UMFRAGE: sieht MANN besser aus MIT oder OHNE Brille ?

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Moderator: Frankyboy

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IchWillSehen!
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Beitrag von IchWillSehen! » 29.11.2004, 19:56

Die Brille ist eine Krücke. Ich hasse alles, was nicht natürlicherweise unbedingt notwendig ist am Körper: Ringe, Uhren, Tatoos, Ketten und ganz besonders coole Brillen.

Wer immer daran Spass hat, soll sie wie bereits erwähnt mit Fensterglas versehen tragen. Ich will davon weg, mit allen Mitteln.

Es passt nicht zu mir und es störte und stört mich, egal ob ich 15 oder 35 war/bin. Darin habe ich mich nie geändert. Wenn eine OP mit überschaubaren Risiko das ändern kann, ist es mir das wert. Ich bin genau der Mann für so eine OP.

Schöne Menschen können Brillen tragen, sie bleiben immer schön. Aber Normalos müssen schon schauen, wo sie noch ein bisserl rausholen können. Und Sorry, eine teure stilvolle Brille an einem Normalo wertet ihn in etwa so auf, wie eine interessant verschnörkelte Beinprothese. Nirgendwo ist das so wichtig, wie in der Jugend, wo man sich noch zur Schau stellen muss. Ich kann daher junge Leute sehr gut verstehen, die schon früh nach solchen Lösungen suchen.

Wenn ich deswegen ein Faschist bin, nagelt mich ans Kreuz. Das ist meine Meinung und für mich ein nicht zu ignorierender Fakt. Diese Umfrage bestätigt im Prinzip nur, was wir alle unterbewusst schon immer geahnt haben.

Für mich ist das nun nicht mehr sooo wichtig, aber ich möchte meine Kinder und meine Freundin endlich wieder durch meine eigenen Augen sehen und nicht durch dickes Glas oder Kunsstoffhüllen. Ich möchte alle Jahreszeiten und vor allem meine schöne Stadt ohne "Sehhilfe" erleben. Ich möchte alles in den richtigen Dimensionen sehen. Wenn ich vor meinem Aquarium die Brille abnehme und reinschaue ist alles so scharf, so echt, die Farben der Fische sind ganz anders - natürlicher. Und alles ist grösser und schöner und nicht gebogen am Rand.
Und setze ich sie wieder auf, hat alles einen künstlichen Glanz und wirkt klein wie durch eine umgedrehte Lupe.

Fahre ich in Urlaub, könnte ich genausogut Fernseher gucken oder durch ne Kamera, da die Bilder sowieso nicht hautnah echt an mich herankommen können.

Und ich will das Leuchten in meinen Augen im Spiegel wieder sehen können, bevor ich zur Disse losgehe.
;-)


Weitere Gründe sind Sport, Kontaktlinsenstress, Tauchen und und und dazu beschlagene Gläser im Winter in der Strassenbahn und im Mittagsbistro, das ewige Putzen, Geld für neue hässliche belastende Brillen und dieses Paket an Ersatzbrillen und Läppchen, Etuis, Linsen, Reinigungsflüssigkeiten etc. was man immer mit sich rumschleppen muss, egal wo man geht und steht,sei es nun beim Campen, Bootsfahren, Strand oder sonstwo.

Ich will sehen! Ohne irgendwelche Hilfsmittel verdammt.

Und ich habe ein Recht darauf, sobald es in diesem Land zu einem überschaubaren Preis relativ risikoarm möglich ist. Und meiner Meinung nach ist genau jetzt dieser Zeitpunkt gekommen.


Neben den Druckstellen verschlechtert eine mehr oder weniger gut geschliffene Glas- bzw. Kunststofflinse im Laufe von Jahrzehnten übrigens ebenfalls die Augen! Das Brillenbild ist ein ganz anderes als das natürliche Sehen, denn es verkleinert die Welt. Und das Gehirn übernimmt diese "Welt"-sicht irgendwann. Darüber mal nachgedacht? Nur weil es keiner so schön dokumentiert hat, wie bei der Lasik heisst es nicht, dass es das nicht gibt. Wer da glaubt, dass das unentwegte jahrelange Starren durch geschliffene Glaskörper keine bleibenden Schäden am Auge verursacht, bedarf wirklich einer Vision. Dazu muss man kein Optiker sein, aber diese mächtige Lobby würde dass wohl auch kaum eingestehen. Mit dem Aufschwung der Operateure werden diese Tatsachen zweifelsohne im allgemeinen Konkurrenzkampf neu aufgenommen und wissenschaftlich untermauert bewertet werden.

