Meine OP in Bratislava

[Andi]

Hallo,
ich möchte euch hier berichten, wie es mir mit meiner LASEK OP ergangen ist.

Ich lebe in Wien, bin 39 Jahre alt und hatte auf beiden Augen -2,5 Dioptrien. Die Werte waren seit 5 Jahren stabil und es gab sonst keine Besonderheiten wie Hornhautverkrümmung oder ähnliches. Nachdem mich das Handling mit Brille und Kontaktlinsen nervt und ich mir ohne Brille besser gefalle, habe ich mich für eine Laser OP entschieden.
Etwa 1,5 Jahre lang habe ich mich detailliert informiert und umfangreiche Recherchen im Internet gemacht.

Der erste Schritt war eine Voruntersuchung in einem Wiener Institut. Dort wurde festgestellt, dass meine Hornhaut gerade noch dick genug ist um LASIK anzuwenden. Da ich nicht an irgendwelche Grenzwerte stoßen wollte, habe mich auf LASEK festgelegt.

Da ich finanziell nicht so große Sprünge machen kann, wollte ich im Dezember 03 in Budapest die OP durchführen lassen. Es ist aber nach der Voruntersuchung zu einem Gespräch mit 2 Ärzten gekommen, bei dem ich das Vertrauen zu deren Kompetenz verloren habe und ich brach die ganze Sache ab.

Meinen 2ten Versuch startete ich bei einem Institut in Bratislava, dass ich über www.augenlaser.sk gefunden habe. Nach einigen Emailverkehr, bei dem alle meine Fragen prompt und positiv beantwortet wurden, habe ich einen Termin vereinbart.
Ich setzte mich hierbei nicht unter Druck, genauso wie in Budapest. Falls ich mich zu irgendeinem Zeitpunkt unsicher fühle, würde ich abbrechen.

Der Termin fand am 4.03.2004 statt. Bratislava ist nur 60km von Wien entfernt und ich hatte mir einen Freund organisiert der mich um 9:00 am Treffpunkt absetzte.

