Fragen über Fragen vor der OP

Moderator: Frankyboy

TrockenesAuge
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Fragen über Fragen vor der OP

Beitrag von TrockenesAuge » 26.08.2013, 12:55

Hallo zusammen,

ich spiele schon länger mit dem Gedanken meine Augen lasern zu lassen.
Kurz zu meiner Person: Ich bin Mitte zwanzig, und Kurzsichtig (-5,75/ -6,5)

Kontaktlinsen vertrage ich langsam nicht mehr wirklich, da festgestellt wurde, dass meine Augen zu trocken sind. Seit über zehn Jahren trage ich diese nun regelmäßig und bin, wie viele, zu eitel eine Brille zu tragen. Immer öfters (aufgrund der trockenen Augen, PC-Arbeit) bekam ich Probleme. :cry:

Ich sprach letztens meinen Augenarzt bzgl. der Lasik an.
Dieser schaute kurz in meine Daten und meinte, dass der Wert ja lang genug stabil sein.
Er empfahl mir das Lasikland in Köln.
Ich sah mich regelrecht schon ohne Brille und Kontaktlinsen.

Mittlerweile hatte ich meine Voruntersuchung hinter mir. Fast zwei Stunden wurde ich von einer Augenoptikermeisterin getestet. Diese stand mir auch Rede und Antwort. Danach kam ich zu einer Ärztin, die auch noch ein paar Untersuchungen machte und mir zusätzlich Rede und Antwort stand.
Nach dem Termin war ich total euphorisch. Mittlerweile ist dies abgeflacht. U. a. auch, weil ich zu viel Zeit hatte, um mich mit allen Risiken auseinander zu setzen. Ich habe gegoogelt was das Zeug hält. Schließlich habe ich nur ein Paar Augen.

Mein OP-Termin ist nun in anderthalb Wochen und ich bekomme langsam leichte Panik und überlege diesen wirklich ab zusagen. :?

Es gibt mehrere Sachen, die mich zweifeln lassen.
1.) Meine Pupillen sind wohl ziemlich groß, größer als normal. Die anderen Werte wären lt. der Ärztin, aber top, sodass sie operieren würde. Es könnte jedoch möglich sein, dass ich ausgeprägter Halos habe, als andere.
Da ich diese aber auch nicht beim Kontaktlinsen tragen habe, kann es lt. der Ärztin sein, dass ich dies auch nicht haben werde.
Erst dachte, die paar Halos stören bestimmt nicht. Jetzt aber habe ich Fotos gesehen und Erfahrungsberichte gelesen…
Auch wenn ich überlege, dass ich in einem Jahr in einer anderen Stadt arbeiten werde und eine Stunde Fahrzeit in Kauf nehmen muss, Zweifel ich, ob es wirklich so harmlos ist. Im Winter morgens um 6 Uhr oder abends um 18 Uhr ist es ja noch/schon dunkel. Ich käme ja nie zur Arbeit ohne mich oder andere zu gefährden.
2.) Habe ich bei der Voruntersuchung eine Dame getroffen, die bei der Nachuntersuchung war. Ihre OP war schon über ein Jahr her. Sie sagte mir, dass sie überhaupt nicht zufrieden sei und hätte sie das eher gewusst, was auf sie zukommt, hätte sie diesen Schritt nie gewagt.
Nach der OP hat sie nur Probleme gehabt. Mind. zwei Wochen konnte sie nicht der Arbeit im Büro nachgehen oder Auto fahren.
3.) Ich habe viele negative Berichte im Internet gefunden (u. a. auch zwei Beiträge im WDR-Archiv), wo über die Risiken berichtet wurde. Hornhautablösung, Blendeempfindlichkeit und für mich ganz schlimm: Doppelbilder, Kontrastverlust..
Wenn ich mir vorstelle, mein ganzes Leben lang Doppelbilder zusehen, wird mir angst und bange. Ich könnte der Arbeit am PC bestimmt nicht mehr nachgehen usw.
4.) Der graue Star?! In meiner Familie bereits öfters vorgekommen.
Kann ich denn nach einer Lasik noch operiert werden, ohne dass Komplikationen auftreten?
Laut der Einverständniserklärung, die mir das Lasikland nach Anfrage zugeschickt hat, steht dort drin: „Durch eine LASIK-Behandlung wird die genaue Messung des Augeninnendrucks sowie die Linsenberechnung vor der Operation des „Grauen Stars“ erschwert.“

