TransPRK und übriggebliebener Astigmatismus

Sehbeeinträchtigungen wie Halos (Lichthöfe), Glare (Blendung), Starburst, Kontrastverlust (Schleiersehen) und Trockene Augen nach LASIK, Femto-LASIK, LASEK, Epi-LASIK, PRK...

Moderator: Frankyboy

mario4852
schaut sich noch um
Beiträge: 3
Registriert: 02.04.2023, 17:24

TransPRK und übriggebliebener Astigmatismus

Beitrag von mario4852 » 03.08.2023, 18:39

Guten Tag zusammen,

Ich habe mir im März (vor 5 Monaten) beide Augen mit der TransPRK Methode lasern lassen. Beide Augen hatten bis etwa 70% Sehkraft denselben Heilungsverlauf. Beim rechten Auge habe ich heute 100% Sehkraft, das linke Auge hat jedoch subjektiv seit 4 Monaten keine Verbesserung erfahren.

Links hatte ich bei meiner letzten Kontrolle Ende Juli eine Sehkraft von 80% (gleich wie schon anfangs Juni gemessen). Ausserdem sieht man bei der Honrhaut-Topographie links noch die Form einer Fliege (die Krawatte nicht das Tier :)), was auf eine restliche Hornhautverkrümmung deutet.
Die dadurch entstehenden Verschiebungen der Bilder und Buchstaben macht die Sicht auf dem linken Auge verschwommen.

Ich habe jetzt einen Termin anfangs Oktober (7 Monate nach dem Lasern), bei welchem das linke Auge nochmals angeschaut wird.
Mein Arzt meint, dass es immer noch Veränderungen geben kann. Ich habe jedoch überhaupt keine Schankungen in meiner Sicht im linken Auge. Es spielt keine Rolle, ob ich Augentropfen benutze oder nicht, ob es Morgen oder Abend ist etc.
Ich habe in einigen Stories gelesen, dass Leute zumindest kleine Lichtblicke von guter Sicht oder zumindest schwankender Sicht für einige Wochen hatten, bis sich nach einer gewissen Zeit die Sicht stabilisiert hat.

Da dies bei mir nicht der Fall ist, bin ich skeptisch, ob das Auge einfach plötzlich einen Heilungsschub erhält und der Astigmatismus weg geht.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und noch eine Veränderung gesehen? Hat jemand Astigmatismus nachkorrigiert und falls ja, wie lange nach dem Ersteingriff?

Vielen Dank für jede Hilfe. Falls ihr irgendwelche Fragen habt, kann ich die gerne auch beantworten.

Donauwelle
kennt sich hier aus
Beiträge: 1296
Registriert: 14.03.2008, 18:08

Re: TransPRK und übriggebliebener Astigmatismus

Beitrag von Donauwelle » 05.08.2023, 19:44

Nach einer PRK hatte ich mehrere Monate überschaubare Sicht und Doppel bzw. Mehrfachbilder. Bei der Jahreskontrolle war der Visus plötzlich deutlich besser, und der Arzt erklärte mir, dass er nicht von dieser massiven Verbesserung ausgegangen wäre. Nach Oberflächenverfahren ist leider Geduld angesagt.
Alles Gute.
LG
Donauwelle

Donauwelle
kennt sich hier aus
Beiträge: 1296
Registriert: 14.03.2008, 18:08

Re: TransPRK und übriggebliebener Astigmatismus

Beitrag von Donauwelle » 05.08.2023, 19:45

Doppeleingabe...
LG
Donauwelle

Eismann
Forums-Benutzer
Beiträge: 38
Registriert: 01.09.2021, 09:49

Re: TransPRK und übriggebliebener Astigmatismus

Beitrag von Eismann » 06.08.2023, 20:11

mario4852 hat geschrieben:
03.08.2023, 18:39
Guten Tag zusammen,

Ich habe mir im März (vor 5 Monaten) beide Augen mit der TransPRK Methode lasern lassen. Beide Augen hatten bis etwa 70% Sehkraft denselben Heilungsverlauf. Beim rechten Auge habe ich heute 100% Sehkraft, das linke Auge hat jedoch subjektiv seit 4 Monaten keine Verbesserung erfahren.

Links hatte ich bei meiner letzten Kontrolle Ende Juli eine Sehkraft von 80% (gleich wie schon anfangs Juni gemessen). Ausserdem sieht man bei der Honrhaut-Topographie links noch die Form einer Fliege (die Krawatte nicht das Tier :)), was auf eine restliche Hornhautverkrümmung deutet.
Die dadurch entstehenden Verschiebungen der Bilder und Buchstaben macht die Sicht auf dem linken Auge verschwommen.

