Erfahrungsbericht: Lasik bei Maus und Heiser, Köln
Verfasst: 23.11.2006, 16:32
Hallo,
ich bin Numakukn, m, 45, und werde hier über meine Erfahrungen von einer Lasik-OP berichten, die (aus heutiger Sicht) noch bevorsteht.
Das, was meinen von den meisten anderen Erfahrungsberichten unterscheidet, ist, dass nicht ich sondern meine Ehefrau operiert werden wird. Dies wird Manchen komisch und vielleicht überflüssig erscheinen, da ich selbst doch "gar nicht betroffen" bin. Wer also an der Darstellung dieses Eingriffs durch einen "nicht-betroffenen" Dritten nicht interessiert ist:
Nicht weiterlesen!
Ich selbst fühle mich durchaus betroffen. Die Entscheidung, ob und wo sich der liebste Mensch, den ich habe, behandeln läßt, habe ich entscheidend mitgetragen und: Wir Beiden haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht. Und diese Entscheidung tangiert nur uns zwei, sondern auch unsere beiden Jungs (12, 14), da schließlich die Ausgabe von 4,5 k€ die Haushaltskasse so stark beeinträchtigt, dass dadurch möglicherweise ein Familienurlaub auf der Strecke bleibt.
Um nicht ständig von "Ehefrau", "Gattin", "mein Herzblatt" etc schreiben zu müssen, werde ich sie hier schlicht "Julie" (46) nennen (ist nicht ihr echter Vorname).
Vorgeschichte:
Seit ich Julie kenne (seit 26 Jahren), trägt sie KL. Wenn sie damals Brille getragen hätte, wären wir heute nicht verheiratet (ich war früher vielleicht etwas "flach" veranlagt und auch sehr aufs Äußere bedacht. Seit Ende Grundschule musste sie die Sehschärfe korrigieren, schnell stieg die Fehlsichtigkeit auf mehrere DI, heute liegt diese bei -6/-6,5 DI, HHV 0,5/0,5 und ist seit mehreren Jahren nahezu konstant.
Die Idee, Julie lasern zu lassen, entstand durch einen Zeitungsartikel, in dem über die neuesten Lasertechnologien berichtet wurde. Am meisten beeindruckt hatte uns, dass die Lasik-OP nur noch Sekunden dauert soll und nach wenigen Tagen das betroffene Auge schon gut verheilt ist.
Nach einigen Monaten herumgeeiere haben wir einen Infoabend bei Maus & Heiser (deren Laser wurde in dem Zeitungsartikel beschrieben) besucht. Machte einen ganz guten Eindruck, allerdings würde ich heute _noch_ mehr fragen.
Anschließend hat Julie sich zur Voruntersuchtung angemeldet (zahlte Krankenkasse und verpflichtete zu nichts). Eigentlich hatten wir vor, mindestens in noch einer weiteren Klinik eine weitere Infoveranstaltung zu besuchen und vielleicht auch dort eine Voruntersuchung duchführen zu lassen. Daraus wurde nichts, weil Julie nach der Voruntersuchung (am 2. Oktober) bei M&H der Meinung war, dass genau diese Klinik die Richtige sei. So ließ sie sich einen OP-Termin geben ließ. Den wählte sie bewusst so, dass er in die Lebensführung passte: Schließlich wollte sie nicht nur _eine_ Woche vor der OP auf KL verzichten, sondern _zwei_ (sicher ist sicher). Da sie 2 halbe Tage in der Woche berufstätig ist, hat sie sich für diese 2 Wochen vor der OP Urlaub genommen, da sie ihre Brille (ist wegen der Nutzung von KL auch ein recht altmodische Modell) äußerst ungern in der Öffentlichkeit trägt. Die OP soll am 22.11.06 durchgeführt werden.
Obwohl wir uns eingebildet haben, uns vor der Voruntersuchung ganz gut informiert zu haben und auch entsprechende Fragen gestellt zu haben, ist besonders mir _nach_ der Voruntersuchung aufgefallen, dass wir unzureichend informiert waren und viel zu wenig gefragt haben.
Julie hat es mir überlassen, weitere Infos zu besorgen und hat mir auch ausdrücklich gesagt, dass ich diese Informationen für sie "filtern" soll...... da sie sich sonst verrückt machen würde und vielleicht von der OP zurücktreten würde. Sie vertraut mir, ausserdem bin ich der "Techniker" in der Familie.
Seit dem bin ich auf der Suche nach dem Haken, um die möglicherweise falsche Entscheidung "pro-OP" zu revidieren. Hier einige Punkte, die dabei in meinen Focus gerieten:
- Femto- oder Mikrokeratom?
M&H operieren mittels Mikrokeratom. Das ist die konservative Methode. M&H dazu: Bessere Schnittqualität, keine zusätzliche Strahlenbelastung.
Argumente von Femto-Befürwortern: Dünnerer Flap, kein mechanischer Schnitt, höhere Präzision
Meine Entscheidungshilfe:
http://www.iroc.ch/presse/Femto.pdf
Dem gegenüber:
http://openpr.de/news/68099.html
Meine Überlegung: Da Hornhaut nicht mehr "wächst", heilt der Schnitt nicht komplett zu (Man kann den Flap auch nach einem Jahr wieder hochheben). Ein glatter Schnitt hat eine höhere Kohäsion (zwei Glasscheiben "kleben" aufeinander). Bei der Femto werden Gas/Dampfblasen erzeugt, die Stege dazwischen werden mit einer Art Spachtel getrennt. Es bleiben zwei hügelige Flächen. Die Kohäsionskräfte müssen hier geringer sein. Dadurch könnte der Flap beim Schnitt mittels Mikrokeratom anschließend fester sitzen. Der Strahlengang des Lichtes durch die parallelen Schnittkanten wird möglicherweise weniger gestört werden als beim Durchgang der Femto-Schnittkanten.