Nebenbei, man schaut relativ starr durch den Mittelpunkt der Gläser, weil da der optimale Sichtbereich ist. Wenn die Brille nicht gerade riesig ist, wird man schon bald am Rand ausgebremst und muss den Kopf bewegen. Sprich weniger Augenbewegungen als bei Nichtbrillenträgern = öfter Nackenschmerzen+Kopfweh.

Die unnatürliche Belastung führt zu einem veränderten Verhalten sowohl der Körperhaltung (Brillenträger bewegen sich in der Regel vorsichtiger) als auch zu einer schnelleren Zunahme von bereits vorhandenen Verkrümmungen der Hornhaut.

Ich bin kein klassischer Brillenträger, weil ich das Ding bis zur Stärke von -3 nicht oder nur zum Fernsehen getragen hatte. Ja, ganz schön blöd, aber es war so.
;-)
Die Werte waren aber seit dem zehnten Lebensjahr kontinuierlich langsam runtergegangen.

Als ich aber dann nach dem Studium arbeiten musste, ging es net mehr anders wegen PC-Arbeitsplatz etc..

Und dann purzelten die Werte innerhalb kürzester Zeit bis über -4 bis sie sich etwas fingen. Das tägliche Aufsetzen machte meine Augen abhängig und schlechter.

Und das war bestimmt keine Einbildung.

Jasmin
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Beitrag von Jasmin » 30.11.2004, 09:49

