mit stolz kann ich berichten, dass ich meine OP endlich hinter mir habe und auch schon im Reich der Sehenden angekommen bin. Nun möchte ich auch einen "kleinen", sehr positiven Erfahrungsbericht dazu schreiben. Hilft vielleicht noch einigen bei der Entscheidungsfindung, so wie ich mir vor dem Entschluss mich lasern zu lassen, auch jeden – negativen wie positiven – Bericht hier durchgelesen habe.
Kurz zu mir: Ich bin 26 Jahre jung und trage seit 8 Jahren eine Brille. Erst nur zum Autofahren, das war einigermaßen ok für mich. 1 Jahr später musste ich sie dann aber dauerhaft tragen und das fand ich dann gar nicht mehr lustig... Vor 1 Jahr habe ich dann zeitweise Kontaktlinsen getragen. Zeitweise deswegen, weil der Optiker immer geschmipft hat, dass ich sie zu viel tragen würde und meine Augen nicht gut aussehen. Es ging also nur entweder Freizeit ODER Arbeit. Wenn ich abends von der Arbeit kam, mussten sie sofort raus und am Wochenende sollte ich sie gar nicht nehmen, damit meine Augen sich erholen können. So hat mir das echt keine Freude bereitet, aber ich hatte gemerkt, wie frei man sich fühlt, wenn man ohne Brille sehen kann.
Im Radio kam vor kurzem jeden Morgen Werbung von Optical Express. Nach dem gefühlten 100. Mal gings mir dann gar nicht mehr aus dem Kopf, ich war auf der Homepage und habe "nur mal so" Infomaterial angefordert. Danach ging es dann auch ganz schnell, dass ich den Termin zur Voruntersuchung gemacht habe – den Infotermin, den man normalerweise noch davor macht, habe ich ausgelassen, weil ich mir mittlerweile ganz sicher war, dass das genau das ist, was ich wollte. Also 3.7. Voruntersuchung, und am 9.8. endlich die OP.
Die ermittelten Werte aus der Voruntersuchung:
RA -1,0 sph, -1,0 cyl
LA -1,75 sph, -1,0 cyl
Die Hornhaut wäre mit 568 und 564 geeignet für alle Verfahren. Wegen der aber nur relativ geringen Sehschwäche riet man mir zur PRK, um das – wenn auch geringe – Risiko mit dem Flap zu umgehen. Zusätzlich noch wegen meiner großen Pupille von 7,9 mit Wellenfront. Allein hätte ich mich wahrscheinlich nie für die PRK entschieden, auch wenn ich mit dem Flap doch immer leichte Bedenken hatte. Im Nachhinein bin ich aber froh, es genauso gemacht zu haben, denn bisher absolut zufriedenstellendes Ergebnis. Dazu dann jetzt:
Do. 9.8. - OP Tag
Termin hatte ich um 14 Uhr, damit war ich der erste OP-Kandidat an diesem Tag. Vorher wurde noch eine Messung für die Wellenfront wiederholt. Dann gabs Tropfen in die Augen und mein Täschchen mit insgesamt 5 verschiedenen Tropfen und Tabletten. Danach kam die Verkleidung: OP-Häubchen, Schuh-Überzieher und Kittel, "Tränenbremsen" rechts und links von den Augen, damit nichts in die Ohren läuft. Beruhigungstablette gab es nicht – hätte auch keine gebraucht, mir ging es super. Nun war ich startklar!
Im OP habe ich dann zum ersten Mal den Arzt kennengelernt. War im nachhinein betrachtet ziemlich komisch und sollte doch eigentlich anders laufen? Die Voruntersuchung aber hatte eine Ärztin gemacht. Weiß nicht, ob das normal ist, oder einfach bei mir so gelaufen ist. War aber nun auch nicht weiter schlimm.
Auf der Liege unter dem Laser platziert, ging dann alles ganz schnell. Rechtes Auge beginnt. Ich hatte doch soo eine Angst vor der Klammer, die das Auge offen hält. Aber dann war sie schon drin und ich hab nichtmal groß bemerkt, dass sie schon drin ist. Aber gesehen habe ich es. Um die Öffnung vom Laser herum war ein metallener Ring, in dem sich mein Auge gespiegelt hat. Da konnte ich dann auch sehen, wie die oberste Schicht der Hornhaut abgeschabt wurde. Der Doc hatte immer gesagt, wieviel er schon hat, dass beispielsweise dreiviertel schon runter sind – aber ich konnte das ja eh mit verfolgen oben im Spiegel *g*
Danach nochmal die letzten Reste mit einem Watte-/Schaumstoffinstrument weggenommen und die Anweisung bekommen, jetzt das rote Licht zu fixieren. Man hört das Knattern des Lasers und der Geruch vom Aufbrennen von Hufeisen steigt einem in die Nase, ansonsten nimmt man aber überhaupt nichts wahr. Irre! 14 Sekunden dauerte das Lasern hier. Dann wurden ein paar "Reste" vom Auge geputzt wieder mit diesem Schaumstoffinstrument. 2 verschiedene Tropfen drauf gegeben (1x gegen Schmerzen und 1x gegen Infektionen) und die Schutzlinse drüber gesetzt. Dann nochmal die Tropfen drauf. Klammer raus, Auge schließen, fertig.
Die Liege wurde zur Seite gefahren und das linke Auge unter dem Laser positioniert. Wieder konnte ich in dem Ring alles beobachten. Gleiche Prozedur hier, aber das Lasern dauerte diesmal 17 Sekunden. Ein großes Lob habe ich geerntet, für das tolle Fixieren des Laserlichts. Solche Patienten wünschen sie sich öfter. Ok, hab ich gedacht, dann scheinst du ja alles richtig gemacht zu haben und das Ergebnis sollte später ja auch gut ausfallen. War mit allem sehr zufrieden, muss aber sagen, dass ich sowas nicht jeden Tag haben muss - so harmlos es auch gewesen ist...
Danach gings nochmal kurz in den Untersuchungsraum und das Ergebnis anschauen. Alles zufriedenstellend. Gut, dann schnell nach Hause, bevor die fiesen Wasserfälle aus den Augen kommen und es unangenehm wird.
Dauerte gar nicht lange, da fing das rechte Auge an. Aber es war ganz gut auszuhalten. Links war komischerweise die ganze Zeit still. Das Autofahren bekam mir nicht so gut, da mir schnell schlecht wird, wenn ich nicht aus dem Fenster schaue. Mit geschlossenen Augen war das nun echt blöd und ich habe meinen Magen schon leicht gemerkt. War nicht so der Hit.
Zuhause bin ich sofort ins Bett und habe geschlafen. Wenn ich aufgewacht bin, habe ich dann direkt getropft. Dexa, Floxal, Hylo Vision im Wechsel. Das klappte auch ohne Wecker nahezu stündlich. Nachts war ich nur 2 Mal wach, das bin ich aber meist eh, also nichts besonderes. Ansonsten habe ich sehr gut geschlafen.
Fr. 10.8. - 1 Tag danach – Nachuntersuchung 8 Uhr
Autofahrt war wieder blöd für meinen Magen. Die Augen schmerzten zwar nicht, ich habe sie trotzdem geschlossen gehalten, weil es doch irgendwie unangenehm war und trotz Sonnenbrille fühlte ich mich geblendet. Die Nachuntersuchung war dann etwas merkwürdig. Ich weiß nicht, ob der Doc nen Kasper gefrühstückt hat und mich einfach hoch nehmen wollte oder ob er das wirklich ernst meinte

