).

Der zweite Anlauf
Eine Mail mit Terminanfrage wird innerhalb weniger Stunden beantwortet (Danke Savas), Hotelbuchung und Transfer Flughafen wird in einer zweiten Mail bestätigt und die gesamte Konversation findet im besten Deutsch statt. Einfach, professionell und schnell.
Lufthansa gewinnt zu dem Termin mit dem billigsten Flug und nun heißt es warten auf das Neue Jahr…..

Istanbul I
Nach einem tollen Flug in netter Gesellschaft (meiner Liebsten und ein Türkischer Student, mit dem wir uns angeregt in Englisch unterhalten), kommen wir gegen 20:00 Uhr in Istanbul an und sehen sofort am Ausgang Mehir, der uns zu unserem Hotel bringen wird und seine Jugend in Koblenz verbracht hat. Es ist echt beachtlich, mit welcher Ruhe und Souveränität er sich durch diesen chaotischen Verkehr bewegt, wo einem als Deutscher manchmal der Atem stockt. Im Vorbeifahren zeigt er uns kurz vor dem Hotel noch das Institut von Eyestar (sind ca. 300 Meter).
Das Hotel (Taksim Select im verkehrsberuhigten Taksim Square) ist ganz nett, etwas kleine Zimmer, aber sauber und genau das, was man zu diesem Zweck braucht. Für meinen Geschmack ist das Frühstück etwas spartanisch und der Kaffee entsetzlich (und ich mag keinen Tee).
Nach dem Einchecken wollen wir erst mal in Istanbul zu Abend essen und folgen hier einer Empfehlung unseres Studenten, die wir Mehir so beschreiben können, dass er auf einen Zettel etwas in Türkisch schreibt und uns sagt, dies sollten wir einem Taxifahrer geben. Dies haben wir genauso getan und ein hervorragendes Essen an der Bosporusbrücke genossen, die den europäischen und asiatischen Teil verbindet. Die anschließende Fahrt zurück in das Hotel ist mit einer Visitenkarte auch ohne Sprachkenntnisse absolut einfach.

Eyestar am Vormittag
In der ersten Etage eines unscheinbaren Gebäudes an einer Hauptstrasse findet sich ein anspruchsvoller Warteraum (da hatte ich die zweite Etage noch nicht gesehen) mit Kaffee, Tee, Wasser, Naschwerk, gutgelaunten Mitarbeitern und wuselnder Reinemachefrau, Multimedia (meistens MTV) und jeder Menge Zeitschriften und hoffenden Leidensgenossen, um sich die Wartezeit zu vertreiben.
Schließlich bin ich an der Reihe und lerne Fr. Dr. Celikkol kennen, die mit ruhiger Stimme und konzentriert die Untersuchungen vornimmt und eine tolle Ausstrahlung hat. Dass ich geeignet für eine LASIK bin, weiß ich ohnehin und meine -3,5 auf beiden Augen sind sowieso kein Problem. Nach insgesamt zwei Stunden haben wir danach einen freien Nachmittag.

Istanbul II
Zurück im Hotel entscheiden wir uns für eine organisierte Sightseeing-Tour, die von 13:00 bis 17:00 Uhr dauert und uns einen ersten Eindruck der Stadt mit beeindruckenden Bauwerken und Museen (Topkapi) vermittelt.
Anschließend folgen wir einem Tipp von Mehir und suchen am Ende der Fußgängerzone in einer Seitenstrasse eines der Restaurants, in denen man den Fisch nebenan im Fischladen aussucht und zubereiten lässt. Das war zweifellos der beste Fisch, den wir jemals hatten aber ein doch eher kostspieliges Vergnügen. Gegen 20:30 waren wir dann gut gesättigt und guter Laune.