Ich habe mit 9 Jahren meine erste Brille bekommen und als Jahrgang 1961 war ich damals das EINZIGE !!!! Kind in der Grundschule das eine Brille hatte. Ihr könnt euch sicher vorstellen wie es mir ging...... die Hänselei trug nicht gerade dazu bei dass ich mich mit Brille wohlfühlte und ein gesundes Selbstbewusstsein entwickeln konnte. Noch dazu gab es damals einfach nur hässliche Brillen. Mit 16 bekam ich dann meine ersten Kontaktlinsen - ich fühlte mich wie neugeboren, ging endlich aus, unter Leute, wurde fröhlicher und selbstbewusster. Auch endlich wieder die Dinge in Normalgrösse zu sehen, war faszinierend! Leider war das Glück nicht von langer Dauer und bereits 2 Jahre später vertrug ich die Linsen nicht mehr. Ein langer Leidensweg mit Brille begann, denn meine Augen hatten sich unaufhörlich verschlechtert und ich hatte dann bereits mit 18 um die -6,5 Dioptrien. Schöne dünne Kunststoffgläser wie heute gabe es damals nicht - nur entweder Colaflaschenböden oder etwas dünnere, sogenannte hochbrechende Gläser, die entsprechend schwerer waren. Selbst die waren noch so dick dass man keine schicke Brille nehmen konnte sondern nur diese Horngestelle, die Gläser mussten ja reinpassen. Ich hatte tiefe Kerben auf der Nase und im Sommer war ich hinter den Ohren permanent so entzündet vom Rutschen der schweren Brille dass alles offen war und nässte und ich nur immer Watte hinter den Ohren hatte und Pflaster um die Brillenbügel um das aushalten zu können. An Sport, Tanzen etc. war nicht zu denken. Ich war ja ohne Brille wirklich blind. Schwimmbad war der Horror, am nächsten Tag die ganzen Kommentare "Du kannst wohl auch nicht mehr grüssen wenn Du einen siehst". Dass man die Leute auf 2 m einfach nicht erkennt glaubt einem niemand der nicht selbst in der Situation ist. Mit etwa 25 kam ich zu einem neuen Augenarzt der mich überredete, einen Versuch mit harten Kontaktlinsen zu machen. Es war die Hölle da ich extrem empfindliche Augen habe und ich war manchmal davor aufzugeben, aber ich hab mich durchgebissen. Die Vorteile und das mehr an Lebensqualität waren mir das wert. Klar fand ich auch nicht gerade dass ich mit diesen Colaflaschenböden vor den Augen toll aussehe - und ich HABE ein Brillengesicht, aber nicht mit -9,5 und -10 Dioptrien da sieht man die Augen nämlich kaum mehr und ich habe gottseidank recht grosse Exemplare mit sehr langen Wimpern, trotzdem musste ich tonnenweise Schminke draufklatschen damit man sie hinter dem Panzerglas wahrnimmt. Die harten Linsen habe ich getragen bis vor ca. 2 Jahren und in diesen ganzen Jahren habe ich sie nie wirklich GUT vertragen, also dauerhaft ohne Fremdkörpergefühl. Selbst als ich mir den Ferrari, nämlich Hecht - Linsen, anfertigen liess, wurde es nicht besser, eher im Gegenteil. Ich hatte das Gefühl meine Augen wehren sich immer mehr dagegen, sie bekamen nicht mehr genug Sauerstoff, Äderchen begannen Richtung Pupille zu wachsen. Ganz übel war immer Sport im Freien, vor allem wenn es windig war. Jeder der harte Kontaktlinsen trägt kennt die Qual wenn man nur das kleinste Stäubchen hinter die Linse bekommt. Wieviele Radtouren habe ich nur unter grössten Schmerzen, heulend, überstanden. Wieviele Aktivitäten musste ich abbrechen weil ich irgendwo hin musste wo es Wasser gab und ich die Linsen reinigen konnte. Dann fingen wir an zu bauen und ich wusste, dass es staubig wird, zumal wir einiges selbst gemacht haben und ich z.B. an der Säge beim Holzzuschnitt helfen musste. Ich bin dann auf Tageslinsen umgestiegen und das war estmal wie eine Befreiuung und ein neues Leben. Linsen die man nicht spürt in den Augen, bei denen es nichts ausmacht wenn Dreck in die Augen kommt, und die man einfach rausnimmt und wegschmeisst wenn nix mehr geht. Mittlerweile hatte ich auch eine hübsche Brille mit dünnen Kunststoffgläsern, nur leider die Verkleinerung der Augen plus das eingeschränkte Gesichtsfeld bleibt und bei meiner Sehschwäche war das Wechseln zwischen Brille und Linsen eine ziemlich unmögliche Geschichte, das Gehirn kann nicht so schnell adaptieren und ich habe dann dauernd Entfernungen falsch eingeschätzt, bin über Stufen und Kanten gestolptert, hab Gläser neben dem Tisch abgestellt etc. Ach ja, und nachts Autofahren war eine Katastrophe, mit Brille unmöglich, mit harten Linsen lebensgefährlich, mit weichen nicht viel besser. Ich hatte nachts vor allem mit den harten Linsen extreme Halos und Starbursts da ja bei jedem Lidschlag die Linse nach oben gezogen wird und dann hatte ich einen Moment unten keine von der Linse abgedeckte optische Zone. Folge war dass ich stundenlang ohne Blinzeln im Auto sass was dem Tragekomfort auch nicht eben zuträglich war. Und mit Brille hab ich einfach nur um die 60% Sehfähigkeit hinbekommen, nachts war es wahrscheinlich noch weniger. Ich hab jedenfalls immer Blut und Wasser geschwitzt wenn es sich nicht vermeiden liess nachts Auto zu fahren weil ich z.B. meinen Mann irgendwo vom Zug abholen musste.
Tja, die Tageslinsen hatten dann auch einen Haken, dass ich sie nämlich mit der Zeit immer weniger lang vertragen haben, zum Schluss nur noch um die 6 Stunden pro Tag.
Bereits seit frühester Jugend, ich meine ich war so um die 18, als ich das erste Mal von der Möglichkeit hörte, Kurzsichtigkeit per OP zu behandeln (ich glaube das war ein Russe damals der das zuerst gemacht hat, irgendwas mit Hornhaut rausschneiden, schockgefrieren, formen und wieder einnähen) habe ich mich immer und immer wieder mit dem Thema befasst und recherchiert. Immer mit dem Ergebnis dass es noch zu risikant ist, vor allem solang ich noch Optionen wie KL hatte. Dieses Jahr war es nun soweit, ich bin seit dem 19.3. operiert und das war seit langem die beste Entscheidung die ich getroffen habe und ich würde das jederzeit wieder machen. Die Lebensqualität die ich gewonnen habe, ist so unglaublich. Es sind so viele Kleinigkeiten die sich jemand, der gut sieht oder nur leicht kurzsichtig ist, überhaupt nicht vorstellen kann. Endlich mal spontan bei einer Freundin übernachten können! Eine Bergtour machen und im Zelt schlafen können. Wenn man im Sommer unterwegs ist und schwitzt einfach mal Wasser ins Gesicht spritzen können. Beim Jive-Tanzen nicht bei der Drehung die Brille verlieren. Den Motorradhelm einfach so an und ausziehen können. Einfach irgendwo ins Wasser springen können ohne Angst haben etwas zu verlieren. Beim Friseur WÄHREND des Schnitts eingreifen zu können und nicht hinterher wenn man die Brille wieder aufsetzt, einen Schock zu bekommen. Beim Wimpertuschen nicht den ganzen Spiegel zu verschmieren weil man quasi "draufhängt". Tausend weitere Kleinigkeiten.