Eine der Mädels hatte mit mir den Sehtest gemacht: rechts 120% und links 100% - ich war damit sehr zufrieden. Ging dann nochmal zurück ins Wartezimmer. Dann ging es nach hinten zum Doc und er begrüßte mich mit den Worten "Links sind sie noch kurzsichtig... hm... wie kommt denn das?!" - 100% war doch eigentlich toll für 1 Tag nach der OP? Dachte ich zumindest. Ich war verwirrt. Gut, er wollte den Sehtest dann selber nochmal wiederholen. Erst beide Augen, dann rechts, dann links. Gleiches Ergebnis, links ist schwächer. Er hat mich immer noch entsetzt angeschaut und meine Nervosität stieg langsam auch ganz schön. Dann guckte er in seine Unterlagen. "Ach... Sie sind die PRK-Patientin oder?" - "Ähm, ja..." - "Oh, dann vergessen Sie das alles!" Schob während er das sagte dieses Sehstärkenmessteil von meinem Gesicht weg "dann ist das ja sensationell, haben ja auch die Linsen noch drin und können ja trotzdem gucken wie ein Luchs!"
Puh, da war ich aber nun doch wieder erleichtert. Doch alles ok.
Er erklärte mir dann nochmal, dass Samstag der schlimmste Tag wäre und ich da aber einfach durch müsse. Anhand der Erfahrungsberichte hier war ich ja auch mehr oder weniger vorbereitet. Also verabschiedet und ab nach Hause.
Zwischen 14 und 15 Uhr gingen die Schmerzen dann los. Das war wirklich alles andere als Spaß. Ich wusste, dass ich Voltaren Schmerztropfen in meinem Täschchen hatte. 2 Packungen. Und die wollte ich mir nach der Ankündigung unbedingt bis zum bösen Samstag aufbewahren. Wenn es da doch am schlimmsten werden soll, kann ich die doch nicht jetzt schon aufbrauchen. Um 17 Uhr war ich dann soweit, dass ich sie doch in der Hand hatte. Und, was las ich da? 5 Stück sind in jeder Packung drin. Toll, dachte ich. Aber wie hätte ich das mit meinen tränenden, verquollenden Augen auch lesen können sollen. Also damit getropft was das Zeug hält und die Schmerzen damit auch auf ein erträgliches Maß bekommen. Ganz weg ging das Brennen nicht. Bin aber wie auch schon am Vortag immer wieder für ein Stündchen eingeschlafen und habe damit den Tag ganz gut rum bekomen. Um 22 Uhr bin ich dann ganz schlafen gegangen, konnte aber diesmal nicht ganz so gut schlafen, wie letzte Nacht. Aber es war ok.
Ich erinner mich noch, wie ich um 0:07 auf den Wecker geschaut habe – den ich ja jetzt lesen konnte

