Hornhaut nachhaltig zerstört / geschädigt

allgemeine Themen zu LASIK, Femto-LASIK, LASEK, Epi-LASIK, PRK...die in keine Spezialkategorie passen

Moderator: Frankyboy

Kjartan
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Re: Hornhaut nachhaltig zerstört / geschädigt

Beitrag von Kjartan » 19.06.2013, 11:43

Ich persönlich schätze dieses Forum sehr, weil hier sehr unterschiedliche Erfahrungen geschildert werden, die man so in der Form kaum in einer so umfangreichen Form findet. Es lehrt einem vor allem, nicht "blind" den Ärzten zu vertrauen, die einem zu irgendeiner OP raten. Da das Thema ja aus persönlichen Gründen erstmal erledigt ist für so ein Jahr, werde ich mich sicherlich nochmal irgendwann bei anderen Ärzten informieren, die nicht in einer reinen Augenlaserklinik arbeiten, die Lasik/Lasek/Linse anbieten. Da denke ich eher mal in Berlin an Charite, die ebenso eine solche Abteilung haben.

neo3380
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Re: Hornhaut nachhaltig zerstört / geschädigt

Beitrag von neo3380 » 20.06.2013, 21:52

Frankyboy hat geschrieben:Hallo neo,

das ist für Dich natürlich eine mittlere Katastrophe. Die Angst, irgendwann vielleicht nicht mehr richtig sehen zu können als ständiger Begleiter ist schlimm. Würdest Du von Dir selber sagen, dass Du vielleicht ein (für den Fachmann erkennbar) ungeeigneter Patient für einen refraktiven Eingriff warst?
Frank
Ja, ich denke schon. Wobei ich Donauwelle zustimmen muss, dass es nicht Aufgabe des Patienten ist das Risiko einer solchen OP einzuschätzen. Der Patient ist hierzu auch nicht in der Lage. Der Arzt hätte mich über die Risiken einfach besser aufklären müssen.

Zitat Visumed / Optical Express:
"es kann sein, dass Sie Abends nicht mehr so gut sehen - kurzer lacher - aber im Dunkeln muss man ja auch nicht so gut sehen"

In Summe - Gott sei dank komme ich mit den Linsen einigermassen gut klar. 10 bis 16 Stunde tragen geht schon. Am Abend ist dann die Sicht durch die Linse zwar relativ schlecht, aber irgendwie muss es ja gehen.

Neben medizinischer Unterstützung durch den Prof. werde ich mir nun auch Unterstützung durch einen Therapeuten besorgen. Ich denke das wird nicht schaden um dieses critical Live-Event zu überstehen. Gott sei dank habe ich eine liebe Frau und eine kleine bezaubernde Tochter, tolle Eltern und Freunde.

Ich werde auch prüfen - einer meiner Geschäftspartner ist ein bekannter Moderator bei RTL - ob ich das Ganze der Presse zuspiele.
Das würde der Branche echt gut tun.

SG
Zuletzt geändert von neo3380 am 01.07.2013, 21:34, insgesamt 1-mal geändert.

Hyperop
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Re: Hornhaut nachhaltig zerstört / geschädigt

Beitrag von Hyperop » 21.06.2013, 03:59

Hallo neo3380,

das tut mir sehr leid für dich. Ich weiß in etwa wovon du sprichst. Bei mir ist die Hornhaut zwar "noch stabil", jedoch leide ich auch bereits an massiven Visusschwankungen - selbst mit harten Kontaktlinsen, da die Hornhaut "elastischer" zu sein scheint.

Ich war vor kurzer Zeit bei meinem Anpasser, der sehr viel von seinem Handwerk versteht - scheinbar aber auch nicht immer mit der Reaktion meiner Augen bzw. der Hornhaut rechnet.

Das Problem bei einem Therapeuten kann sein, dass man schwer veranschaulichen kann, "wie" man sieht und "wo" das Problem ist. Ich dachte erst, dass es mir helfen würde darüber zu sprechen aber bei mir hat es alles noch schlimmer gemacht - ich bin die Last nie losgeworden sondern habe danach immer "gesehen" wie schlimm es wirklich ist. Ich hoffe dass dir besser geholfen wird als mir.

Ich würde mich freuen, wenn du mir vielleicht sagen könntest, was für Linsen genau du trägst. Nimmst du Sie zwischendurch am Tag raus und hast du ein bestimmtes Pflegemittel? Bei mir macht irgendwie alles einen Unterschied aus. Ich trage zur Zeit formstabile grenzlimbal angepasste Keratokonuslinsen aus sauerstoffdurchlässigem Material sowie kleine Keratokonuslinsen aus nicht sauerstoffdurchlässigem Material.

Mit welchem Laser fand der erste Eingriff bei dir statt? Femto-Laser oder Mikro-Keratom? Vielleicht besteht da eine Verbindung bei uns beiden? Wir haben irgendwie viel gemeinsam - schon fast gruselig - findest du nicht? Nagut, ich bin zumindest nicht verheiratet. :)

Downer
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Re: Hornhaut nachhaltig zerstört / geschädigt

Beitrag von Downer » 22.06.2013, 12:22

Hmmm, interessanter Thread. Ich glaube, ich hätte VOR LASIK zu einem Therapeuten gehen sollen, dann hätte ich ein gesundes Selbstwertgefühl bekommen - ohne einen kosmetischen Eingriff. Vor LASIK war mein Selbstwertgefühl auf einer Skala von 1 bis 10 bei so 3. Jetzt ist es bei -10. :?

