Ausgangslage:
Ich trage seit ich 20 war eine Brille mit zunehmender Stärke. (Also schon 20 Jahre). Seit ca. 8 Jahren war meine Sehstärke bei -3.00 auf beiden Augen unverändert.
Ich habe regelmäßig Kontaktlinsen für Sport, etc. verwendet, allerdings nur die Tageslinsen vertragen. Diese haben meine Augen müde gemacht. Zudem fand ich das tragen der Kontaktlinsen z.B. bei Büroarbeiten unangenehm da meine Augen müde geworden sind.
Zudem hatte ich das Problem, das der Wechsel zwischen Kontaktlinsen und Brille immer schwierig war, da die Augen anders fokusieren müssen.
Entsprechend kam die Idee auf, meine Augen Lasern zu lasen, zumal ich bereits sehr viele Bekannte habe, die sich haben Lasern lassen und allesamt sehr begeistert waren.
Soweit ich verstanden habe gibt es nun drei grundsätzlich verschiedene Techniken.
LASEK:
Hierbei wird wohl einfach direkt die oberste Schicht am Auge weg gelasert. Diese ist die derzeit günstigste Variante. Da hierbei direkt die ober Hautschicht entfernt wird es wohl etwas schmerzhafter bzw. unangenehmer. Zudem ist die Heilphase länger da die Haut nachwachsen muss. In dieser Phase gilt es Augenschutz zu tragen. Zudem wird der Bereich komplett entfernt, die Nerven die in der oberen Hautschicht sind werden dabei entfernt. Trockenen Augen auf lange Zeit gilt es dabei wohl einzukalkulieren.
Alles in allem nicht meine Technik, an den Augen zu sparen war nicht mein Wunsch.
LASIK:
Die neuere Technologie ist ähnlich wie LASEK mit dem wesentlichen Unterschied, das eine dünne Hautschicht entweder Manuell oder per Laser abgetrennt wird (FLAP). Dieser Flap wird wie ein Deckel aufgeklappt. Dann wird das Auge gelasert (das ist nun wie LASEK) und danach wird der Flap wieder zurückgelegt.
Diese Technik ist besser verträglich, allerdings sind die Augen wohl auch hier auf lange Zeit trocken. Allerdings viel gravierender war für mich das Gefühl zu wissen, das dieser Flap nie mehr richtig anwächst (wohl maximal an den Rändern). Den Rest macht wie bei Kontaktlinsen der Druck, d.h. das Flap schwimmt quasi auf dem Auge.
Das war für mich indiskutabel, das Wissen dieses Flap könnte abreisen (das stellt tatsächliche eine Gefahr da, wie unwahrscheinlich auch immer) war für mich ein Hinderungsgrund diese Technik in Betracht zu ziehen.
RELAX SMILE:
Klingt nach Marketing, heisst aber: (Refraktive Lentikel-Extraktion Small Incision Lenticule Extraction)
Hierbei wird nun via Laser eine Art Kontaktlinse(Lentikel) innerhalb der Hornhaut herausgeschnitten. Der Laser erstellt einen sehr kleinen Schnitt durch den dann dieses Lentikel entfernt werden kann. Bei dieser Technik ist theoretisch das Infektionsrisiko am kleinsten und die Augenstabilität am größten. Durch die Art der Technik ist die Heilung am Anfang etwas langsamer (Luft bzw. Wundsekret in der Augenhornhaut) dafür entfallen die langfristigen Probleme wie trockene Augen oder Flap abriss.
Diese Technik ist wie LASIK die teurere Version, allerdings wollte ich wie gesagt nicht an den Augen sparen (Der Arzt soll bitte motiviert sein

Durch die Vorteile war mir klar, das ich diese Technik nutzen wollte. Daher werde ich den nun folgenden Bericht auf die Erfahrungen zu dieser Technik fortführen.
Ablauf bei Smile Eyes, Dr. Wiltfang
Voruntersuchung/Beratung:
Ein wesentlicher Bestandteil vor der Augen Laser Behandlung ist die Augenuntersuchung. Hierbei wird gemessen, welche Sehstärke vorliegt, die Oberflächenbeschaffenheit, die Hornhautdicke, etc.
Diese Voruntersuchung ist sehr, sehr wichtig, da manche potentielle Nebenwirkung wie eine Augenverformung auf eine mangelnde Stabilität zurückzuführen ist.
