TransPRK, C-Ten oder überhaupt ratsam ?

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miopia2016
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TransPRK, C-Ten oder überhaupt ratsam ?

Beitrag von miopia2016 » 13.01.2016, 23:18

Hallo Forum!

Zuerst möchte ich vorausschicken, dass ich aus beruflichen Gründen 6 Monate in Brasilien lebe, die anderen 6 Monate in Wien. Deshalb habe ich auch in Brasilien, in einer der besten Augenkliniken in Sao Paulo eine Untersuchung durchführen lassen, ob ich eine Laser OP an meinen Augen überhaupt durchführen lassen kann.

Zu meinen Werten: Ich bin 43 Jahre alt.

Li: -7,25/CYL -2,5

Re: -6,75/ CYL -2,5

Hornhautdicke: 512 (Li) und 519 (Re)

Aufgrund der geringen Dicke der Hornhaut wurde mir eine PRK OP empfohlen und keine LASIK.

Meine Frage: Ist es ratsam anhand solchen Werten eine OP durchzuführen. An sehr vielen Stellen im Internet lese ich, dass es ab -6 Dioptrien Miopie nicht empfohlen wird eine PRK OP durchzuführen, an anderen Stellen lese ich aber bis -10 ist auch möglich. Das verwirrt mich ein wenig

Die OP möchte ich lieber in Österreich oder Deutschland (nur München) oder aber auch Bratislava duchführen lassen, in Brasilien nicht unbedingt, es kostet für beide Augen zwar "nur" 1250 Euro aber wenn ich die Wahl habe, dann lieber in den genannten Ländern, ich habe da einfach mehr Vertrauen.

Ich leide unter ziemlich trockenen Augen, weshalb ich keine weichen Kontaktlinsen mehr tragen möchte (kann schon, aber auch nicht mehr als ein paar Stunden, ohne dass es unangenehm wird).

Mir wurde auch geraten ein Auge nicht überzukorrigieren,bzw. auf -1 zu belassen, weil in ein paar Jahren (ich bin 43) die Alterweitsichtigkeit dazukommen kann.

Ich bin dankbar über Meinungen und Tipps.

Donauwelle
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Re: TransPRK, C-Ten oder überhaupt ratsam ?

Beitrag von Donauwelle » 14.01.2016, 11:24

Meine Ausgangssituation war sehr ähnlich:
Sowohl die Myopie als auch die HHV waren ein bisschen geringer. Die Hornhaut war etwas dicker.
CL vertrug ich nicht mehr sehr gut, ebenfalls trockene Augen.

Aufgrund meiner Erfahrungen würde ich ein Oberflächenverfahren bei diesen Werten sehr gut überdenken. Nach der anfänglichen Freude über den guten Seherfolg kam nach ca. 1 Jahr die Ernüchterung. Die einwandfreie Tagsicht war zwar nach 1 Jahr auch noch vorhanden, dafür hatte sich eine Nachtfahruntauglichkeit eingestellt. Eine Brille für Nachtfahrten brachte nicht den erhofften Erfolg.

Erst nach mehreren Jahren Spießroutenlauf und Nachkorrekturen konnte wieder ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt werden.

Eine beidäugige Restmyopie von -1 halte ich für zu hoch. Sogar bei Monovision (ein Auge perfekt ausgeglichen und das andere mit Restmyopie zum Ausgleich der beginnenden Alterssichtigkeit) mit -1 wird von manchen Personen als zu hoch empfunden. Ich komme mit dieser Monovision aber gut klar und bin aufgrund meines Alters sehr glücklich darüber. Die Monovision war bei mir allerdings nicht beabsichtigt, sondern entstand im Zuge der "Nachkorrektur" und der Regression.

Bei hohen Ausgangswerten kommt es öfter vor, dass die Zielwerte nicht auf Anhieb erreicht werden. Stell dir vor, es bleibt von Anfang an eine Myopie von -1, und dann erhöht sich dieser Wert auf -1,5 oder sogar mehr. Wärst du damit glücklich? Bei dünner HH kann es dann passieren, dass eine Nachkorrektur nicht mehr möglich wäre.

Trockene Augen können auch nach der OP das Ergebnis neg. beeinflussen (und wahrscheinlich werden die Augen mit zunehmendem Alter noch trockener). PRK oder Lasek verstärken die Trockenheit zwar nicht so oft wie Lasik, dafür kommt es öfter zu leichten Unebenheiten an der Oberfläche. Ein intakter Tränenfilm gleicht minimale Unebenheiten gut aus. Bei mangelndem Tränenfilm (oder schlechter Zusammensetzung) kommt es aber zu Irritationen beim Sehen, die besonders nachts (und besonders häufig bei größeren Pupillen) unangenehm werden können.

Von den erhöhten Risiken bei hoher Fehlsichtigkeit abgesehen halte ich eine Laseroperation mit 43 ohnehin nur bedingt ratsam. Die Altersweitsichtigkeit ist in greifbarer Nähe, und es kann passieren, dass die Brillenfreiheit kürzer anhält als erhofft. Manche Personen sind auch negativ überrascht, dass Alterssichtigkeit nicht nur den Lesebereich betrifft.

