So, es ist Tag 3 nach der OP, ich kann die Augen wieder offen halten und sehe wieder etawas besser, also werde ich mal im Word anfangen, etappenweise die Tage nach der OP im Word nachzutragen und dann später ins Forum zu kopieren. Ich merke, es geht besser, als ich dachte, dennoch werde ich versuchen, möglichst blind zu schreiben.
Der OP-Termin
Dank der bereits am Vormittag genommenen Ibuprofen-Tablette waren meine Kopfschmerzen halbwegs verschwunden. Ich fuhr selber zum Termin, überließ dann meiner Freundin inzwischen das Auto, sie sollte mich später abholen. Ich begab mich in die Praxis und war etwas zu früh. Das war kein Problem, ich kam sofort mit den Voruntersuchungen dran. Ich merkte, dass die Assistentin bei einer Messung etwas stutzte und nochmals eine zweite Messung machte. Danach meinte sie, sie möchte doch nochmal mit dem Arzt reden, jetzt nach der Linsentragepause sehe es aus, als wäre die Hornhaut doch dicker als bei der letzten Messung.
Sie besprach sich dann auch kurz mit dem Arzt, wobei ich von dem Gespräch nichts mitbekam, dann kam ich auch schon zur Untersuchung. Der Arzt erklärte mir, dass es bei der Dicke tatsächlich gerade noch möglich WÄRE, eine Lasik durchzuführen, er würde mir aber trotzdem immer noch zur Trans-PRK raten. Ich sagte ihm, nachdem ich einiges selber recherchiert und nachgelesen hätte, hätte ich mich mit der Methode angefreundet, und würde ohnehin dabei bleiben, selbst wenn Lasik möglich wäre, ich würde mich jetzt nicht mehr umentscheiden. Ich fragte aber doch noch nach, was denn dann das Risiko wäre, wenn man doch eine Lasik machen würde. Er meinte, dann KÖNNTE es schlimmstenfalls nicht mehr möglich sein, nachzulasern, wenn das nötig würde. Es gäbe sicher Ärzte, die ohne Bedenken auch eine Lasik machen würden, aber er wolle lieber auf Nummer sicher gehen und hätte bei der Trans-PRK ein besseres Gefühl, und er sei deshalb sehr froh, dass ich auf seiner Seite sei.
Bei der Sehstärke wurde wirklich lange gemessen und herumgeschraubt und ganz am Schluss durfte jedes Mal ich noch an dem aufgesetzten Gerät so lange herumschrauben, bis ich die für mich schärfste Feineinstellung fand. Mit beiden Augen war das dann auch wirklich stechend scharf und ich konnte auch eine Zeile weiter als 100% lesen. Ich fragte noch, ob es dann hinterher auch so anstrengend stechend scharf wäre, und der Arzt meinte, da würde sich das Auge sehr schnell darauf einstellen und das ausgleichen. Viele Leute würden später sagen, dass sie ganz am Anfang viel schärfer gesehen hätten, aber dass dann einfach das Auge so ausgleichen würde, dass es angenehmer sei.
Dann kam ich nochmals in den Wartebereich und bekam einen ganzen Bogen mit Erklärungen zu lesen, die ich unterschreiben sollte, wo es hauptsächlich um Lasek und Epi-Lasek ging – ich war verwirrt, bis ich am Schluss sah, dass von Hand ein weiteres Kästchen mit Trans-PRK dazugeschrieben und angekreuzt wurde. Die Trans-PRK ist wohl noch nicht wirklich so gängig. Ich unterschrieb die Einverständniserklärung und auch die Vorab-Rechnung, auf der zu lesen war, dass ich mich verpflichte, den Betrag binnen einer Woche einzuzahlen. Ich meinte noch scherzhaft zu einer Assistentin: „Ich sehe, ihr seid optimistisch genug, um sicher zu sein, dass ich bis in einer Woche wieder selbständig mittels Internet-Banking Rechnungen bezahlen kann.“
Dann musste ich noch ein bisschen warten, vor mir war bereits ein Patient in den OP gekommen. Ich wartete auf den charakteristischen Geruch, der mir bei der Erstuntersuchung aufgefallen war, aber irgendwann kam der Patient wieder raus und ich hatte noch nichts gerochen. Er hatte sehr rote Augen.
Dann kam ich rein, bekam einen Betäubungstropfen in jedes Auge, Überschuhe an, Haube auf, noch einen Tropfen in jedes Auge und kam auch schon in den OP auf die Liege, mit Polster unter den Knien – es war saumäßig bequem.
Dann kam der unangenehmste Teil, das Aufspannen der Augen mit den Lidklemmen. Der Augapfel selber ist natürlich betäubt, aber am Lidrand merkt man natürlich schon, dass da was passiert. Es tut nicht weh, es ist einfach unangenehm, da einen Gegenstand reingeklemmt zu bekommen, der dann auch noch mit etwas Druck gespannt wird.
