Erste Schritte

[DaniB]

Willkommen hier im Forum!

Zu einer OP rät Dir sicherlich kein vernunftbegabter Schreiber hier im Forum. Weil es wie bei jeder OP Risiken gibt, die vorher nicht zu kalkulieren sind. Zuzüglich die bereits genannten Folgeerscheinungen.
Die Entscheidung musst Du selbst treffen nach reiflicher Überlegung und Abwägung.

Das mit dem Flap hat mich nicht sonderlich beunruhigt, da die Gewalteinwirkung schon enorm sein muss, damit der sich löst. Jedenfalls nach einer gewissen Zeit der Heilung. Im normalen Alltagsleben dürften die Gefahren eher gering sein, dass ich solch einen Schlag aufs Auge bekomme.
Das Auge hätte dann so oder so ein Problem

Es gibt allerdings Risikogruppen wie Kampfsportler o.ä., bei denen wird in der Regel z.B. zur PRK geraten, da es dort auch keinen Flap gibt.

Ich habe noch keinerlei Anzeichen für Alterssichtigkeit, allerdings war am Anfang das von vorher gewohnte Nahsehen ohne Brille bis auf 10cm und nun bei ca. 20cm liegend eine Umstellung Besonders beim Basteln und Einfädeln! Wenns ganz filigran wird (Modellbau in Größe Z) stibitze ich mit die Lesebrille von meinem Mann Lesen, Kleingedrucktes lesen, PC, das geht alles ohne.

Mit -1,0 auf beiden Augen wäre ich persönlich nicht zufrieden, dann lieber irgendwann die Lesebrille.

[Donauwelle]

ReLex klingt interessant. Wo sind hier die Tücken?

Es ist ein relativ neues Verfahren, scheint aber immer beliebter zu werden. Bei geringer Fehlsichtigkeit ein bisschen riskanter. Angeblich eher ein bisschen ungenauer (obwohl es auch recht ansprechende Ergebnisse gibt). Das liegt wohl daran, dass ausschließlich mit dem Femtolaser gearbeitet wird. Bei den gängigen Lasermethoden wird immer mit dem Excimerlaser und ggf. zusätzlich mit dem Femtolaser (bei Femto-Lasik) gearbeitet. Nachkorrekturen werden meist als PRK durchgeführt, und das schreckt viele ab.

Lesebrille: das Argument verstehe ich nicht ganz.

Dani und Hexe (sorry fürs Überlesen) haben schon eine gute Erklärung dafür abgegeben.

Abraten von OP: Deine ersten Berichte hier im Forum schienen eigentlich positiv.
woran liegt Deine Unzufriedenheit und bist Du der Meinung, dass sich durch 6 Jahre Weiterentwicklung der Technik hier was getan hat, dass Deine Einschätzung doch wieder eine andere sein könnte?

Die Ersten Monate waren auch super. Bei Oberflächenverfahren dauert die Heilung aber Monate (auch wenn man selbst meint, dass diese längst abgeschlossen ist), und nach ca. 1 Jahr war zwar die Tagsicht perfekt, aber die Nachtsicht die Hölle. - Meine OP wurde übrigens als geglückt. Trotzdem konnte ich ab Einbruch der Dämmerung nicht mehr ans Steuer (soweit zum Thema 95 % Erfolgsquote - ich bin auch bei den 95 %).

Mittlerweile gibt es natürlich eine bessere technische Ausstattung (sonst hätte ich immer noch meine Probleme), aber nicht alle arbeiten damit, und nicht alle können dem Gerät alle machbaren Feinheiten entlocken.
Meist ist der Mercedes unter den Lasergeräten aber nicht relevant; hie und da kann er aber sehr entscheidend sein.

Restrisiko = fatal: so richtig zum Abschrecken: was wird als fatal angesehen und wie stehen die Chancen (sofern man sich nur dann operieren lässt, wenn man sich bei einem verantwortungsbewussten Arzt befindet, der auch nicht davor zurückschreckt, einen Patienten wieder zu schicken)?

Für mich bedeutet fatal, dass man den erworbenen Sehfehler mit Brille nicht ausgleichen kann, und die Sehqualität die Lebensqualität beeinträchtigt. Auch massive Trockenheit der Augen halte ich für fatal.
Wäre ich z.B. Busfahrer gewesen, wäre ich meinen Job los gewesen. Es gibt hier mittlerweile mehrere, die sich einige Monate karenzieren ließen, weil ans Arbeiten nicht zu denken war.

Natürlich kann man das Glück haben, dass man einen Arzt findet, der einen wieder wegschickt.
Es kann aber auch passieren, dass die Situation vom Chirurgen falsch eingeschätzt wird, oder dass die Heilung außerhalb der Norm verläuft.

Alles Gute und viel Glück

[herbi86]

Herzlichen Dank Euch beiden. Die Nebel beginnen sich zu lichten!

Unklar ist mir noch folgendes:

Du solltest dir vorher überlegen, ob du mit einer Restfehlsichtigkeit leben könntest. Mit einer Reststärke von -1dpt kommt man mit über 40 eigentlich ganz gut durchs Leben.

Wie kommt Ihr auf die Restfehlsichtigkeit und was ist das?

Ich meine, dass ich -2,5 bzw. -3 Dioptrien habe. Drum nochmal meine Frage: hebt sich das auch in die Weite mit der Altersfehlsichtigkeit auf? Kurzsichtigkeit bedeutet doch, dass ich in der Nähe gut sehe, in der Entfernung aber nicht. Die Altersfehlsichtigkeit hängt mit der "Erlahmung" (bitte verzeiht dem Laien!) des Auges zusammen, bezieht sich aber nur auf die Nähe. Ich meine deshalb, dass das eine mit dem anderen (leider) nichts zu tun hat. Warum dennoch zusammenrechnen???