1.Tag
Um 9:00 treffe ich mich mit Hr. Babczynski vor dem Hotel Inchiba, in welchem er ein Zimmer für mich reserviert hat. Ich würde seine Funktion als „Kundenbetreuer“ beschreiben. Er ist ein Deutscher den die Liebe nach Bratislava verschlagen hat. Er lebt schon einige Jahre in der Slowakei und beherrscht die Landessprache.
Hr.B. bringt mich mit dem Auto in das Laserinstitut, dass ca. 5 Minuten vom Hotel entfernt ist. Es erwartet mich keine Spiegelfassade mit Marmoreingang, aber es ist nett eingerichtet, sauber und ordentlich. Das Personal macht einen organisierten Eindruck und ich werde von allen sehr freundlich empfangen.
In einem separatem Warteraum kann ich es mir bequem machen und mit Hr.B. die Vertragsunterlagen besprechen. Meine Fragen werden alle zufriedenstellend beantwortet und ich habe mich inzwischen voll entspannt. Mir wird die Nachbehandlung ausführlich erklärt und ich bekomme verschiedene Augentropfen und 5 schmerzstillende Tabletten für die erste Nacht nach der OP.
Nach ca. einer halben Stunde beginnt die Voruntersuchung. Hr.B. ist die ganze Zeit neben mir um eventuell zu dolmetschen, was aber nicht nötig war, da fast alle Mitarbeiter deutsch oder englisch sprechen. Das Ergebnis der Untersuchung liegt nach ca. 1 Stunde vor. Einer LASEK OP steht nichts im Wege.
Die OP ist für 14:00 angesetzt. Bis dahin bleibt noch genug Zeit, sodass ich mit Hr.B. noch in einem Restaurant zu Mittag esse.
Um 13:30 trifft Prof. Cernak ein. Er begrüßt mich und dann geht es los. Mit Augentropfen und einer Tablette werde ich auf die OP vorbereitet. Jemand fragt mich ob es mich stört wenn 3 Studenten bei der OP zusehen. Ist OK für mich.
Pünktlich werde ich in den OP-Raum gebracht, dort bekomme ich eine Haube aufgesetzt (sehr sexy) und auf die Liegefläche positioniert. Es sind der Professor und eine Assistentin direkt am Laser, im Hintergrund eine weitere Mitarbeiterin und die Studenten. Der Prof. spricht während der ganzen OP mit mir, erklärt jeden Schritt, so dass ich immer informiert bin was als nächstes auf mich zukommt. Das vorbereiten des Auges nimmt ca. 5 Minuten in Anspruch, dann 10 Sekunden lasern und 2 Minuten zum reinigen und abdecken mit der Kontaktlinse. Anschließend das zweite Auge nach der selben Routine.
Bei dem ganzen Eingriff spüre ich nur ein kurzes Brennen als der Alkohol auf das Auge getropft wird.
Ich stehe von der Liege auf, gespannt was ich sehen kann. Es ist ungefähr so wie ich vor der OP ohne Brille gesehen habe.
Ich verabschiede mich und Hr.B. bringt mich ins Hotel. Ich bin gut ausgerüstet angekommen: Snacks, 3 Liter Getränke, Walkman mit 2 Hörbüchern, usw...
Ich wusste aus dem Internet und durch die Vorbereitung von Hr.B., dass in den nächsten Stunden Schmerzen auf mich zukommen. Aber mit dem was sich ca.1,5 Stunden nach der OP in meinen Augen abgespielt hat, damit habe ich nicht gerechnet.
Die Schmerzen waren sehr stark (oder bin ich zu zimperlich). Die Tabletten konnten mir nur wenig darüber hinweg helfen.
Angeblich sind diese postoperativen Schmerzen in der Intensität bei jedem anders. Mich hat es voll umgehauen. Mit meinem Plan, entspannt im Bett zu liegen und CD zu hören, damit war nichts. Ich hab die 5 Tabletten im nu verputzt und auch noch einige von meinen, die ich zur Sicherheit mitgebracht habe.
Nach 11 Stunden Schmerzen merkte ich das sie abklingen und zu meiner großen Überraschung waren sie dann innerhalb 1 Stunde komplett verschwunden. Ich spürte nur noch einen dumpfen Druck an/in den Augen.
Erschöpft bin ich dann eingeschlafen.

2. Tag
Beim Aufwachen geht es mir richtig gut. Keine Schmerzen, nur ein wenig von diesem „Fremdkörpergefühl“ im Auge.
Ich frühstücke im Hotel und werde anschließend zum Institut gebracht. Eine Ärztin macht die Nachuntersuchung. Sie sagt mir das alles in Ordnung ist.
Ich bin zuversichtlich das alles geklappt hat.
Hr.B. bringt mich wieder zum Treffpunkt von wo mich mein Freund wieder abholt.
Mittags beginnen meine Augen zu brennen und ich kann sie kaum noch offen halten. Diese Symptome wurden mir auch angekündigt als Übermüdung/Überanstrengung. Ich bin inzwischen nach Hause gekommen, dort lege ich mich sofort ins Bett, alles ist abgedunkelt. Minuten nachdem ich meinen Augen Ruhe gönne, sind sie auch schon wieder in Ordnung.
Ich versuche die meiste Zeit zu entspannen und die Augen geschlossen zu halten. Augentropfen verwende ich wie vorgeschrieben, Schmerzstiller brauche ich keine.

3.+ 4. Tag
Nix Besonderes. Ich versuch mich zu schonen, nehme die Augentropfen.

5. Tag
Ich lauf ein bisschen rum, erledige Verschiedenes, bereite mich auf meinen morgigen Arbeitstag vor.
Sehen kann ich nur verschwommen (Gesichter aus 10m Entfernung kann ich nicht identifizieren). Seltsam ist für mich, dass ich nun auch im Nahbereich nicht scharf sehe, was vor der OP ohne Brille möglich war.
Es ist nicht leicht, aber ich versuche mich nicht verrückt machen zu lassen, denn es benötigt nun mal cirka 6 Wochen bis man nach einer LASEK OP wieder richtig sehen kann.

