Der schlimmste und leider endlose Fehler meines Lebens

Sehbeeinträchtigungen wie Halos (Lichthöfe), Glare (Blendung), Starburst, Kontrastverlust (Schleiersehen) und Trockene Augen nach LASIK, Femto-LASIK, LASEK, Epi-LASIK, PRK...

Moderator: Frankyboy

Hyperop
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Der schlimmste und leider endlose Fehler meines Lebens

Beitrag von Hyperop » 09.05.2010, 20:31

Ich verfasse diesen Beitrag nun, da ich nicht mehr weiter weiß was jetzt zu tun ist. Hier ist die Geschichte meines langen Leidens, offenbar ohne Ende und positive Aussicht:

Vor einigen Jahren ließ ich mich zum ersten Mal bei einer sehr bekannten Augenklinik-Kette lasern. Ein Leben ohne Brille mit genauso guter Sicht wurde mir versprochen – Komplikationen seien selten aber nicht auszuschließen. Sollte doch widererwarten der Fall eintreten, seien hier jedoch nur Experten und man könne dann mit einer weiteren OP auch wieder alles in Ordnung bringen. Man setzte auf die Femto-LASIK und anschließende Excimer-Laserkorrektur. Nach meiner ersten OP auf beiden Augen im Jahre 2005 wurde ich leider eines besseren belehrt – sehen konnte ich nicht gut. Die Ärzte hielten mich hin, Komplikationen wären nicht aufgetreten, die Heilung bräuchte einfach länger, ich solle Geduld haben. Nach etwa einem Jahr wurde das Auge mit dem ich seit der OP mehr Probleme hatte (mein linkes) nochmal mit einem anderen Laser nachgelasert, denn Doppelbilder, Dreifachbilder, Halos, Starbursts und schmierige Sicht verschwanden ohne weitere OP nicht. Auch konnten diese Probleme nicht mit Brille korrigiert werden, mein privates und berufliches Leben erhielt in diesem ersten Jahr bereits einen massiven Einschnitt der Lebensqualität. Leider sollte es nicht nur soweit kommen. Nach der zweiten OP auf meinem linken Auge war eine leichte Verbesserung am Tage zu bemerken, dies war im Jahre 2006. In der Nacht kamen aber neue Sehfehler hinzu. Laut den Ärzten sollte ich einfach wieder abwarten, leider auch dort keine Besserung in Sicht, meine Werte waren mit Brille nicht auszukorrigieren – die Sicht veränderte sich durch Gläser kaum. Nach etlichen Nachkontrollen bei meinem Operateur traf mich fast der Schlag – eine weitere Behandlung sei nicht sinnvoll, ich solle glücklich sein nun ohne Brille sehen zu können – zu viele Patienten würden gleich immer an die bekannten Adleraugen glauben und in meinem Fall würde ich nun halt so gut sehen wie zuvor mit Brille – diesen Arzt interessierten nur die Brillenwerte und er konnte nichts nachvollziehen, auf seinen Messungen angeblich auch nichts an Problemen erkennen. Nach ein paar weiteren Kontrollen in diesem Zentrum stellte sich heraus, dass die Brillenwerte nicht der einzige Grund gewesen sind. Meine Pupillen im Dunkeln wurden angeblich vor der OP mit knapp 5 mm gemessen, als ich diesmal nach weiteren Behandlungsoptionen fragte, fragte mich mein Operateur wie er mich denn lasern solle – ich hätte ja in seinem ziemlich dunklen Untersuchungszimmer schon Pupillen die über 7 mm groß seien. Er hielt mich hin und verwies auf eine mögliche neue Technik, ich solle zur Routinekontrolle und einer großen Voruntersuchung kommen. Nach dieser Untersuchung wurde mir dann gesagt, dass das linke Auge völlig okay sei, das rechte Auge könnte jedoch noch genauso gut angeglichen werden wie das linke. Ich lehnte ab, schon vor geraumer Zeit bekam ich von diesem OP-Zentrum Augentropfen verschrieben, die meine Pupille klein werden ließen. Danach ging es auch etwas besser, die Nebenwirkungen waren jedoch sehr stark und die Tropfen machten sehr müde. Durch die extrem kleinen Pupillen konnte ich mittlerweile nachts nur noch selten Auto fahren. Am Tage konnte ich dann zwar besser sehen, verschwunden sind die Störungen jedoch durch die Augentropfen bei weitem nicht. Ich drücke es mal so aus: übergangsweise wäre es erträglich gewesen.