Fragen über Fragen…
Vielleicht hatte jemand schon ähnliche Gedanken und kann mir meine Sorgen etwas nehmen bzw. diese bestärken, damit mir meine Entscheidung (die ich schlussendlich selber treffen muss) leichter fällt. :)

Vielen Dank fürs geduldig lesen und schon einmal ein dickes Dankeschön für alle die mir durch eigene Erfahrungen einen Rat geben können.
:wink:
Refraktion-----------------Pachymetrie
R -5,75 (-0,5 x 71)-------559 µ
L -6,50 (-0,5 x 142)------552 µ

FEMTO-LASIK am 06.09.2013
Flap 120 µ, 8,7mm

ArWi
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Re: Fragen über Fragen vor der OP

Beitrag von ArWi » 28.08.2013, 10:19

Hallo TrockenesAuge,

deine Bedenken sind sicherlich nicht unbegründet. Ich versuche mal meine Sicht der Dinge auf deine Fragen darzulegen:
1.) Meine Pupillen sind wohl ziemlich groß, größer als normal. Die anderen Werte wären lt. der Ärztin, aber top, sodass sie operieren würde. Es könnte jedoch möglich sein, dass ich ausgeprägter Halos habe, als andere.
Da ich diese aber auch nicht beim Kontaktlinsen tragen habe, kann es lt. der Ärztin sein, dass ich dies auch nicht haben werde.
Erst dachte, die paar Halos stören bestimmt nicht. Jetzt aber habe ich Fotos gesehen und Erfahrungsberichte gelesen…
Auch wenn ich überlege, dass ich in einem Jahr in einer anderen Stadt arbeiten werde und eine Stunde Fahrzeit in Kauf nehmen muss, Zweifel ich, ob es wirklich so harmlos ist. Im Winter morgens um 6 Uhr oder abends um 18 Uhr ist es ja noch/schon dunkel. Ich käme ja nie zur Arbeit ohne mich oder andere zu gefährden.
Es ist ja auch nicht 100%-tig sicher, dass es bei dir auftritt. Das Risiko ist bekanntlich immer dabei. Ich habe damals einfach die vielen Vorteile für mich gesehen, welche mir die OP bringen würde. Die Risiken habe ich ausgeblendet. Die Fotos sind sicherlich abschreckend, könnten aber auch übertrieben sein, oder sehr schlimme Fälle aufzeigen. Die eventuellen Doppelbilder könnten auch dadurch kommen, dass es noch eine gewisse Restfehlsichtigkeit (HHV) bleibt, diese kann u. U. wiederum nachkorrigiert werden (wie in meinem Fall, ich muss auch an einem Auge nachgelasert werden).
2.) Habe ich bei der Voruntersuchung eine Dame getroffen, die bei der Nachuntersuchung war. Ihre OP war schon über ein Jahr her. Sie sagte mir, dass sie überhaupt nicht zufrieden sei und hätte sie das eher gewusst, was auf sie zukommt, hätte sie diesen Schritt nie gewagt.
Nach der OP hat sie nur Probleme gehabt. Mind. zwei Wochen konnte sie nicht der Arbeit im Büro nachgehen oder Auto fahren.
Natürlich gibt es immer wieder Menschen, bei denen die OP misslungen ist. Du wirst aber auch Menschen treffen, welche euphorisch zur Nachkontrolle kommen und sehr glücklich und zufrieden mit dem Ergebnis sind. Und das sind laut Statistik sehr viel mehr.
3.) Ich habe viele negative Berichte im Internet gefunden (u. a. auch zwei Beiträge im WDR-Archiv), wo über die Risiken berichtet wurde. Hornhautablösung, Blendeempfindlichkeit und für mich ganz schlimm: Doppelbilder, Kontrastverlust..
Wenn ich mir vorstelle, mein ganzes Leben lang Doppelbilder zusehen, wird mir angst und bange. Ich könnte der Arbeit am PC bestimmt nicht mehr nachgehen usw.
Wie wärs, wenn du dir vorstellst, dein ganzes Leben lang ohne Brille, Kontaktlinsen und Komplikationen zu leben? Du wirst doch nicht nur negative Berichte im Internet gefunden haben oder? Suche nicht nach Komplikationen, sondern nach gelungenen Erfahrungsberichten :) Es ist ja überall so im Leben, manche haben Flugangst, weil sie schlimme Bilder von Flugzeugabstürzen gesehen haben. Und andere blenden das aus und versuchen nur positiv zu denken. Es gibt genügend Beispiele für sowas.