Ich habe Postings gefunden, in denen gesagt wird, dass H. Maus auch mit Mikrokeratom dünner als 100 µm schneiden kann (ist bei Femto leicht möglich).
Mein Fazit: Femto ist moderner, vielleicht aber noch zu langsam - ein guter Schnitt würde heute noch zu lange dauern. Mikrokeratom wird soo falsch nicht sein und hat sich bewährt.
- Auswahl der Klinik
Da es nicht um mich sondern um Julie geht, kommt für mich kein Kompromiss in Sachen Kosten in Frage. Eine Klinik im Ausländ müsste deutliche Vorteile (außer Preis) haben. Urlaub oder Vergnügen spielen keine Rolle: Ich will für Julie eine gute Behandlung. Sonst nichts. Die Denkweise mag heute unüblich sein: Deutsche Produkte mögen teurer sein als ausländische, sie stützen aber unser (Sozial-) System.
Ich glaube, dass es in Deutschland mehrere gute Kliniken gibt, die ebenfalls in Frage kommen. M&H erscheint mir als eine solche. Folgende Argumente erscheinen mir als wichtig:
- Schneller, moderner Laser, schnelles Eye-Tracking-System
- Viel Erfahrung
- Bei der Voruntersuchung: Eindeutiger Ablauf, keine Improvisationen. Jeder scheint zu wissen, was er zu tun hat.
Gibt aber auch Dinge, die mich nachdenklich machen bzw. machten:
http://www.wdr.de/tv/monitor/pdf/031009d_augenlaser.pdf
bzw.
http://www.wdr.de/tv/monitor/real.phtml?bid=532&sid=103
Dazu:
http://www.vsdar.de/news/stellungnahme_monitor.html
Meine Meinung: In dem Monitor-Video kommt eine kurze Szene vor, in der Herr Maus zu Komplikationen gefragt wird. Er wirkt dabei überrascht.
Finde ich schon komisch, dass Herr Maus Monitor empfängt um über einen speziellen Fall mit Komplikationen Auskunft zu geben, bereitwillig Bilder von seiner Praxis machen läßt und dann beim Interview, welches nur aus einer allgemeinen Frage besteht so überrascht reagiert. Ich hätte damit gerechnet, dass er aufgrund des von den Journalisten angekündigten Themas auch zum zugrunde liegenden Falls etwas sagt. Statt dessen reagiert er sogar über die allgemein gestellte Frage überrascht.
Also, mir wäre das nur passiert, wenn die Journalisten mich im Unklaren über deren eigentliche Absicht gelassen hätten.
Folgendes geht/ging mir bezüglich des Monitor-Beitrages noch durch den Kopf:
- Herr Maus kam lediglich für ca. 20 Sekunden zu Wort kommt. Die Kritiker dagegen ein Vielfaches.
- Der Monitor Beitrag ist von 2003. Der zugrunde liegende Fall von 2000. 6 Jahre sind eine lange Zeit.
- Selbst Blinddarmoperationen gehen bisweilen schief.
- Herr Maus wurde in dem Beitrag nicht mit dem konkreten Fall konfrontiert.
Fazit: Eine Lasik-Op ist eine Op. Eine Op ist immer mit Risiken verbunden. Nutzen und Risiko müssen abgewogen werden. Der mögliche Nutzen muss groß sein im Vergleich zum möglichen Risiko.
Das bei Julie der Fall.
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Heute ist der 18.11.06. Der Lasik-Termin ist der 22.11.06. Noch 4 Tage.
Eben hat Julie mir verboten, diesen Erfahrungsbericht schon jetzt, vor der OP, in das Forum zu stellen. Sie meint, dass das Pech bringen könnte. Ich halte mich daran und werde ihn erst nach der Op ins Forum stellen.
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22.11.06 Es ist soweit: Tag der Lasik
10.00 Uhr Ankunft im Augenzentrum. Es ist rappelvoll. Nach fünf Untersuchungen (Achsen, Sehstärke, Fotographieren der Hornhaut, Laufzeit(Länge des Auges)) geht es aber in den Lasik-Wartebereich im UG. Angenehmes Ambiente, Espressomaschine, Snacks, Obst und belegte Brötchen. Außerdem Access-Point (allerdings passwortgeschützt, ob der Zugang kostenpflichtig ist, weiß ich nicht, da ich nicht danach gefragt habe) zur Internetnutzung und Fernseher (ohne Ton) an der Wand. Bequeme Sessel und, voe allem, nicht so überfüllt! Hier gibt's noch weitere Untersuchungen (Hornhautdicke, -oberfläche, Pupillengröße). Belehrung lesen, Fragebogen ausfüllen..... und dann geht's zu Herrn Maus: Finale Untersuchung und Gelegenheit, Fragen zu stellen. Bei Julie wird eine Q-Lasik (Q-Value und Fine-Cat) gemacht. Es gibt ansonsten die Möglichkeit, eine A-CAT (aberrometrie- oder wellenfront-geführte Lasik) für Patienten mit erhöhten optischen Aberrationen oder eine T-CAT (topographiegeführte Lasik) für Patienten mit starker Hornhautverkrümmung, Hornhautnarben oder -unebenheiten durchzuführen. Die Q-Lasik scheint mir die Lasik für "einfache" Fehlsichtigkeit zu sein, bei der relativ wenig Material abgetragen wird.
