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offene Fragen zur Lasek

Verfasst: 24.12.2008, 22:52
von kai
Hallo!
Erst einmal frohe Weihnachten!
Ich denke über eine refraktive Augen OP nach.
Habe leider grade keinen Brillenpass greifbar. Aber meine Stärke liegt links bei -5,75 dpt und rechts bei -5,5 dpt jeweils plus eine Hornhautverkrümmung von ca. -1,75 dpt.
Ich habe mich etwas über Lasik und Lasek informiert. Mich stört es sehr, dass bei einer Lasik der Flap abreißen könnte. Deshalb interessiere ich mich eher für eine Lasek oder eine PRK, habe aber noch so einige offene Fragen, die ich hier mal an ein Publikum stellen möchte, dem es nicht auf Profit ankommt. Ich weiß, dass es mit Lasek knap werden könnte!

-Ist Lasek und Epi-Lasik das selbe?
-Ich habe hier mal was von einer Alkohol-Problematik gelesen. Was kann damit gemeint sein?
-Die q-Lasik ist doch die Lasik, bei der die Hornhautverkrümmung berücksichtigt wird, oder? Ist das auch bei der Lasek möglich?
-Treten bei der Lasek mehr Halos, Schwierigkeiten beim Nachtsehen oder Kontrastsehen auf? Oder gibt es andere Komplikationen die bei einer Lasek öfter auftreten, als bei der Lasik?
-Kann man Halos oder die anderen Komplikationen, wie Probleme mit Kontrast- oder Nachtsehen beheben?
-Zur Bowmanschen Membran: diese heilt ja nur unter Narbenbildung wieder aus. Sie ist ja auch nur ca. 10µm dick. Wird also sicherlich komplett weggelasert, oder? Was hätte das dann für Konsequenzen?
-Das Stroma wird ja auch verletzt. Es kann also zu Haze, Regression, Spaetregression und Narbenbildung kommen. Kann man da was gegen unternehmen? Hat man Erfahrungen, wie oft das nach PRK vorkommt?
-Wenn ich nun Cortison nehme und der intraokulare Druck ansteigt, was kann dann passieren?
-Was passiert jetzt eigentlich mit der Epithelschicht, die ja auf jeden Fall mehr oder weniger zerstört wurde? Sie soll ja innerhalb von ca. 6 Wochen wieder nach heilen. Ist das immer so, also erneuert sie sich auch unter physiologischen Umständen alle 6 Wochen? Dann müsste ich mir ja keine Gedanken machen, dass es nachteilig sein könnte, wenn man sie wegfetzt! Kann dann diese Hornhautschicht auch wieder abreißen? Was hätte das für eine Konsequenz?
-Stimmt es, dass eine Störung des Hornhautepithels also bloß eine vorrübergehende Erscheinung ist, die zwar Schmerzen verursacht, sonst aber keine Probleme verursacht?
-Wie groß ist das Risiko, dass sich die Hornhaut nachhaltig trübt?
-Sind die Augen nur kurz nach der OP trocken oder eventuell für immer?

Danke soweit und noch ein frohes Fest!

Verfasst: 24.12.2008, 23:46
von heiner
-Ist Lasek und Epi-Lasik das selbe?
Bei Lasek löst man das Epitel mit Alkohol und bei der Epi-Lasik mit einem stumpfen Keratom.

-Ich habe hier mal was von einer Alkohol-Problematik gelesen. Was kann damit gemeint sein?
Der bei der Lasek eingesetzte Alkohol könnte auch tiefere Zellen schädigen, das wurde mal theoretisch diskutiert hat aber noch nie zu komplikationen geführt.

-Die q-Lasik ist doch die Lasik, bei der die Hornhautverkrümmung berücksichtigt wird, oder? Ist das auch bei der Lasek möglich?
Das ist ein Markennahme der Firma Wavelight für eine bestimmte Art der abberometergesteuerten Behandlung. Andere Hersteller nennen das anders.

-Treten bei der Lasek mehr Halos, Schwierigkeiten beim Nachtsehen oder Kontrastsehen auf? Oder gibt es andere Komplikationen die bei einer Lasek öfter auftreten, als bei der Lasik?
Scheint vergleichbar zu sein.

-Zur Bowmanschen Membran: diese heilt ja nur unter Narbenbildung wieder aus. Sie ist ja auch nur ca. 10µm dick. Wird also sicherlich komplett weggelasert, oder?
Ja.
- Was hätte das dann für Konsequenzen?
Die Funktion der Bowman-Membran ist noch nicht genau erforscht.