Ich muss dazu sagen, das ich die Voruntersuchung, die 3x durchgeführt wurde als sehr professionell empfunden habe.
Ich hatte auch Fragen zu diesen Nebenwirkungen, die mir sehr kompetent beantwortet wurden. Ich hatte auch den Eindruck, das diese ehrlich beantwortet wurden.
Es wurden Beispiele mit Problem erwähnt, die aber heute eher nicht mehr auftreten. (z.B. Augenverformung die sehr schmerzhaft zu korrigieren ist). Diese Probleme treten nicht mehr auf, seit die Stärke der Hornhaut nicht mehr nur vorne sondern auch hinten am Augapfel berücksichtigt wird.
Ein anderes (SMILE RELAX) spezifisches Problem ist das Unterbrechen der Behandlung. z.B. grobes Wegschauen oder niessen, etc. Dann würde der Laserstrahl abbreissen. Das wäre kritisch, da dieses Lentikel so klein ist, das es nicht mehr zu finden wäre. Sollte dieses Problem auftreten ist es nicht mehr korrigierbar. Dann muss das Auge abheilen und es müsste LASEK zur Korrektur verwendet werden. Dieses Problem ist wohl nur 1x bei 1600 Patienten aufgetreten.
Ach ja, ab 40+ ist bei voller Augenkorrektur irgendwann mit einer Lesebrille zu rechnen. Daher gibt es eine Behandlung, die sich Monovision nennt. Dabei wird ein Auge korrigiert und das andere nicht oder nur teilweise. D.h. mit einem Auge ist die Ferne scharf und mit dem anderen die Nähe (lesen). Ich habe das mit Kontaktlinsen getestet und davon Kopfschmerzen bekommen. Manche machen das wohl, allerdings war es nix für mich, ich habe mich für die Option "Adlerauge" entschieden, also Ferne scharf

Insgesamt muss ich sagen, da ich die Beratung, die Umgebung und insgesamt das gesamte Personal als sehr freundlich und angenehm empfunden habe. Der Beratung war sehr kompetent und ich denke bei so einer OP ist ein gutes Gefühl und Vertrauen eine wichtige Komponente!
Die Behandlung:
Am Tag der Behandlung habe ich nun eine Tablette zum Beruhigen erhalten (Selbst fahren ist nicht mehr möglich). Anschliessend gab es Augentropfen zur Schmerzberuhigung. Dann wurde ich auf eine Liege gelegt und die Augenlieder mit einer Spange fixiert (gegen blinzeln). Da ich bereits Kontaktlinsen getragen habe war ich es gewohnt am Auge herumzufassen deswegen empfand ich das als insgesamt unproblematisch.
Der nächste Schritt ist der Laser. Dieser wird auf den Augapfel aufgesetzt und nun gilt es in einen grünen Punkt zu schauen. Die Laserbehandlung dauerte exakt 28 Sekunden pro Auge. Dabei ist ein Punkt schwierig gewesen. nach ca. 14 Sekunden ist das Auge praktisch blind. Das liegt an der Lasertechnik. Wenn das Lentikel an der Unterseite gelasert wurde, dann wird es milchig weiss (wegen einem Lufteinschluss). D.h. die 2ten 14 Sekunden ist kein grüner Punkt mehr zu sehen, trotzdem muss der Blick geradeaus nach vorne bleiben. Das sind die kritischsten 14 Sekunden der gesamten Behandlung.
Nach Abschluss des ersten Auges ist das 2te dran. Auf hier der gleiche Prozess.
Nach Abschluss der Behandlung beider Augen ist man kurzfristig fast blind! Das war ein merkwürdiges Gefühl. Obwohl ich das wusste und der Arzt auf mich beruhigend einsprach. Das ganze hat nur wenige Minuten gedauert, dann kam der 2te Teil der Prozedur.
Mit Miniwerkzeugen wurden die gelaserten Lentikel im Auge gelöst und entfernt. Nach der Entfernung war der Blick sofort wieder frei.
Die gesamte Behandlung dauerte nur wenige Minuten und war absolut Schmerzfrei!
Nachdem beiden Augen fertig waren, konnte ich sofort scharf sehen! Wahnsinn. Wenn auch der Blick noch trüb war (wegen der OP) war doch alles schon super.
