Bebilderter Verlauf nach einer ReLEx smile

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Subidub
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Bebilderter Verlauf nach einer ReLEx smile

Beitrag von Subidub » 13.07.2013, 14:47

In der Hoffnung auf Erfahrungsberichte, die sich inhaltlich mit meinem Zustand decken und daher vielleicht als Vorhersage für meinen weiteren Werdegang geeignet wären, bin ich hier gelandet.

Ich habe dabei feststellen müssen, wie unglaublich schwer es ist, ein Sehgefühl, z.B. „Doppelbilder“, mit Worten auszudrücken bzw. andere Beitrage richtig zu interpretieren.

Ich will daher im Folgenden meinen Bericht ein wenig mit eigenen Abbildungen untermalen. Vielleicht hilft das ja auch dem ein oder anderen seine zukünftige OP etwas dreidimensionaler zu machen (da umgeht man bewusst „Blick in die Zukunft“ und landet trotzdem beim nächsten Wortspiel …) :roll:

Bereits im Februar hatte ich mich nach einem turnusgemäßen Augenarzt-Termin (seither war klar, dass meine Hornhautdicke für sowas ausreicht) zu einer Laser-OP entschieden und war im Anschluss bei dem Smile-Verfahren gelandet. Ich dachte mir: warum an der Hornhaut einen Eingriff a la Dosenöffner vornehmen, wenn ein kleiner Einschnitt reicht …

Einen Monat bevor es ernst wurde begann ich sicherheitshalber meine (weichen) Kontaktlinsen weg zu lassen und nur noch mit Brille rumzulaufen.
Im Jahr 2003 wurden auf eigene Initiative beidseitig -1.25 festgestellt, 2009 landete ich bei beidseitig -1.75, meinem gleichzeitigen Ausgangswert für die OP. Dazu eine leichte Hornhautverkrümmung …
Im Vergleich mit manch anderem nicht „viel“, aber auf jeden Fall genug um mit der Außenwelt ohne Sehhilfe nichts Gescheites mehr anfangen zu können.

In diesem Sinne sehnte ich OP herbei und suchte ich am 27.06., also vor 2 Wochen, einen südöstlichen Stadtteil von Köln auf, um dort bei einem in diesem Forum wenig genannten Fachärztezentrum meinen Voruntersuchungstermin anzutreten.

Die Kommunikation am Telefon war bis dahin immer unkompliziert und höflich. Auch wenn anfangs noch ein wesentlich niedrigerer Preis im Gespräch war als letztlich von mir bezahlt, durch den Blick auf die HP merkte ich schnell woran ich war.
Das Monetäre stand aber immer hinter der Gewissheit zurück, das Geld für einen topmodernen Laser und einen erfahrenen Operateur auf den Tisch zu legen.

Die Voruntersuchung lief genau so ab, wie hier schon unzählige Male beschrieben. Eine Menge Vortests (durchgeführt von einer mir sehr sympathischen Arzthelferin) und danach ein abschließendes Gespräch beim späteren Operateur. Ein Aufklärungsgespräch, kein Verkaufsgespräch!

Beim Verlassen des Gebäudes hatte ich übrigens Schlimmeres erwartet. Zwar waren die Auswirkungen der Tropfen spürbar, und das Scharfstellen klappte nicht so richtig, aber ich hätte mir durchaus zugetraut auf dem Heimweg selbst das Auto zu fahren (hatte auf dem Beifahrersitz Platz genommen).

Aufgrund meines Wissens um eine grundsätzliche Eignung hatte ich mir damals mit dem VoU-Termin auch direkt einen OP-Termin geben lassen, angesetzt auf den


2.7., also gerade mal fünf Tage später.

In Vorbereitung auf die OP sollte ich 1 - 2 Std. vorher ein Beruhigungsmittel (Bromazanil) einnehmen.
Gefühlt hätte ich mir das aber auch sparen können, dann anders als mein familiäres und befreundetes Umfeld war ich bis zu dem Moment als ich mit Betäubungstropen in den Augen Richtung OP-Liege watschelte nie merklich nervös gewesen.
Auf die Vorgänge während der OP war ich gut vorbereitet worden und wurde nun im Liegen nochmals entsprechend instruiert. Nicht bewegen, ruhig atmen, immer geradeaus gucken, nicht reden.

Auf das Gefühl, wenn die Spreizzange angesetzt wird und das zu operierende Auge aufhält, lässt sich aber einfach nicht vorbereiten. Kein direkter Schmerz, aber man müsste mir schon viel bieten, dass ich so ein Ding nochmal in die Nähe meiner Augen lasse …

Der Raum wurde dunkel. Der Laser wurde über meinen Kopf oder ich unter den Laser gefahren. Mit der Bestätigung, dass ich den grünen Punkt sehe, begann die OP. Irgendwann verschwindet das grüne Licht hinter einem grauen Vorhang, man sieht die Welt wie durch eine 4fach gefaltete Klarsichthülle.
Die beim Eingriff entstehenden Konturen bekommt man zwar ebenso mit wie den Moment, in dem die Pinzette in die Hornhaut greift um das Lentikel heraus zu ziehen, aber Schmerzen hat man auch hier keine.
Außerdem wurde ich ständig durch den Operateur über seine Tätigkeit und die nächsten Schritte informiert, das beruhigt zusätzlich.