Gruß
Artur
PRK/LASEK bei Care Vision in Nürnberg am 21.03.2013
Ausgangswerte:
LA 0,0 sph -3,75 cyl 170°
RA -0,25 sph -3,25 cyl 40°

Mein Erfahrungsbericht: http://augenlaser.operationauge.de/meine-prk-lasek-am-21-03-2013-bei-carevision-in-nuernberg-t9378.html

Donauwelle
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Re: Fragen über Fragen vor der OP

Beitrag von Donauwelle » 28.08.2013, 10:52

Ich kann sämtliche deiner Bedenken verstehen und glaube, dass sich diese Gedanken vor der OP sehr viele Personen machen.

Wenn eine Laseroperation glückt, ist der Zugewinn an Lebensqualität (insbesondere bei Personen, die mittel oder stark fehlsichtig sind) nicht zu unterschätzen. :)
Dass zahlreiche Risiken vorhanden sind, ist leider auch nicht von der Hand zu weisen, und es ist leider so, dass die Risiken im Zuge von Aufklärungsveranstaltungen eher nur am Rande behandelt werden bzw. verharmlost werden.

Ob man das Risiko herausfordern will, um eine allzeit gute Sicht gegen eine vielleicht künftig eingeschränkte Sehqualität zu tauschen, muss man selbst abwägen. Beim Großteil der Gelaserten klappt die OP zum Glück.
ArWi hat geschrieben:Die Fotos sind sicherlich abschreckend, könnten aber auch übertrieben sein, oder sehr schlimme Fälle aufzeigen.
Nach meiner OP hielt ich die meisten Fotos für untertrieben.
Und das sind laut Statistik sehr viel mehr.
Man darf aber nicht vergessen, wer die Statistiken in Auftrag gibt, und Papier ist sehr geduldig :? Langzeiterfahrungen werden nicht in die Statistiken einfließen, da die Dokumentation über Zeiträume von > 1 Jahr eher unüblich ist. Man darf auch nicht vergessen, dass etliche Patienten, die mit der OP nicht zufrieden sind (z.B. Halos, Kontrastverlust....), in der Statistik als erfolgreich operierte Patienten geführt werden, sofern bestimmte andere Kriterien erfüllt sind.

Wieso holst du nicht noch eine Zweitmeinung ein, wenn du dir Sorgen um deine Pupillengröße machst.
Speziell bei wenig optimalen Voraussetzungen (z.B. großen Pupillen) würde ich bei der Arzt-Auswahl sehr vorsichtig sein und mich an einen vorsichtigen, erfahrenen Anbieter wenden, der modernste Geräte verfügbar hat und der auch die Größe hat, einen Patienten abzulehnen, wenn das Risiko zu hoch erscheint.

