PRK/LASEK mit wenig Dioptrien am 23.12.2020 bei Care Vision Nürnberg

positiver als auch negative persönliche Berichte vor / nach LASIK, Femto-LASIK, LASEK, Epi-LASIK, PRK...

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Adlerauge89
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PRK/LASEK mit wenig Dioptrien am 23.12.2020 bei Care Vision Nürnberg

Beitrag von Adlerauge89 » 13.06.2021, 11:25

Hallo liebe Unentschiedenen,

ich habe mich einer PRK/LASEK unterzogen und möchte hier möglichst kurz aber trotzdem ausführlich meine Beweggründe, sowie Erfahrungen nach der OP mitteilen und euch ein paar Tipps mitgeben, die zumindest mir nach dem Eingriff ein wenig geholfen haben. Auf ausgiebige Service- und Behandlungsabläufe verzichte ich, das kann man überall sonst nachlesen.

Zu meiner Person: Ich war zum Zeitpunkt der OP 31 Jahre alt. Ich bin mit guter Gesundheit gesegnet, habe außer einer leichten Gräserallergie wissentlich sonst keine Allergien und nehme außer Magnesium keine Mittelchen oder Medikamente ein. Außerdem bin ich sehr aktiv in einigen Sportarten, auch Kontaktsport (deshalb PRK). Ich trinke selten Alkohol und versuche mich bewusst und einigermaßen gesund zu ernähren. Soweit ich das beurteilen kann, besitze ich starke Selbstheilungskräfte, achte seit ein paar Jahren sehr auf meine Gesundheit und habe ein Körperbewusstsein entwickelt.

Meine Beweggründe für die OP: Meine Fehlsichtigkeit steigerte sich seit meinem 15 Lebensjahr (erster Führerschein-Sehtest) langsam aber stetig und stagnierte dann bei – 1,25 und -1,50 Dioptrien zzgl. einer Hornhautverkrümmung (deshalb PRK) auf beiden Augen. Das klingt nicht viel, aber es reichte um von einer Brille abhängig zu sein, sobald ich das Haus verließ. Bei allen Sportarten trug ich Tageslinsen, ca. jeden zweiten Tag mind. 2 Stunden. Das war für mich zunehmend belastend und unangenehm. Aber vor allem wollte ich die Welt so sehen, wie sie ist, und nicht immer nur durch eine Scheibe oder eben verschwommen. Allerdings sollte sich jeder der Risiken und körperlichen Belastung während und nach der OP im Klaren sein. Lasst euch bitte vernünftig aufklären und lest ggf. nochmals eigenständig nach. Die Abwägung zwischen Chancen und Risiken dauerte bei mir mehrere Jahre. Ich holte mir die Meinung eines Optikers und des Physiotherapeuten meines Vertrauens ein und habe sogar die Spannung meiner Sehnerven- und Muskeln prüfen lassen, die in seltenen Fällen eine geringfügige Sehschwäche auslösen und durch manuelle Therapie gelöst werden können. Das war bei mir leider nicht der Fall. Zudem hörte ich nur positive Erfahrungen aus meinem erweiterten Bekanntenkreis. Aus oben genannten Gründen habe ich mich letztendlich für diesen Eingriff entschieden, obwohl es mir schwer fällt, vor allem fremden Menschen zu vertrauen, und die Kontrolle abzugeben. Es ging um nicht weniger als mein Augenlicht.