Folgende Werte wurden in den diversen Tests ermittelt:
Links -7,25/-0,25, Hornhautdicke 579 µm
Rechts -6,75/-0,5, Hornhautdicke 582 µm
Pupillengröße ca. 3,5 .. 5 mm
Die Pupillengröße soll sich im Laufe des Lebens verkleinern, da die Dynamik langsam verloren geht. 89-jährige sollen so gut wie "Starre" Pupillen haben.
Die Größe der vom Laser behandelten Zone wird größer sein als die max. Pupillengröße. Ich bin beruhigt. Halos und sonstige Störungen bei Dunkelheit erscheinen mir so als eher unwahrscheinlich.
Noch ein Kaffee.... im Sekreteriat mal eben 4,5 k€ abdrücken (schluchz), dann wird Julie aufgerufen. Häubchen auf... und ab ins Behandlungszimmer. Hinlegen,Tropfen in die Augen, Haut um die Augen herum desinfizieren. Ich sitze neben der Liege, halte Händchen und kann auf der anderen Seiter der Liege in einem Monitor Julies linkes Auge sehen. Zwei OP-Assistentinnen sortieren Instrumente, ein OP-Assistent fummelt am Bedienpanel des Lasers. Der Musikstil über den Lautsprecher wechselt von Trance/House zur Klassik (schade). Sie ist sehr leise. Nun erscheint Herr Maus, redet leise mit dem Assistenten, setzt sich an den Laser, spricht ein paar aufmunterde Worte zu Julie (und mir), und los geht's.
Das rechte Auge wird zugeklebt und abgedeckt. Tropfen ins Linke, oberes Lid wird festgeklebt, Klammer ins Auge: Zwinkern ist nicht mehr möglich. Im Monitor kann ich alles genauestens verfolgen. Der untere Teil des Mikrokeratoms, der aussieht wie ein Metallring mit zwei senkrechten Stützen, wird auf das Auge gelegt. Ich nehme an, dass nun das Auge angesaugt wird. Wieder Tropfen, dann wird oben an den Stützen der zweite Teil des Mikrokeratoms aufgesetzt und befestigt. Dieser Teil schwenkt und gibt ein leises Motorengeräusch von sich: Der Flap ist geschnitten. Er schwenkt zurück und das Mikrokeratom wird entfernt. Diese gesamte Prozedur hat nicht länger als ca. 30 Sekunden gedauert. Der Flap wird abgehoben (sieht heftig aus!) und zur Seite geklappt. Deutlich kann man sehen, dass der nun freigelegte Teil der Hornhaut trockener ist als der Rest, da hier schließlich noch keine Tränenflüssigkeit bzw. Tropfen hingekommen sind. Nun wird gelasert. Ich erkenne bläuliche Blitze, die auf der Hornhaut "tanzen". Nach rund 10 Sekunden ist das "Gewitter" vorbei, zügig wird der Flap zurückgelegt und fest- bzw. glattgestrichen. Eine Minute Ruhepause, um dem Auge Gelegenheit zu geben, den Flap "anzusaugen". Tropfen, Schutzkontaktlinse rein, Bügel raus, Auge zukleben und abdecken: Auf zum rechten Auge. Dort die identische Prozedur.
Julie wird nachher sagen, dass sie den Schnitt des Mikrokeratoms auf dem rechten Auge gespürt hat. Es hat nicht weh getan, aber es war für sie unangenehm. Sie hat mir dabei die Hand recht feste gedrückt. Ansonsten hat sie das ganze Prozedere als nicht allzu schrecklich empfunden.
Die gesamte Zeit der eigentlichen Behandlung: rund 11 Minuten incl. der 2 Minuten Wartezeit zum "Flapansaugen". Julie war froh, dass es vorbei war. Ein paar Schritte in den Ruheraum. Angenehme Liege, Decke zum warmhalten, angenehme Musik...... und eine halbe Stunde die Augen zulassen. Danach werden wir in den Behandlungsraum von Herrn Maus geführt, der dann auch umgehend erscheint, eine erste Kontrolle vornimmt und die Schutzlinsen entfernt.. Soweit alles ok: Ab in den Wartebereich, Julie hat Durst, ich hole ihr zwei Mal aus dem Wasserspender um die Ecke etwas zu trinken. Nach ca. 35 Minuten noch einmal zu Herrn Maus, mittlerweile haben die Augen angefangen zu tränen. Herr Maus beruhigt Julie: Alles normal. Wir bekommen eine Mappe mit Rechnung, Vorabbescheinigung zum Autofahren ohne Brille, Verhaltensregeln, Tropfanleitung,einer Telefonnummer für Notfälle, Termin für die Untersuchung am nächsten Tag und eine CD mit dem 12-minütigen Film der OP. Den Parkschein für das Parkhaus nebenan lassen wir uns noch abstempeln - so kostet das Parken am heutigen Tag der Lasik nichts. Zum Schluss bekommt Julie noch ein Beutelchen mit zwei verschiedenen Sorten Augentropfen, einer Augensalbe, zwei Augenschutzkappen für die Nacht, zwei Schmerztabletten und einer kleinen grünen Kapsel, von der ich nicht weiß, was es ist.
Julie zieht die mitgebrachte Sonnenbrille an, wir danken und verschwinden ab ins Parkhaus, 30 Minuten später sind wir zu Hause.
Julie will am liebsten die Augen nicht öffnen. Besonders im rechten Auge hat sie ein Fremdkörpergefühl und verspürt gelegentlich Stiche. Sie verschwindet direkt ins Bett. Ich schließe die Rolläden und mache ihr eine Wärmflasche. Sie fröstelt. Sie hat ein Krankheitsgefühl. Ich stelle alle 60 Minuten die Eieruhr und sorge so dafür, dass sie den Tropfplan einhält. Alle 60 Minuten im Wechsel die beiden Augentropfen. Sie empfindet es als sehr angenehm, nicht selbst tropfen zu müssen. Zur Stärkung mache ich ihr eine heiße Suppe und betüttel sie. Ich muss zwar unsere beiden Jungs von ihren sportlichen Nachmittagsaktivitäten abholen, schaffe es aber dennoch, immer zur Tropfzeit bei Julie zu sein. Beide Augen tränen stark.