Schwer fand ich nur geradeaus zu gucken, weil bei mir die Orientierung etwas verloren ging. Denn das grüne Licht, was zunächst noch fixiert werden konnte, war weg und wurde ersetzt durch ein matschiges, sich bewegendes grelles Weiß, das unangenehm in die Augen einfiel.

Gefühlt hat die Behandlung beider Augen, vom Hinlegen bis zum Aufstehen, nur wenige Minuten gedauert.

Nach der OP ging das Raumlicht wieder an und ich wurde aus dem OP-Raum geführt, nahm auf einer Liege im Vorzimmer Platz.
Lasst mich hier in den Chor der „Milchblicker“ einstimmen, die versuchen die analoge Uhr an der Wand zu lesen, aber nur eine Uhrzeit zwischen 15.10 und 17.20 eingrenzen können.

Ich habe mal nach bestem Gewissen meine Wohnungstür fotographiert und so bearbeitet, wie ich denke die Welt unmittelbar nach der Op gesehen zu haben. Keine Konturen auf den weißen Wänden. Alles mit Farbabsatz enorm verschwommen, aber doch identifizierbar (was die Realitätsnähe dieser Abbildung angeht bin ich auf Rückmeldungen sehr gespannt).
1 op.JPG
Vom Operateur ausgerüstet mit allen nötigen Medikamenten und einem Tropfenplan konnte ich das OP-Gebäude selbstständig verlassen und mich bis zum Parkplatz kämpfen, auf dem ich abgeholt werden sollte.

Schon während der Fahrt versuchte ich die Kennzeichen etc. zu lesen. Ob und wie gut mir das tatsächlich gelang kann ich heute nicht mehr genau sagen. Aber es war zumindest eine andere Art von „Blindheit“ als zuvor ohne Brille.

Zu Hause angekommen führte der Weg aufs Bett. Nachtropfen bzw. ein-gelen nach Tropfenplan, ein bisschen in den Abend hinein auf dem Bett rumlümmeln, mehr nicht. Sämtliche Anstrengungen für die Augen habe ich vermieden.


3.7.:

Mit dem Aufstehen, ich merkte keine physischen Auswirkungen wie Brennen, Kleben, Fremdkörper o.ä., folgte ich weiter dem Tropfenplan.

Die OP zeigte bereits deutliche Ergebnisse. Auf dem rechten Auge war die Sehfähigkeit im Vergleich zu vorher geradezu hervorragend. Das linke Auge lümmelte sich hingegen in der anderen Gesichtshälfte und zeigte wenig Interesse am Leben teilzunehmen. Im Vergleich „rechtes Auge (oben) / linkes Auge (unten)“ war der Unterschied gravierend.
2 5 t.JPG
3 5 t - links.JPG
Für den Mittag war die obligatorische Nachuntersuchung angesetzt. Hin und zurück ging es per Zug. Sowohl hier als auch während der Nachuntersuchung bestätigte sich mein Eindruck, dass das linke Auge dem rechten deutlich hinterher hinkt. Rechtsseitig konnte ich problemlos durch den Sehtest wandern, linksseitig mussten erst noch Verstellungen vorgenommen werden, um etwas lesen zu können.
Trotzdem, der Operateur und ich waren mit der Momentaufnahme keine 24 h nach der Op sehr zufrieden.

Die folgenden Tage beobachte ich, ob das linke Auge aufschließen würde. Um es vorweg zu nehmen: das hat es bis dato (13.07.) nicht.
Allenfalls die Schärfe, mit der ich die Doppelbilder wahrnehme, hat sich vielleicht(!) ein wenig verbessert.

D.h. konkret: schaue ich mit beiden Augen in die Ferne, dann sehe ich alles relativ scharf. Es war mir fünf Tage nach der OP bereits ohne Einschränkung möglich Auto zu fahren und Kennzeichen 10 Wagenlängen voraus beim „Drüber gucken“ lesen zu können. Die Arbeit liegt dabei allein auf dem rechten Auge.

Am Montag, den 08.07., habe ich meine bis heute letzte Voruntersuchung gehabt. Hier wurde vom Operateur meine Wahrnehmung bestätigt. Obwohl absolut im Soll des Heilungsverlaufes will mein linkes Auge noch nicht mitziehen. Es soll nur eine Zeitfrage sein, bis sich endlich eine Verbesserung einstellt.

09.07.: ich nehme meine Arbeit wieder auf, die hauptsächlich vor zwei 21-Zöllern stattfindet. Ich merke wie gut es mir tut, als Unterbrechung ständig aus dem Fenster auf eine grüne Hügellandschaft schauen zu können. Die Monitorwiedergabe erscheint links (unteres Bild) vollkommen unscharf, verschwimmt auf Dauer und verursacht daher auch beim „beidseitigen Lesen“ ziemliche Kopfschmerzen.