Da ich hauptsächlich Linsen trage, kommt ein kurzes Brille abnehmen und vergleichen derzeit eh nicht in Frage. Und beim Brilletragen habe ich das eigentlich noch nie versucht. Dennoch muss ich also damit rechnen, in der Nähe nach der (erfolgreichen) OP weniger zu sehen?

Hmmmmm.............................

[Hexe79]

Hallo Herbi,

Fehlsichtigkeiten haben viel mit Rechnen zu tun .

Zuerst muss man sich davon lösen, dass Kurzsichtige ohne Brille gut nah sehen können, und Weitsichtige gut fern. Grob stimmt das zwar, aber beide Fehlsichtigkeiten können so stark ausgeprägt sein, dass sie in allen Entfernungen Schwierigkeiten machen.

Mit Restfehlsichtigkeit meine ich, dass bei der Korrektur meist nicht genau +-0,00 dpt erreicht werden, sondern häufig zumindest auf einem Auge 0,25 oder 0,5 dpt verbleiben. Das liegt zum Teil an Tagesformschwankungen und natürlich auch am Heilungsprozess.
Mit einer Restfehlsichtigkeit von -1,00dpt braucht man auf jeden Fall eine Brille zum Autofahren, hat aber, jetzt kommt das Rechnen dazu mit 60 eine Lesestärke von +1,5dpt. Das heißt man kann viele Alltagsdinge ohne Brille erledigen. Nicht perfekt, aber ganz gut...

Die Altersweitsichtigkeit wirkt sich hauptsächlich auf die "Erlahmung" der Linse aus. D. h. ohne Multifokallinsen oder Monovision kann man diese 2,5dpt nicht ausgleichen und hat entweder nah oder fern immer ein Problem. 0dpt in Ferne und Nähe gehen nicht.
Jetzt hast du das Problem in der Ferne (die 0dpt in der Nähe), nach der OP hättest du die 0dpt in der Ferne (und die 2,5dpt in 20 Jahren in der Nähe).
Einen leichten Schub in Richtung Plus gibt es ab und zu auch in der Ferne, meist liegt der aber unter 1Dioptrie. Deine Kurzsichtigkeit wird er definitiv nicht ausgleichen können.

Zusammengerechnet wird, weil beim Fern-Sehtest für rechts und links einzeln genau gemessen und eventuell, wenn vorhanden, die Hornhautverkrümmung festgestellt wird. Wenn man diese Werte hat wird in Abhängigkeit vom Alter und der bevorzugten Leseentfernung der Nahzusatz (die Addition/"Erlahmungszusatz" der Linse) dazugegeben. Der ist rechts und links bis auf absolute Ausnahmefälle immer gleich.

Einen Nahzusatz von 1Dioptrie wirst du kaum merken, du wirst die Entfernung beim Lesen vergrößern und bei schlechten Lichtverhältnissen angestrengt sein. Ab 1,5 Dioptrien wird es lästig, bei 2 Dioptrien geht ohne Lesebrille nichts mehr. Das hängt natürlich auch von den Lesegewohnheiten (Häufigkeit/Entfernung/Lichtverhältnissen)ab.

Zur OP raten würde ich niemanden, weil es ein Eingriff an einem gesunden Organ ist, der Risiken birgt.
Ich hatte auch große Angst vor Dingen, die man mit Brille nicht korrigieren kann...
Trotzdem denke ich, dass Titulierungen wie Lifestyle- oder Schönheits-OP , in den meisten Fällen auch fehl am Platz sind. Wenn man bei höheren Fehlsichtigkeiten keine Kontaktlinsen tragen kann, hat man auf jeden Fall Einschränkungen in der Freizeitgestaltung.
Hinzu kommen schlechteres Sehen durch starke Bildverkleinerung bei hoher Kurzsichtigkeit und starke Abbildungsfehler in den Randbereichen der Brillengläser. Bei Werten um -10 Dioptrien ist es trotz aller Technologie schwierig.
Da sollte, meiner Meinung nach, die Krankenkasse ruhig die OP zahlen... Ohren anlegen, übernimmt sie ja auch...

Ich habe meine OP bei EuroEyes in Hamburg machen lassen. Diese Methode bieten im Moment nur wenige Kliniken an. Die Kosten lagen bei 4800,- €. Sehr viel Geld, aber das einzige Verfahren, bei dem ich ein gutes Bauchgefühl habe. Für mich war wichtig ein Ansprechpartner in der Nähe zu haben.
Bei der FemtoLasik hatte ich hauptsächlich Sorge vor trockenen Augen und dem Heilungsprozess (nicht aus Versehen an den Augen reiben, was wenn man in der ersten Zeit eine Wimper ins Auge kriegt , und evtl. Fältchen).

Ich hoffe, ich habe einigermaßen verständlich erklärt...
Sonst bitte nochmal nachbohren, es gibt (fast ) keine dummen Fragen. Außerdem ist es ein umfangreiches Thema.

[DaniB]

Hinzu kommen schlechteres Sehen durch starke Bildverkleinerung bei hoher Kurzsichtigkeit und starke Abbildungsfehler in den Randbereichen der Brillengläser.

Das unterschreibe ich sofort! War vor der Korrektur mein größtes Problem Gerade in Sachen Schulterblick beim Autofahren Megablöd

Mit Lifestyle hat das echt nichts mehr zu tun. Ich habe die über -5 Dioptrien als deutliche Einschränkung empfunden, wie ist das erst mit -10 Dioptrien!