Direkt nach der OP: Die ersten 3 – 4 Stunden nach der OP hatte ich keine Schmerzen und ich konnte sogar den vorläufigen Erfolg des Eingriffs feststellen, da ich bereits ohne Brille schärfer sehen konnte. Danach begann aber die schmerzhafte und anstrengende Zeit: Meine Augen begannen zu brennen sobald ich sie öffnete, das verschlimmerte sich noch bei trockener oder angereicherter Luft wie z. B. Kochdämpfe. Die erste Nacht war aber überraschend ruhig und ich konnte schlafen, das trifft auch auf alle folgenden Nächte zu. Das starke Brennen hielt noch bis zum Abend am Tag nach der OP an und trat am zweiten und dritten Tag noch schubweise bei verbrauchter Raumluft auf. Ich verbrachte diese ersten 3 Tage am Sofa bei möglichst geschlossenen Augen und im Wald bei ausgedehnten stundenlangen Spaziergängen und nasskaltem Winterwetter ohne Wind, das fühlte sich sehr angenehm für meine Augen an. In den ersten Tagen brannten mir nicht nur die Augen, ich schnäuzte mir auch die Nase wund. Dass Tränen- und Nasenkanal verbunden sind hat ja jeder schon mal bemerkt, aber dass die Augenreizung ununterbrochen die Nase laufen lässt, das hatte ich nicht erwartet. Also kauft neben den ganzen Augentropfen auch genügend Taschentücher ein. Da ich keinerlei Erfahrungen mit Augentropfen hatte und, wie schon beschrieben, nach der OP kaum die Augen öffnen konnte, tat ich mich sehr schwer die ganzen Augentropfen lt. Tropfplan in meine Augen zu bekommen. Ein großer Teil ging daneben. Aufgrund der „Mini-Fläschchen“ hatte ich sogar Sorge die verschriebenen übertrieben teuren Tropfen könnten nicht ausreichen bis zur Entnahme der Schutzlinsen. Meine Augenränder und Wimpern waren tagelang ziemlich unangenehm verklebt, trotz vorsichtigem Abwaschen. Wäre mir das Problem bekannt gewesen, hätte ich ein paar Wochen vor dem Eingriff eine Flasche HyloComod (zum Augenbefeuchten) gekauft, um das Tropfen zu üben.

Nach der Entnahme der Schutzlinsen: Am vierten und fünften Tag (Entnahme) war das Brennen verschwunden und es blieb nur ein trockenes leicht drückendes Gefühl. Außerdem sah ich sehr verschwommen und auch ganz leicht mit Doppel- bzw. Schatteneffekt. Das Drücken war sofort nach der Linsenentnahme verschwunden, aber das verschwommene Bild plagte mich noch ein paar Wochen. Sehr anstrengend war es, als ich nach ca. 2 Wochen wieder täglich 8 Stunden in einen Bildschirm sehen musste, da mein linkes Auge etwas unschärfer gesehen hat als mein rechtes Auge. Hintergrund war, dass die Neubildung der Hornhaut und des Epithels Unebenheiten auf der Oberfläche entstehen lassen, die erst nach und nach vom Augenlied und der Augenflüssigkeit abgetragen werden muss. Dabei war das rechte Auge einfach schneller als das linke. Ich tropfte immer zuerst das linke und dann das rechte Auge. Vielleicht war der erste Tropfen aus den Flaschen nicht so groß wie der zweite? Wahrscheinlich hatte es aber auch gar keinen Einfluss. Heute würde ich aber die Reihenfolge der Augen beim Tropfen immer wieder wechseln. Die Feuchtigkeitstropfen kann man nicht überdosieren. Ich habe mich immer strickt an den Tropfplan gehalten. Nur die HyloComod habe ich etwas öfter und teilweise auch jeweils mit 2 Tropfen getropft, so lange ich diese unscharfe Sicht hatte. Ich hatte das Gefühl, dass damit die Unebenheiten schneller abgetragen werden. Das war auch jeden Morgen an dem verhältnismäßig großen gelben Schlafkorn zu sehen. Nach einem schleichenden Prozesse, der ca.4 - 6 Wochen dauerte, konnte ich dann endlich scharf sehen und die ersten Erfolge genießen.