Ich habe jetzt einen Termin anfangs Oktober (7 Monate nach dem Lasern), bei welchem das linke Auge nochmals angeschaut wird.
Mein Arzt meint, dass es immer noch Veränderungen geben kann. Ich habe jedoch überhaupt keine Schankungen in meiner Sicht im linken Auge. Es spielt keine Rolle, ob ich Augentropfen benutze oder nicht, ob es Morgen oder Abend ist etc.
Ich habe in einigen Stories gelesen, dass Leute zumindest kleine Lichtblicke von guter Sicht oder zumindest schwankender Sicht für einige Wochen hatten, bis sich nach einer gewissen Zeit die Sicht stabilisiert hat.

Da dies bei mir nicht der Fall ist, bin ich skeptisch, ob das Auge einfach plötzlich einen Heilungsschub erhält und der Astigmatismus weg geht.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und noch eine Veränderung gesehen? Hat jemand Astigmatismus nachkorrigiert und falls ja, wie lange nach dem Ersteingriff?

Vielen Dank für jede Hilfe. Falls ihr irgendwelche Fragen habt, kann ich die gerne auch beantworten.
70% bis 80% Visus ist wirklich schlecht. Wie war dein mit Brille korrigierter Visus vor der OP? 100% oder höher als das? Ich glaube persönlich nicht, dass sich nach über 5 Monaten noch so viel tun wird. PRK hin oder her. Donauwelle hat da allerdings persönliche Erfahrung als Patient mit PRK, wie ich gelesen habe. Soweit ich weiß sind deine Sehbeschwerden, wie z.B. Doppelbilder, Starbursts, usw., aber selbst nach mehreren Eingriffen nie ganz weggegangen, oder Donauwelle?

Lässt sich dein schlechteres Auge mit einer entsprechenden Brille korrigieren? Das würde ich dir raten zuerst abzuklären. Wenn du Glück hast, dann ist es nur ein Astigmatismus. Wenn nicht und die Sicht ist weiterhin selbst mit Korrektur schlecht, dann gibt es mehrere Möglichkeiten:

Entweder hast du einen Haze, eine Trübung der Hornhaut, entwickelt. Haze ist eine typische Folge von Oberflächenverfahren, wie der PRK. Diesen hätte der Arzt aber eigentlich erkennen und zu behandeln versuchen müssen. Hat er dir im Verlauf immer wieder bestimmte Tropfen für das schlechtere Auge verschrieben?

Für viel wahrscheinlicher halte ich es, dass bei dem linken Auge (wie so oft bei diesen OPs) etwas schiefgegangen ist und du jetzt eine irreguläre, krumme Hornhaut hast. Entweder weil schief gelasert wurde oder dein Auge ungleichmäßig verheilt ist. Dazu passen die beschriebenen Doppelbilder von dir, die auf sogenannte Sehfehler höherer Ordnung, nämlich sogenanntes Coma, hindeuten könnten. Deine Hornhaut wäre quasi zu einer Seite hin abschüssig. Werden die Doppelbilder bei weniger Licht und größerer Pupille schlimmer? Sollte es das sein, dann lässt es sich nicht mehr mit einer Brille korrigieren.

Kläre daher erst einmal das mit der ggf. übriggebliebenen Brillenstärke ab. Glaube nicht einfach dem Arzt, der dir die OP verkauft hat. Er wird keinen Anreiz haben dir ein schlechtes Ergebnis zu bescheinigen und ggf. für lau eine zweite OP machen zu müssen, die ggf. auch keinen Erfolg bringt. Geh für eine Zweitmeinung bzgl. der Refraktion zu einem unabhängigen Augenarzt der nicht lasert oder zu einem Optiker.

Von einem weiteren Eingriff würde ich dir persönlich dringend abraten. Die Wahrscheinlichkeit auf Komplikationen ist bei Korrekturen noch einmal deutlich erhöht. Auch die Vorhersagbarkeit ist deutlich erschwert, da man ein zweites Mal auf eine verheilte Wunde lasert. Das Gewebe ist bereits verändert und reagiert anders. Es kann zu Unter- oder Überkorrekturen, Halos, Starbursts, Glare oder noch mehr Doppelbildern kommen. Auch kommt bei Zweiteingriffen nach Oberflächenverfahren, aufgrund der nochmals deutlich erhöhten Wahrscheinlichkeit den oben genannten Haze zu bekommen, ein Mittel aus der Chemotherapie zum Einsatz (Mitomycin C, MMC). Was das mit den Augen auf Jahre macht, ist völlig unerforscht.

