Re-Lasik bei Mypoie und Halos in Dämmerung?

Sehbeeinträchtigungen wie Halos (Lichthöfe), Glare (Blendung), Starburst, Kontrastverlust (Schleiersehen) und Trockene Augen nach LASIK, Femto-LASIK, LASEK, Epi-LASIK, PRK...

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Norfolk
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Re-Lasik bei Mypoie und Halos in Dämmerung?

Beitrag von Norfolk » 18.09.2019, 12:21

Hallo zusammen,

ich habe zwei Fragen kurz zusammengefasst, bzw. wer Zeit hat findet unten auch eine längere Beschreibung:

1) Nach einer LASIK von ursprünglich -8,25 Dioptrien auf verbleibende -1,25 sehe ich bei reduzierter/gedämpfter Abendbeleuchtung sichbare Halos und diese werden mit abnehmender Helligkeit stärker ausgeprägt. Lt. meinem Arzt wird das von der verbleibenden Myopie verursacht und kann daher mit einer Re-Lasik einfach behoben werden.

Diese Ursache war mir unbekannt, kennt ihr den Effekt - sozusagen als 2. Meinung?

2) Nach einer Re-Lasik wäre meine Hornhaut bei ca. 275my. Wie kritisch ist das zu sehen - ich kenne nur den Grenzwert von 250my, aber kann nicht einschätzen, wie hoch das Risiko bei 275my ist?

********

Hier der Text in Langform:

Ich hatte im April 2019 eine wellenfrontgesteuerte Femto-LASIK-OP. Davor waren meine Brillenwerte links -8,25 sph./+0,25 cyl. und rechts -6,0 sph./+0,25cyl und Pupillen-DM 6,5mm.
Links sind -1,25 sph./+0,25 cyl. weiterhin vorhanden, dieser Wert hat sich kurz nach der OP eingestellt. Rechtes Auge wirkt in Ordnung, ggf. eine leichte Überkorrektur.

Am linken Auge habe ich folgendes Problem:

Bei schwächerer Umgebungsbeleuchtung und damit größeren Pupillen sehe ich mit dem linken Auge Halos. Die Grenze ist ungefährt bei "reduzierter Abendbeleuchtung", ab der ich die Halos wahrnehme und je dünkler, desto ausgeprägter sind die Halos und damit wird das Bild auch unschärfer. Ändert sich die Helligkeit, so werden auch die Halos mit ca. 1 Sek. Verzögerung größer oder kleiner, was z.B. dann störend ist, wenn abends durch das Haus gehe und manche Räume stärker, manche schwächer beleuchtet sind oder man von einem dunklen Bereich ins hellere schaut. Der Effekt wirkt ähnlich wie der Autofokus einer Digicam, der laufend aber doch mit einer merkbaren Verzögerung scharfstellt.

Die ärztlich vorgeschlagene Lösung:

Lt. meinem Augenarzt liegt die Ursache bei den -1,25 sph./+0,25 cyl. bzw. in dem Zusammenhang an von der Pupillenweite abhängigen Tiefenschärfe und sollte daher durch ein Nachlasern jedenfalls behoben werden.

Wavefront-Analyse und Pupillen-DM wurden nochmal überprüft und passen, jedoch bleibt nach einer Re-Lasik nur ca. 275my, weshalb mein Arzt das entsprechende höhere Risiko angesprochen hat.

Meine Überlegung

Mich hat die Diagnose überrascht, da ich im Netz zwar viel über Probleme mit Halos im Dunkeln lesen konnte, wo aber i.A. die optische Zone kleiner als die Dunkelpupille ist. Dass auch die verbleibende Fehlsichtigkeit zu diesem Effekt führen kann und damit die Nachkorrektur Abhilfe schafft ist mir bisher nicht bekannt gewesen - und gemeinsam mit der berechneten Restdicke von nur 275my bin ich jetzt entsprechend verunsichert.

Daher hoffe ich um eure Anmerkungen bzw. vielleicht auch Berichte von Betroffenen, die diese Effekte bei Fehlsichtigkeit ebenfalls hatten und wo idealerweise die Nachkorrektur ebenfalls geholfen hat - oder auch nicht ausreichend war.

LG,
norfolk

Donauwelle
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Re: Re-Lasik bei Mypoie und Halos in Dämmerung?

Beitrag von Donauwelle » 23.09.2019, 14:41

Investiere doch in eine günstige Brille mit deinen neuen Werten, dann weißt du wenigstens, ob die Irritationen ausschließlich an der Restfehlsichtigkeit liegen.

Falls die Irritationen tatsächlich an der Restfehlsichtigkeit liegen und du mit Brille top siehst, kannst du immer noch abwägen, ob du einen neuerlichen Eingriff mit allen Chancen und Risiken riskierst.

Ich hatte auch eine hohe Myopie, sah tagsüber perfekt, aber ab Beginn der Dämmerung wirklich sch......
Die Nachkorrektur bei meinem Erstoperateur war ein Misserfolg.
Eine Nachkorrektur bei einem anderen Arzt brachte zum Glück den gewünschten Erfolg, obwohl der Weg bis zur guten Sicht noch steinig war. Meiner Erfahrung nach ist jede Korrektur, die von einer "normalen Fehlsichtigkeit" abweicht, nicht so einfach durchzuführen ist, wie dies vor OPs kommuniziert wird.

