ReLEx smile - zu erwartender Heilungsverlauf?
Verfasst: 25.07.2015, 14:28
Guten Tag miteinander
Meine Ausgangslage:
-1.00 Dioptrin auf beiden Augen und eine leichte Hornhautverkrümmung auf einem Auge. Ich weiss, viele von Euch denken nun, dass man eine so niedrige Kurzsichtigkeit gar nicht behandeln sollte. Das mag ich verstehen, vor allem wenn jemand -4 Dioptrin oder noch mehr hat.
Fakt ist aber auch, dass ich trotz dieser niedriger Kurzsichtigkeit permanent eine Brille auf hatte. Sogar bei der PC-Arbeit sah ich es besser mit der Brille, als ohne. Der einzige Moment wo ich auf die Brille verzichten konnte, war beim Lesen eines Buches.
Für den Sport hatte ich mich in den vergangenen Jahren mit korrigierter Sonnenbrille und Tageslinsen (harte hatte ich gar nicht vertragen) eingerichtet. Das ging zwar, aber irgendwie nervte es einfach, das ganze hin und her mit der ganzen Gear. Ich wollte wieder gut sehen und zwar OHNE Brille.
Durch einen Zufall bin ich dann auf die ReLEx smile Methode aufmerksam geworden und hatte mich eingelesen. Alles schien wunderbar. Ausschlaggebend mich zur Eignungs-Untersuchung anzumelden, war für mich die Flap-freie Behandlung. Die Untersuchung ergab, dass es keinen Grund gab, das nicht zu tun. Also meldete ich mich an.
Heute vor 3 ½ Wochen habe ich also meine Augen mit der ReLEx Smile Methode lasern lassen. Die OP brauche ich an dieser Stelle wohl nicht nochmals zu beschreiben, das kann man in vielen Threads in diesem Forum nachlesen. Das Verfahren scheint ziemlich standardisiert, beim mir ist es genauso abgelaufen. Das operierende Team hat das auch sehr gut gemacht und ich habe mich jederzeit gut aufgehoben gefühlt.
Nach der Operation:
Direkt nach der OP sah ich wie durch trübes Plexiglas, was normal zu sein scheint. Ca. 2h nach der OP liess die Wirkung der Betäubungstropfen nach und die Augen begannen spürbar zu brennen. Das war rel. unangenehm aber aushaltbar. Dies dauerte lediglich ca. 2-3h, dann war das schon vorbei.
Am Abend konnte ich schon fernsehen. Etwas schummrig, aber Tennis schauen auf einem 40 Zoll Fernseher ging nicht schlecht.
Subjektiv empfunden stabilisierte sich meine Sicht innerhalb von einem Tag schon ziemlich gut. Was aber nicht heissen soll, dass das Bild scharf war. In Bezug auf die Sehqualität nahm ich neben dem mir bis dahin bekannten "scharf/unscharf" neue Grössen zur Kenntnis:
1. Belichtung
Irgendwie scheint alles ein bisschen überbelichtet zu sein. Meine Pupillen sind dermassen abnormal klein, dass ich mich nicht wundern müsste, würde ich bei einer Polizeikontrolle auf Drogen untersucht.
2. Schummrigkeit:
Ist vielleicht kein wirklich fachtechnischer Ausdruck. Was ich damit meine, ist der in einem anderen Thread genannte und vorzüglich treffende "Weichzeichner-Effekt". Es ist einfach in allen Entfernungen alles etwas verwischt und schummrig. So richtig scharf ist irgendwie gar nichts.
3. Kontrast
Das Kontrastsehen ist auf sehr tiefem Niveau. Ich bin einer derjenigen, der so viel Wert auf Kontrast legte, dass ich nicht mehr mit dem Internet Explorer surfe, seit Microsoft die Möglichkeit ausbaute, diese verschwommene Schummerschrift (ironischerweise "Clear Type" genannt) auszuschalten.
Zurzeit würde ich das wohl kaum merken.
4. Halos
Schaue ich eine (noch so kleine) Lichtquelle, sehe ich diesen Corona-Effekt. Am linken Auge auch merklich ausgeprägter, als beim rechten Auge. Die kleine orange Kontroll-Leuchte meiner PC-Lautsprecher sehe ich mit dem linken Auge sogar im Ansatz ein bisschen nach oben züngeln, ähnlich wie die Flamme einer Kerze.
Insgesamt muss ich anmerken. Ich habe überhaupt keine Beschwerden. Abgesehen von einer noch nicht ganz abgeheilten blutunterlaufenen Stelle bei einem Auge, habe ich kein Kratzen, keine Schmerzen und nur ganz selten ein bisschen trockene Augen.
