Lebensqualität vor/nach der Augenlaser-Operation

allgemeine Themen zu LASIK, Femto-LASIK, LASEK, Epi-LASIK, PRK...die in keine Spezialkategorie passen

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Dr. med. Ron Lehnert
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Lebensqualität vor/nach der Augenlaser-Operation

Beitrag von Dr. med. Ron Lehnert » 31.12.2006, 13:36

Hallo an alle Operierten und Nichtoperierten,

mich würde interessieren, was Ihr Euch von der Operation erhofft, z.B.

- mehr persönliche Freiheit bei Freizeitaktivitäten
- berufliche Vorteile
- Attraktivität / Privatleben
- (unbegründete) Angst ohne Brille / Kontaktlinsen hilflos zu sein

Und an die Operierten: hat die Augenlaser-Operation das gehalten, was Ihr Euch davon versprochen habt?

Ist Eure Lebensqualität jetzt höher als vor der Augenlaser-Operation?

Würdet Ihr diese Operation auch Eurem Partner empfehlen?

Bei der Beantwortung dieser Frage spielt unsere Psyche eine entscheidende Rolle. In diesem Zusammenhang weise ich auf das Thema Kognitive Dissonanz hin:

Kognitive Dissonanz bezeichnet den konflikthaften Zustand, den jemand erlebt, nachdem er eine Entscheidung getroffen hat, eine Handlung ausgeführt hat oder einer Information ausgesetzt worden ist, die zu vorherigen Meinungen, Gefühlen oder Werten im Widerspruch steht.
Es wird angenommen, dass ein aversiver Zustand entsteht, den die Person gerne reduzieren oder beseitigen möchte, wenn ihre Kognitionen über das eigene Verhalten und die Einstellungen, die dieses Verhalten betreffen, dissonant (unvereinbar) sind.
Aktivitäten zur Dissonanzreduktion verändern diesen unangenehmen Zustand und dienen dazu, von neuem Konsonanz unter den Kognitionen herzustellen.

Quelle: Zimbardo PG, Gerrig RJ, Psychologie, 7.Aufl, Springer Verlag, 1999

D.h. wenn Du als Augenlaser-Kandidat unbewusst die Entscheidung getroffen hast: "Durch LASIK habe ich mehr Lebensqualität und ich werde attraktiver" dann willst Du nichts von Risiken hören, sondern Du denkst "Toll ich gehe zum besten Chirurgen und mir wird schon nichts passieren."

Wenn Du nach der erfolgreichen Augenlaser-Operation etwas über Langzeitrisiken liest, dann willst Du nicht darüber diskutieren, denn es macht Dir Angst.

Wenn Du nach der Augenlaser-Operation unter negativen Nebenwirkungen wie Sehbeeinträchtigungen oder trockene Augen leidest, dann versuchst Du das Positive stärker zu gewichten "dafür sehe ich jetzt attraktiver aus und bin von Brillen und Kontaktlinsen unabhängig", "Dafür sehe ich morgens alles scharf, wenn ich die Augen aufmache"

Wenn Deine Augenlaser-OP mehr oder weniger schiefgegangen ist und auch Nach-OP's bei Top-Chirurgen nichts bringen, dann gestehst Du Dir erst ein, dass die Entscheidung für diese Operation ein Fehler war.
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spessartjaeger
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Beitrag von spessartjaeger » 31.12.2006, 23:25

Ich habe eben den Anfang dieses Freds gelesen und mir gedacht: Prima, kann ein wirklich interessantes Thema werden......
Aber dann haut unser Herr und Meister wieder in seine bevorzugte Kerbe und treibt mich damit zum Jahresende endgültig aus diesem Negativ-Forum raus.
Benenne das Forum doch endlich mal um in Anti-Operationauge, dann weiß jeder zumindest von Anfang an, woher der Wind weht.
Wenn Alle solche Zauderer wären und sich nur auf 100% Geschichten einliesen, wäre die Welt wohl heute noch im Mittelalter.

trotzdem Allen einen guten Rutsch ins neue Jahr

Hermann
der sich nicht über Jahre hinweg mit dem Thema beschäftigt hat um sich 3 Wochen vor der LASIK Angst machen zu lassen, auch wenn das jetzt nur die von Dir vertretene These zu stützen scheint.
Nieder mit den Alpen!
Freie Sicht bis zum Mittelmeer!
......und laßt Euch nicht einschüchtern!