Mittlerweile waren meine Einschränkungen der Lebensqualität einfach zu stark, wegen verschiedener Berichte in diesem Forum hier bin ich zu einem Experten nach Köln gefahren um meine Augen genauer untersuchen zu lassen. Dieser bestätigte mir eine zu kleine optische Zone auf beiden Augen. Effektiv sei diese beim linken Auge bei etwa 3,5 mm angelangt, beim rechten Auge 3 oder sogar eher 2,5 mm, alles darüber hinaus würde den Lichteinfall bei größerer Pupille stören – im besten Fall durch eine geeignete Nach-OP zu beheben, eher aber nur zu verbessern. Eine Nachkorrektur sei bei ihm möglich, durch andere Geräte mit einer größeren optischen Zone zumindest eine Verbesserung in Sicht. Wunder solle ich nicht erwarten, die Sicht am Tage und bei Dämmerung könnte jedoch um längen besser ausfallen als vorher. Das war für mich wie ein Schlag ins Gesicht, mein Vertrauen in die alte Klinik war Geschichte. Der Arzt nahm sich viel Zeit und zeigte mir die Bilder meiner Augen und den Messungen, was genau er verändern würde und weglasern würde. Okay, Geld hin oder her, 4.500 EUR besorgt und einen OP-Termin abgemacht. Hier fühlte ich mich gut aufgehoben und ging optimistisch an die Sache ran. Im Jahre 2009 dann die erste OP, auf dem rechten Auge das nicht ganz so wichtig ist wie das linke, da das linke Auge mein Führungsauge ist. Bei der OP wurde versucht die optische Zone zu vergrößern und tatsächlich, es klappte zumindest teilweise. Ich meine hier nicht perfekt aber vielleicht 70% Sehkraft bei Dämmerung was vorher ohne die starken Augentropfen nicht möglich gewesen wäre. Der Arzt warnte mich schon vor der ersten OP, eine bereits operierte Hornhaut sei viel schwieriger zu lasern, als bei jemandem der als normaler Brillenträger herkommen würde. Dieser Arzt war zumindest ehrlich und das ganze Team versuchte mir zu helfen. Der Arzt konnte nicht fassen, was das andere doch sehr bekannte Zentrum, selbst nach einer Nach-OP dort für Spuren hinterlassen hatte. Das beruhigte mich, bestätigte mich, machte mir aber gleichzeitig Angst. Irgendwann nach ein paar Monaten war das linke Auge dran, dieses klappte leider nicht wirklich. Epithelzellen waren eingewachsen und der Flap war teilweise mit der Hornhaut verschmolzen, beim Öffnen des alten Schnittes riss am Randbereich auch noch etwas ein. Nach unzähligen Minuten, herumgekratze im Auge, zwei OP-Versuchen und Komplikationsmanagement wurde losgelasert. Am nächsten Tag bei der Nachkontrolle sah es gar nicht mal so schlimm aus, die schlechte Sicht komme wahrscheinlich durch die Schwellung der Hornhaut und auch durch die Verbandslinsen. Abwarten sei nun angesagt denn immerhin war dies die dritte Korrektur auf meinem linken Auge, man müsse sehen was dabei rauskommen würde. Leider wurde die Sicht immer schlechter, nach einigen Kontrollen bestätigte dies auch das Laserzentrum, jedoch sei die Heilung oder die OP nicht das Problem, der Laserhersteller wurde kontaktiert, weitere Spezialisten schauten sich meinen „Fall“ an, keiner wusste was zu tun ist.