[IMG=http://img17.imageshack.us/img17/7549/lef0.jpg][/IMG]

[IMG=http://img14.imageshack.us/img14/6829/lg9l.jpg][/IMG]


12.07: Ich meine linksseitig minimale Fortschritte erkennen zu können. Vielleicht ist es auch nur der Wunsch, aber die Doppelbilder schieben sich scheinbar zusammen, wobei sich an der allgemeinen Unschärfe (noch) nichts ändert.

*edit am 26.07.2013: zwei Sinn-Fehler korrigiert
Zuletzt geändert von Subidub am 26.07.2013, 09:29, insgesamt 2-mal geändert.

Subidub
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Re: Bebilderter Verlauf nach einer ReLEx smile

Beitrag von Subidub » 16.07.2013, 22:21

16.07.: zwei Wochen sind nun seit der OP vergangen.

Das rechte Auge ist nach wie vor top in Form, keine Schwankungen, keine Einschränkungen.

Aber genau so ist es unverzichtbar was den Ausgleich an Unschärfe auf dem linken Auge angeht. Im Abgleich mit einem Fixpunkt, den ich jeden Tag aus der selben Entfernung erkennen kann, haben sich die Doppelbilder linksseitig wohl wirklich ein wenig zusammengeschoben, vom Endergebnis der OP bin ich aber hoffentlich noch weit entfernt.

Nochmals mein Sehempfinden mit dem rechten Auge (Datei "4") und dem linken Auge (Datei "5")
4.JPG
5.JPG

Subidub
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Re: Bebilderter Verlauf nach einer ReLEx smile

Beitrag von Subidub » 23.07.2013, 21:23

Hallo,

genau drei Wochen ist es nun her, dass die OP durchgeführt wurde.

Was den Fortschritt seit meinem letzten Eintrag angeht halte ich es frei nach Remarque: im Visus nichts Neues.

Die Doppelbilder auf dem linken Auge beeinträchtigen das Sehen in unveränderter Größenordnung und wie schon bei so vielen Hilfesuchenden in diesem Forum schwindet auch mir langsam etwas die Geduld ...

Da das rechte Auge die "Unfähigkeit" des linken jedoch vollständig abfedert, komme ich im täglichen Leben uneingeschränkt zurecht.

Und außerdem wird dieses Leben immer wieder durch kleine Farbkleckse aufgepeppt. Man genießt sogar das Gewitter, dessen Blitze man in der Ferne ohne Tropfen auf der Brille erkennen kann, während man sich mit der Hand den Regen (und nicht die Brille) aus dem Gesicht wischt und dessen dicke Regentropfen nie wieder eine Gefahr für die Haftung der weichen Linsen darstellen werden.
Dass ich zu Hause klatschnass ankam war mir sowas von egal ... :D

Ich wurde durch eine PN übrigens auf die Nacht-Sicht gelenkt. Darauf bin ich bis dato noch gar nicht eingegangen, obwohl dies ja einer der Vorteile gegenüber den anderen Methoden sein soll.
Ich kann bestätigen: keine Halos, keine Licht-Igel, keine Schlieren ... und das mindestens seit Tag 3!

Das weiss ich deshalb so genau, weil ich am Abend des dritten Tages helfen sollte eine Straße zu finden. Und es war überhaupt kein Problem im Gegenlicht der Scheinwerfer entgegenkommender Fahrzeuge die Straßenschilder zu lesen.

Bis heute hat sich an meiner Nacht-Sicht nichts verändert.

Hierzu meine diesmalige Bebilderung: Datei 6 zeigt die spätabendliche Wahrnehmung auf dem rechten Auge, wobei ich die Lichter gemäß meiner Empfindung minimal weicher gezeichnet habe. Wichtig ist mir die Verdeutlichung, dass der untere Signalgeber der Ampel nicht das dahinter befindliche Straßenschild überstrahlt.
6_abend_rechts.jpg
Datei 7 zeigt dann die Wahrnehmung, wenn ich nur mit dem linken Auge schaue. Die bearbeitete Aufnahme gibt die störende Doppelsicht wunderbar wieder.
7_abend_links.jpg

Nala
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Re: Bebilderter Verlauf nach einer ReLEx smile

Beitrag von Nala » 23.07.2013, 23:05

Vielen Dank für deine ausführliche Darstellung. Wirklich toll erklärt. Ich drücke ganz fest die Daumen, dass das andere Auge bald wird!!!

SherlockHolmes
kennt sich hier aus
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Registriert: 31.01.2013, 21:06

Re: Bebilderter Verlauf nach einer ReLEx smile

Beitrag von SherlockHolmes » 27.07.2013, 23:45

diese störende Sicht könnte eine leichte HHV sein oder noch eine leichte Fehlsichtigkeit, was sagt der Arzt ? Wie sind die aktuellen Werte ?
LASEK/PRK 08.04.2013 in Hannover
ehemals kurzsichtig mit ca - 2,5 beidseitig Endergebnis: um 140% mit exzellenter Sehqualität ( keine HALOs oder sowas )

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