Eyestar am Abend
In der zweiten Etage eines unscheinbaren Gebäudes an einer Hauptstrasse findet sich ein wirklich anspruchsvoller Warteraum….
Weißes Leder, Aluminiumblenden an den Ecken, Holz, Plasmaschirm (ca. 100 cm) mit Surroundanlage usw.
Schließlich bin ich gegen 22:00 Uhr dran. Savas holt mich und positioniert mich erst einmal auf dem Massagesessel, den ich eigentlich nicht besonders toll finde (eher dekadent). Nach wenigen Minuten ist es soweit. Savas ruft mich und hilft mir auf die OP-Liege mit dem Kopf in eine Mulde. Im Hintergrund läuft Musik und die Atmosphäre ist entspannt und konzentriert. Anschließend wird die Liege mit mir unter dem Laser positioniert, meine Augen getropft, abgedeckt und das Rechte Auge zuerst aufgezogen und fixiert. Ich lasse den grünen Punkt nicht aus den Augen und versuche ansonsten an nichts zu denken und zu hören und einfach nur zu entspannen. Schließlich kommt das Keratom mit Druck auf das Auge und nach wenigen Augenblicken die Stimme von Fr. Dr. Celikkol „super gelaufen“. Sie bewegt den „Flap“ zur Seite (auf dem Auge und ich spüre nichts). Dann Savas „Laserdauer 9 Sekunden“ und ich sehe milchige Flächen auf meinem Auge entstehen „25%….50%…..75%.....fertig“, dann spülen und den „Flap“ wieder glattstreichen und noch mal tropfen und auf einmal sehe ich auf dem Auge viel klarer, kann wahrnehmen, dass neben dem grünen Punkt Okularöffnungen sind. Einen kurzen Augenblick nur, denn jetzt wird das rechte Auge abgedeckt und dieselbe Prozedur mit dem linken Auge beginnt.
Nach höchstens 8 – 10 Minuten bin ich fertig und Savas hilft mir auf zustehen, setzt mir eine Schutzbrille auf und bringt mich in den Ruheraum. Dabei kann ich wahrnehmen, dass ich besser sehen kann, obwohl die Brille sofort beschlägt.
Auf der Liege halte ich die Augen geschlossen und „fühle“ meine Augen. Keine Schmerzen, kein Brennen, aber einen Druck an beiden Augäpfeln, die durch diese Prozedur doch angestrengt werden. Nach weiteren 10 Minuten holt mich Savas zur Nachkontrolle, bei der Fr. Dr. Celikkol den perfekten Sitz der „Flaps“ bestätigt und ich kann das erste Mal ohne Brille und trotz beschlagener Schutzbrille in dem Warteraum alles klar sehen. Es ein sooo tolles Gefühl.

Hotel am Abend
Ich bin so euphorisch auf dem Weg vom Institut zum Hotel und kann es kaum glauben, wie gut ich schon sehen kann. Aber ich und meine Augen sind jetzt so müde, dass ich nur noch schlafen möchte. Das gestaltet sich mit der Schutzbrille ziemlich schwierig, da die Brille für meinen Kopf nicht optimal sitzt und auf der Nase drückt. Aber hier kann mit einem Papiertaschentuch Abhilfe geschaffen werden. Ich falle in einen flachen Schlaf und wache um 7:00 Uhr wieder auf. Kurzer Blick aus dem Fenster und noch auf Toilette mit Erstaunen. Alles klar und deutlich, keine Schmerzen, kein Brennen. Also die erste Rate Tropfen, Brille auf und noch mal schlafen gehen. Schliesslich gegen 9:30 aufstehen, vorsichtig duschen und ohne Schutzbrille zum Frühstück. Einfach nur fantastisch!!!

Nachuntersuchung
Im Warteraum alle vom Vortag operierten und ungläubige neue Kandidaten. Fast alle sind begeistert und schmerzfrei. Das „Australian Girl“ leider nicht, da ihre RELASIK schon im Vorfeld sehr fraglich war und letztlich auch nicht durchgeführt werden konnte. Ihr wünsche ich mehr Glück in vielleicht 2 oder 3 Jahren, wenn die Technik sich weiterentwickelt hat.
Die Kontrolle bei mir war ohne Befund und meine Sehfähigkeit war rechts 120% und links 90%. Dies war auch so beabsichtigt, da ich in meinem Alter ohnehin schon an Altersweitsichtigkeit leide und eine Vollkorrektur dieses Problem noch verschärft hätte.