Zwischenzeitlich schaue ich mir zusammen mit den Jungs den OP-Film an. Unglaublich.
Nun ist es 21.45 Uhr. Julie geht's so la-la. Das rechte Auge piesackt sie nach wie vor. Das Linke macht keinen Ärger. Bei einer Sehprobe in den Fernseher schätzt sie, dass sie rund 1,5 Dioptrien hat. Ich ermuntere sie, Geduld zu haben.
Auf dem OP-Video meine ich sehen zu können, dass die Augen ganz schön gestresst sind. Mir persönlich kommt der Ansaugvorgang am heftigsten vor. Ich glaube Abdrücke auf den Augen sehen zu können und bilde mir ein, dass die Front des Augapfels durch das Ansaugen "verformt" wurde. Dadurch erscheint es mir als logisch, dass das Auge einige Zeit zum Regenerieren braucht, um seine ursprüngliche Form wiederzuerlangen. Und dass ein "krummes" (verformtes) Auge nicht so gut sehen kann, erscheint mir ebenfalls als logisch. Aber wer weiss.... vielleicht sehe ich das ja völlig falsch.
Morgen vormittag gehts zur Nachuntersuchung. Bin gespannt, wie die Geschichte weitergeht
Tag nach der OP
Julie hat in beiden Augen noch ein ganz leichtes Fremdkörpergefühl. Sie ist ausgezeichneter Dinge. Im Wohnzimmer beweist sie, dass sie die Digitaluhr des Videorekorders aus 5 Metern Distanz ablesen kann. Unserem unserem älterm Sohn (14) fällt das wesentlich schwerer. Bei ihm riecht es nach Brille. Julie ist überzeugt, nun ohne Brille Auto fahren zu können. Hoffentlich bleibt das so. Über die Tropfzeiten wache ich mit strengem Blick.
Sie beklagt sich allerdings, dass das Schlupflid am linken Auge auffälliger geworden sei. Vielleicht ist duch die Klammer, die das Auge aufhielt, das Lid etwas ausgeleiert? Ich finde das etwas lustig.
Ich lese ihr diese Zeilen vor.... sie schimpft lachend: Das könne ich doch nicht schreiben.
Nach einem Frühstück gehts zur Nachuntersuchung.
Nachuntersuchung am Tag nach der OP
Es werden 2 Untersuchungen gemacht, die wir schon vom Vortag her kennen. Irgendeine Kontrolle der Sehfähigkeit und das Fotographieren der Hornhaut. Danach geht es zum Ingenieur für Augenoptik, der die genauen Sehtests macht. Netter Kerl, er hat diese Untersuchungen auch schon bei der Voruntersuchung und gestern am Tag der Lasik gemacht. Er ermittelt bei Julie
L: 0 Dpt / -0,25 HHV / Achse 67 °
R: 0 Dpt / -0,25 HHV Achse 89°
125% Sehfähigkeit auf beiden Augen jeweils einzeln sowie mit beiden gleichzeitig
Die Sehqualität ist etwas eingeschränkt: Ein leichter Schleier liegt auf den Augen. Dieser soll in erster Linie durch das Glattstreifen des Flaps verursacht werden. Dabei wird unerwünschterweise die Hornhaut leicht aufgerauht. Muss man aber hinnehmen, da ein gut anliegender Flap wichtig ist. Und: Diese Rauhigkeit und damit der Schleier werden wohl noch verschwinden.
Nach einer kurzen Wartezeit ( leider ohne Espresso und Snack) im Wartebereich im Erdgeschoss (im UG ist's voll) gehts ins UG zu Herrn Maus. Kurzer Check der Augen, Frage nach dem Befinden gestern und heute, gibt sich Herr Maus zufrieden. Julie bekommt einen neuen Tropfplan und den Hinweis, sich einen neuen Untersuchungstermin in 6..8 Wochen geben zu lassen. Ich kann es nicht lassen und frage Herrn Maus nach der kleinen grünen Kapsel im Beutel.
Nu hat er mich: Dies sei eine Schlaftablette...... das stehe aber auch auf dem Blatt mit den Hinweisen, welches in der Mappe ist. Erwischt. Ich habe nur bis zu den Tropfen gelesen. Den Part mit den Schmerztabletten und der Schlaftablette habe ich nicht gelesen. Peinlich. Dabei wollte ich doch ein perfekter Pflegedienstleiter sein ;o)Zuhause schaue ich nach: Die Schlafkapsel ist "Rohypnol", die Schmerztabletten "Ibuprofen". Nun, Julie hat sie nicht gebraucht.
Mittlerweile ist Julie der Meinung, dass sich ihr Schlupflid "normalisiert" hat. Also ist auch das "Problem" wieder im grünen Bereich. Das Fremdkörpergefühl ist lt. Julie z.Z. nicht wahrnehmbar. Sie meint außerdem, sie habe ja "immer irgend etwas mit den Augen gehabt" und sei nicht so empfindlich.
Z.Z. ist Julie, bin ich, hoch zufrieden. Es sieht so aus, als ob die Entscheidung "Pro Maus&Heiser" goldrichtig gewesen ist.
Der Termin für die nächste Nachuntersuchung ist Mitte Januar 2007. Hoffentlich gibt es keine Regression. Hoffentlich bleibt es bei dem tollen Ergebnis. Ich werde weiter berichten.