Falls du die Probleme wirklich nur abends hast und du nicht mehr ganz jung bist (und in den nächsten paar Jahren Altersweitsichtigkeit zu erwarten ist), kann eine Restmyopie künftig sogar hilfreich sein.
Wurde schon abgeklärt, bis wann eine kostenlose bzw. vergünstigte Nachkorrektur in Anspruch genommen werden kann?

Das Risiko nach einer OP einen Keratokonus infolge der Hornhautschwächung scheint bei etwas älteren Personen nicht so hoch zu sein, als bei ganz jungen. Ich war trotzdem froh, dass meine HH-Dicke auch nach der letzten OP noch über dem von dir genannten Wert lag.

Alles Gute
LG
Donauwelle

Norfolk
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Re: Re-Lasik bei Mypoie und Halos in Dämmerung?

Beitrag von Norfolk » 24.09.2019, 14:25

Hallo,

danke für die Antwort. Eine Brille zum Ausprobieren habe ich bereits, die Wirkung ist aber etwas schwierig zu beurteilen. Klar ist mit dem richtigen Brillenglas die Sicht schärfer bzw. umgekehrt fällt mir ohne Brille nun auch die verbliebene bzw. wiedergekommene Myopie von -1,25 merkbar auf, wenn ich auf eine Distanz ab 2-3m bis in die Ferne schaue.

Daher spricht für mich bereits die Korrektur der Myopie schon für eine Nachkorrektur, aber auch die Hoffnung, dass es das Dämmerungssehen bessert. Bin daher aktuell überzeugt, das eine Auge nachlasern zu lassen. Mein Arzt ist sehr zuversichtlich und hatte mir die Nachkorrektur ursprünglich nahegelegt, jedoch nach Errechnung der verbleibenden Hornhautdicke mit nur 275my zu bedenken gegeben, dass der Wert schon recht niedrig ist, bzw. damit das Risiko steigt.

Die Re-Lasik wird vorraussichtlich ca. 6 Monate nach der ersten OP und kostenlos durchgeführt.

Die Alterssichtigkeit ist bei mir aktuell grenzwertig und im Kommen. Ich kann momentan mit dem anderen, "korrekten" Auge noch grenzwertig gut in der Nähe lesen. Zwar hilft die -1,25 tatsächlich, aber dieser Vorteil ist eher gering gegenüber der Unschärfe in der Ferne und mit der Aussicht, dass die Alterssichtigkeit fortschreitet scheint es mir eher zweckmässig, hierfür bei Bedarf eine Lesebrille zu nehmen, aber dafür mit beiden Augen gute Fernsicht zu haben.

Norfolk
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Re: Re-Lasik bei Mypoie und Halos in Dämmerung?

Beitrag von Norfolk » 06.11.2019, 11:32

Hallo,

mittlerweile wurde die oben angesprochene Re-Lasik am linken Auge durchgeführt, daher ein kleines Update.

Operation:
Die OP war 6 Monate nach der ersten OP. Das Anheben des Flaps war in wenigen Sekunden erledigt - so problemlos, wie ich es von der Primär-OP in Erinnerung hatte. Das Korrektur-Lasern war dann wegen der niedrigeren Werte deutlich schneller mit ca. 8s statt über 50s für ein Auge. Viele der Folgen, die ich von der Primär-OP in Erinnerung habe, sind komplett ausgeblieben, vmtl. auch da der Flap bereits fertig und die damalige Wunde geheilt war.
Abgesehen von einer Unschärfe und einem Doppelbild fühlte es sich am Tag danach fast so an als hätte es keine 2. OP gegeben. Die Empfindlichkeit, die ich von der Primär-OP kannte bzgl. Sonnenlicht, Wind und Staub, Trockenheit etc. ist praktisch nicht vorhanden.

Resultat:
Wie erwähnt gibt's ein Doppelbild, von dem ich hoffe dass es verschwindet. Es sind nun 3 Wochen seit der Re-Lasik vergangen und es kommt mir zumindest schwächer vor.
Eine Unschärfe ist da, die zudem noch mit einer Überkorrektur einher ging. Gestern hatte der Arzt +0,75 Dpt. gemessen. Ich glaube mich zu erinnern, dass vor der Re-Lasik -1,33 bis -1,5 besprochen wurde und die OP um 1,66 korrigiert hat, also rechnerisch eine leichte Überkorrektur.
Anfangs war das für mich ein Schock, der mich auch einige Tage zur Verzweiflung brachte, dazu kam auch die Unschärfe von der OP weshalb die Überkorrektur deutlicher wirkte und ich in den ersten zwei Wochen auf Distanzen bis 5-6m nur verschwommen gesehen habe. Jetzt in der 3. Woche wird es langsam, aber merkbar besser wird. Dementsprechend steigt mit der Besserung der Sicht auch die Stimmung wieder.
Laut meinem Arzt muss nach OP zumindest 3 Monate gewartet werden, bevor man das Ergebnis ernsthaft beurteilen sollte bzw. eventuelle Nachkorrekturen plant. In der ersten Verzweiflung hatte ich zwar umgehend eine 2. Nachkorrektur überlegt, aber jetzt, wo es deutlich besser wird, kann ich mir gut vorstellen, dass die Überkorrektur keine nennenswerten Nachteile bringt und ggf. in ein paar Jahren als "Reserve" dient, wenn sich das Auge wieder Richtung Kurzsichtigkeit entwickelt.

LG,
Norfolk

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