Ich wanderte von einer Klinik zur nächsten, mittlerweile war ich bei zwei Kliniken in Hamburg, bei einer Klinik in Kiel, bei zwei Kliniken in Köln. Ich war außerdem in Dresden und in Heidberg, bei insgesamt vier Augenoptikern und zwei Augenärzten. Da saß ich nun mit meinem Problem, in Köln konnten sie mir zumindest zu dem Zeitpunkt nicht helfen – versuchten aber immer alles.

Meine neue Augenärztin erkannte dann einen Engwinkel in beiden Augen, ich musste genauer untersucht werden und zwei weitere Ärzte kamen zur gleichen Diagnose: Iridotomie auf beiden Augen solle durchgeführt werden. Das rechte Auge ließ ich zuerst lasern, dies klappte sehr gut. Dann eine Woche später folgte das linke Auge: eine Blutung trat während der OP auf, es wurde nicht weitergelasert, jedoch sollte es wahrscheinlich so reichen. Nach verschiedenen Tabletten und Augentropfen die nicht sehr erfreuliche Nachricht bei meiner Augenärztin: es gab eine Nachblutung, weitere Kontrolle ist wichtig. Dann bei der nächsten Kontrolle: Sie haben leider eine Entzündung im Auge, noch mehr Augentropfen kamen auf mich zu. Wenn ich Glück habe kriegt man diese in den Griff, zumindest sah es bei der letzten Kontrolle nicht mehr so schlimm aus.

Eine Klinik in Kiel nahm sich nach meinen OP´s in Köln meinem Fall an, nachdem etwa zehn andere Kliniken bereits abgelehnt hatten – zu komplex sei mein Fall, selbst Verlaufskontrollen wurden abgelehnt. Seit November letzten Jahres beschäftigte man sich mit all meinen vorhandenen Unterlagen, schickte alles an andere Ärzte und Spezialisten weiter, präsentierte meinen Fall auf Ärztekongressen und kontaktierte den Laserhersteller, schickte alle Unterlagen zu den entsprechenden Unternehmen. Ein Expertenteam des Laserherstellers kümmerte sich zum Schluss um alles, leider konnte dieses Team nur eine Absage erteilen – es gäbe keine Hoffnung mehr, zwei andere Fachärzte für refraktive Chirurgie bestätigten dies, zwölf Leute waren mit meinem Fall beschäftigt. Tage und wochenlang habe man versucht eine geeignete OP Methode zu finden, weder PRK, LASIK, Epi-LASIK, CTEN, usw. seien noch geeignet. Die Hornhaut sei physikalisch nicht mehr in Ordnung zu bringen, der Schaden dauerhaft. In Köln sprach man das letzte Mal von einer lamellären Keratoplastik, dieses sei noch eine Chance aber noch nicht alltagstauglich, erst recht nicht bei mir – auch aus Kiel nun die gleiche Nachricht: Hornhauttransplantation, lamellär – keine andere Chance und noch nicht sehr erprobt. Der Arzt sagte, die „Chancen“ so ein Pech zu haben liegen bei 1:1.000.000, ich hätte die A-Karte gezogen.

Fazit: Ich würde nie wieder eine LASIK machen, erst recht nicht in der Klinik in der ich mich habe lasern lassen. Ich hätte Lotto spielen sollen, bei einer Chance von 1:1.000.000 hätte ich garantiert was gewonnen. Bis jetzt hat mich der ganze Spaß über 15.000 EUR gekostet, ich trage nun meine fünfte Brille innerhalb von einem Jahr – noch ist kein Ende in Sicht. Ich habe Depressionen, war suizidgefährdet und habe jeden Tag, jede Stunde, jede Minute und jede Sekunde in der ich die Augen offen halte dieses Problem. Mein privates Umfeld kann ich grad noch halten, wie es mit meinem Job steht weiß ich nicht, ich bin schon von einem Angestelltenverhältnis auf Provisionseinstellung abgesackt, durch die häufigen Ausfälle durch Untersuchungen und Arzttermine. Viele Träume, z.B. meinen Motorradführerschein zu machen, kann ich nun verwerfen.