Numakukn
ich bin Numakukn, m, 45, und werde hier über meine Erfahrungen von einer Lasik-OP berichten, die (aus heutiger Sicht) noch bevorsteht.
Das, was meinen von den meisten anderen Erfahrungsberichten unterscheidet, ist, dass nicht ich sondern meine Ehefrau operiert werden wird. Dies wird Manchen komisch und vielleicht überflüssig erscheinen, da ich selbst doch "gar nicht betroffen" bin. Wer also an der Darstellung dieses Eingriffs durch einen "nicht-betroffenen" Dritten nicht interessiert ist:
Nicht weiterlesen!
Ich selbst fühle mich durchaus betroffen. Die Entscheidung, ob und wo sich der liebste Mensch, den ich habe, behandeln läßt, habe ich entscheidend mitgetragen und: Wir Beiden haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht. Und diese Entscheidung tangiert nur uns zwei, sondern auch unsere beiden Jungs (12, 14), da schließlich die Ausgabe von 4,5 k€ die Haushaltskasse so stark beeinträchtigt, dass dadurch möglicherweise ein Familienurlaub auf der Strecke bleibt.
Um nicht ständig von "Ehefrau", "Gattin", "mein Herzblatt" etc schreiben zu müssen, werde ich sie hier schlicht "Julie" (46) nennen (ist nicht ihr echter Vorname).
Vorgeschichte:
Seit ich Julie kenne (seit 26 Jahren), trägt sie KL. Wenn sie damals Brille getragen hätte, wären wir heute nicht verheiratet (ich war früher vielleicht etwas "flach" veranlagt und auch sehr aufs Äußere bedacht. Seit Ende Grundschule musste sie die Sehschärfe korrigieren, schnell stieg die Fehlsichtigkeit auf mehrere DI, heute liegt diese bei -6/-6,5 DI, HHV 0,5/0,5 und ist seit mehreren Jahren nahezu konstant.
Die Idee, Julie lasern zu lassen, entstand durch einen Zeitungsartikel, in dem über die neuesten Lasertechnologien berichtet wurde. Am meisten beeindruckt hatte uns, dass die Lasik-OP nur noch Sekunden dauert soll und nach wenigen Tagen das betroffene Auge schon gut verheilt ist.
Nach einigen Monaten herumgeeiere haben wir einen Infoabend bei Maus & Heiser (deren Laser wurde in dem Zeitungsartikel beschrieben) besucht. Machte einen ganz guten Eindruck, allerdings würde ich heute _noch_ mehr fragen.
Anschließend hat Julie sich zur Voruntersuchtung angemeldet (zahlte Krankenkasse und verpflichtete zu nichts). Eigentlich hatten wir vor, mindestens in noch einer weiteren Klinik eine weitere Infoveranstaltung zu besuchen und vielleicht auch dort eine Voruntersuchung duchführen zu lassen. Daraus wurde nichts, weil Julie nach der Voruntersuchung (am 2. Oktober) bei M&H der Meinung war, dass genau diese Klinik die Richtige sei. So ließ sie sich einen OP-Termin geben ließ. Den wählte sie bewusst so, dass er in die Lebensführung passte: Schließlich wollte sie nicht nur _eine_ Woche vor der OP auf KL verzichten, sondern _zwei_ (sicher ist sicher). Da sie 2 halbe Tage in der Woche berufstätig ist, hat sie sich für diese 2 Wochen vor der OP Urlaub genommen, da sie ihre Brille (ist wegen der Nutzung von KL auch ein recht altmodische Modell) äußerst ungern in der Öffentlichkeit trägt. Die OP soll am 22.11.06 durchgeführt werden.
Obwohl wir uns eingebildet haben, uns vor der Voruntersuchung ganz gut informiert zu haben und auch entsprechende Fragen gestellt zu haben, ist besonders mir _nach_ der Voruntersuchung aufgefallen, dass wir unzureichend informiert waren und viel zu wenig gefragt haben.
Julie hat es mir überlassen, weitere Infos zu besorgen und hat mir auch ausdrücklich gesagt, dass ich diese Informationen für sie "filtern" soll...... da sie sich sonst verrückt machen würde und vielleicht von der OP zurücktreten würde. Sie vertraut mir, ausserdem bin ich der "Techniker" in der Familie.
Seit dem bin ich auf der Suche nach dem Haken, um die möglicherweise falsche Entscheidung "pro-OP" zu revidieren. Hier einige Punkte, die dabei in meinen Focus gerieten:
- Femto- oder Mikrokeratom?
M&H operieren mittels Mikrokeratom. Das ist die konservative Methode. M&H dazu: Bessere Schnittqualität, keine zusätzliche Strahlenbelastung.
Argumente von Femto-Befürwortern: Dünnerer Flap, kein mechanischer Schnitt, höhere Präzision
Meine Entscheidungshilfe:
http://www.iroc.ch/presse/Femto.pdf
Dem gegenüber:
http://openpr.de/news/68099.html
Meine Überlegung: Da Hornhaut nicht mehr "wächst", heilt der Schnitt nicht komplett zu (Man kann den Flap auch nach einem Jahr wieder hochheben). Ein glatter Schnitt hat eine höhere Kohäsion (zwei Glasscheiben "kleben" aufeinander). Bei der Femto werden Gas/Dampfblasen erzeugt, die Stege dazwischen werden mit einer Art Spachtel getrennt. Es bleiben zwei hügelige Flächen. Die Kohäsionskräfte müssen hier geringer sein. Dadurch könnte der Flap beim Schnitt mittels Mikrokeratom anschließend fester sitzen. Der Strahlengang des Lichtes durch die parallelen Schnittkanten wird möglicherweise weniger gestört werden als beim Durchgang der Femto-Schnittkanten.
