Da ich selbst stark von diesem Forum profitiert habe, und es dazu beigetragen hat, dass ich mich überhaupt zu einer Lasik-OP bei Frau Dr. Kandur entschlossen habe, findet ihr hier meinen Erfahrungsbericht zu meiner OP am 04.10.05. Es sind rein subjektive Gedanken und Empfindungen zu einigen speziellen Punkten – insbesondere zu denen, die mich selbst im Vorfeld der OP befasst haben.
Wie ich beim Überfliegen gerade feststelle, ist das Ganze ziemlich, nein eigentlich extrem (vielleicht viel zu?) ausführlich geraten, aber als engagierter Student hat man ja bekanntlich Zeit ohne Ende…;-).
Kommentare in jeglicher Form sind natürlich „highly appreciated“…
Vorgeschichte und Entscheidung für eine OP bei Frau Dr. Kandur
Mit Werten von – inklusive Hornhautverkrümmung – beidseitig gut 8 Dipotrien, 6 mm Pupillendurchmesser im Dunklen und circa 540 μm Hornhautdicke war ich bestimmt kein idealer Fall für eine Lasik – umso wichtiger war es für mich, einen sehr guten, insbesondere mit derartigen Fällen erfahrenen Operateur mit bester Technik zu finden.
Die Voruntersuchung ließ ich an einer bekannteren Laserklinik durchführen, wobei der Arzt einen kompetenten und insbesondere sehr verantwortungsvollen Eindruck auf mich machte. Erst danach habe ich mich überhaupt intensiv mit dem Thema „Auslands-OP“ befasst, um auch wirklich alle Möglichkeiten abgedeckt zu haben. Auch nach vielen Stunden Internetrecherche war ich zunächst skeptisch, sehr skeptisch sogar, was eine Operation in Istanbul betraf. Selbstverständlich habe ich mich gefragt, warum die, wie ich gelesen habe, offenbar weniger als 5 % der im Ausland Operierten eine derart große Anteil an z.T. euphorisch klingender Erfahrungsberichte in einschlägigen Foren gepostet haben - und insbesondere eben überproportional viele Patienten von Frau Celikkol. Und die offenkundig plumpe, nur selten noch recht geschickt verpackte Werbung durch Fake-Berichte fast ausschließlich „Wunder-OPs“ aus fast auschließlich ausländischen Klinken haben diese Zweifel verstärkt.
Auffällig war für mich aber, dass ich trotz intensiver Suche keinen einzigen Negativbericht über Frau Dr. Kandur finden konnte – im Gegensatz zu anderen, auch deutschen, Klinken, zu denen es darüber hinaus auch viel weniger (positive) Berichte gab. Einerseits sehr ermutigend, andererseits auch schon, so mein damaliger Eindruck, fast zu schön, um war zu sein.
Mittlerweile glaube ich folgendes sagen zu können: 1. Bei Auslands-OPs ist das Internet eben Kommunikationsmedium Nr. 1, persönliche Empfehlungen durch Freunde und Ärzte oder, wie in vielen Fällen, die räumliche Nähe spielen keine oder nur eine Nebenrolle. Das erklärt z. T. die Anzahl der Berichte. 2. Da ich den Ablauf selbst erlebt habe, schätze ich die Erfahrungsberichte bzgl. einer OP bei Frau Dr. Kandur in der weit überwiegenden Mehrzahl als glaubwürdig ein. 3. Gerade angesichts der durchweg positiven Berichte sollte doch ein Patient, der mit einer Auslands-OP in Istanbul unzufrieden ist, ein besonderes Interesse daran haben, dies anderen mitzuteilen – aber es scheint eben keine negativen Berichte zu geben.
Ohne jetzt noch weiter ausholen zu wollen: Ich hatte auch leichte Zweifel an der „Rund-um-die-Uhr-Erreichbarkeit“ des Teams von Frau Kandur. Diese wurden allerdings ausgeräumt, als eine an einem Sonntag um 23.15 geschickte Email um 23.50 beantwortet wurde.