Ich sah den grünen Punkt, es wurde mir erklärt, dass das mein Bezugspunkt während der OP sein würde, den ich anschauen sollte, ich hörte die Assistentin sagen: „Laser bereit – 49 Sekunden“, und bevor ich überhaupt damit gerechnet hatte, ging es auch schon los. Ich sah den grünen Punkt unschärfer werden im selben Moment wie mir der Arzt genau das erklärte, dass der Punkt jetzt immer unschärfer würde und ich einfach weiter in die Mitte schauen sollte. Der verbrannte Geruch kam auch bald, aber ich fand ihn überhaupt nicht schlimm und lange nicht so durchdringend, wie ich ihn mir vorgestellt hatte oder bei der Erstuntersuchung im Wartezimmer wahrgenommen hatte. Irgendwann hörte ich die Assistentin „20 Sekunden“ sagen, und der Punkt wurde immer unschärfer, sodass ich das Gefühl hatte, ich weiß nicht mehr wohin schauen. Dabei muss ich die Augen wohl auch zu sehr bewegt haben, denn der Laser schaltete kurz ab. Niemand sagte irgendwas dazu, ich hatte vorher auch schon davon gelesen, dass das passieren kann, es machte mich deshalb auch nicht panisch. Nach vielleicht 2 Sekunden ging es weiter und problemlos bis zum Schluss.
Danach wurde erst mit dieser kalten Lösung gespült, das fand ich weniger wegen der Kälte unangenehm, sondern weil ich das Gefühl hatte, die Tropfen kommen von sehr weit oben und knallen voll aufs Auge

, sodass ich bei jedem Tropfen erschrocken bin und reflexartig die Augen zukneifen wollte und natürlich nur unangenehm gegen die Lidspange drückte. Danach spülte der Arzt nochmal mit Flüssigkeit – ich glaube, aus einer Spritze -, was wesentlich weniger unangenehm war, dann kam noch die Verbandslinse drauf und ein Tropfen von irgendwas rein (oder in umgekehrter Reihenfolge? ich weiß es nicht mehr) und die Lidspange kam raus.
Dasselbe dann mit dem linken Auge. „Laser ist bereit – 47 Sekunden.“ Hier war ich gefasst, dass sich der Punkt verändert und ich mich dadurch nicht drausbringen lassen darf, hier schaffte ich es offensichtlich gut, ihn zu fixieren, denn es wurde bis zum Schluss durchgelasert.
Nach dem Aufstehen sah ich als erstes einen Sehtest an der Wand, der nicht scharf, aber auch nicht komplett unscharf war – ich sah deutlich mehr als ohne Brille/Linsen, aber bei weitem nicht gestochen scharf, außerdem etwas milchig trüb. Das machte mich aber nicht nervös, im Gegenteil, ich hatte irgenwie erwartet, ziemlich schnell fast nichts mehr zu sehen.
Ich sollte mich im Wartezimmer noch ein wenig auf eine superbequeme Liege legen, hatte einen Blick über Bregenz und den Bodensee, dort merkte ich, dass ich auch in die Ferne noch ziemlich unscharf, aber weit besser als ohne Linsen sah. Das war für mich o.k. Dann kam der Arzt mit einem Säckchen mit allem, was ich so brauchen würde oder brauchen könnte, also Medikamente und Augentropfen samt Anleitung:
- 5 kleinen Ampullen antibiotische Augentropfen (Floxal EDO) - 4x tgl.
- 1 Fläschchen Predni-POS Augentropfen – ebenfalls 4x tgl., in der 3. und 4. Woche 3x tgl., in der 5. und 6. Woche 2x tgl., und in der 7. und 8. Woche 1x tgl.
- 1 Schächtelchen mit 5 Ampullen Hylo Vision Befeuchtungstropfen
- 2 so weiße, durchlöcherte Augenklappen, die ich, wie der Arzt gleich meinte, nicht benötigen würde (das sei hauptsächlich für Lasik, wo ein Reiben im Auge den Flap beschädigen könnte)
- 10 Stück Ibuprofen 600 (Schmerztabletten)
- 3 Stück Rohypnol (Schlaftabletten)
- 1 Ferrero Rocher

- und die Notfall-Handynummer von Dr. Maschauer.
Der Arzt meinte noch, wenn ich eine Schutzlinse verlieren würde, dann sei das überhaupt nicht schlimm, das könne schon mal passieren. Dann war ich quasi entlassen. So schnell hatte ich nicht damit gerechnet und so wartete ich noch ca. 10 min auf meine Begleitung. Als die kam, zeigte ich ihr meine Augen – ich dachte eigentlich, dass sie wie beim vorigen Patienten rot wären, aber meine Freundin meinte, man sieht absolut NICHTS! Das haben dann wohl die Lasik-Patienten, bei denen ins Auge geschnitten wird.