Ich habe Postings gefunden, in denen gesagt wird, dass H. Maus auch mit Mikrokeratom dünner als 100 µm schneiden kann (ist bei Femto leicht möglich).
Mein Fazit: Femto ist moderner, vielleicht aber noch zu langsam - ein guter Schnitt würde heute noch zu lange dauern. Mikrokeratom wird soo falsch nicht sein und hat sich bewährt.
- Auswahl der Klinik
Da es nicht um mich sondern um Julie geht, kommt für mich kein Kompromiss in Sachen Kosten in Frage. Eine Klinik im Ausländ müsste deutliche Vorteile (außer Preis) haben. Urlaub oder Vergnügen spielen keine Rolle: Ich will für Julie eine gute Behandlung. Sonst nichts. Die Denkweise mag heute unüblich sein: Deutsche Produkte mögen teurer sein als ausländische, sie stützen aber unser (Sozial-) System.
Ich glaube, dass es in Deutschland mehrere gute Kliniken gibt, die ebenfalls in Frage kommen. M&H erscheint mir als eine solche. Folgende Argumente erscheinen mir als wichtig:
- Schneller, moderner Laser, schnelles Eye-Tracking-System
- Viel Erfahrung
- Bei der Voruntersuchung: Eindeutiger Ablauf, keine Improvisationen. Jeder scheint zu wissen, was er zu tun hat.
Gibt aber auch Dinge, die mich nachdenklich machen bzw. machten:
http://www.wdr.de/tv/monitor/pdf/031009d_augenlaser.pdf
bzw.
http://www.wdr.de/tv/monitor/real.phtml?bid=532&sid=103
Dazu:
http://www.vsdar.de/news/stellungnahme_monitor.html
Meine Meinung: In dem Monitor-Video kommt eine kurze Szene vor, in der Herr Maus zu Komplikationen gefragt wird. Er wirkt dabei überrascht.
Finde ich schon komisch, dass Herr Maus Monitor empfängt um über einen speziellen Fall mit Komplikationen Auskunft zu geben, bereitwillig Bilder von seiner Praxis machen läßt und dann beim Interview, welches nur aus einer allgemeinen Frage besteht so überrascht reagiert. Ich hätte damit gerechnet, dass er aufgrund des von den Journalisten angekündigten Themas auch zum zugrunde liegenden Falls etwas sagt. Statt dessen reagiert er sogar über die allgemein gestellte Frage überrascht.
Also, mir wäre das nur passiert, wenn die Journalisten mich im Unklaren über deren eigentliche Absicht gelassen hätten.
Folgendes geht/ging mir bezüglich des Monitor-Beitrages noch durch den Kopf:
- Herr Maus kam lediglich für ca. 20 Sekunden zu Wort kommt. Die Kritiker dagegen ein Vielfaches.
- Der Monitor Beitrag ist von 2003. Der zugrunde liegende Fall von 2000. 6 Jahre sind eine lange Zeit.
- Selbst Blinddarmoperationen gehen bisweilen schief.
- Herr Maus wurde in dem Beitrag nicht mit dem konkreten Fall konfrontiert.
Fazit: Eine Lasik-Op ist eine Op. Eine Op ist immer mit Risiken verbunden. Nutzen und Risiko müssen abgewogen werden. Der mögliche Nutzen muss groß sein im Vergleich zum möglichen Risiko.
Das bei Julie der Fall.
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Heute ist der 18.11.06. Der Lasik-Termin ist der 22.11.06. Noch 4 Tage.
Eben hat Julie mir verboten, diesen Erfahrungsbericht schon jetzt, vor der OP, in das Forum zu stellen. Sie meint, dass das Pech bringen könnte. Ich halte mich daran und werde ihn erst nach der Op ins Forum stellen.
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22.11.06 Es ist soweit: Tag der Lasik
10.00 Uhr Ankunft im Augenzentrum. Es ist rappelvoll. Nach fünf Untersuchungen (Achsen, Sehstärke, Fotographieren der Hornhaut, Laufzeit(Länge des Auges)) geht es aber in den Lasik-Wartebereich im UG. Angenehmes Ambiente, Espressomaschine, Snacks, Obst und belegte Brötchen. Außerdem Access-Point (allerdings passwortgeschützt, ob der Zugang kostenpflichtig ist, weiß ich nicht, da ich nicht danach gefragt habe) zur Internetnutzung und Fernseher (ohne Ton) an der Wand. Bequeme Sessel und, voe allem, nicht so überfüllt! Hier gibt's noch weitere Untersuchungen (Hornhautdicke, -oberfläche, Pupillengröße). Belehrung lesen, Fragebogen ausfüllen..... und dann geht's zu Herrn Maus: Finale Untersuchung und Gelegenheit, Fragen zu stellen. Bei Julie wird eine Q-Lasik (Q-Value und Fine-Cat) gemacht. Es gibt ansonsten die Möglichkeit, eine A-CAT (aberrometrie- oder wellenfront-geführte Lasik) für Patienten mit erhöhten optischen Aberrationen oder eine T-CAT (topographiegeführte Lasik) für Patienten mit starker Hornhautverkrümmung, Hornhautnarben oder -unebenheiten durchzuführen. Die Q-Lasik scheint mir die Lasik für "einfache" Fehlsichtigkeit zu sein, bei der relativ wenig Material abgetragen wird.