Medikamente:
5 Tage lang Antibiotische Augentropfen (Alle 4 Stunden) und dazwischen beliebig häufig Augentropfen zur Befeuchtung und Pflege.
Tag 0:
Ich habe mir Hörbücher besorgt da ich wusste das ich die ersten 1-3 Tage nur schlafen wollte um die Augen optimal gesunden zu lassen. Nachdem ich Zuhause war bin ich auch gleich ins Bett (Fenster dunkel). Meine Augen waren sehr blendempfindlich. Wie zu erwarten haben sich die Augen sehr trocken und gereizt angefühlt.
Ich habe viel geschlafen und die Augen ständig befeuchten müssen, da ich immer ein trockenes Gefühl hatte.
Tag 1:
Ich bin aufgewacht und dachte: ha ich kann sofort scharf sehen.... Pustekuchen, Ich konnte die Augen kaum aufmachen, so trocken waren die.... Also Tropfen rein und... perfekt. Alles sah gut und scharf aus.
Ich hatte meinen ersten Nachtermin zur Untersuchung und auf einem Auge bereits 125% Sehstärke und auf dem anderen nur 80% (die Augen heilen verschieden schnell).
Generell habe ich gemerkt das die Augen schnell müde geworden sind und ich oft Augentropfen nehmen musste. Zudem hatte ich öfters ein Fremdkörpergefühl (wahrscheinlich durch die Tropfen verursachte Partikel im Auge)
Tag 2-7:
Die Augen sind weiterhin trocken, allerdings ist das mit den Augentropfen gut zu kontrollieren. Generell ist das Problem, das die antibiotischen Augentropfen die Augen auch noch einmal extra trocken machen.
Auffällig war, das in den ersten Tagen die Sehstärke sehr geschwankt hat, von mittelmäßig bis sehr gut).
Ich hatte auch ein Problem mit dem arbeiten am Bildschirm da die Helligkeit und der Kontrast ein Problem waren.
Die erwarteten Problem beim Autofahren in der Nacht (Blendung) konnte ich wahrnehmen, allerdings nicht so schlimm wie gedacht. Insgesamt nicht störend.
Die 2te Nachuntersuchung war sehr positiv, allerdings immer noch ein Auge bei "nur" 80%. Aber ich wusste das es ein paar Wochen dauern kann.
Ich hatte allerdings auf einem Auge immer ein leichtes Druckgefühl, so als ob es zu groß wäre oder wächst, etc.
Dieses Gefühl kam zum einen von der Trockenheit und zum anderen von der Heilung (Da noch Wundsekret in der Hornhaut war). Das kann 1-4 Wochen dauern bis die Augen abgeheilt sind.
Ich hatte auch immer wieder mal ein Fremdkörpergefühl wie bei Kontaktlinsen, meistens am Morgen wenn die Augen trocken waren.
Woche 2-4:
Die Trockenheit der Augen hat langsam nachgelassen. Ich benötigte immer weniger Augentropfen. Auch morgens beim Aufstehen geht es mittlerweile ohne Tropfen besser.
Die Sehstärke ist Stück für Stück besser geworden, auch das Arbeiten am Bildschirm. (Aber immer noch teilweise etwas anstrengend).
Aber generell ist das Lebensgefühl fantastisch. Keine Brille, keine Kontaktlinsen, alles ist scharf und gut erkennbar. Super!
Auch das Fremdkörpergefühl oder als ob Staub im Auge wäre ist verschwunden.
Woche 5-8:
Ich nehme keine Trockenheit mehr wahr (das war eine der erwarteten Vorteile bei der RELAX SMILE Technik). Ich nehme immer noch Augentropfen zu Pflege aber vergesse es ständig da die Augen sich super anfühlen.
Ich reibe meine Augen auch ohne Angst (Kein Flap das reissen kann)
Beim Duschen oder Schwitzen nehme ich kein brennen mehr in den Augen wahr und generell habe ich kein Fremdkörpergefühl. Der Blick ist sehr gut (Mittlerweile 125% auf beiden Augen).
Das arbeiten an den PC Bildschirmen wird immer besser und ich arbeite teilweise 10-14 Stunden am Tag am Computer.
Fazit:
Ich bin mit der Entscheidung sehr glücklich. Die erwarteten Vorteile der Behandlung sind so eingetroffen...
Generell kann ich sagen, hätte ich vor der OP gewusst was ich heute weiss, hätte ich die Entscheidung genau so getroffen.