Ich wünsche dir alles Gute
LG
Donauwelle

Frankyboy
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Re: Fragen über Fragen vor der OP

Beitrag von Frankyboy » 28.08.2013, 11:20

Hallo TrockenesAuge,

sicherlich ist es vernünftig, nicht blindlings (welch ein Wort in dem Zusammenhang) in eine Laser-OP zu gehen, sondern sich vorher Gedanken zu machen. Es ist immer eine Abwägung zwischen den Chancen und den Risiken. Läuft alles so wie bei mir, dann gehst Du als ziemlich glücklicher Mensch nach Hause, leider lesen wir hier aber auch Berichte von Patienten, die aufgrund ihrer Eignung besser nicht hätten operiert werden sollen.

Natürlich findet man in den Weiten des www abschreckende Berichte genug, leider sind heute die öffentlich-rechtlichen Medien trotz gewaltiger Gebühreneinnahmen kein Garant mehr für seriösen und gut recherchierten Journalismus. Menschen dagegen, die nach ihrer Laser-OP glücklich und zufrieden sind, berichten eher weniger darüber bzw. sind für irgendwelche Reportagen auch kaum interessant.

Eine Frage, die Du stellen solltest, ist die Größe Deiner Dunkelpupille im Vergleich zu der angedachten Behandlungszone des Auges. Auch eine zweite Meinung einzuholen, wie von Donauwelle vorgeschlagen, halte ich für einen guten Weg. Augenlaserzentren gibt es in Deiner Umgebung genug.

Ansonsten bleibt es letztendlich eine Bauchentscheidung. Einer Userin hier gab ich vor einiger Zeit den Rat, die Vor- und Nachteile eines refraktiven Eingriffes aufzuschreiben. Sie nahm ihn dankbar an.

Viele Grüße
Frank
Femto-Wellenfront-Lasik bei Augentis (Optegra) in Krefeld am 21.10.2010
vormals
R: Sph -6,5; Cyl -0,75; Achse 25
L: Sph -5,5; Cyl -0,75; Achse 160

http://augenlaser.operationauge.de/femto-wellenfront-lasik-bei-augentis-krefeld-t8599.html

ArWi
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Re: Fragen über Fragen vor der OP

Beitrag von ArWi » 28.08.2013, 13:34

ArWi hat geschrieben:
Die Fotos sind sicherlich abschreckend, könnten aber auch übertrieben sein, oder sehr schlimme Fälle aufzeigen.
Nach meiner OP hielt ich die meisten Fotos für untertrieben.
Wir wissen ja nicht, welche Fotos TrockenesAuge gesehen hat. Deswegen habe ich auch "könnten" geschrieben. Mich blenden z.B. die entgegenkommenden Fahrzeuge auch m.E. mehr als zuvor. Trotzdem kann ich damit leben und mein Gehirn hat sich daran gewöhnt, so dass ich gar nicht mehr weiß, wie es vor der OP war.
Und das sind laut Statistik sehr viel mehr.
Man darf aber nicht vergessen, wer die Statistiken in Auftrag gibt, und Papier ist sehr geduldig Langzeiterfahrungen werden nicht in die Statistiken einfließen, da die Dokumentation über Zeiträume von > 1 Jahr eher unüblich ist. Man darf auch nicht vergessen, dass etliche Patienten, die mit der OP nicht zufrieden sind (z.B. Halos, Kontrastverlust....), in der Statistik als erfolgreich operierte Patienten geführt werden, sofern bestimmte andere Kriterien erfüllt sind.
Da gebe ich dir Recht. Nichtsdestotrotz zieht man solche Statistiken gerne heran, um sich auch zu beruhigen, denn welche Alternativen hat man denn?
PRK/LASEK bei Care Vision in Nürnberg am 21.03.2013
Ausgangswerte:
LA 0,0 sph -3,75 cyl 170°
RA -0,25 sph -3,25 cyl 40°

Mein Erfahrungsbericht: http://augenlaser.operationauge.de/meine-prk-lasek-am-21-03-2013-bei-carevision-in-nuernberg-t9378.html

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