Nach fast einem halben Jahr: Es ist erschreckend, wie schnell man sich an angenehme Dinge gewöhnt, die die Lebensqualität steigern. Ich bemerke oft gar nicht, wie gut und scharf ich sehen kann, ich hatte nie wirklich das AHA-Erlebnis, wie man es bei einer LASIK haben soll. Aber wenn ich mich bewusst darauf konzentriere ist der Anblick überwältigend. Ich sehe Dinge scharf, die ich vorher auf gewisse Entfernung gar nicht wahrnahm. Es ist selbstverständlich, dass ich ohne Brille aus dem Haus gehe, es fühlt sich an als hätte ich nie eine gebraucht. Nun freue ich mich auf Bouldern, Fußball, Kampfsport etc. ohne Kontaktlinsen, die man vorher noch schnell reinfummeln musste und dann dauernd verrutschten oder drückten. Was noch besser werden darf, ist die Blendeempfindlichkeit, z. B. ein Gesicht von einer Person zu erkennen, die vor einem Fenster steht. Das soll aber im Laufe des Jahres vorbeigehen. Auch habe ich oftmals noch etwas müde oder trockene Augen. Die hatte ich aber vorher auch schon, ob das jetzt stärker ist, kann ich nicht beurteilen. Ich nehme deshalb noch ca. 3 Mal täglich Tropfen zum Befeuchten der Augen, vielleicht bräuchte ich sie auch garn nicht mehr. Das gilt es demnächst herauszufinden.

Stand jetzt bin ich also sehr zufrieden mit meinen Augen und der neuen Sehkraft. Aber wie ihr gelesen habt, ist das alles andere als nur ein Waldspaziergang. Der Heilungsprozess dauert Monate, und man benötigt Geduld. Als ungeduldiger Mensch fiel mir das oftmals nicht leicht. Aber letztendlich haben sich die Schmerzen und Mühen gelohnt. Vor ca. 2 Wochen ist mein neuer Führerschein ohne Vermerk für eine Sehhilfe gekommen. Dazu benötigte ich ein Gutachten eines unabhängigen Augenarztes inkl. Sehfelderkennung, wie man es als LKW-Fahrer benötigt. Die Kosten für die OP und den ganzen Augentropfen kann man übrigens als Sonderbelastungen abzgl. der zumutbaren Belastung von der Steuer absetzen, die habe ich letzte Woche erledigt. Somit ist der Fall Augenlaserkorrektur „hoffentlich“ für mich abgeschlossen.

Die Untersuchungen und die Behandlung bei Care Vision empfand ich als professionell und kompetent. Ich bekam auf alle meine Fragen Antworten, auch vom Arzt persönlich am Telefon per Rückruf. Eine halbe Stunde nach der OP begutachtet der behandelnde Arzt noch kurz beide Augen und gibt letzte Anweisungen für die nächsten Tage. Die Nachuntersuchungen werden aber von Optikern/innen und Optikermeistern/innen durchgeführt. Den Arzt bekommt man im Normalfall nicht mehr zu sehen. Trotz der Professionalität, bleibt es eben Massenabfertigung. Hier wird Geld verdient.

Ich hoffe auch die Mühe für den Text hat sich gelohnt, und ich konnte euch ein paar Fragen beantworten und Tipps für den ggf. bevorstehenden Heilungsverlauf geben. Die Entscheidung für oder gegen eine Augen-OP dieser Art muss jeder individuell aus seinem Standpunkt betrachtet selbst entscheiden.

Danke fürs Lesen und evtl. viel Erfolg

Devo38
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Re: PRK/LASEK mit wenig Dioptrien am 23.12.2020 bei Care Vision Nürnberg

Beitrag von Devo38 » 13.06.2021, 13:18

Hey erstmal Glückwunsch zu deinem Erfolg ☺️ Ich hatte auch meine PRK vor 5 Wochen sehe auf dem Linken schon Relativ scharf aber immernoch mit Doppelbildern Rechts ist sehr unscharf Nah und Fern es ist langsam wirklich eine Geduldsprobe..

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