Dieses Jahr soll ich nochmal nach Köln zur Kontrolle, ein Termin steht noch nicht fest und evtl. nach Zürich zu einem weiteren Spezialisten – aber man sagte mir schon, dass es keine Überraschungen mehr geben wird. Es kostet mich alles nur noch Zeit und Geld und nun wurde meine letzte Hoffnung auf ein Leben, von mir aus auch mit Brille, genommen. Ich muss mich nun mit massiven Einschränkungen zufrieden geben und hier die Flagge hissen. Ich bin mit dem Fall bereits bei einem Anwalt, alles ist sehr schwierig, zeitaufwändig und lässt lange auf sich warten. Ich habe die Schnauze voll.

Hyperop

stefant
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Re: Der schlimmste und leider endlose Fehler meines Lebens

Beitrag von stefant » 10.05.2010, 10:41

Das ist ja wirklich Sch.... gelaufen.

Darf ich fragen bei welcher Kette du gewesen bist?

Hyperop
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Re: Der schlimmste und leider endlose Fehler meines Lebens

Beitrag von Hyperop » 10.05.2010, 11:01

Hi stefant,

dazu möchte ich zur Zeit nichts sagen. Am liebsten würde ich es überall verbreiten aber damit muss man vorsichtig sein. Die genaue Rechtslage wird zur Zeit geklärt und das kann sich noch hinziehen. Die Kette wird auf jeden Fall stark beworben und macht sonst einen seriösen Eindruck (zumindest tat sie das für einen damaligen Laien wie mich). Ich hätte damals, wenn überhaupt, nur zum Augenzentrum nach Köln fahren sollen um mir die Augen operieren zu lassen, oder aber nach Kiel in eine weitere bekannte Klinik die auch andere Eingriffe macht, dort wäre es sicher besser geworden.

Liebe Grüße
Hyperop

krace1984
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Re: Der schlimmste und leider endlose Fehler meines Lebens

Beitrag von krace1984 » 10.05.2010, 11:25

Hallo,

Das Ganze tut mir wirklich leid für dich. Ich habe im Moment auch probleme mit meinem linken Auge und kann somit erahnen was das Ganze für eine Belastung darstellt.

Wenn alles gut läuft ist es prima. Aber wehe es geht in die Hose, dann ist man ziemlich schnell alleine mit seinen Problemen.
Ich habe auch bemerkt dass meinen Arzt nur die Werte interessieren, mein subjektives empfinden dagegen gar nicht.

Ich hoffe sie können dir in der Schweiz weiterhelfen.

gruss andreas
Andreas

Orlanda
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Re: Der schlimmste und leider endlose Fehler meines Lebens

Beitrag von Orlanda » 10.05.2010, 11:31

Oje oje, das ist ja echt schrecklich!! :shock: Tut mir echt Leid für Dich!!
Verstehe ich das richtig, daß erst die Klinikkette den Mist gebaut hat und dann noch der Laser an einem Auge in Köln nicht richtig funktionierte?

Und wie in etwa kannst Du nun sehen? Also "nur" noch auf einem Auge Doppelbilder, Sturbusts und Halos oder noch auf beiden? Und das auch in der Helligkeit?

Und wie waren eigentlich Deine Ausgangswerte?

So, wünsche Dir alles erdenkliche Gute!
EHEMALIGER totaler Blindfisch mit damaligen Werten:

L: -8,75 Zyl: -1,25
R: -10,0 Zyl: -2,50

wavefront LASIK bei EyeStar am 13.04.2010 und superglücklich

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