Ich bin übrigens, was bei meinen Ausgangswerten schlicht ziemlich unmöglich war und aufgrund meines Alters (Alterssichtigkeit) auch nicht gewünscht, nicht auf über 100% gelandet wie viele andere Operierte. Ich habe links -0,75 behalten, rechts waren es direkt nach der OP -1,25 das hat sich innerhalb von 3 Monaten auf -2 verschlechtert und ist seither konstant. Das schränkt mich aber nicht im geringsten ein, denn mit diesem oder einem ähnlichen, etvl. noch schlechteren Ergebnis, hatte ich gerechnet. Ich trage jetzt nachts zum Autofahren eine Brille, genau die , die ich zuvor auch schon hatte, ich habe einfach die Gläser wechseln lassen und es ist sooooo ein Unterschied - jetzt sehe ich richtig gut aus damit weil es die Proportionen in meinem Gesicht nicht mehr verfälscht und die Augen nicht verkleinert. Trotzdem ist es etwas Fremdes in meinem Gesicht und ich freue mich dass ich sie nur nachts zum Autofahren WIRKLICH brauche. Tagsüber komme ich sehr gut ohne klar. Es ist jetzt MEINE Entscheidung ob ich sie z.B. abends beim Ausgehen tragen WILL.

So, das ist ein ziemlicher Roman geworden, macht aber sicher deutlich warum ich mich für die OP entschieden habe.

Mein Mann trägt übrigens auch Brille, er hat -1,75 und -4 und für ihn ist es überhaupt keine Option sich die Augen operieren zu lassen, er kommt gut mit der Brille klar und kann auch mal so durchs Haus gehen ohne überall anzuecken. Es ist eine ganz leichte Brille, eigentlich nur entspiegelte Gläser mit ein bisschen Metall dran und TROTZDEM habe ich manchmal ein bisschen Bedauern dass ich nie sein Gesicht und seine Augen ohne die Brille sehe, denn natürlich ist morgens der erste Griff zur Brille und abends legt er sie erst weg wenn im Bett liegt.

VG
Jasmin

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Beitrag von IchWillSehen! » 30.11.2004, 17:42

Danke Jasmin, den Friseur hatte ich bei meiner Hasstirade gegen Brillen ganz vergessen.
;-)

Der gehört natürlich auf die gaaanz grosse Liste unbedingt dazu. Auch wenn man ein Mann ist, sieht man gerne DABEI was da eigentlich grad passiert. Und nickt nicht unwissend neutral gefällig, wenn sie den Spiegel hinten fragend hoch halten und guckt verstohlen nach dem Brille aufsetzen nochmal schnell in echt in den Hauptspiegel.

Und auch die unerotische Begegnung zweier Gesichter, die sich wie eine schlechte Karikatur erstmal vor dem Kuss die Sehhilfe abnehmen müssen, ist mir nur allzu gut bekannt.
Zuletzt geändert von IchWillSehen! am 30.11.2004, 19:25, insgesamt 1-mal geändert.

Beate
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Beitrag von Beate » 30.11.2004, 18:04

BINGO !!!

Thomas R.
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Danke

Beitrag von Thomas R. » 30.11.2004, 20:13

Jasmin, das hätte man (aus meiner Sicht) nicht besser schreiben können!
Ich habe mich in fast allen Situationen wiedererkannt.
Sogar beim Frisör ;-).
Klasse Bericht.
t

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