Betreuung und Chirurgin
Wie bereits angedeutet, habe ich mir anfangs schon ein wenig Sorgen gemacht, ob die ganze „Logistik“ auch wirklich reibungslos verlaufen würde, zumal ich mitten in der Nacht und dann auch noch allein ankam. Aber: kaum war ich um 2:30 nachts am Gepäckband, klingelte mein Handy und mein Abholservice erwartete mich. Um es kurz zu machen: alle Transfers funktionierten reibungslos, das (offenbar durchweg männliche!) Team ist wirklich sehr nett und das, was ich bisher über die Chirurgin gelesen habe und in gespannter Erwartung selbst einschätzen wollte, scheint wahr zu sein: Sie ist in der Tat eine sehr sympathische, bescheiden und trotzdem sehr kompetent wirkende, am Einzelschicksal offenbar wirklich interessierte Frau, der man unwillkürlich sein Vertrauen schenkt.
Operation
Die Operation selbst ist, wie ich leider erst glauben konnte, als sie dann vorbei war, wirklich nicht schmerzhafter als ein normaler Zahnarztbesuch. Man erhält vor der OP ein mehrseitiges „Merkblatt“, in dem auch der Ablauf der OP detailliert beschrieben wird. Zusätzlich wird das Ganze vorher noch mal mündlich erläutert.
Bei der OP selbst wird nach dem Überrumplungsprinzip verfahren: Brille ab, rein in den OP, schnell hinlegen und los geht’s. Im Nachhinein betrachtet ein gutes Verfahren, denn man hat überhaupt keine Zeit, sich Horrorszenarien auszumalen und da die Chirurgin trotzdem jeden ihrer Schritte ankündigt, fühlt man sich auch nicht wirklich allein gelassen.
Das Drama bei der OP spielt sich, wenn überhaupt, nur im Kopf ab: Die Vorstellung, dass das kalte, aber schmerzlose Etwas, was man da spürt, in Wahrheit „ein Messer ist, dass einem das Auge aufschneidet“, ist nicht wirklich beruhigend. Außerdem ist das erforderliche aktive Mitwirken an der OP durch das ständige Fixieren irgendwelcher manchmal erschreckend verschwommener Punkte psychisch recht belastend. Ich z.B. konnte nicht die ganze Zeit den „Laserpunkt“ fixieren, worauf der Laser dann abgebrochen und nach sehr kurzer Zeit wieder fortgefahren ist. Insgesamt aber weit harmloser, als ich vorher befürchtet hatte.
Ergebnis
Unmittelbar Nach der OP habe ich nicht wirklich gut gesehen, was u.a. daran lag, dass ich für einen Tag Schutzlinsen im Auge hatte. Nach kurzer Zeit immer noch sehr verschwommen, aber schon erste Eindrücke eines absolut neues Sehgefühls (hatte vorher keine Kontaktlinsen getragen!). Ums kurz zu machen: Anfangs Fremdkörpergefühl, bis vor ein paar Tagen große Probleme beim Arbeiten am PC, beim konzentrierten Lesen, beim Aufhalten der Augen länger als 14 Stunden am Tag – aber von Anfang an und in zunehmendem Maße ein völlig neues extrem klares und kontrastreiches Sehen. Die Kontrolle beim Augenarzt 1 Woche nach der OP hat ergeben, dass ein kleiner Teil des Flaps nicht vollständig angewachsen ist, weshalb ich bis heute eine Augensalbe anwenden musste. Nichtsdestrotrotz hat sie von einem „hervorragenden Ergebnis“ gesprochen. Visus auf beiden Augen (erst nach einer Woche, also Geduld!) 100 %. Angesichts meiner Ausgangswerte sei der Sehvermögen „super“.
