Moodyeyes hat geschrieben: ↑30.07.2023, 00:25
Hi Aya,
tut mir leid zu hören, dass es bei dir so schlecht ist

Was sind denn Photopsien? Da hatten wir ja ähnliche Ausgangswerte... wieso hast du dich denn für eine TransPRK entschieden?
Ich wollte mal einen weiteren Bericht schreiben. Meine OP ist jetzt 7 Wochen her.
Nach so 3.5 Wochen dachte ich mal, ah cool jetzt wird es besser. Jetzt ist es aber seit 2-3 Wochen eher wieder schlechter. Die Halos und Lichterscheinungen verändern sich ständig, mal hab ich starke Halos, die sich aber auch in der Form ändern. Dann leuchten helle Flächen extrem stark, ich hab auch immer noch starke Weichzeichnereffekte.
Ich war mittlerweile mal zur Zweitmeinung, weil Augerlin mir ja verkaufen will, dass ich ein Super OP Ergebnis hätte mit 125% Visus (so wie vorher) und rechts 0.0 und nur links -0.5 SPH.
Tja, Suprise, die Zweitmeinung hat da was ganz anderes ergeben. Ich habe rechts mehr CYL als vorher, nämlich -0.5, und links habe ich -0.25 SPH und -0.25 CYL. Beides zusammen "an der Grenze zur Korrekturbedürftigkeit", kann mir also selber überlegen ob ich es wieder mit Brille versuche. Es wurde auch die Hornhaut vermessen, und an den Rändern hab ich schon Unebenheiten, die diese Lichterscheinungen machen, die ich sehe. Dazu kommen Eintrübungen an den Schnitträndern (die aber ja nicht in meiner optischen Zone seien) und leicht eingewachsenes Epithel links.
Seit paar Wochen habe ich das Gefühl, dass meine Augen sehr trocken sind. Sie brennen oft leicht, und ich merke das halt am Sehen, dass es verschwommener wird, bzw. eben milchig und die Halos zunehmen, was dann kurz besser ist, wenn ich tropfe.
Das Sehen in Nähe ist so lala, auf jeden Fall ist der Scharfpunkt weiter weg als vorher, das merke ich wenn ich mein Handy halte im Bett z. B., das war früher näher. Den Mond finde ich am schlimmsten, den sehe ich total "verwischt" mit Riesen Halos und Starbursts, das macht mich am traurigsten. Ich werde evtl. nie mehr den Mond so schön sehen können wie früher. Alleine dafür müsste man die Leute verklagen!
Dazu kommt dass mein Augenlid ja links leicht hängt, das sollte sich aber wieder beruhigen laut Zweitmeinung. Das sei u.a. auch eine Schutzreaktion vom Auge, weil es eben so verletzt wurde, und es eigtl. zu sein möchte. Wie traurig ist das bitte! Fühle mich immer noch super schlecht meinen ehemals lieben, gesunden, treuen Äugelein gegenüber.
Die Behandlung bei Augerlin habe ich abgebrochen. Ich wurde da beim letzten Termin so arrogant behandelt von einem Augenarzt, der war super genervt, weil ich nicht zufrieden war, und sagte zu mir "jetzt freuen sie sich doch mal über ihr Brillenfreies Leben! Vorher konnten sie ihre Hand vor Augen nicht sehen ohne Brille!" Ja WOW Augerlin, wenn das natürlich das Erfolgskriterium eurer OPs ist, danke für nichts!! Fand das eh immer merkwürdig, wie akribisch dort drauf geachtet wurde, dass bloß keiner der Angestellten Brille trägt. Wenn man die Ärzte drauf ansprach, ob sie auch gelasert seien, sagten alle "Ne, ich brauche keine Brille" Ja, wer's glaubt... ich persönlich habe noch keinen Augenarzt getroffen, der sich hat lasern lassen. Betrachte die OP nach wie vor als absoluten Fehler.
Moodyeyes hat geschrieben: ↑30.07.2023, 00:32
Achso, Nachtrag: linkes und rechtes Auge haben sich gefühlt angeglichen. Also das Gefühl, dass das linke viel schlechter sieht als das rechte, ist weg. Und ich finde auch, das linke Auge hat aufgeholt was die Kontraste angeht, die waren nämlich links schlechter. Auch die Sehschärfe insgesamt schwankt nicht mehr so stark wie in den ersten Wochen, sondern ich sehe schon so ganz gut. Allerdings definitiv schlechter als vorher mit Brille oder Linsen. Ich glaube mittlerweile, die Leute gewöhnen sich einfach mit der Zeit dran, so wird es wohl auch bei mir sein, über die Wochen fängt man an zu vergessen, der direkte Vergleich aus den ersten Wochen schwindet, und irgendwann denkt man dann, ach cool, hat sich doch gelohnt.