Was mir auch auffällt, im Laufe des Tages verbessert sich das Kontrastsehen, sodass ich eigentlich am Abend besser sehe als am Morgen. Die Morgenstunden auf der Arbeit sind sehr mühsam. Ich arbeite fast ausschliesslich am PC. Gäbe es nicht die Möglichkeit, die Schriften zu vergrössern, E-Mails aufzuzoomen etc., dann wäre ich ziemlich am A**** gewesen.
Schlussendlich kann ich folgendes zum heutigen Stand zusammenfassen:
Ja, ich bin die Brille los. Das Primärziel ist erreicht.
Ja, ich sehe heute auf Distanz besser als früher OHNE Sehhilfe.
Aber, die Sehqualität ist bei Weitem nicht annähernd so gut, wie früher MIT Sehhilfe. Und zwar auf alle Distanzen.
Meine Frage nun an diejenigen unter Euch, bei welchen die ReLEx smile OP schon länger her ist, als bei mir:
Wie verlief Euer Genesungsprozess in den von mir genannten Bereichen (Belichtung, Schummrigkeit, Kontrastsehen, Halos)?
Wie lange hattet Ihr diesbezüglich noch Verbesserungen erfahren? Oder muss ich davon ausgehen, dass nach 3 ½ Wochen keine markante Verbesserungen mehr zu erwarten sind?
Im Moment bin ich schon einigermassen verunsichert. Vor ein paar Tagen hatte ich einen Kontrolltermin beim operierenden Arzt. Mit Müh und Not und viel Rätselraten hatte ich beim Sehtest grad so knapp die 100% auf beiden Augen erreicht (oder erraten...). Dass ich die Zahlen nur schummrig und unscharf gesehen hatte, interessierte ihn nicht. Ich hätte 100%, was ich denn noch mehr wolle, er sei sehr zufrieden, war der Kommentar
. Ich war sprachlos.
Also ich muss schon sagen, wenn meine heutige Sehqualität das Ziel war, dann war das wohl eine meiner ärgsten Fehlentscheidungen meines Lebens
. Insofern wäre ich sehr froh um Eure Kommentare, welche Fortschritte Ihr in den späteren Wochen noch erlebt hattet.
Vielen Dank für Eure wertvollen Feedbacks
Glaru
Meine Ausgangslage:
-1.00 Dioptrin auf beiden Augen und eine leichte Hornhautverkrümmung auf einem Auge. Ich weiss, viele von Euch denken nun, dass man eine so niedrige Kurzsichtigkeit gar nicht behandeln sollte. Das mag ich verstehen, vor allem wenn jemand -4 Dioptrin oder noch mehr hat.
Fakt ist aber auch, dass ich trotz dieser niedriger Kurzsichtigkeit permanent eine Brille auf hatte. Sogar bei der PC-Arbeit sah ich es besser mit der Brille, als ohne. Der einzige Moment wo ich auf die Brille verzichten konnte, war beim Lesen eines Buches.
Für den Sport hatte ich mich in den vergangenen Jahren mit korrigierter Sonnenbrille und Tageslinsen (harte hatte ich gar nicht vertragen) eingerichtet. Das ging zwar, aber irgendwie nervte es einfach, das ganze hin und her mit der ganzen Gear. Ich wollte wieder gut sehen und zwar OHNE Brille.
Durch einen Zufall bin ich dann auf die ReLEx smile Methode aufmerksam geworden und hatte mich eingelesen. Alles schien wunderbar. Ausschlaggebend mich zur Eignungs-Untersuchung anzumelden, war für mich die Flap-freie Behandlung. Die Untersuchung ergab, dass es keinen Grund gab, das nicht zu tun. Also meldete ich mich an.
Heute vor 3 ½ Wochen habe ich also meine Augen mit der ReLEx Smile Methode lasern lassen. Die OP brauche ich an dieser Stelle wohl nicht nochmals zu beschreiben, das kann man in vielen Threads in diesem Forum nachlesen. Das Verfahren scheint ziemlich standardisiert, beim mir ist es genauso abgelaufen. Das operierende Team hat das auch sehr gut gemacht und ich habe mich jederzeit gut aufgehoben gefühlt.
Nach der Operation:
Direkt nach der OP sah ich wie durch trübes Plexiglas, was normal zu sein scheint. Ca. 2h nach der OP liess die Wirkung der Betäubungstropfen nach und die Augen begannen spürbar zu brennen. Das war rel. unangenehm aber aushaltbar. Dies dauerte lediglich ca. 2-3h, dann war das schon vorbei.