Empfehlungen
Wie wohl unschwer herauszulesen ist, bin ich mit dem Vorbereitung, der Durchführung und dem Ergebnis der OP absolut zufrieden. Allerdings möchte ich auf jeden Fall abschließend noch einige Anmerkungen machen und Tipps geben:
1. Am besten länger als die häufig postulierten 2 Nächte bleiben. So ist man auf der sicheren Seite, kann bei Komplikationen sich jederzeit vor Ort und Stelle von der Chirurgin untersuchen lassen. Außerdem ist man, wie sowohl ich als auch meine „Mit-Patienten“ bestätigen können, nach einer Lasik durchaus in der Lage, schon am nächsten Tag mit Unmengen an Tropfen sowie Sonnenbrille bewaffnet und viel Schlaf und kein allzu anstrengendes Programm vorausgesetzt, sich Istanbul anzuschauen. Allerdings ist Istanbul an vielen Stellen nicht nur faszinierend und sehenswert, sondern auch laut, hektisch, z.T. dreckig und anstrengend.
2. Auch wenn man im Idealfall wohl besser mit Begleitperson fährt, es geht – das kann ich aus eigener Erfahrung sagen – durchaus auch gut ohne. Es gibt immer einige Mitpatienten mit gleichen Ängsten, Problemen und Glücksgefühlen und die Betreuung durch das Team ist auch sehr gut.
3. Man sollte nicht mit der Erwartung nach Istanbul fahren, im Extremfall einziger Patient wie z.T. in Deutschland zu sein und als solcher über Stunden mit Voruntersuchungen und Gesprächen beschäftigt zu sein. Die Voruntersuchung dauert vielleicht ½ Stunde, nicht 2 Stunden, man ist auch bei der OP häufig einer von mehreren Patienten innerhalb weniger Stunden. ABER: Soweit ich weiß, hat sich Frau Kandur selbst ein Limit von 10 Patienten pro Tag gesetzt; man hat nie den Eindruck, nur eine Nummer von vielen zu sein; man wird sehr freundlich behandelt; erhält auf alle Fragen Auskunft; man merkt der Voruntersuchung an, dass dieser Ablauf schon viele hundert Mal durchgeführt wurde und alles wichtige beinhaltet - und Kleingruppen nehmen die Angst…Und eine größere Anzahl von Patienten ist schließlich auch die Voraussetzung dafür, dass man über große Erfahrung und einen absolut eingespielten, standardisierten und routinierten OP-Ablauf verfügt (Hauptgründe für meine Entscheidung…)
4. GANZ WICHTIG!!! Wer plant, sich im Ausland lasern zu lassen, sollte ALLES Notwendige schon in Deutschland erledigt haben: Man sollte sich insbesondere schon ganz sicher und fest entschlossen sein, eine Lasik auch tatsächlich durchführen lassen zu wollen, man sollte alle Risiken und Nebenwirkungen kennen und die Erfolgschancen realistisch einschätzen. Wer sich darüber erst in Istanbul Gedanken macht, läuft vermutlich Gefahr, sich im Rahmen einer möglicherweise freundlich-motivierenden Gruppendynamik oder aus Kostengründen für etwas zu entscheiden, über was man sich nur unzureichend informiert hat oder was man nicht wirklich herbeisehnt. Das wiederum führt dann vielleicht eher zu Unzufriedenheit mit dem Ergebnis, selbst wenn dieses objektiv betrachtet sehr gut sein sollte. Zwischen Ankunft und OP liegen häufiger weniger als 24, zwischen Voruntersuchung (mit der Identifikation individueller Problemfelder) und OP häufig nur wenige Stunden. Das sollte man bedenken. Deswegen unbedingt in Deutschland eine Voruntersuchung durchführen, sich über die Eignung aufklären lassen und die Entscheidung überdenken! Idealerweise sich auch gleich um eine Anlaufstelle für kompetente Nachkontrolle kümmern!
5. Wer Adrenalinkicks sucht und von der OP noch nicht genug hat, sollte sich exzessiv und hemmungslos dem Taxi fahren in Istanbul hingeben….(vorzugsweise Autobahn, in der Nacht oder bei ausgehungerten Fahrern mit täglichen 12-Stunden-Schichten)
Lasik am 4.10. bei Frau Dr. Kandur/Celikkol
Moderator: Frankyboy
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