Hallo Moodyeyes,
danke, dass du hier so ausführlich deine Erfahrungen dokumentierst. Ich finde, du hast es gut auf den Punkt gebracht und ich kann dir da nur 100% zustimmen. Die OPs verschlechtern immer das Sehen im Vergleich zu Brille und Kontaktlinsen. Das hat einfach mit Ungenauigkeiten bei den Vormessungen und dem Lasern und mit der Wundheilung zu tun. Insbesondere die Smile ist extrem unausgereift und hat gegenüber der ohnehin schon fehleranfälligen Lasik noch einmal extreme Nachteile:
viewtopic.php?f=6&t=11086#p197223
Den Patienten wird bei der Vermarktung und dem Verkauf dieser Eingriffe vermittelt, das Auge sei nach der OP besser als vorher. In Wirklichkeit hat Lasern viele Nachteile und ist im besten Fall ein Kompromiss. Man bezahlt die sogenannte "Brilenfreiheit" teuer mit seiner Sehqualität und dem lebenslangen Risiko auf diverse weitere Komplikationen und Folgeschäden. Es wird gesundes Gewebe verändert und verbrannt und man schaut sein restliches Leben im Grunde durch eine verheilte Narbe in der vorher perfekt transparenten und glatten Hornhaut.
Die eine Person hat Glück, kommt mit weniger Einbußen im Sehen davon, gewöhnt sich in den ersten Wochen und Monaten daran und vergisst, wie gut sie vorher mit Sehhilfe gesehen hat. Die Ärzte tragen meiner Erfahrung nach bei den Nachkontrollen ebenfalls dazu bei den verunsicherten Patienten zu suggerieren, dass alles "perfekt verheilt", die "Hornhaut glatt", das "Auge nur trocken" sei und es nur Zeit braucht oder das Gehirn sich umgewöhnen muss. Viele Patienten haben verständlicherweise Vertrauen in die Laser-Ärzte, nehmen diese Erklärungen bereitwillig an und geben sich mit ihrem "neuen Sehen" zufrieden.
In Wirklichkeit ist bei vielen Patienten mindestens noch eine Fehlsichtigkeit übrig (einem wurde also eine nicht passende Brille in die Hornhaut gelasert), wie es ja auch bei dir der Fall ist. Es wundert mich nicht, dass die Messungen von deinen Brillenwerten und deinem Visus beim Laser-Arzt besser ausgefallen sind, als sie in Wirklichkeit sind. Ich würde immer dazu raten die Messungen bei Beschwerden nach der OP woanders noch einmal kontrollieren zu lassen (NICHT bei einem anderen Laser-Arzt, sondern einem unabhängigen Augenarzt oder Optiker).
Im schlimmeren Fall ist die Hornhaut sogar ungleichmäßig verkrümmt, also voller neuer Berge und Täler (Sehfehler höherer Ordnung, engl. higher order aberrations), die erhebliche Sehbeschwerden und Lichtbrechungen verursachen (Doppelbilder, Glare, Halos, Starbursts, siehe unten in der Signatur), sich nicht mehr mit Brille oder Kontaktlinsen (und auch nicht mit weiteren, ungenauen und nicht vorhersehbaren Eingriffen) korrigieren lassen und die Betroffenen für den Rest des Lebens, insbesondere bei schlechteren Lichtverhältnissen, einschränken. Das mit dem Mond und der Reue was man sich und seinen Augen angetan hat kenne ich leider auch. Tut mir sehr leid für dich

. Ich wollte immer einmal den beleuchteten Eiffelturm bei Nacht sehen. Das wird leider nichts mehr.
Über die vielen Nachteile und Risiken von Augenlasern wird meiner Meinung nach in der Regel ungenügend oder gar nicht aufgeklärt. Sonst würde kaum jemand diese OPs an sich durchführen lassen. Wenn du mich fragst hat Lasern weniger mit Medizin, als viel mehr mit Verkauf und Beeinflussung zu tun. Es geht in erster Linie nicht darum, dass die Pat. später wirklich objektiv gut sehen können, sondern, dass sie glauben gut sehen zu können und überzeugt davon sind. Dafür sogen die in Vermarktung geschulten Laser-Ärzte in der Regel. Wer nicht so leichtgläubig ist oder sehr ausgeprägte Beschwerden hat wird skeptisch und merkt schnell, dass etwas nicht stimmt. Dazu scheinst auch du zu gehören. Dann wird oft den Patienten die Schuld gegeben, sie seien undankbar, zu sensibel oder perfektionistisch, wie es auch bei dir der Fall war. Immerhin hast du scheinbar einen unabhängigen Augenarzt gefunden, der ehrlich mit dir bzgl. der entstandenen Schäden ist. Das ist Gold wert und leider nicht der Regelfall.
In wenigen Jahren wird bei dir leider schon die Alterssichtigkeit zunehmend einsetzen. Dann wirst du mit diesen Werten voraussichtlich eine teure Gleitsichtbrille benötigen. Das zum Thema "Brillenfreiheit". Ich wünsche dir vorerst alles Gute und halte uns gerne weiter auf dem Laufenden. Solche Erfahrungsberichte wie deiner helfen uns bereits Geschädigten leider nicht mehr aber regen hoffentlich interessierte Patienten an, sich vor einer der wichtigsten Entscheidungen im Leben kritisch mit dem Thema auseinanderzusetzen und den Laser-Ärzten und der Werbung nicht einfach blind zu vertrauen.