woher weißt du, dass "mein Anbieter" die entsprechenden Geräte nicht hat? Wo genau hast du nachgesehen?
Die leitende Ärztin sagte mir, dass sie nur bei problematischen Augen, insbesondere bei einem irregulären Astigmatismus mit "cornealer Wellenfrontoptimierung" arbeiten. Da ich einen regulären Astigmatismus habe und bei der subjektiven Refraktion einen Visus von 1,0 erreichen konnte, sei in meinem Fall (wie bei fast allen anderen auch

Da du in deinen zahlreichen Beiträgen durchweg von deiner iLasik schwärmst, ist durchaus klar, dass du eine Laserbehandlung ohne Wellenfront kritisch siehst. Allerdings denke ich, dass du der Thematik eine etwas übertriebene Bedeutung beimisst. Hattest du denn persönlich vor der Laserbehandlung Probleme mit dem Visus, insbesondere bei Dämmerung oder nachts? Wir sind uns ja hoffentlich darüber einig, dass man Sehfehler höherer Ordnung mit einer Brillen nicht ausgleichen kann. Wenn man aber mit Brille bei optimaler Korrektur einen Visus mindestens 1,0 oder höher erreicht und auch sonst keine "Probleme" bei Dämmerung etc. hat, kann man ja wohl davon ausgehen, dass entweder keine Sehfehler höherer Ordnung vorhanden sind oder jedenfalls diese nicht nennenswert ins Gewicht fallen. Oder sehe ich das falsch? Okay, durch den Gewebeabtrag im Rahmen der Operation können sich vorhandene Aberrationen höherer Ordnung in den "sichtbaren" Bereich verschieben. Diese Problematik dürfte aber generell bestehen, unabhängig davon, ob mit oder ohne Wellenfrontoptimierung gelasert wird. Außerdem können bei einem punktuellen Abtrag, wie er bei der wellenfrontoptimierten Methode erfolgt, neue Fehler höherer Ordnung entstehen, wenn das optische Gesamtsystem des Auges sich ändert (z.B. Veränderungen an der Linse durch Alterungsprozess).
Übrigens, ich habe zum Thema "wellenfrontgesteuerte Laserchirurgie" in einem wissenschaftlichen Artikel (ich glaube es war ein Auszug aus einem Buch mit dem Titel "Optische und physiologische Grenzen der wellenfrontgesteuerten Hornhautchirurgie") gelesen, dass eine perfekte optische Abbildung durch die wellenfrontgesteuerte Laserchirurgie nicht erreicht werden kann, da z.B. die Korrektion der Farbfehler des Auges nicht möglich ist, ferner die Stärke der Aberration vom Akkommodationszustand abhängt und die Aberrationen des Auges sich im Laufe der Zeit verändern. Im Hinblick auf den Akkommodationszustand würde das ja bedeuten, dass - wenn man mit der OP auf die Fernsicht optimal eingestellt wird - Fehler höherer Ordnung nur in der Ferne ausgeglichen werden, wohingegen bei Fokussierung im Nahbereich solche Fehler weiterhin bestehen bleiben.
Aber auch der zeitliche Aspekt scheint mir von großer praktischer Bedeutung. In einem anderen Artikel (ich glaube es war eine Vergleichsstudie über die Ergebnisse einer wellenfrontgesteuerten und einer herkömmlichen Laserbehandlung bei über 100 Augen; den genauen Titel kenne ich nicht mehr) gelesen, dass nach 12 Monaten nach der Laserbehandlung zwischen den beiden Vergleichsgruppen praktisch keine signifikanten Unterschiede mehr in Bezug auf die Fehler höherer Ordnung vorhanden waren. Mit Zeitablauf haben sich die Ergebnisse in beiden Vergleichsgruppen sehr angenähert. Auch dort wurde als Begründung aufgeführt, dass die für die Fehler höherer Ordnung verantwortlichen Gewebestrukturen der Hornhaut mit der Zeit ihre Position verändern (vermutlich habe ich das jetzt im medizinischen Sinne nicht korrekt wiedergegeben, aber so in etwa müsste die Begründung lauten), so dass die Wellenfrontanalyse im Grunde genommen nur eine Momentaufnahme der Beschaffenheit der Hornhaut wiedergibt. Von langfristig stabilen Ergebnissen kann daher nicht gesprochen werden.
Vor diesem Hintergrund denke ich, dass das Werben mit einer Wellenfrontanalyse oder Wellenfrontoptimierung in erster Linie der Vermarktung dient. Ob für den Patienten in der Regel ein signifikant besseres Ergebnis zu erzielen ist, ist doch mehr als zweifelhaft. Für mich persönlich ist daher die Durchführung der Operation mit oder ohne Wellenfrontanalyse kein entscheidendes Kriterium.
Ich gebe dir aber insoweit recht, dass die Augenklinik, bei der ich war, die entsprechenden Geräte für eine Wellenfrontanalyse vermutlich nicht "vor Ort" hat und deshalb in der Regel ohne Wellenfrontoptimierung arbeitet. Ob sie im Einzelfall im Rahmen einer Nach-OP sich ein solches Gerät ausleihen oder wie sie das sonst bewerkstelligen, weiß ich nicht. Dass sie die "Wellenfrontmethode" nicht in den Himmel loben, mag auch vor diesem Hintergrund zu betrachten sein. Aber die Begründung, die man mir im Rahmen der Voruntersuchung hierzu gegeben hatte, deckt sich jedenfalls im Ergebnis mit meinen eigenen Recherchen, wonach eben in aller Regel eine wellenfrontgesteuerte Laserbehandlung für den Patienten keine langfristigen signifikanten Vorteile zeigen dürfte.
Aber letztendlich bin ich weder Mediziner noch Techniker, kann daher nicht mit letzter Gewissheit sagen, welche Meinung zutreffend ist. Für mich persönlich spielen im Bezug auf den Visus Werte jenseits von 1,0 ohnehin ohnehin keine Rolle (ich wäre mit einem Ergebnis zwischen 0,8 und 1,0 voll auf zufrieden)...

Wie dem auch sei, ich will dich (Stefan026) auf keinen Fall persönlich angreifen und hoffe, dass du meine Meinungsäußerung zur Wellenfront nicht als Kritik gegen dich verstanden hast...

LG