Gestern war irgendwie ziemlich unzufriedenstellend.
Nach einer Weile Wartezeit kam eine Ärztin. Diese führte zack, zack, zack eine Untersuchung zur Sehschärfe durch und meine Pupillenweite im Dunkeln wurde gemessen. Als sie den Wert notierte murmelte sie was vonwegen "Sie haben sehr weite Pupillen, muss man mal schauen, ob der Herr Selbach es dann überhaupt macht" ....
In mir zog sich alles zusammen. Was wenn die OP nicht möglich ist ????
Sie führte uns zu Herrn Selbach. Wir nahmen Platz und er verkündete "Also, wir können die OP machen, die Kollegin misst dann gleich nur noch ihre Hornhautdicke und als nächstes käme dann ein Termin zur Vorsorgeuntersuchung" .... Ein wenig verwundert erkundigte ich mich nach meinen doch soooo weiten Pupillen? Ja, die seien in der Tat weit, 7 mm, aber für ihn kein Problem. Der Laser könne 7 mm und dazu eine Übergangszone lasern. Wenn meine Pupillen noch etwas weiter gewesen wären, dann wäre das Risiko all der Nebenwirkungen zu hoch, Starbust, Halos etc. Aber jetzt sei das Risiko auch nicht weg, dass sei ja immer da.
Ich zückte meine Checkliste und erklärte dem Arzt die Aufgabe von Clario. Erst zeigte er wenig Verständnis, meinte darauf dürfe ich gar nichts geben, die kennen die Klinik ja nicht vor Ort, etc. - ich müsse mir selber ein Urteil bilden und auf mein Gefühl vertrauen. Darauf habe ich entgegnet, dass ich bei meinen Augen nicht unbedingt nur auf mein Gefühl vertrauen will, sondern auch fachkundigen Rat für angebracht halte und den finde ich bei Herrn Kusserrow von Clario! Ich habe immerhin keine Ahnung, ob der verwendete Laser einfach nur gut oder top ist. Das nickte der Arzt schließlich ab, konnte aber aus Zeitgründen meine Checkliste nicht beantworten, sondern nahm sie an sich, um sie mir dann ausgefüllt zuzuschicken.
Ein, zwei Fragen hatte er allerdings beantwortet und darunter die Frage nach der Regelmäßigkeit seiner OPs. Er selber operiert 1 x im Monat ca. 6 Kunden. Auf meiner Checkliste fiel er somit durch. Die Empfehlung lautete nämlich: ca. 5 die Woche, 250 im Jahr und bisher min. 500.
Anschließend führte die Ärztin noch die Hornhautmessung durch. Anscheinend alles im grünen Bereich, der OP steht nichts entgegen. Termine wären dann am 27. April und dann wieder am 18. Mai. Ich ließ ein wenig meine Zweifel anklingen, z.B. wegen der Häufigkeit der OPs. Die Ärztin entgegnete, die Klinik würde halt eine strenge Patientenauswahl treffen und nicht jeden operieren. Eine Uniklinik sei ja auch nicht auf das Geld aus den Lasik-Behandlungen angewiesen. Sie sagte, dass man alles immer so oder so sehen kann - wenn einer so viel operiert, wird er vielleicht irgendwann flüchtig und der der weniger operiert, operiert dafür ganz konzentriert etc. Dann meinte sie noch, dass es doch nicht in meinem Sinne sein kann, wenn jemand eine Klinik für mich auswählt und ich später vor dem Arzt sitze und der mir ganz komisch vorkommt. Allerdings hatte sie an anderer Stelle auch durchklingen lassen, dass nicht gesagt sei, dass Herr Selbach auch die OP macht, sondern dass dann auch ein anderer Arzt sein könnte. Ich wies sie daraufhin, dass das dann ja auch nicht besser sei, wenn man vorher Vertrauen zu einem aufbaut und dann am Tag der OP ein anderer da steht. Daraufhin meinte sie nur, "das müssen sie dann mit ihm abstimmen". Ich fühlte mich ziemlich unzufrieden und war irgendwie enttäuscht
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In strömendem Regen marschierten mein Freund und ich zum Auto. Ihm leuchteten die Argumente der Ärztin scheinbar mehr ein als mir. Er stellte eher Clario in Frage. Wie ich so viel auf die Aussagen von jemandem geben könnte, den ich nur aus dem Internet und vom Telefon kenne??? Das der nur Geld damit machen will und seine bestimmten Kliniken anbietet, wo er am meisten von hat etc. ...... Dazu warf er zwei, drei Aussagen in den Raum und gut war´s.... neues Thema .... Auf der Heimfahrt sprach ich kein Wort, zwischendurch rang ich mit den Tränen. Ich war unzufrieden mit dem Klinikbesuch und dazu wahnsinnig enttäuscht von meinem Freund, der die ganze Sache so leicht abhakte, sich so wenig mit meinen Gedanken beschäftigen wollte. Zudem war mir die Verzweiflung dicht auf den Fersen. Was war das Richtige? Wo lag die Wahrheit - dazwischen? Was tun???