Jeder weitere Eingriff nach der Erst-OP ist off-label, also ohne jegliche Regulierung und Standards. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass du nach einer weiteren OP mehr statt weniger Probleme bekommst. Das Forum ist voll von Fällen die ein, zwei oder sogar drei Korrekturen hatten und trotzdem nie wieder beschwerdefrei sehen konnten. Mit gewissen Ungenauigkeiten, Macken und neuen Sehfehlern muss man nach Laser-OPs immer rechnen. Die Sicht wird nie wieder so klar und scharf sein, wie vorher mit einer Brille. Das ist der Preis, den man für diese sogenannte "Brillenfreiheit" bezahlt. Das wird einem nur so in der Werbung und bei der Aufklärung nicht gesagt, da man schließlich eine teure OP verkaufen will.

Ich habe nach meiner OP auch massive Sehbeschwerden, insbesondere Doppelbilder, die sich mit Brille nicht mehr korrigieren lassen und mich erheblich einschränken. Ich muss damit leben und werde mich niemals mehr so einem Eingriff unterziehen. Ein Fehler reicht, noch einen mache ich nicht. Ob du dieses Risiko in Kauf nimmst, musst du natürlich selbst entscheiden.
Unbedingt lesen: https://augenlaser.operationauge.de/viewtopic.php?f=4&t=10988&start=5#p197811
Laut unabhängigen Studien der FDA (USA) leiden 50% der Pat. nach Laser-OPs unter irreparablen Sehbeeinträchtigungen:
Bild

mario4852
schaut sich noch um
Beiträge: 3
Registriert: 02.04.2023, 17:24

Re: TransPRK und übriggebliebener Astigmatismus

Beitrag von mario4852 » 07.08.2023, 22:29

@Donauwelle
Vielen Dank für deine Antwort und den kleinen Hoffnungsschimmer. Mein Arzt hat auch erwähnt, dass er bei einigen Patienten noch Veränderungen nach einem Jahr gesehen hat. Ich bin da eher skeptisch, aber wäre natürlich froh, wenn sich noch etwas verändert.

@Eismann
Vielen vielen Dank für deine ausführliche Antwort.

Vor der OP habe ich praktisch nur Kontaktlinsen getragen und der Visus war etwas höher als 100%. Mit Linsen wurde die Kurzsichtigkeit und der Astigmatismus gut korrigiert. Ich habe auch wenig Hoffnung, dass sich jetzt noch etwas verändert, vor allem bei gefühltem Stillstand der Korrektur seit ungefähr 4 Monaten.

Mein schlechteres Auge lässt sich zum Glück mit Brille korrigieren. Beim Testen verschiedener Gläser am Phoropter (dieses Gerät wo man entscheiden soll, ob 1 oder 2 besser ist) konnten die Astigmatismus bedingten Doppelbilder/Verschiebung der Bilder behoben werden und ich die Buchstaben bei 100% gut erkennen.

Ja genau, ich habe zu Beginn unter anderem auch die Kortikosteroid-Tropfen bekommen, welche zwischenzeitlich erhöht wurden, um möglichen Haze vorzubeugen. Ich konnte diese dann aber wie nach Plan reduzieren und absetzen.
Ich kann zumindest keinen Haze erkennen und mir wurde gesagt, dass ich keinen Haze auf der Hornhaut habe.

Die Doppelbilder werden gefühlt bei Nacht schon etwas schlimmer, der Unterschied ist aber nicht riesig.
Da sich die Doppelbilder mit Brille korrigieren lassen, sollte es aber kein irregulärer Astigmatismus sein. Des Weiteren sieht man auf der Hornhauttopographie die "Bowtie"/Fliege, welche symmetrisch ist. Bei mir sieht es wie bei diesem Bild in A aus (einfach vertikal):
https://www.researchgate.net/figure/Cor ... _221926231

Da hast du Recht mit der zweiten OP. Ich habe online auch nicht viel dazu gefunden, ausser ein paar subjektive Erfahrungsberichte und eine Studie (auf englisch, falls es jemanden interessiert, https://link.springer.com/article/10.10 ... 21-00331-8).
Vielen Dank für den Einblick in die möglichen Komplikationen. Ich habe ja jetzt noch ein bisschen Zeit bis anfangs Oktober, um noch eine Zweitmeinung einzuholen, zu Hoffen, dass es trotzdem noch besser wird und mir Gedanken zu machen, ob ich noch eine Nachkorrektur durchführen will.
Immerhin ist die Nachkorrektur im Paket inbegriffen. Aus ökonomischer Sicht würde es für die Klinik also eher Sinn machen, mir von einer Nachkorrektur abzuraten.

Danke auch, dass du deine Probleme geteilt hast. Ich hoffe, dass du trotzdem das Beste daraus machen kannst und für dich eine gute Lösung im Umgang mit deiner Sicht findest.

Antworten

Sie haben Interesse an einer Lasik-Behandlung? Fordern Sie hier kostenlose Informationen zum Thema Lasik an und lassen Sie sich beraten!

Beratung anfordern