Folgende Werte wurden in den diversen Tests ermittelt:
Links -7,25/-0,25, Hornhautdicke 579 µm
Rechts -6,75/-0,5, Hornhautdicke 582 µm
Pupillengröße ca. 3,5 .. 5 mm
Die Pupillengröße soll sich im Laufe des Lebens verkleinern, da die Dynamik langsam verloren geht. 89-jährige sollen so gut wie "Starre" Pupillen haben.
Die Größe der vom Laser behandelten Zone wird größer sein als die max. Pupillengröße. Ich bin beruhigt. Halos und sonstige Störungen bei Dunkelheit erscheinen mir so als eher unwahrscheinlich.
Noch ein Kaffee.... im Sekreteriat mal eben 4,5 k€ abdrücken (schluchz), dann wird Julie aufgerufen. Häubchen auf... und ab ins Behandlungszimmer. Hinlegen,Tropfen in die Augen, Haut um die Augen herum desinfizieren. Ich sitze neben der Liege, halte Händchen und kann auf der anderen Seiter der Liege in einem Monitor Julies linkes Auge sehen. Zwei OP-Assistentinnen sortieren Instrumente, ein OP-Assistent fummelt am Bedienpanel des Lasers. Der Musikstil über den Lautsprecher wechselt von Trance/House zur Klassik (schade). Sie ist sehr leise. Nun erscheint Herr Maus, redet leise mit dem Assistenten, setzt sich an den Laser, spricht ein paar aufmunterde Worte zu Julie (und mir), und los geht's.
Das rechte Auge wird zugeklebt und abgedeckt. Tropfen ins Linke, oberes Lid wird festgeklebt, Klammer ins Auge: Zwinkern ist nicht mehr möglich. Im Monitor kann ich alles genauestens verfolgen. Der untere Teil des Mikrokeratoms, der aussieht wie ein Metallring mit zwei senkrechten Stützen, wird auf das Auge gelegt. Ich nehme an, dass nun das Auge angesaugt wird. Wieder Tropfen, dann wird oben an den Stützen der zweite Teil des Mikrokeratoms aufgesetzt und befestigt. Dieser Teil schwenkt und gibt ein leises Motorengeräusch von sich: Der Flap ist geschnitten. Er schwenkt zurück und das Mikrokeratom wird entfernt. Diese gesamte Prozedur hat nicht länger als ca. 30 Sekunden gedauert. Der Flap wird abgehoben (sieht heftig aus!) und zur Seite geklappt. Deutlich kann man sehen, dass der nun freigelegte Teil der Hornhaut trockener ist als der Rest, da hier schließlich noch keine Tränenflüssigkeit bzw. Tropfen hingekommen sind. Nun wird gelasert. Ich erkenne bläuliche Blitze, die auf der Hornhaut "tanzen". Nach rund 10 Sekunden ist das "Gewitter" vorbei, zügig wird der Flap zurückgelegt und fest- bzw. glattgestrichen. Eine Minute Ruhepause, um dem Auge Gelegenheit zu geben, den Flap "anzusaugen". Tropfen, Schutzkontaktlinse rein, Bügel raus, Auge zukleben und abdecken: Auf zum rechten Auge. Dort die identische Prozedur.
Julie wird nachher sagen, dass sie den Schnitt des Mikrokeratoms auf dem rechten Auge gespürt hat. Es hat nicht weh getan, aber es war für sie unangenehm. Sie hat mir dabei die Hand recht feste gedrückt. Ansonsten hat sie das ganze Prozedere als nicht allzu schrecklich empfunden.
Die gesamte Zeit der eigentlichen Behandlung: rund 11 Minuten incl. der 2 Minuten Wartezeit zum "Flapansaugen". Julie war froh, dass es vorbei war. Ein paar Schritte in den Ruheraum. Angenehme Liege, Decke zum warmhalten, angenehme Musik...... und eine halbe Stunde die Augen zulassen. Danach werden wir in den Behandlungsraum von Herrn Maus geführt, der dann auch umgehend erscheint, eine erste Kontrolle vornimmt und die Schutzlinsen entfernt.. Soweit alles ok: Ab in den Wartebereich, Julie hat Durst, ich hole ihr zwei Mal aus dem Wasserspender um die Ecke etwas zu trinken. Nach ca. 35 Minuten noch einmal zu Herrn Maus, mittlerweile haben die Augen angefangen zu tränen. Herr Maus beruhigt Julie: Alles normal. Wir bekommen eine Mappe mit Rechnung, Vorabbescheinigung zum Autofahren ohne Brille, Verhaltensregeln, Tropfanleitung,einer Telefonnummer für Notfälle, Termin für die Untersuchung am nächsten Tag und eine CD mit dem 12-minütigen Film der OP. Den Parkschein für das Parkhaus nebenan lassen wir uns noch abstempeln - so kostet das Parken am heutigen Tag der Lasik nichts. Zum Schluss bekommt Julie noch ein Beutelchen mit zwei verschiedenen Sorten Augentropfen, einer Augensalbe, zwei Augenschutzkappen für die Nacht, zwei Schmerztabletten und einer kleinen grünen Kapsel, von der ich nicht weiß, was es ist.
Julie zieht die mitgebrachte Sonnenbrille an, wir danken und verschwinden ab ins Parkhaus, 30 Minuten später sind wir zu Hause.
Julie will am liebsten die Augen nicht öffnen. Besonders im rechten Auge hat sie ein Fremdkörpergefühl und verspürt gelegentlich Stiche. Sie verschwindet direkt ins Bett. Ich schließe die Rolläden und mache ihr eine Wärmflasche. Sie fröstelt. Sie hat ein Krankheitsgefühl. Ich stelle alle 60 Minuten die Eieruhr und sorge so dafür, dass sie den Tropfplan einhält. Alle 60 Minuten im Wechsel die beiden Augentropfen. Sie empfindet es als sehr angenehm, nicht selbst tropfen zu müssen. Zur Stärkung mache ich ihr eine heiße Suppe und betüttel sie. Ich muss zwar unsere beiden Jungs von ihren sportlichen Nachmittagsaktivitäten abholen, schaffe es aber dennoch, immer zur Tropfzeit bei Julie zu sein. Beide Augen tränen stark.
