nachdem ich hier im Forum schon seit längerer Zeit mitlese, möchte ich jetzt auch meinen eigenen Erfahrungsbericht verfassen.
Ich bin schon seit frühester Kindheit kurzsichtig, ich kann mich nicht mal mehr daran erinnern, wann ich meine erste Brille bekommen habe. Mit der Zeit wurde die Kurzsichtigkeit dann immer höher, bis sie dann endlich für einige Jahre bei folgenden Werten stagnierte:
RA: -5,25 dpt, cyl -1 dpt
LA: -6 dpt, cyl 0 dpt
Also eine relativ hohe Kurzsichtigkeit und auf dem rechten Auge auch eine leichte Hornhautverkrümmung. Ohne Brille o.ä. bin ich daher natürlich aufgeschmissen gewesen, bei einer Sehleistung von unter 5%
Mit Kontaktlinsen konnte ich mich nie wirklich anfreunden außer zum Sport, daher lief ich immer mit Brille rum. Jetzt mit 26 Jahren hatte ich aber genug von der Brille und habe mich über die verschiedenen Augen-Operationen informiert.
Nach einigen Voruntersuchungen hier in Hamburg, die allesamt umsonst waren, habe ich mich für den Anbieter Care Vision, der im UKE operiert, entschieden. Meine Hornhaut war gerade dick genug für eine Lasik (512/514 Mikrometer). Der Flap wurde allerdings mit einem Mikrokeratom aufgeschnitten, wodurch die OP dann um einiges günstiger war - die Vorteile einer Femto-Lasik erscheinen mir bis heute sehr gering, aber bei dieser Fragestellung scheiden sich ja auch hier im Forum die Geister
Eine Woche vor der OP hatte ich dann noch die gründliche Voruntersuchung, bei der auch diese scheußlichen Augentropfen verabreicht werden, die die Pupille weiten. Bei mir wirkten die Tropfen am Anfang leider nicht so wie erhofft, daher habe ich die Tropfen insgesamt dreimal verabreicht bekommen. Dafür hatte ich aber auch noch am nächsten Tag viel davon - ich konnte weder ins Licht gucken noch Texte in meiner Nähe erkennen.
Die OP war dann am 16.08.2013 angesetzt und ich war an dem Tag entsprechend nervös. Die Beruhigungstablette hat bei mir kaum gewirkt (glaube ich zumindest), aber die OP war zum Glück wirklich nicht so schrecklich. Nochmal durchführen möchte ich sie trotzdem nicht müssen
Die OP selbst ist ohne Komplikationen verlaufen, wie genau alles abläuft, ist schon in vielen anderen Berichten sehr gut beschrieben worden. Bereits vor der OP habe ich meine Tüte mit den ganzen Tropfen und den Tropfplan erhalten. Mit Sonnenbrille ausgerüstet war es dann schon ein gutes Gefühl, sich ohne meine normale Brille zurecht zu finden - auch wenn die Sicht bedingt durch die ganzen erhaltenen Tropfen und das leicht tränende Auge noch etwas verschwommen war.
Zuhause angekommen musste ich mich erstmal hinlegen und die Augen schließen, nach kurzer Zeit setzte auch ein starkes Brennen ein. Das hielt zum Glück nur so 3-4 Stunden an und seitdem hatte ich keinerlei Schmerzen mehr.
Am nächsten Tag ging es dann zur Kontrolle - mit beiden Augen zusammen erreichte ich etwa 80% Sehleistung. Auch sonst sah alles gut aus und ich durfte nach Hause.
Die ersten Tage fand ich es sehr anstrengend, Fernsehzugucken oder am PC zu sitzen, daher habe ich den Tipp beherzigt, mir Hörbücher anzuhören. Nach etwa einer Woche ging das aber schon sehr viel besser, so dass ich dann auch wieder 8 Stunden am PC arbeiten konnte. Die ersten Tage bin ich auch sehr viel mit Sonnenbrille rumgelaufen - drinnen, damit ich mir nicht aus Versehen in die Augen fasse und draußen, um meine Augen vor Wind und Sonne zu schützen.
Bei der Wochen- und der Monatskontrolle (16.09.2013) wurde festgestellt, dass die Augen wohl gut verheilen, aber noch sehr trocken sind und die Hornhaut noch recht wellig ist- also schön weiter tropfen.
Daher kommt wohl auch mein größtes Problem zustande: die schlechte Nachtsicht. Sobald es draußen dunkel wird, habe ich das Gefühl, dass meine Sehleistung extrem schlecht wird, außerdem sehe ich Halos und Starbust um alle Lichtquellen. Also Autofahren im Dunkeln wird wohl noch auf längere Zeit nicht gehen
Bei der Überprüfung wurde mir gesagt, dass dies normal sei, allerdings habe ich auch bei vielen gelesen, dass sie diese Nebenerscheinungen kaum hatten bzw. diese nach wenigen Tagen verschwunden sind. Ich weiß zwar meine Pupillengröße gerade nicht, bei der Voruntersuchung wurde mir aber gesagt, dass sie normal sei und daher kein Risikofaktor für solche Begleiterscheinungen (ich hatte extra nachgefragt, weil ich gerade davor Angst hatte...).
Ansonsten sind meine Werte jetzt nach der OP:
RA: sph -0,75 dpt, cyl. -0,5 dpt, sc 0,40
LA: sph -0,50 dpt, cyl -0,25 dpt, sc 0,70
Beide Augen zusammen ergeben etwa 80% Sehleistung, ich komme also im Alltag ganz gut ohne Brille klar. Inzwischen vergesse ich immer häufiger, dass ich überhaupt eine OP hatte und denke, dass ich immer noch die Brille aufhabe, die ich dann (natürlich nicht erfolgreich
) vor dem Schlafengehen absetzen will.Ich hoffe natürlich, dass vor allem mein rechtes Auge noch etwas besser wird...also auch tagsüber Autofahren ist für mich noch grenzwertig und mache ich nur im Notfall, auch wenn ich es eigentlich dürfte. Da meine Augen wie gesagt noch sehr trocken und gestresst sind, habe ich die Hoffnung zumindest nicht aufgegeben.
Wie ist das bei euch, habt ihr die Erfahrung gemacht, dass sich die Werte auch nach 5 Wochen noch ändern können?
Bei der Untersuchung wurde nur gesagt, dass halt alles noch möglich sei und sowieso erst nach der 3-Monatskontrolle die Möglichkeit einer Nach-OP in Bertracht gezogen wird.
Wenn sich die Werte jetzt nämlich nicht noch verbessern, habe ich Angst, dass ich bei der geringsten Verschlechterung (Regression o.ä.) wieder zur Brille greifen muss...
Viele Grüße
Svenja