-Stimmt es, dass eine Störung des Hornhautepithels also bloß eine vorrübergehende Erscheinung ist, die zwar Schmerzen verursacht, sonst aber keine Probleme verursacht?
Ja, jedoch besteht die gefahr von Narben und Haze.

-Wie groß ist das Risiko, dass sich die Hornhaut nachhaltig trübt?
Kenne keine genauen Zahlen.

-Sind die Augen nur kurz nach der OP trocken oder eventuell für immer?
Unterschiedlich, aber eher ein Problem bei der Lasik.

Verfasst: 25.12.2008, 00:46
von kai
Ja Danke!
Du hast ja beinahe alle Fragen beantworten können.
Super!

Verfasst: 26.12.2008, 10:05
von Donauwelle
Hallo!

Es ist durchaus möglich, eine HHV auch bei einer Lasek zu korrigieren. Die Werte meines schlechteren Auges waren -8,5 + 2,25 (bzw. -6,25 - 2,25). Vor der OP wurde nicht ausgeschlossen, dass bei derart hohen Werten ev. eine Nachkorrektur notwendig wird. - Es hat trotzdem auf Anhieb geklappt.

Kontrastsehen wird durch OPs machmal herabgesetzt, es kann aber sogar besser werden. Auch beim Kontrastsehen scheinen Oberflächenbehandlungen die Nase vorne zu haben.
Das Halo-Problem dauert bei Oberflächenbehandlungen meist länger an, weil die Heilung der HH einige Zeit in Anspruch nimmt. Nach Lasik verschwinden Halos meist rasch, dafür scheint die Problembehebung schwieriger zu sein, wenn sie nicht von alleine verschwinden. Wenn die Ursache der Halos an einer etwas zu klein gewählten optischen Zone liegt, kann bei Lasek eine Vergrößerung relativ leicht erfolgen.

Zu hoher Druckanstieg kann den Sehnerv schädigen. Ich kann aber leider nicht sagen, wie oft bzw. wie selten dieses Problem auftritt bzw. wie lange die Druckerhöhung anhalten muss, um tatsächlich gefährlich zu werden. Da die Messung des Augendrucks kein Problem ist hätte ich davor keine große Angst, außer der Augendruck läge schon vor der OP am oberen Limit. Der Augendruck sollte 21 mmHg nicht übersteigen.

Ich würde immer wieder eine Lasek durchführen lassen und empfand die Schmerzen nicht als dramatisch. Die längere Heilungsdauer (und die ev. damit verbundene herabgesetzte Arbeitsfähigkeit) sollte man aber nicht unterschätzen. Auch nächtliche Autofahrten können für längere Zeit problematisch werden.

Verfasst: 31.12.2008, 15:51
von kai
Hi!
Danke für die Antwort!
Habe aber bei Wikipedia was gelesen, was mich doch sehr verunsichert.
Es steht unten im Artikel zu "Refraktive(r) Chirurgie"

"Eine weitere Methode der refraktiven Chirurgie ist die Implantation von phaken Intraokularlinsen. Diese werden in die vordere oder hintere Kammer eingebracht. Die Implantation von Intraokularlinsen soll bei höherer Fehlsichtigkeit (-4 bis -10 Dptr.) der Laserbehandlung überlegen sein."
Naja, also in dem angegebenen Bereich liege ich ja nun.

"In einer Langzeitstudie von PRK über zwölf Jahre hatten 94 % der Augen einen bestkorrigierten Visus, der dem vor der OP entsprach, oder besser."
Heißt "bestkorrigierten Visus" etwa, dass der Visus durch die PRK bestmöglich korrigiert wurde oder etwa durch eine "perfekte Brille"?

"Nach anfänglicher Überkorrektur in den ersten vier Wochen kam es zu einer Regression innerhalb von 3–6 Monaten. Je nach Dioptrien-Gruppe wurde die angestrebte Korrektur in bis zu etwa 79 % der Fälle erreicht. Danach war die Refraktion über zwölf Jahre stabil, das heißt es gab keine statistisch signifikante Änderung."
Heißt das jetzt, dass ungefähr ein Fünftel "verpfucht wurde"?

"12 % der Patienten klagten über Nachtsichtprobleme, 3 % über trockene Augen. 50% der Patienten waren „extremely happy“ mit dem Ergebnis, besonders die, die nahe an der Normalsichtigkeit waren. Die anderen hatten Nachtsichtprobleme, starke Regression oder einen dezentrierten Abtrag.[12]"
Ja, das scheint klar zu sein.