Ich meinte im rechten Auge schon ein leichtes Nachlassen der Betäubung und ein leichtes Brennen zu spüren, was aber noch nicht störte. Ich konnte die Augen noch gut offen halten. Die Fahrt nachhause war lustig, weil sich jede Reflexion des strahlenden Sonnenlichts auf den Autos im Stadtverkehr zu einer großen Sonne aufblies, im Tunnel wurde es noch lustiger, weil die entgegenkommenden Autoscheinwerfer riesig in allen Regenbogenfarben strahlten und ich meinte, so in etwa müsse man sich wohl auf einem LSD-Trip fühlen.
Zuhause hatte ich schon vorher alle Räume verdunkelt und die Rollos bis auf einen kleinen Spalt, ansonsten die Vorhänge geschlossen. Nach ca. einer halben Stunde zuhause angekommen fühlte ich mich noch gut, sah noch gut, bot meiner Freundin noch Kaffee und Kuchen an und sie blieb für ca. 1 Stunde. Dann merkte ich langsam, dass ich lichtempfindlicher wurde. Als ich sie zur Tür begleitete und zwar selber noch im Dunklen stand, aber durch die Haustür gegen das Tageslicht schaute, drückte es mir die Augen schon langsam zu. Ich tippte noch gaaanz schnell (ich konnte es einfach nicht lassen) zur Beruhigung aller Wartenden und Neugierigen einen schnellen Text für Facebook, den ich dann auch noch hier reinkopierte, aber bis zum Schluss tränten mir die Augen schon ganz ordentlich und ließen sich kaum noch offen halten. Damit startete dann etwa ab 17:30, ca. gute 2 Stunden nach der OP, der weniger angenehme Teil.
Erst mal nervte mich völlig unerwartet ganz massiv, dass durch den Tränenfluss natürlich auch die Nase lief und zu war. Dadurch musste ich im Liegen durch den Mund atmen, wodurch ich wieder nicht so entspannen konnte. Dadurch wiederum hatte ich riesigen Durst – ich soff die nächsten 24 Stunden echt wie ein Kamel.

Dadurch musste ich aber wiederum stündlich zur Toilette, wobei ich die Augen dann jedes Mal wieder einen Spalt öffnen musste und selbst mit geschlossenen Augen mehr bewegte, was den Schmerz jedes Mal wieder verstärkte. Ich hatte mir eine Schlafmaske aufgesetzt, um es ganz dunkel zu haben. Das Liegen auf der Seite hatte den Vorteil, das obere Nasenloch frei zu bekommen und wieder durch die Nase atmen zu können, aber ich hatte dafür das Gefühl, dass das obere Auge dann mehr kratzte.
Im Liegen tränten die Augen so gut wie gar nicht, kaum setzte ich mich auf, flossen immer 2 dicke Krokodilstränen und wenn ich die Augen aufmachte, flossen die Tränen in Strömen, aber das sollte ja auch so sein, also war ich höchstens froh, dass alles normal abzulaufen schien.
Den Schmerz selber empfand ich wie ein starkes Kratzen, wenn etwas größeres, z.B. eine Wimper unter die Kontaktlinse geraten ist. So zogen sich dann auch die Augen reflexartig zu. Es war zwar äußerst unangenehm und natürlich wartet man, dass es irgendwann wieder aufhört, aber es war zu keinem Zeitpunkt so massiv, dass ich ein Schmerzmittel gebraucht hätte. Ich hatte auch auf das Schlafmittel verzichtet. Ich habe noch nie im Leben eine Schlaftablette genommen und wusste weder, wie ich sie vertrage, noch ob ich davon komplett hinüber bin. Abgesehen davon, dass ich stündlich zur Toilette musste, habe ich auch 2 Katzen, die jetzt im Frühling jeden Tag die Mäusesaison eröffnen und mich durch die Katzenklappe mit ihren Jagderfolgen beglücken könnten. Selbst wenn ich für eine Mäuse- oder Froschjagd wohl zu wenig gesehen hätte, wollte ich dann schon lieber mitkriegen, wenn ich mein Bett mit einer lebenden Maus teile… (Sie waren übrigens gnädig und haben mich in den letzten Tagen verschont.)
In der Nacht wurde das Kratzen etwas stärker, dafür fand ich heraus, dass wenn ich lange genug flach auf dem Rücken lag, ich quasi schmerzfrei war. Das vereitelte zwar mein Durst und meine Blase, aber ich konnte die Intervalle, in denen ich aufstehen musste auf ca. 3 Stunden ausdehnen. Nach ca. 1 – 1,5 Stunden liegen spürte ich nichts mehr, ca. 30 Sekunden nach dem Aufstehen fingen die Schmerzen wieder an. Die Augentropfen waren in dem Stadium eine Herausforderung, aber mit ein, zwei Tropfen, die danebengingen schaffte ich es dann doch. Wirklich geschlafen habe ich glaube ich nicht viel, aber bin wohl doch zwischendurch eingenickt. Nach längeren Phasen mit geschlossenen Augen, waren sie immer total verklebt – entweder von der Tränenflüssigkeit oder von den milchigen Augentropfen, keine Ahnung.