Meine Femto-Lasik

positiver als auch negative persönliche Berichte vor / nach LASIK, Femto-LASIK, LASEK, Epi-LASIK, PRK...

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Seebaerjulio
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Meine Femto-Lasik

Beitrag von Seebaerjulio » 18.11.2015, 02:23

Vorwort:
Als ich mit 15 meine erste Brille bekam war ich überrascht, wie gut der Mensch doch sehen kann. Nach kurzer Freude nervte mich die Brille einfach nur noch und ich ließ mir beim Augenarzt Kontaktlinsen anpassen. Ich konnte auf einmal wieder normal sehen, ohne den nervigen Brillenrand. In meiner überschwänglichen Art trug ich Sie täglich von morgens bis abends. Probleme hat sich selten bis auf trockene Augen und vermehrten Äderchen, also nichts Wildes. Nach insgesamt 8 Jahren war ich es irgendwann leid jeden Abend ins Bad zu laufen und die Flüssigkeit wegzukippen, den Behälter zu waschen und die Linse zu reinigen. Außerdem nervte mich es, dass meine Brille (die immer viel zu geringe Werte hatte) nie griffbereit war. Ein entspanntes einschlafen vor dem Fernseher war ohne Kontaktlinsen nicht möglich und mit Brille recht unbequem. Außerdem fand ich den Gedanken erschreckend, ohne Sehhilfe komplett hilflos zu sein. Manche sagen zwar mit meinen Werten im mittleren 3er Bereich kommt man noch okay zurecht, ich konnte das nicht. Ich malte mir immer aus, falls ich alleine auf einer einsamen Insel stranden würde, könnte ich nicht mal eine Kokosnuss auf einer Palme erkennen, geschweige denn Fische zu fangen oder ein Feuer zu entzünden.
Lange Rede kurzer Sinn, ich wollte ohne Sehhilfe richtig gut gucken..
Eines Abends sah ich zufällig eine Doku über den Lasertourismus in der Türkei. Aus reiner Interesse fing ich an zu googeln und musste leider recht schnell feststellen, dass es viel Geld kostet. Außerdem sollte man über mindestens 2 stabile Werte habe. Ich hatte jedoch, das Gefühl das meine subjektive Sehkraft auf dem rechten Auge leicht nachgelassen hatte.
Da war die anfängliche Euphorie auch schon wieder halb verflogen.
Im Herbst dieses Jahres, hatte ich einen Termin beim Augenarzt. Nach der Untersuchung fragte ich beiläufig, wie es denn um meine Werte stehe. Ich erhielt die Antwort: "Hat sich nichts geändert".
Ich kam dann auf das Lasikland Köln, welches sehr gute Bewertungen und vor allem einen annehmbaren Preis hatte.
Die nächste Frage war, wie finanzier ich die OP? Hier zeigte sich mein Vater gnädig und zahlte den Großteil, wofür ich Ihm sehr dankbar war.
Also war die Finanzierung nun auch geklärt. Noch am gleichen Tag rief ich in der Praxis an und machte gleich einen Termin für den 06.11. aus. Die Dame am Hörer meinte nur, dass ich 2 Wochen vor OP keine weichen Kontaktlinsen tragen durfte.
Okay, also erstmal meine alte Brille ausgekramt.
In den folgenden 2 Wochen durchforstete ich das www. nach Erfahrungsberichten und guckte jeden Bericht auf YouTube bezüglich des Themas. Hier kamen mir schon erste Zweifel auf ob meine Augen für die OP geeignet seien. Auf Grund von meinen ziemlich großen Pupillen, könnte eine Lasik verstärkte Lichtblendungen hervorrufen.
Also erstmal selber probiert mit den Geodreieck nachzumessen ;)
Der OP-Tag kam immer näher und einhergehend auch meine Anspannung.
Dann war es endlich soweit. Am morgen des 06. Novembers ging es nun endlich mit meinem Bruder mit dem ICE von Berlin nach Köln. In Köln angekommen hatten wir noch Zeit um uns in der Innenstadt umzuschauen. So um 12 Uhr war ich dann dran mit der Voruntersuchung. Die Praxis liegt sehr zentral und machte einen sauberen und seriösen Eindruck. Nach dem ich von einer Mitarbeiterin begrüßt wurde, musste ich einen typischen Ärzte-Bogen ausfüllen. Dann ging es auch schon gleich mit den ersten Untersuchungen los. Augeninnendruck, Sehstärke, Hornhautdicke bzw. Beschaffenheit, alles musste vermessen werden. Zu guter Letzt, die verdammten Pupillen. Hier muss ich sagen, dass bei mir und wie schon oft in Foren gelesen, der Pupillentest in einem nur halb abgedunkelten Raum gemacht wurde. Ich sagte jedoch nichts, da der Bildschirm, vom dem die Helligkeit ausging, notwendig für die Messung war. Zu meiner Überraschung waren meine Werte normal. Links. 6,5mm und rechts 6,6 mm. Ich hoffe, das Ergebnis wurde durch die kleine Lichtquelle nicht verfälscht. Danach hieß es wieder warten. Nach ca. 30 min kam der Optiker zu mir und meinte, der Arzt hat die Werte überprüft und ich könnte per Femto-Lasik behandelt werden. Ein wenig Anspannung fiel ab. Meine größte Befürchtung war, eine LASEK oder eine PRK auf Grund einer dünnen Hornhaut verpasst zu bekommen. Auf die Schmerzen hatte ich weniger Lust und war dann heilfroh als ich die Dokumente für die Lasik unterschrieb. Von da an ging alles ganz schnell. Beruhigungstablette- und Tropen rein, Brille für das letzte mal abgesetzt und ab in den OP. Hier bekam ich das typische Krankenhausoutfit angezogen. Also ich dachte mir ich komme in den OP, jedoch musste ich in einem sterilen Raum warten. Während der 5 min haute die Valium mich richtig weg. Ich fühlte mich noch komischer als vor der Tablette. Hinzu kam noch die Blindheit und das Hintergrundgeräusch des Lasers aus dem Nebenzimmer. Die Tür ging dann irgendwann auf und ich wurde auf eine Liege gelegt. Von da an kann ich nichts mehr im Detail sagen. Ich spürte nur ein unangenehmes Drücken auf den Augapfel. Dieses Gefühl war aber nur für ca. 10 Sekunden auf jedem Auge vorhanden. Ich muss sagen, dass ich mir die Flapbeschneidung doch weniger unangenehm vorgestellt hatte. Es war jedoch nur sehr kurz und von daher mit keiner Zahn-Op zu vergleichen.
Der Flap war also geschnitten. Danach musste ich nochmal kurz warten bis der Laser frei wurde. Jetzt geht es also los denke ich mir, als ich mich wieder auf die Liege lege. Erste Klammer rein, nix gespürt. Plötzlich fängt der Arzt auf türkisch zu sprechen und lacht, ich fühle mich leicht verunsichert. Naja was soll, ich soll auf ein grünes Licht gucken und schon beginnt der Lasern mit seiner Arbeit. Kein verbrannter Geruch oder ähnliches nur ein minimales Druckgefühl am Augen. Das gleiche Procedere am anderen Auge und geschafft. Dann noch kurz eine Nachuntersuchung. Der Flap ist sauber und sitzt wie angegossen. Für den Heimweg bekomme ich eine Sonnenbrille im Wayfarer-Format. Mein Bruder hatte in der Zwischenzeit die Tropfen gekauft und wir verließen die Praxis. Nach 15 min merke ich wie meine Augen sich zusammenziehen und extrem tränen. Erstmal ein Taxi finden, ich lief mit meinem Bruder halbblind hinterher und nach kurzer Zeit fanden wir. Übernachtet haben wir Bekannten. Als ich angekommen bin legte ich mit auf die Couch und probierte trotz des Brennens und der Tränen zu schlafen. Nach ca. 3 Stunden überkommt mich langsam der Hunger. Ich traute mich zuerst kaum die Augen zu öffnen doch nach kurzer Zeit wagte ich es doch. Ich sah auf einmal komplett scharf. Sofort musste ich meine neue Sicht austesten und machte den Fernseher an. Das linke Auge war verdammt gut, dass spüre ich sofort. Das Rechte war auch okay aber nicht perfekt. Jedoch zusammen sah ich schon besser als jemals mit Sehhilfe. Ein sehr schöner Moment. Nach 2 Flaschen Kölsch (ich weiß Alkohol ist nicht die optimale Ernährung nach einer OP, aber ich war schließlich in Köln) überfiel mich wieder die Müdigkeit.
Am nächsten Tag ging es um 11 zur Nachuntersuchung. Hier warteten schon die anderen Brillenlosen. Mir fiel auf, dass ich als einziger schon ohne Sonnenbrille rauskonnte. Blendungen hatte ich keine nach der OP. Jedoch hatte ich viele geplatzte Adern, die mich aber kaum störten. Nach einer kurzen Flapuntersuchung frage mich der Optiker ob ich die Zahlen auf der Tafel lesen konnte. Ich las sie ohne Fehler vor, worauf Sie meinte: „Herzlichen Glückwunsch, dass waren die 100%“. Jedoch war das der Wert für beide Augen. Rechts konnte ich die Zeile nur mit Mühe lesen. Dann noch kurz die Tropfzeiten abgeklärt ( 6 x tgl. Artlac, 3 x Dexa und 3 x Floxal), Dann ging es wieder zurück nach Berlin.