Medha
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Re: Lebensqualität vor/nach der Augenlaser-Operation

Beitrag von Medha » 01.01.2007, 16:34

Hallo Ron,

ich habe mich vor ca. einem Jahr entschieden (unter anderem auch nach Erfahrungsberichten in diesem Forum) und nach dieser Bedenkzeit werde ich den Termin am 8. Januar, also genau in einer Woche bei Dr. K. in I :wink: haben.

Seit meinem elften Lebensjahr brauche ich eine Sehhilfe. Zuerst ging es auch noch ohne, aber seit ca. 20 Jahren (bin jetzt 37) ist die Kurzsichtigkeit so weit fortgeschritten, dass ich ohne Brille/Kontaktlinsen nicht mehr zurechtkomme, also wirklich darauf angewiesen bin (l -5.5/-0.5/65°, r -5.5/-0.5/100°). Kontaktlinsen (weiche Monatslinsen) trage ich regelmässig seit ca. 15 Jahren und ich kann mich noch genau an den Moment erinnern, als ich damit beim Optiker rauspaziert bin und das Gefühl hatte "Ich kann wieder sehen!" :D Leider hat mir mein Augenarzt vor 2 Jahren einen Dämpfer versetzt, dass meine Hornhaut zu wenig Sauerstoff bekommen hätte und ich die Tragedauer/Häufigkeit dringendst herabsetzen sollte. Da ich allergisch auf nickelhaltige Brillengestelle reagiere (ja - die gibt's noch) bin ich da in der Wahl auch leicht eingschränkt. Ich habe jetzt eine wirklich schöne, leichte, randlose Titangestell Brille mit extradünnen Kunstoffgläsern. Trotzdem mag ich das Gefühl ohne Brille lieber. Ich habe den Eindruck, dass mein Gesicht ohne offener wirkt. Wenn Freunde/Familie mich mit Brille sehen, bekomme ich zwar ein ganz anderes Feedback (Oh - was für eine schöne Brille!) aber mir persönlich gefällt es ohne besser. Das ist aber nicht der Hauprgrund mich der OP zu unterziehen.

Ich bin relativ viel unterwegs, beruflich wie privat und es geht mir auf die Nerven, immer daran denken zu müssen Brille + Etui, Kontaktlinsen, Pflegemittel + Behälter dabeihaben zu müssen. Wenn ich die Kontaktlinsen weglassen würde, ginge es nur um die Brille und die kann ich nicht vergessen, wenn ich die auf der Nase habe :D aber wenn ich die verlieren sollte, wäre ich aufgeschmissen. Wir fahren alle 2-3 Jahre nach Ostafrika und da bekommt man keinesfalls eine Sehhilfe mal eben nach. Wenn da mit der Brille was wäre, könnte mein Mann mich an die Hand nehmen und wir könnten nach Hause fahren. In diesem Umfeld ist mir noch mal ganz klar geworden, wie abhängig ich von einer Sehhilfe bin und das möchte ich ganz klar loswerden.

Vor ca. 15 Jahren habe ich mir das erste Mal Gedanken darüber gemacht, ob ich eine derartige Operation in Betracht ziehen würde und ich habe für mich beschlossen noch 15 Jahre in's Land gehen zu lassen, bevor ich mich entscheide. Diese Zeit ist jetzt um und mir ist innerhalb der letzten 2 Jahre nix zu Ohren gekommen, was mich von von der OP abhalten würde.

In einem Forum wie diesem bzw. generell in Selbsthilfe Foren, melden sich diejenigen, bei denen ein Problem aufgetreten ist im Verhältnis öfter zu Wort, als die bei denen alles in Butter ist. Im allgemeinen bin ich eher risikofreudig bzw. erscheint mir das Komplikationsrisiko so gering, dass ich bereit bin, dieses einzugehen. Wenn ich mich in der Großstadt tagtäglich bewege, laufe ich auch Gefahr durch andere beeinträchtigt zu werden (Verkehrsunfall, Überfall, Messerstecherei etc) aber trotzdem hält mich das nicht davon ab dort zu wohnen. Wenn ich auf Reisen gehe, dann kann es auch passieren, dass ich mir eine z.B. eine Tropenkrankheit zuziehe, das hält mich auch nicht davon ab, meinen Horizont zu erweitern. Nix im Leben ist ohne Preis.