Sa. 11.8. - 2 Tage später
Hier kann ich eigentlich kaum was berichten, denn es war nichts

Zuhause dann wieder ins Bett, Hörbuch rein und später dann auch wieder sehr gut geschlafen.
So. 12.8. - 3 Tage später
Heute habe ich zum ersten Mal ein bisschen am PC gesessen. Habe aber die Helligkeit vom Bildschirm drosseln müssen, weil es sonst noch etwas geblendet hat. Schön war die Sicht nicht, aber es ging. Samstag hatte ich das auch kurz versucht, war aber deutlich schlechter. Heute konnte ich aber schonmal ein bisschen anfangen diesen Bericht zu schreiben. Fernsehn gucken ging auch schon und ich konnte es auch nicht lassen, ein bisschen mit der Wii zu spielen

Die Linsen stören etwas. Aber das kenne ich schon von den Kontaktlinsen, die ich vorher hatte und kann man aushalten. Ich spüre sie auch nur am PC/TV, sonst merke ich gar nichts mehr.
Mo. 13.8. - 4 Tage später – 2. Nachuntersuchung und Linsenentnahme 9 Uhr
Als erstes hat eines der Mädels mit mir wieder diesen Test mit dem Ballon gemacht. Weiß gar nicht genau, was das ist... Danach gings zum Doc rein, er hat diesmal mit einem grellen Licht in die Augen geschaut. Als erstes rechts, da war er zufrieden. Danach links, da war er begeistert. Sehtest danach war mit beiden Augen 100%. Jetzt gab es Betäubungstropfen in die Augen, damit er die Schutzlinsen rausnehmen konnte. Nochmal Kontrolle und dann wieder nach Hause.
Blendempfindlichkeit ist natürlich da und nervt auch etwas, aber von der Sehleistung her, habe ich schon deutlich gewonnen, da ich mit Kontaktlinsen vor der OP auch immer nur 90% erreicht habe.
Heute sind die Augen absolut normal. Keine Trockenheit, kein Kratzen, kein Brennen. Ich bin wirklich zufrieden. Lediglich brauche ich etwas länger, um auf etwas scharf zu stellen.
Jetzt am Abend habe ich mir einen Sehtest ausgedruckt und an die Wand geklebt. 120% geht inzwischen schon.
Was die Schmerzen angeht, war es nicht besonders viel und auch nicht besonders lange. Ob ich da nun einfach Glück gehabt habe oder es an dem Tipp mit dem Orangensaft lag, wird man wohl nie sagen können. Würde das aber trotzdem weiter empfehlen: http://femto-lasik-blog.com/prk-schmerzen/ Wenn es nicht hilft, schadet es ja zumindest nicht und ist super lecker

Rückblickend kann ich sagen, dass ich nichts bereue und bisher absolut zufrieden bin. Natürlich bin ich jetzt schon mächtig aufgeregt, wie das Sehen morgen früh ist und sich weiter entwickelt.
liebe Grüße von einer glücklichen PRK-Patientin
Tanja