Verhältnismäßig schlechte Sicht und chronische Kopfschmerzen nach Relex Smile

Sehbeeinträchtigungen wie Halos (Lichthöfe), Glare (Blendung), Starburst, Kontrastverlust (Schleiersehen) und Trockene Augen nach LASIK, Femto-LASIK, LASEK, Epi-LASIK, PRK...

Moderator: Frankyboy

BoostArmy
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Re: Verhältnismäßig schlechte Sicht und chronische Kopfschmerzen nach Relex Smile

Beitrag von BoostArmy » 03.12.2023, 03:37

Habe mich lange davor gesträubt, in diesem Forum nochmal aktiv zu werden, da die Negativität und Verzweiflung, die man hier oft mitbekommt mich, in der Heilungsphase wirklich extrem belastet hat.
Daher an dieser Stelle mal etwas Positives nach 1 1/2 Jahren nach der OP.
Ich sehe inzwischen sehr gut.
Erreiche auf dem linken Auge 100-125% Sehkraft sowie auf dem rechten Auge 80-90% dort habe ich eine leichte HHV, die aber durch das beidseitige Sehen komplett kompensiert wird und ich somit auf solide 125-140% Sehleistung komme.
Mit Brille lässt sich diese Sehleistung sogar bei Bedarf auf 160% perfektionieren jedoch trage ich nur noch selten die Brille.
Möchte hier nicht zu lange ausschweifen aber vielleicht kann der ein oder andere aus meinen Erfahrungen lernen, um nicht denselben Fehler zu machen, denn durch das extreme herein steigern in den zu dem Zeitpunkt bestehenden Sehverlust habe ich mich in eine Spirale der Negativität ziehen lassen, welche mich in eine noch viel schlimmere Depression mit einem jetzt noch verbleibenden Tinnitus geschleudert hat.
Ich musste mein ganzes Leben von Grund auf umkrempeln fing eine gesunde Ernährung an, fand der Sport für mich und räumte meine Baustellen im Kopf auf.
Auch wenn nach wie vor nicht alles perfekt ist, bin ich inzwischen an einem Punkt wo ich ein Maß an Lebensqualität verspüre, was ich in der Akutphase für nie mehr möglich gehalten habe.

Was ich damit auf den Weg geben möchte, auch wenn das nicht jeden individuellen Fall betreffen mag.
Gebt euch nicht auf, nutzt diese womöglich belastende und einschneidende Situation um eventuell an Baustellen zu arbeiten die lange Übersehen wurden, achtet auf eure Ernährung und pflegt eine gesündere Lebensweise, regelmäßiges Tropfen (Artelac Complete MDO) sowie Wärmebehandlungen (warmes Wasser) der Augenlieder haben mir sehr geholfen.
Auch wenn es Ausnahmen gibt, sind viele Fälle nicht hoffnungslos.
Zwischenzeitig konnte ich mit Brille nicht mehr wie 80% Sehleistung erreichen und habe Schriften sehr ausgefranst wahrgenommen, Lichter haben sehr ausgestrahlt und die Sicht im Dunkeln war auch sehr mies.
Dazu trockene Augen vor allem morgens und die Psyche hatte mir dann noch den Rest gegeben.
Hatte sogar Trübungen im Interface gegen die man kaum etwas hätte machen können, welche sich mit der Zeit und jetzt immer noch am Zurückbilden sind also habe ich persönlich die Erfahrung gemacht, dass sich das Auge sehr wohl auch nach längerer Zeit noch regenerieren kann.
Inzwischen ist davon nichts mehr vorhanden und ich bin sogar an einem Punkt wo ich glücklich bin diesen Schritt gegangen zu sein (weil es bei mir Schlussendlich nach langer Leidenszeit gut ausgegangen ist).
Kann abschließend nur sagen achtet auf eure Gesundheit, überlegt euch Mehrmals was ihr gewinnen und was ihr verlieren könnt und auch bereit seid zu verlieren im schlimmsten Fall und trefft eine Entscheidung, mit der ihr für euch Leben könnt und glücklich seid.
Ich habe aus dieser Zeit die wichtigste Erfahrung meines Lebens gezogen und auch wenn es nach einer hohlen Phrase klingt, ist die Gesundheit mit Abstand das wichtigste, was ein Mensch hat.