Was man tun kann, ist sich im Vorfeld zu informieren und abzuwägen, bzw. Maßnahmen zu treffen um die Risiken möglichst gering zu halten. Ich werde z.B. nicht nur drei Tage bei der OP in Istanbul sein, sondern eine Woche, so dass ich noch ein paar Tage nach der OP direkt Kontakt zur operierenden Ärztin aufnehmen kann. Damit fühle ich mich z.B. viel wohler.

Danke an alle, die hier ihre Erfahrungen teilen! Ihr habt mir wirklich sehr geholfen. Ich werde mich auf jeden Fall melden, wenn ich in zwei Wochen wieder zurück bin.
Zuletzt geändert von Medha am 01.01.2007, 16:57, insgesamt 2-mal geändert.

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Beitrag von Dr. med. Ron Lehnert » 01.01.2007, 17:21

spessartjaeger hat geschrieben:Ich habe eben den Anfang dieses Freds gelesen und mir gedacht: Prima, kann ein wirklich interessantes Thema werden......
ok dann ignoriere mal den letzten kritischen Teil und sag mal was Du Dir von der OP erhofftst..
spessartjaeger hat geschrieben: Benenne das Forum doch endlich mal um in Anti-Operationauge, dann weiß jeder zumindest von Anfang an, woher der Wind weht.

Das Ziel des Forums ist die Abbildung der Realität der Augenlaser Chirurgie, d.h. die reine ( nichts desto trotz) vielfältige Meinung.
spessartjaeger hat geschrieben:Wenn Alle solche Zauderer wären und sich nur auf 100% Geschichten einliesen, wäre die Welt wohl heute noch im Mittelalter.
Es ist aber auch keine 99% Geschichte und die Menschheitsgeschichte hängt davon auch nicht ab.
Studien haben gezeigt, dass 20-25% der Augenlaser-Operierten Sehbeeinträchtigungen haben, aber ein Großteil dieser die OP trotzdem weiterempfielt. Warum? Weil die Vorteile die Nachteile überwiegen oder weil sie sich das Ergebnis "schönreden", d.h. die kognitive Dissonanz reduzieren.

Grüsse, Ron
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Beitrag von spessartjaeger » 01.01.2007, 23:02

Ron Lehnert hat geschrieben:
spessartjaeger hat geschrieben:Ich habe eben den Anfang dieses Freds gelesen und mir gedacht: Prima, kann ein wirklich interessantes Thema werden......
ok dann ignoriere mal den letzten kritischen Teil und sag mal was Du Dir von der OP erhofftst..
spessartjaeger hat geschrieben: Ich werd mir´s überlegen.

Benenne das Forum doch endlich mal um in Anti-Operationauge, dann weiß jeder zumindest von Anfang an, woher der Wind weht.

Das Ziel des Forums ist die Abbildung der Realität der Augenlaser Chirurgie, d.h. die reine ( nichts desto trotz) vielfältige Meinung.

Da hab ich halt meine Zweifel, da wie mir scheint einfach immer nur negative Aspekte von Dir gebracht werden.
spessartjaeger hat geschrieben:Wenn Alle solche Zauderer wären und sich nur auf 100% Geschichten einliesen, wäre die Welt wohl heute noch im Mittelalter.
Es ist aber auch keine 99% Geschichte und die Menschheitsgeschichte hängt davon auch nicht ab.
Studien haben gezeigt, dass 20-25% der Augenlaser-Operierten Sehbeeinträchtigungen haben, aber ein Großteil dieser die OP trotzdem weiterempfielt. Warum? Weil die Vorteile die Nachteile überwiegen oder weil sie sich das Ergebnis "schönreden", d.h. die kognitive Dissonanz reduzieren.

Ja aber ist das denn nicht OK, wenn jemand sagt, daß die Vorteile die Nachteile überwiegen? Es geht doch nicht darum, daß jemand sagt die LASEK/LASIK Geschichten bringen nur 100% Vorteile. Es geht darum Vor- und Nachteile gegenüberzustellen. Von daher prima Ansatz Deines neuen Freds.
Was mich störte war, daß Du dann impliziertest, daß alle positiven Aussagen ja Folgen der kognitive Dissonanz seien.

Grüsse, Ron
Gruß
Hermann
Nieder mit den Alpen!
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......und laßt Euch nicht einschüchtern!

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