Ich war schon mächtig aufgeregt, als ich mich gestern gegen 19.30 Uhr auf den Weg zur Klinik begab.
Dort angekommen bekam ich direkt eine Beruhigungstablette. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich beruhigter war... müder dagegen schon.
Nach ca. 10 Minuten wurde ich zum OP gerufen. Dafür fuhr ich mit dem Fahrstuhl in den 3. Stock. Da hieß es dann erstmal Schuhe aus und OP-Kleidung anziehen. Vor mir waren noch 2 andere Leute dran. Daher wartete ich vor dem direkten OP-Bereich noch ca. 20 Minuten. Zwischendurch wünschte mir eine Arzthelferin noch viel Spaß (naja......)
Als nächstes bekam ich 3x Betäubungsmittel getropft.
Als es dann zum OP ging, wurde mir von den Mitarbeitern wirklich sehr gut zu geredet und sie haben mich echt schon ein wenig beruhigt. Das sah allerdings wieder ganz anderes aus, sobald ich auf der Liege lag und unter den ersten Laser (Femto) geschoben wurde. Ich wurde sehr sehr panisch. Während des Flap-Schnittes mussten mich die Mitarbeiter festhalten, weil ständig irgendein Körperteil von mir gezuckt hat (Beine, Arme, Kopf). Die Prozedur dauerte wirklich sehr lange.
Nachdem der Schnitt auf dem rechten Auge erledigt war, schaltete sich auf einmal der Laser aus. Nichts ging mehr. Da ich dies allerdings schon in einem anderen Bericht gelesen habe, habe ich mir keine großen Sorgen gemacht. Nach ein paar Probedurchläufen ging es auch schon weiter.
Da ich noch megamäßig aufgeregt war, hab ich nach den beiden Schnitten erstmal angefangen zu heulen und zu schluchzen...aber wie... Dabei hatte ich absolut keine Schmerzen. Selbst die Lidsperre ist ein Witz... Trotzdem war einfach die Angst und Anspannung da. Wovor? Keine Ahnung.
Dann ging es zum echten Laser. Das war echt krass. Die Lasershow ist schon beeindruckend. Allerdings kann ich mich nicht daran erinnern, dass jemand währenddessen mit mir geredet hatte. Das fand ich sehr verwirrend. Vielleicht habe ich es aber auch einfach nicht mitbekommen. Das gelasert wurde merkte ich eigentlich nur an dem Geruch. Den empfand ich aber als überhaupt nicht schlimm. Es riecht tatsächlich so, als würde ein Haar in eine Kerze kommen.
Nachdem die ganze Laserei fertig war, sollte ich mich noch einen Moment hinsetzen, bevor ich runter zu meiner Mutter fahren konnte.
Unten sollte direkt eine kleine Untersuchung stattfinden (ob der Flap richtig sitzt, keine Falten schlägt, etc.)
Und schon ging das Brennen los. Ich habs kaum ausgehalten. Es kam mir extrem heftig vor. Sollte ich nochmals gelasert werden müssen, würde ich meine Schmerztabletten definitiv gleich mit in die Klinik nehmen.
Meine Mutter hatte mir erzählt, dass jeder Patient, der runter kam, komplett unterschiedlich reagiert hat. Die eine hat geschrien wie am Spieß und der andere ist freudestrahlend - beinahe hüpfend - durch die Gegend marschiert. Da würde ich mich in der Mitte einstufen.
Nachdem die Kontrolle stattfand, wurde ich nach Hause entlassen.
Im Hotel angekommen (gegen 23 Uhr), habe ich mir direkt 2 Tabletten Paracetamol 500er reingehauen. Zum Glück dauerte es nicht lange bis ich eingeschlafen bin.
Tag 1 nach OP
Ich bin gegen 6.30 Uhr mit sehr verklebten und eingetrockneten Augen aufgewacht. Nach ein paar Minuten verging das und ich konnte relativ gut gucken, allerdings noch ein wenig trüb. Das hat sich aber in den nächsten Minuten gelegt und ich konnte plötzlich genauso gut schauen, wie vorher mit der Brille

Gegen 9.00 Uhr ging es zurück zur Klinik zur ersten Nachuntersuchung. Nach 5 Minuten war auch diese erledigt und ich wurde mit 80 % Sehvermögen entlassen.
Bei der 100 %-Reihe konnte ich nur die ersten zwei Zahlen erkennen. Aber das war ja zu erwarten. Jedoch sagte der Arzt, dass sich das Ergebnis auch noch verbessern kann.
Die 100 % kann ich nicht erreichen, weil ich als Kind zu spät meine Brille bekommen habe und sich dadurch eine sogenannte Faulsichtigkeit entwickelt hat. Das heißt, mein Gehirn hat einfach nie gelernt, so gut zu gucken.
Aber ganz ehrlich - von 5 % auf 80 % ist ja fast wie von 0 % auf 100 %

Heute geht es mir sehr gut ich habe keine Schmerzen. Die Nahsicht ist noch etwas verschwommen, könnte mir aber gut vorstellen, dass sich das noch bessert.
Und das Licht stört noch ein bisschen, ist aber auf jeden Fall auszuhalten.
Ob ich es nochmal machen würde, kann ich allerdings noch nicht sagen. Aber das liegt an mir. Ich hab mir einfach selbst zu viel Stress gemacht. Die Prozedur an sich tut absolut nicht weh und war noch nichtmal unangenehm.
Liebe Grüße