Den Wunsch nach Brillenfreiheit kann ich verstehen. Ein Oberflächenverfahren würde ich bei hohen Werten aber mit Sicherheit nicht mehr anstreben.
LG
Donauwelle

miopia2016
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Re: TransPRK, C-Ten oder überhaupt ratsam ?

Beitrag von miopia2016 » 14.01.2016, 16:06

Hallo Donauwelle!

Danke für deine ehrlichen Worte! Ich weiß es nicht mehr wie es ist mit -1,0 oder -1,5 Restdioptrien zu leben, es ist einfach zu lange her. Aber ich denke es heißt auch weiterhin auf Kontaktlinsen/Brillen angewiesen zu sein. Wobei ich mich dann nach dem Mehrwert nach der OP frage, abgesehen von Kosten und Schmerzen. Aber vielleicht habe ich trotzdem ein Gefühl, dass es in Ordnung ist. Mit -1,0 oder -1,5 kommt man im Alltag sicher besser zurecht als bei meinen bisherigen Werten. Ich finde nicht mal den Weg vom Schlafzimmer ins Badezimmer.
Wenn du von Komplikationen im höheren Dioptrienbereich sprichst, ist es dann "nur" der Verbleib von Restdioptrien, schlechte Nachtsicht oder können sich auch noch andere Komplikationen einstellen?

Mich mehrmals lasern lassen, davon möchte ich Abstand nehmen, meine Hornhautdicke ist nicht besonders dick, aber vielleicht kann mir ein Kundiger sagen, ob 512 bzw. 519 dünn ist, oder im Grenzbereich.

Von 13 bis 31 habe ich harte Kontaktlinsen getragen und sie mehr oder weniger gehasst, weil ich immer das Gefühl hatte "etwas" im Auge zuhaben. von 31 bis 42 trug ich weiche Kontaktlinsen, aber die letzten 12 Monate hatte ich aus unerklärlichen Gründen 2x eine Hornhautenzündung bekommen, die das erste Mal sehr schmerzhaft war und zum Glück sind keine Narben zurückgeblieben. Bei der 2. Entzündung habe ich rechtzeitig die Entzündung erkannt und bin sofort zum Augenarzt und habe mit dem Kontaktlinsen pausiert.
Mir stellt sich die Frage, sollte ich mich nicht operieren lassen, zu den harten Kontaktlinsen zurückzukehren, diese sind wohl weniger schädlich für die Augen als weiche Kontaktlinsen. Es wäre für mich noch immer besser als für immer und ewig mit Brillen leben zu müssen.

Donauwelle
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Re: TransPRK, C-Ten oder überhaupt ratsam ?

Beitrag von Donauwelle » 14.01.2016, 19:00

miopia2016 hat geschrieben: Ich weiß es nicht mehr wie es ist mit -1,0 oder -1,5 Restdioptrien zu leben, es ist einfach zu lange her. ..Mit -1,0 oder -1,5 kommt man im Alltag sicher besser zurecht als bei meinen bisherigen Werten.
Probier doch einfach ein paar Tage CL mit zu geringen Werten. Dann kannst du abschätzen, wie gut du zurecht kommst.
IWenn du von Komplikationen im höheren Dioptrienbereich sprichst, ist es dann "nur" der Verbleib von Restdioptrien, schlechte Nachtsicht oder können sich auch noch andere Komplikationen einstellen?
Restdioptrien, die mit Brille ausgeglichen werden können finde ich halb so schlimm. Wirklich unangenehm wird es, wenn z.B. folgende Probleme nicht mehr mit Brille oder CL ausgeglichen werden können. Kontrastverlust, Unschärfe, Doppel- oder Mehrfachbilder, Halos, Starbursts...... Bei manchen sind diese möglichen Begleiterscheinungen gering und können nach einiger Zeit weitgehend vom Gehirn ausgeblendet werden. Wenn man aber intensive Irritationen hat, dann muss man oft lernen, damit zu leben. Sogar die harmlos klingenden "trockenen Augen" können Betroffene ab einer gewissen Intensität ans Limit bringen.
... aber vielleicht kann mir ein Kundiger sagen, ob 512 bzw. 519 dünn ist, oder im Grenzbereich.
Deine HH ist leider ziemlich dünn. Pro Dioptrie Abtrag werden ca. 12 µm HH abgetragen.
Nach Lasik wird oft eine Mindest-Rest-HH-Dicke von 280µm genannt (manche tendieren eher zu 380 oder mehr).
Nach Oberflächenverfahren ist meist eine Rest-HH-Dicke über 380 µm angestrebt (manche Ärzte wollen sogar deutlich über 400µm bleiben). Meiner laienhaften Vorstellung nach liegt das daran, das beim Lasik-Flap ein beachtlicher Teil das Epithel ausmacht, welches nur unwesentlich zur HH-Stabilität beiträgt.
Mir stellt sich die Frage, sollte ich mich nicht operieren lassen, zu den harten Kontaktlinsen zurückzukehren, diese sind wohl weniger schädlich für die Augen als weiche Kontaktlinsen. Es wäre für mich noch immer besser als für immer und ewig mit Brillen leben zu müssen.
Wenn du derzeit in A lebst, dann würde ich mir die Mühe machen und nach Salzburg zu Dr. Ruckhofer fahren. Das Aufkärungsgespräch, das ich vor Jahren bei ihm hatte, war sehr ehrlich. Ich habe seinen Rat leider damals nicht befolgt.
In Wien hat kürzlich eine Sehkraft-Filiale eröffnet. Falls das Team dort auch so kompetent ist wie in Köln (und davon gehe ich aus, denn Hr. Maus hat beim Angeln nach guten Ärzten ein glückliches Händchen), wirst du dort sicher auch gut beraten.