Laut Augenklinik liegt alles an der Trockenheit der Augen, was mir zu pauschal ist: Starbursts/Halos/Ghosting, schlechte Sicht bei Tag, Dämmerung und Nacht, geringere Helligkeit, Kontrastverminderung etc. Es kommt mir so vor, als hätte ich keine Komplikation ausgelassen. Alles, was schiefgehen kann, ging auch schief. Siehe auch:

http://augenlaser.operationauge.de/7-wo ... t9432.html

Ich hatte nie ein gutes Gefühl bei der Sache und auch schon 2012 den LASIK-Termin 5 oder 6 Mal abgesagt. Mein Bauchgefühl sollte sich im Nachhinein als richtig erweisen, vor allem weil ich schon seit 1,5 Jahren Websites wie http://www.lasikcomplications.com auswendig kenne oder dass der FDA-Typ, der damals LASIK in Amerika erlaubte, seit Anfang 2011 eine Kampagne hat, um es zu verbieten: http://www.youtube.com/watch?v=RfpV89JZNYY

Ich bin noch nicht mal 30 und an manchen Tagen frage ich mich: "War es das jetzt wirklich mit deinem Leben?" Ich hätte lieber 1.000 Euro in ein paar Privatsprechstunden mit einem Psychologen stecken sollen. Das hätte mir psychisch mehr gebracht und niemanden nachhaltig geschädigt. Ich wache seit 3 Monaten jeden Morgen mit Selbstvorwürfen auf und würde am liebsten auswandern.

neo3380
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Re: Hornhaut nachhaltig zerstört / geschädigt

Beitrag von neo3380 » 23.06.2013, 10:23

Downer hat geschrieben: Laut Augenklinik liegt alles an der Trockenheit der Augen, was mir zu pauschal ist: Starbursts/Halos/Ghosting, schlechte Sicht bei Tag, Dämmerung und Nacht, geringere Helligkeit, Kontrastverminderung etc. Es kommt mir so vor, als hätte ich keine Komplikation ausgelassen. Alles, was schiefgehen kann, ging auch schief. Siehe auch:

http://augenlaser.operationauge.de/7-wo ... t9432.html

"War es das jetzt wirklich mit deinem Leben?" Ich hätte lieber 1.000 Euro in ein paar Privatsprechstunden mit einem Psychologen stecken sollen. Das hätte mir psychisch mehr gebracht und niemanden nachhaltig geschädigt. Ich wache seit 3 Monaten jeden Morgen mit Selbstvorwürfen auf und würde am liebsten auswandern.
Das mit der Trockenheit haben DIE mir auch immer erzählt - bla bla bla. Wobei es bei Dir durchaus nach dieser kurzen Zeit noch besser werden kann. Ich denke bis zu 12 oder 24 Monate ist noch alle drin.

Ich trage grenzlimbale Keratokonuslinsen (wegen der Aufsteilung in der Mitte) mit Belüftungsbohrungen (zur Reduzierung der Saugkräfte; die Hornhaut ist nach Lasik nicht mehr so stabil). Hersteller Fa. Hecht. Die Linsen sind extrem sauerstoffdurchlässig und eine Sonderanfertigung. Den offiziellen Preis nenne ich jetzt mal nicht - sind aber extrem teuer.

Mir war nach 10 Jahren Lasik gar nicht bewusst wie schlecht ich sehe (damit meine ich nicht Visus). Erst mit den harten Linsen (perfekte Sicht) wurde mir das ganze Ausmass der Katastrophe erst richtig klar.

Ich denke Du hast jetzt einfach eine Zeit des Wartens vor Dir. Wenn es nach einem halben Jahr oder Jahr nicht besser ist, dann harte Kontaktlinsen. Diese Art der Linsen kann man auch bei trockenen Augen tragen.

Vorwürfe bringen Dich jetzt nicht weiter. Du hast die Entscheidung durch Einflussnahme und Beratung von Ärzten getroffen. Das Problem und der Zwiespalt ist, dass der Arzt hier keine Heilbehandlung vorgenommen hat, sondern in der Regel mit Dir ein Verkaufsgespräch führt.

Ich kann Dir an dieser Stelle eigentlich auch keine echten Rat geben. Jede Situation und jedes Problem ist sehr individuell. Ich werde an meinen Augen keinen Eingriff mehr vornehmen lassen - nie wieder. Meine Weg sind nun formstabile Kontaktlinsen und damit Leben. Vielleicht bessert sich ja Dein Zustand noch und die Probleme sind akzeptabel - anschließend wird es auch für Dich einen Lösungsweg geben.

Und ja, der Weg hart und voller Höhen und Tiefen. Ein Spass ist das leider nicht.

Mein Optiker bestreut eine ordentliche Menge an Post-"Laser" Op Patienten. Da ist alles dabei: Keratekstasie, zu kleine Zone, Dezentrierung, nach Entzündungen, nach Narben, nach Keratoplasik und und und

Was die Verarbeitung von solchen "critical live events" angeht. Leider sind wir mit unseren jungen Jahre sehr verwöhnt. Wir haben eine Krankheit, gehen zum Arzt und sind nach ein paar Wochen wieder gesund. Nun sind wir mit einem möglicherweise unheilbaren Zustand konfrontiert - das zu verstehen und zu akzeptieren ist schwer und sicherlich nicht einfach.

Ich wünsche Dir gute Besserung!

SG

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