Wir waren gegen viertel vor sieben wieder in Leverkusen. Mein Freund wollte trainieren und meinte er wäre dann gegen halb neun bei mir. Ich hätte mir natürlich gewünscht, dass er bei mir bleibt und mit mir die neuen Eindrücke durchgeht. Ich fühlte mich richtig mies und hätte ihn gebraucht. Das es mir nicht gut ging, merkte er natürlich und fragte kurz vor meiner Haustür, ob es nur wegen meinen Augen sei? NUR???? Aber sicher, NUR wegen MEINEN AUGEN!!!!!!! Vielleicht sehe ich das ja wirklich viel zu eng und dramatisiere alles, aber derzeit beschäftigt mich das alles nun mal sehr und ich erwarte in einer Partnerschaft Verständnis und Anteilnahme. Während ich aus dem Auto ausstieg antwortete ich meinem Freund, dass es selbstverständlich noch immer um meine Augen ginge. Dass es dabei für mich nicht nur um viel Geld geht, sondern eben auch darum die richtige Entscheidung zu treffen und um die Angst vor den Risiken.
In meiner Wohnung angekommen rief ich erst meine Freundin an und lies endlich meinen Tränen freien Lauf. Sie riet mir mich auf mein Gefühl zu verlassen und wenn mir Herr Kusserrow der richtige Weg zu sein schien, dann sollte ich den auch gehen. Nach dem Telefonat mit meiner Freundin rief ich auch direkt Herr Kusserrow an und in einem Telefonat von sicherlich über einer Stunde baute er mich langsam Schritt für Schritt wieder auf. In keiner Form versuchte Herr Kusserrow die Klinik in Essen schlecht zu machen, er sprach über alles in meinen Augen sehr objektiv und beleuchtete alles von verschiedenen Seiten. Ich hatte auch bei diesem Telefonat zu keiner Zeit, dass Gefühl, dass er zwingend sein Geschäft machen will. Es schien mir in diesem Telefonat tatsächlich um MICH zu gehen. Herr Kusserrow hört sich alles, aber auch wirklich alles an. Auf mich wirkt sein Fachwissen beeindruckend und dennoch wirft er nicht nur damit einfach um sich, sondern geht auch auf die ganzen Gefühle ein, die einen in dem Moment einnehmen.
Am Ende des Telefonats ging es mir deutlich besser und wir verblieben so, dass er mich am nächsten Tag im Büro nochmal anrufen würde. Er wollte sich bis dahin bei einer ganz bestimmten Klinik nach einem Termin für mich erkundigen und ich wollte eine Nacht drüber schlafen, ob ich ihn beauftrage.
Mir ging es besser. Tja, und dann kam mein Freund und schon wieder gab es Ärger. Er zeigte deutlich sein Unverständnis für mein wachsendes Vertrauen in Herr Kusserrow. Als ich ihm dann auch noch sagte, dass die empfohlene Klinik weiter weg sei (etwa 2 1/2 Std. Autofahrt) und somit 2 Übernachtungen anstanden etc., wars dann ganz aus. Er fand das alles total bescheuert. Ich solle doch nach Köln in die Klinik gehen, er hätte in seinem Freundeskreis auch von jemandem gehört, der da war und alles wäre super verlaufen. Schön für den Freund! Ich will halt nicht in eine Klinik gehen und hoffen, dass alles gut geht - ich will das Gefühl haben, dass die Klinik eine ausgewählte Klinik ist, die ihr Handwerk mehr als gut versteht. Ich möchte das Gefühl haben, alles was in meiner Macht steht, gemacht zu haben - auch wenn das mit einer längeren Anfahrt verbunden ist....
Ich wurde langsam richtig wütend auf meinen Freund. Da waren schon wieder Tränen - oh, wie ich das hasse!!!! Ich war außer mir. Mein Freund versuchte mich ein wenig zu beruhigen. Es kamen dann auch wieder so Aussagen wie "ich versteh dich sowieso nicht. lass das doch einfach. ist völlig unnötig". Mir fehlte an diesem Abend dann auch irgendwie die Kraft die ganze Sache weiter zu diskutieren und ich resignierte einfach. Kurz vor dem Einschlafen meinte mein Freund dann noch "mach dir nicht so viele Gedanken" .... worauf ich nur kurz zurück gab "muss ich aber, es wird sich nicht von alleine lösen, ich muss mich schließlich entscheiden" ....
Heute morgen fuhr mein Freund mich zur Arbeit und kurz bevor ich aus dem Auto stieg versuchte ich nochmal einen Anlauf. Ich erklärte ihm, dass es mir wichtig wäre, dass er mich ein wenig mehr unterstützt und sich mit der Sache auch ein wenig auseinandersetzt um dann eine eigene Meinung zu haben und bat ihn doch bitte selber mal bei Herrn Kusserrow anzurufen, um sich ein Bild zu machen. Erst nickte er, meinte aber dann auch schon wieder, dass er das aber heute nicht schaffen würde. Da war sie sofort wieder DIE WUT!!! Es sei dazu gesagt, dass mein Freund derzeit von zu Hause aus ein Fernstudium macht und über seinen Tagesablauf alleine bestimmt. Das er dabei bis heute abend, ich komme so gegen acht erst nach hause, nicht einmal eine halbe Stunde abzweigen kann für ein Telefonat, machte mich mehr als nur wütend!!!! Wir schrien uns kurz an und ich schlug die Tür zu so fest ich konnte.
Ich war ungefähr eine Stunde im Büro, da rief Herr Kusserrow an und teilte mir mit, dass er für den 18.05. einen Termin vereinbart habe. Es wurde wieder ein Telefonat von einer Stunde und auch in diesem hat sich mein Gefühl mit ihm gut beraten zu sein, nur verstärkt.
Wir sind so verblieben, dass wir Montag abschließend telefonieren!
Ich denke ich werde den Weg über Clario gehen. Jetzt muss ich erstmal die Gefühle von gestern und heute früh in die Wüste schicken und mich vielleicht langsam mal darüber freuen, dass ich OP tauglich bin!!!!!
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