Zwischenzeitlich schaue ich mir zusammen mit den Jungs den OP-Film an. Unglaublich.
Nun ist es 21.45 Uhr. Julie geht's so la-la. Das rechte Auge piesackt sie nach wie vor. Das Linke macht keinen Ärger. Bei einer Sehprobe in den Fernseher schätzt sie, dass sie rund 1,5 Dioptrien hat. Ich ermuntere sie, Geduld zu haben.
Auf dem OP-Video meine ich sehen zu können, dass die Augen ganz schön gestresst sind. Mir persönlich kommt der Ansaugvorgang am heftigsten vor. Ich glaube Abdrücke auf den Augen sehen zu können und bilde mir ein, dass die Front des Augapfels durch das Ansaugen "verformt" wurde. Dadurch erscheint es mir als logisch, dass das Auge einige Zeit zum Regenerieren braucht, um seine ursprüngliche Form wiederzuerlangen. Und dass ein "krummes" (verformtes) Auge nicht so gut sehen kann, erscheint mir ebenfalls als logisch. Aber wer weiss.... vielleicht sehe ich das ja völlig falsch.
Morgen vormittag gehts zur Nachuntersuchung. Bin gespannt, wie die Geschichte weitergeht
Tag nach der OP
Julie hat in beiden Augen noch ein ganz leichtes Fremdkörpergefühl. Sie ist ausgezeichneter Dinge. Im Wohnzimmer beweist sie, dass sie die Digitaluhr des Videorekorders aus 5 Metern Distanz ablesen kann. Unserem unserem älterm Sohn (14) fällt das wesentlich schwerer. Bei ihm riecht es nach Brille. Julie ist überzeugt, nun ohne Brille Auto fahren zu können. Hoffentlich bleibt das so. Über die Tropfzeiten wache ich mit strengem Blick.
Sie beklagt sich allerdings, dass das Schlupflid am linken Auge auffälliger geworden sei. Vielleicht ist duch die Klammer, die das Auge aufhielt, das Lid etwas ausgeleiert? Ich finde das etwas lustig.
Ich lese ihr diese Zeilen vor.... sie schimpft lachend: Das könne ich doch nicht schreiben.
Nach einem Frühstück gehts zur Nachuntersuchung.
Nachuntersuchung am Tag nach der OP
Es werden 2 Untersuchungen gemacht, die wir schon vom Vortag her kennen. Irgendeine Kontrolle der Sehfähigkeit und das Fotographieren der Hornhaut. Danach geht es zum Ingenieur für Augenoptik, der die genauen Sehtests macht. Netter Kerl, er hat diese Untersuchungen auch schon bei der Voruntersuchung und gestern am Tag der Lasik gemacht. Er ermittelt bei Julie
L: 0 Dpt / -0,25 HHV / Achse 67 °
R: 0 Dpt / -0,25 HHV Achse 89°
125% Sehfähigkeit auf beiden Augen jeweils einzeln sowie mit beiden gleichzeitig
Die Sehqualität ist etwas eingeschränkt: Ein leichter Schleier liegt auf den Augen. Dieser soll in erster Linie durch das Glattstreifen des Flaps verursacht werden. Dabei wird unerwünschterweise die Hornhaut leicht aufgerauht. Muss man aber hinnehmen, da ein gut anliegender Flap wichtig ist. Und: Diese Rauhigkeit und damit der Schleier werden wohl noch verschwinden.
Nach einer kurzen Wartezeit ( leider ohne Espresso und Snack) im Wartebereich im Erdgeschoss (im UG ist's voll) gehts ins UG zu Herrn Maus. Kurzer Check der Augen, Frage nach dem Befinden gestern und heute, gibt sich Herr Maus zufrieden. Julie bekommt einen neuen Tropfplan und den Hinweis, sich einen neuen Untersuchungstermin in 6..8 Wochen geben zu lassen. Ich kann es nicht lassen und frage Herrn Maus nach der kleinen grünen Kapsel im Beutel.
Nu hat er mich: Dies sei eine Schlaftablette...... das stehe aber auch auf dem Blatt mit den Hinweisen, welches in der Mappe ist. Erwischt. Ich habe nur bis zu den Tropfen gelesen. Den Part mit den Schmerztabletten und der Schlaftablette habe ich nicht gelesen. Peinlich. Dabei wollte ich doch ein perfekter Pflegedienstleiter sein ;o)Zuhause schaue ich nach: Die Schlafkapsel ist "Rohypnol", die Schmerztabletten "Ibuprofen". Nun, Julie hat sie nicht gebraucht.
Mittlerweile ist Julie der Meinung, dass sich ihr Schlupflid "normalisiert" hat. Also ist auch das "Problem" wieder im grünen Bereich. Das Fremdkörpergefühl ist lt. Julie z.Z. nicht wahrnehmbar. Sie meint außerdem, sie habe ja "immer irgend etwas mit den Augen gehabt" und sei nicht so empfindlich.
Z.Z. ist Julie, bin ich, hoch zufrieden. Es sieht so aus, als ob die Entscheidung "Pro Maus&Heiser" goldrichtig gewesen ist.
Der Termin für die nächste Nachuntersuchung ist Mitte Januar 2007. Hoffentlich gibt es keine Regression. Hoffentlich bleibt es bei dem tollen Ergebnis. Ich werde weiter berichten.
Numakukn