Sei nicht verwundert, wenn dir die Experten bei deinen Werten eher zu einer Linsenimplantation raten.

Sei auf jeden Fall wachsam, höre auch zwischen den Zeilen und überstürze nichts.
Ein Forenmitglied hat einmal folgendes geschreiben:
Mit den augenkliniken ist es ein bisschen wie bei banken:
wenn du ein haus bauen willst und gehst zu deiner bank, dann prüft die nach standardverfahren deinen verdienst und ob du gesund bist und sagt dann: alles klar, überhaupt kein problem.

Du missverstehst diesen satz aber und denkst, für dich wäre das mit dem haus zu packen. Die bank meint mit diesem satz aber, der kredit ist für die bank kein problem, weil ja bei einer zwangsversteigerung für die bank immer noch ein batzen übrigbleibt. Und diese zwangsversteigerungen gibt es massenhaft.
LG
Donauwelle

Roman79
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Re: TransPRK, C-Ten oder überhaupt ratsam ?

Beitrag von Roman79 » 24.02.2016, 11:24

Hallo Miopia,

ich habe sogar noch etwas höhere Werte als du aber eine dickere Hornhaut.

R -7,5/Cyl -2,5 HH 590
L -8/Cyl -1,5 HH 580

Mich beschäftigt das Thema Laser-Op seit gut 10 Jahren, habe mich aber nie dazu durchgedrungen es machen zu lassen bzw hatte ich damals das Gefühl, dass die Technologie noch nicht ausgereift ist.

10 Jahre später empfinde ich das anders, zudem gibt es auch unzählige Erfahrungen, wenngleich noch keine Langzeiterfahrungen über 20 Jahre!

Grundsätzlich kann ich dir aus meiner bisherigen Recherche und Untersuchungen in Kliniken sagen, du wirst immer unterschiedlicheste Meinungen, pro-/contra zu den Behandlungsverfahren hören. Das Risiko musst du für dich klären, keine Klinik wird dir sagen können wie es in deinem speziellen Fall sein wird. Denn jedes Organ ist anders und vieles hängt von deinem Heilungsverlauf ab.

Ich war bereits in 3 Kliniken, davon 2 in Wien und in Bratislava.
Beide Kliniken in Wien haben keinen eigenen Laser, die Mieten den offenbar in einem Spital und operieren nur einmal in der Woche. Die mögen zwar das fachliche Wissen haben, aber keine Routine bzw ist der Laser mit Wahrscheinlichkeit nicht der am techn. möglichen Letztstand.
Einer wollte mir überhaupt nur phake-Linsen verkaufen und hat sich nur auf die KRC Richtlinie berufen.
Der zweite hätte mich mit Femto-Lasik behandelt, möchte ich wegen dem Flap nicht.

Zum Thema KRC Richtlinie ist es für mich nur eine Richtlinie einer Interessensgemeinschaft. Es wird nicht erläutert, warum ein Oberflächenverfahren LASEK oder EPI-Lasik sich nicht für höhere Kurzsichtigkeit eignet. Wellenfrontgesteuerte Verfahren werden z.b gar nicht behandelt.
Ich habe KRC vor mehreren Monaten angeschrieben, da es mich interessiert, warum aus deren Sicht nur die LASIK Methode in Frage kommt. Bisher habe ich noch immer keine Antwort erhalten - das sagt für mich einiges aus.

Der Abtrag der Hornhaut ist nach meinem Wissensstand der gleiche unabhängig vom Laserverfahren. Unterm Strich bleibt dann weniger Hornhaut beim LASIK verfahren übrig als bei LASEK und das soll besser sein?

Wichtig ist, dass die gelaserte optische Zone größer ist als deine Dunkelpupille. Damit wird schon das Risiko von Halos, Starburst reduziert. Denn die Treten auf, wenn das Licht nicht richtig gebündelt auf deine Netzhaut auftreffen. Das Problem bei den üblichen Excimer Laser ist, dass die nur 6,5mm lasern können.
D.h. bringe in Erfahrung wie groß die behandelbare optische Zone und wie groß deine Dunkepupile ist.

Wenn du jetzt schon Problem mit trockenen Augen, Nachtsichtprobleme, helligkeitsempfinden hast könnten sich die Effekt durch ein Op durchaus verstärken. Das muss dir bewußt sein.

lg
Roman

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