Hallo Herbi,
Fehlsichtigkeiten haben viel mit Rechnen zu tun

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Zuerst muss man sich davon lösen, dass Kurzsichtige ohne Brille gut nah sehen können, und Weitsichtige gut fern. Grob stimmt das zwar, aber beide Fehlsichtigkeiten können so stark ausgeprägt sein, dass sie in allen Entfernungen Schwierigkeiten machen.
Mit Restfehlsichtigkeit meine ich, dass bei der Korrektur meist nicht genau +-0,00 dpt erreicht werden, sondern häufig zumindest auf einem Auge 0,25 oder 0,5 dpt verbleiben. Das liegt zum Teil an Tagesformschwankungen und natürlich auch am Heilungsprozess.
Mit einer Restfehlsichtigkeit von -1,00dpt braucht man auf jeden Fall eine Brille zum Autofahren, hat aber, jetzt kommt das Rechnen dazu

mit 60 eine Lesestärke von +1,5dpt. Das heißt man kann viele Alltagsdinge ohne Brille erledigen. Nicht perfekt, aber ganz gut...
Die Altersweitsichtigkeit wirkt sich hauptsächlich auf die "Erlahmung" der Linse aus. D. h. ohne Multifokallinsen oder Monovision kann man diese 2,5dpt nicht ausgleichen und hat entweder nah oder fern immer ein Problem. 0dpt in Ferne und Nähe gehen nicht.
Jetzt hast du das Problem in der Ferne (die 0dpt in der Nähe), nach der OP hättest du die 0dpt in der Ferne (und die 2,5dpt in 20 Jahren in der Nähe).
Einen leichten Schub in Richtung Plus gibt es ab und zu auch in der Ferne, meist liegt der aber unter 1Dioptrie. Deine Kurzsichtigkeit wird er definitiv nicht ausgleichen können.
Zusammengerechnet wird, weil beim Fern-Sehtest für rechts und links einzeln genau gemessen und eventuell, wenn vorhanden, die Hornhautverkrümmung festgestellt wird. Wenn man diese Werte hat wird in Abhängigkeit vom Alter und der bevorzugten Leseentfernung der Nahzusatz (die Addition/"Erlahmungszusatz" der Linse) dazugegeben. Der ist rechts und links bis auf absolute Ausnahmefälle immer gleich.
Einen Nahzusatz von 1Dioptrie wirst du kaum merken, du wirst die Entfernung beim Lesen vergrößern und bei schlechten Lichtverhältnissen angestrengt sein. Ab 1,5 Dioptrien wird es lästig, bei 2 Dioptrien geht ohne Lesebrille nichts mehr. Das hängt natürlich auch von den Lesegewohnheiten (Häufigkeit/Entfernung/Lichtverhältnissen)ab.
Zur OP raten würde ich niemanden, weil es ein Eingriff an einem gesunden Organ ist, der Risiken birgt.
Ich hatte auch große Angst vor Dingen, die man mit Brille nicht korrigieren kann...
Trotzdem denke ich, dass Titulierungen wie Lifestyle- oder Schönheits-OP , in den meisten Fällen auch fehl am Platz sind. Wenn man bei höheren Fehlsichtigkeiten keine Kontaktlinsen tragen kann, hat man auf jeden Fall Einschränkungen in der Freizeitgestaltung.
Hinzu kommen schlechteres Sehen durch starke Bildverkleinerung bei hoher Kurzsichtigkeit und starke Abbildungsfehler in den Randbereichen der Brillengläser. Bei Werten um -10 Dioptrien ist es trotz aller Technologie schwierig.
Da sollte, meiner Meinung nach, die Krankenkasse ruhig die OP zahlen... Ohren anlegen, übernimmt sie ja auch...
Ich habe meine OP bei EuroEyes in Hamburg machen lassen. Diese Methode bieten im Moment nur wenige Kliniken an. Die Kosten lagen bei 4800,- €. Sehr viel Geld, aber das einzige Verfahren, bei dem ich ein gutes Bauchgefühl habe. Für mich war wichtig ein Ansprechpartner in der Nähe zu haben.
Bei der FemtoLasik hatte ich hauptsächlich Sorge vor trockenen Augen und dem Heilungsprozess (nicht aus Versehen an den Augen reiben, was wenn man in der ersten Zeit eine Wimper ins Auge kriegt

, und evtl. Fältchen).
Ich hoffe, ich habe einigermaßen verständlich erklärt...
Sonst bitte nochmal nachbohren, es gibt (fast

) keine dummen Fragen. Außerdem ist es ein umfangreiches Thema.