Istanbul III
An diesem Tag haben wir Einkäufe wie Lese- und Sonnenbrille erledigt, sind einfach nur spazieren gegangen und ich habe weiter in meinem Buch gelesen!

Istanbul IV
Wieder einmal eine Sightseeing Tour mit noch mehr Kulturschutt ;-) über 4 Stunden und mit Basarbesuch. Völlig problemlos und mit Sonnenbrille an einem herrlich sonnigen Frühlingstag. Ein völlig neues Lebensgefühl. Ich bin nur begeistert aber halte mich auch streng an meinen „Tropfplan“. Am Abend schließlich Transfer mit Mehir zum Flughafen und Abschied von Istanbul. Hierbei nehmen wir noch aus unserem Hotel einen frischen LASEK-Patienten mit (wir nennen ihn Soli) und bringen ihn letztlich zu seiner Wohnung in Mannheim. Da meine Liebste fährt, kann ich in Ruhe die Starbursts „genießen“, die aber nach kurzer Eingewöhnung verschwinden.

Mein erster Arbeitstag
Autofahren morgens beginnt mit Starbursts, die aber nach wenigen Minuten verschwinden. Ich arbeite fast den ganzen Tag am Rechner (Tropfplan einhalten) und schreibe nach noch nicht mal 96 Stunden nach der OP diesen Bericht (hat auch ca. 3 Stunden gedauert). Ich kann es manchmal beinahe nicht glauben. Ich habe keine Beschwerden und fühle mich einfach nur sauwohl. Von Kollegen wird man beneidet (vor allem von Brillenträgern) und ich habe meine Story bestimmt 20-mal erzählt.

Fazit
Es ist ein medizinischer Eingriff mit allen dazugehörigen Risiken. Bei mir ist die OP völlig problemlos verlaufen und auch die Folgezeit hatte ich keinerlei Beschwerden. Ich bin aber bestimmt kein Einzelfall und kann wirklich nur jedem dazu raten. Kleine Info am Rande: Fr. Dr. Celikkol macht ca. 1500 OPs im Jahr und in Deutschland kommen die meisten Institute noch nicht mal auf 500. Ich habe mich aufgrund ihrer Ausbildung und Erfahrung vertrauensvoll an sie gewandt und nicht nur wegen der Kosten und kann sie nur weiterempfehlen. Für Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.

Rainer
kennt sich hier aus
Beiträge: 187
Registriert: 23.03.2004, 12:41
Wohnort: 71282
Kontaktdaten:

Bericht!

Beitrag von Rainer » 12.01.2005, 11:01

Hallo!

Super, dass es bei Dir so gut gelaufen ist! Dein Bericht könnte eine Kopie von meinem sein, aber wir waren ja auch bei derselben Ärztin. ;-)

Meinen Augen geht es jetzt, 2 Monate nach der OP. übrigens bestens. Hatte vor 3 Wochen meinen Führerschein-Sehtest: 100 % Sehkraft nach zuvor 80 Prozent und -9,5d. Da kann man echt nicht meckern.

Viele Grüße + allzeit gute Sicht!

Rainer

jodylein
schaut sich noch um
Beiträge: 5
Registriert: 17.01.2005, 12:42

Beitrag von jodylein » 17.01.2005, 12:49

Hallo!

Schön, dass es bei euch so gut geklappt habt, ihr habt mir Mut gemacht! Ich habe am 14.2. einen Termin bei Eyestar und freue mich schon drauf und bin froh wenn ich's dann endlich hinter mir habe.

LG

Jodylein

Jadawin
schaut sich noch um
Beiträge: 9
Registriert: 07.12.2004, 08:14

Beitrag von Jadawin » 18.01.2005, 08:18

Hallo Jodylein,

viel Erfolg und aufpassen beim Basarbesuch.... ;-)

Gruss
Jadawin

Antworten

Sie haben Interesse an einer Lasik-Behandlung? Fordern Sie hier kostenlose Informationen zum Thema Lasik an und lassen Sie sich beraten!

Beratung anfordern