Am Abend konnte ich schon fernsehen. Etwas schummrig, aber Tennis schauen auf einem 40 Zoll Fernseher ging nicht schlecht.
Subjektiv empfunden stabilisierte sich meine Sicht innerhalb von einem Tag schon ziemlich gut. Was aber nicht heissen soll, dass das Bild scharf war. In Bezug auf die Sehqualität nahm ich neben dem mir bis dahin bekannten "scharf/unscharf" neue Grössen zur Kenntnis:
1. Belichtung
Irgendwie scheint alles ein bisschen überbelichtet zu sein. Meine Pupillen sind dermassen abnormal klein, dass ich mich nicht wundern müsste, würde ich bei einer Polizeikontrolle auf Drogen untersucht.
2. Schummrigkeit:
Ist vielleicht kein wirklich fachtechnischer Ausdruck. Was ich damit meine, ist der in einem anderen Thread genannte und vorzüglich treffende "Weichzeichner-Effekt". Es ist einfach in allen Entfernungen alles etwas verwischt und schummrig. So richtig scharf ist irgendwie gar nichts.
3. Kontrast
Das Kontrastsehen ist auf sehr tiefem Niveau. Ich bin einer derjenigen, der so viel Wert auf Kontrast legte, dass ich nicht mehr mit dem Internet Explorer surfe, seit Microsoft die Möglichkeit ausbaute, diese verschwommene Schummerschrift (ironischerweise "Clear Type" genannt) auszuschalten.
Zurzeit würde ich das wohl kaum merken.
4. Halos
Schaue ich eine (noch so kleine) Lichtquelle, sehe ich diesen Corona-Effekt. Am linken Auge auch merklich ausgeprägter, als beim rechten Auge. Die kleine orange Kontroll-Leuchte meiner PC-Lautsprecher sehe ich mit dem linken Auge sogar im Ansatz ein bisschen nach oben züngeln, ähnlich wie die Flamme einer Kerze.
Insgesamt muss ich anmerken. Ich habe überhaupt keine Beschwerden. Abgesehen von einer noch nicht ganz abgeheilten blutunterlaufenen Stelle bei einem Auge, habe ich kein Kratzen, keine Schmerzen und nur ganz selten ein bisschen trockene Augen.
Was mir auch auffällt, im Laufe des Tages verbessert sich das Kontrastsehen, sodass ich eigentlich am Abend besser sehe als am Morgen. Die Morgenstunden auf der Arbeit sind sehr mühsam. Ich arbeite fast ausschliesslich am PC. Gäbe es nicht die Möglichkeit, die Schriften zu vergrössern, E-Mails aufzuzoomen etc., dann wäre ich ziemlich am A**** gewesen.
Schlussendlich kann ich folgendes zum heutigen Stand zusammenfassen:
Ja, ich bin die Brille los. Das Primärziel ist erreicht.
Ja, ich sehe heute auf Distanz besser als früher OHNE Sehhilfe.
Aber, die Sehqualität ist bei Weitem nicht annähernd so gut, wie früher MIT Sehhilfe. Und zwar auf alle Distanzen.
Meine Frage nun an diejenigen unter Euch, bei welchen die ReLEx smile OP schon länger her ist, als bei mir:
Wie verlief Euer Genesungsprozess in den von mir genannten Bereichen (Belichtung, Schummrigkeit, Kontrastsehen, Halos)?
Wie lange hattet Ihr diesbezüglich noch Verbesserungen erfahren? Oder muss ich davon ausgehen, dass nach 3 ½ Wochen keine markante Verbesserungen mehr zu erwarten sind?
Im Moment bin ich schon einigermassen verunsichert. Vor ein paar Tagen hatte ich einen Kontrolltermin beim operierenden Arzt. Mit Müh und Not und viel Rätselraten hatte ich beim Sehtest grad so knapp die 100% auf beiden Augen erreicht (oder erraten...). Dass ich die Zahlen nur schummrig und unscharf gesehen hatte, interessierte ihn nicht. Ich hätte 100%, was ich denn noch mehr wolle, er sei sehr zufrieden, war der Kommentar

Also ich muss schon sagen, wenn meine heutige Sehqualität das Ziel war, dann war das wohl eine meiner ärgsten Fehlentscheidungen meines Lebens

Vielen Dank für Eure wertvollen Feedbacks
Glaru