09.11.15
Am Montag ging es wieder in die Uni für mich. Vorher wollte ich meine genauen Werte einmal haben. Der Sehtest ergab auf dem linken Auge Sph: 00,00 -0,25 Cyl und auf dem Rechten Sph – 0,25 und -0,5 Cyl. Dadurch konnte ich mir auch die schlechtere Sicht auf dem rechten Augen erklären.

13.11.15
Heute hatte ich meine Nachuntersuchung bei meiner Augenärztin. Am rechten Auge eine minimale Trübung. Ich soll nochmal zu einem Lasik-Facharzt, nicht dass es eingewachsene Epithelzellen sind. Die Werte links sind 0,00 und 0,00 Cyl. Rechts bin ich heute bei
+ 0,25 und – 0,5 cyl A 110°.

17.11.15
Heute war ich beim Facharzt für Lasik. Meine Ärztin hat anscheinend falsch gelegen. Es handelt sich um einen normalen Heilungsprozess der Hornhaut.
Werte links bei + 0,25 und 0,00 Cyl. Rechts nun -0,25 und -0,25 cyl.
Insgesamt einen Visus von 125%. Rechts bin ich vllt. so bei 90-95.
Meine Werte sind noch extrem unterschiedlich. Ich habe das Gefühl, dass es auf die Uhrzeit ankommt. Morgens sind die Werte besser als abends.
Mir ist aufgefallen, dass ich auf dem Linken alles größer sehe. Das rechte Auge ist außerdem weniger kontrastreich. Hinzu kommen langsam die trockenen Augen. Aber als ehemaliger Kontaktlinsenträger ist das gut zu ertragen. Der Seheindruck ist mittlerweile Tagsüber echt berauschend. Bei schönem Sonnenschein ist das rechte Auge fast genauso gut wie das Linke.

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