Schließe damit auch dieses Kapitel ab und blicke nach vorne in die Zukunft 🕊️🙏

LG,
BoostArmy

Eismann
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Re: Verhältnismäßig schlechte Sicht und chronische Kopfschmerzen nach Relex Smile

Beitrag von Eismann » 03.12.2023, 10:12

Hallo BoostArmy,

wir hatten damals ja auch privat etwas Kontakt. Schön, dass es dir besser geht. Auch wenn es mich einerseits natürlich freut, dass bei DIR eine Besserung der Seh- und psychischen Probleme eingetreten ist, so möchte ich hier deutlich machen, dass das bei Weitem nicht bei allen der Fall ist. Es sollte auf keinen Fall der Eindruck entstehen, dass sich die Leute mit jahrelangen Beschwerden hier im Forum alle nur etwas einbilden, zu ungeduldig und unnötig "verzweifelt" und "negativ" sind. Ich finde auch in keinster Weise, dass du oder irgendein anderer Patient einen "Fehler" gemacht hat und selbst Schuld daran trägt, sich in "Negativität" reingesteigert zu haben. Da tust du meiner Meinung nach dir und anderen Unrecht.

Es heißt in der Werbung und den Vorgesprächen, nach weinigen Tagen könne man wieder alles machen und problemlos am Alltag teilnehmen. Dann nach der OP für ein Jahr, statt wie vorher 160% selbst mit Brillenkorrektur nur noch 80% mit Trübungen und Beeinträchtigungen sehen zu können, ist einfach eine Zumutung und nicht das, was dir vorab versprochen und in Aussicht gestellt wurde. Da bekommt man verständlicherweise Angst, ist extrem verunsichert und wird ggf. auch depressiv. Realistische Erwartungen zu schaffen und nicht nur zu Verkaufszwecken vorher alles rosarot zu malen, liegt in der Verantwortung des Arztes. Er hat dich offensichtlich nicht angemessen aufgeklärt und dich nicht nach der OP mit den Komplikationen aufgefangen.

Bei dir lag es scheinbar in erster Linie an starken Trübungen im Interface, die sich zu deinem Glück wieder gegeben und ein besseres Sehen ermöglicht haben. Wenn aber z.B. die Hornhaut verkrümmt und die Behandlungszone bei der Smile aufgrund des fehlenden eye-trackers ggf. noch zusätzlich dezentriert ist, wie es leider öfter der Fall und das auch objektiv auf den Topografieaufnahmen zu sehen ist, dann kann man noch so viel Sport und sich positive Gedanken machen oder die Augen tropfen und sich gesund ernähren. Das Sehen wird dadurch nicht besser. Von mir und Emmy weiß ich, dass die Beschwerden weiterhin bestehen. Man muss dann einen Umgang damit finden und sich in Akzeptanz üben. Da stimme ich dir zu und es freut mich, dass du einen Weg für dich gefunden hast.

Auch ist deine Refraktion offensichtlich auf beiden Augen nach wie vor nicht richtig korrigiert, da du nicht auf deinen bestkorrigierten Visus von 160% mit Brille, sondern lediglich 100-125% und 80-90% kommst. Du kannst froh sein, dass deine Netzhaut im Auge einen so überdurchschnittlich guten Visus hat. Jemand mit einem Visus von maximal 100% mit Brille vor der OP wäre mit deinen Abstrichen beim Sehen jetzt wahrscheinlich bei ca. 80%, was gerade so zum Autofahren reicht. Das nur zum Verständnis für die Mitlesenden hier, um die Restfehlsichtigkeit auch richtig einzuordenen.

Die Ärzte haben für eine angemessene Aufklärung zu sorgen, dass sich solche gravierenden und bei dir zum Glück vorübergehenden oder auch wie bei mir und vielen anderen, die ich mittlerweile kenne und deren schlechte Topografie- und Wellenfrontmessungen ich gesehen habe, bleibenden Sehbeschwerden und -verschlechterungen einstellen können und, dass die Korrektur am Ende bei Weitem nicht hundertprozentig und "perfekt" wie mit Brille, sondern je nach Ausgangslage und auch Glück mit leichten bis hin zu erheblichen Abstrichen in der Sehqulität verbunden ist.

Für deinen weiteren Weg wünsche ich dir alles Gute. Bist in Ordnung und ich bin mir sicher, dass du aus dieser schlimmen Zeit und Erfahrung auch etwas über dich und das Eingehen unnötiger Risiken im Leben lernen konntest. So geht es mir auch. Dem Punkt mit der Gesundheit als wichtigstes Gut kann ich auch nur 100% zustimmen. Man sollte damit nicht leichtfertig umgehen und sich vor jeglichen Eingriffen extrem ausgiebig und kritisch überlegen, was auf dem Spiel steht und was man auch verlieren kann.
Unbedingt lesen: https://augenlaser.operationauge.de/viewtopic.php?f=4&t=10988&start=5#p197811
Laut unabhängigen Studien der FDA (USA) leiden 50% der Pat. nach Laser-OPs unter irreparablen Sehbeeinträchtigungen:
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