2.-4. Woche
Ich kann schon Autofahren. So richtig scharf sehen ist aber noch nicht.

5. Woche
Nachdem sich in den letzten Wochen fast nichts getan hat, ist jetzt innerhalb von 3 Tagen eine enorme Entwicklung beim rechten Auge abgelaufen. Ich sehe jetzt damit schärfer als vor der OP mit Brille.
Das linke Auge sieht noch unscharf.

6.+ 7. Woche
Ich werde schön langsam nervös. Die 6 Wochen Heilzeit sind um und das linke Auge sieht immer noch nicht 100%. Ich rufe Hr.B. an und vereinbare einen Kontrolltermin.
Die Untersuchung ergibt, dass die OP gut durchgeführt wurde und das Auge OK ist. Nur die Zeit die zum Verheilen benötigt wird, ist bei mir etwas länger.
Ich hoffe zwar das dass so ist, aber richtig überzeugt bin ich nicht.

8.+9. Woche
Das linke Auge verbessert sich nur sehr geringfügig.

10. Woche
Endlich hat sich was getan! Wie beim rechten Auge, ist jetzt auch das Linke innerhalb einiger Tage total verbessert.

11. Woche
ICH SEHE AUF BEIDEN AUGEN MESSERSCHARF!


Institut:
Für mich persönlich war die Entscheidung mit Bratislava die Richtige. Begründung siehe oben.

Zur OP:
Trotz der 12 Stunden Schmerzen hat sich die Aktion für mich gelohnt. Ich sehe ohne Sehhilfe messerscharf und habe damit an Lebensqualität dazu gewonnen.

Für diejenigen die es noch vor sich haben und Bratislava in Erwägung ziehen:
Wer goldene Türklinken benötigt um sich wohl zu fühlen, der ist hier nicht richtig. Wem es aber wichtig ist, dass die Leute wissen was sie tun und individuell auf den Patienten eingehen, der kann hier das finden was er sucht.


Dieser Bericht soll euch als Information dienen, ein kleiner Mosaikstein in eurer Entscheidungsfindung. Ich habe hier meine Erfahrungen zur Verfügung gestellt, weil ich weis wie wichtig die Phase vor der OP ist, in der man sich über alles was diese Szene betrifft informieren möchte. Man muss auch immer berücksichtigen dass alle Eindrücke immer Individuell geprägt sind. Was für den einen wichtig ist, ist für den anderen Pipifax.

Also lasst euch nicht beirren, dazu ist die Sache zu wichtig!

Viel Glück,
Andreas

[schnei09]

Hallo,
ein sehr ausführlicher Bericht.
Noch zwei Fragen: Wie viel hast du dann bezahlt (nachdem auf der Seite die Kosten für ein Auge angegeben sind, bei zwei es aber ansch. einen Paketpreis gibt) und
- zu welchem Zeitpunkt hast du zahlen müssen?

[Andi]

Hallo schnei09,

ich habe 1.600.-EUR bezahlt. Das war ein AllInklusive Preis, da waren Hotel, Medikamente, alle Vor- und Nachuntersuchungen, usw... drin.

Bezahlt habe ich einige Stunden vor der OP, nachdem die Vorbesprechung absolviert war und ich ein endgültiges JA zur OP abgegeben habe.


Viel Glück,
Andreas

[Andi]

Hallo schnei09,

ich habe 1.600.-EUR bezahlt. Das war ein AllInklusive Preis, da waren Hotel, Medikamente, alle Vor- und Nachuntersuchungen, usw... drin.

Bezahlt habe ich einige Stunden vor der OP, nachdem die Vorbesprechung absolviert war und ich ein endgültiges JA zur OP abgegeben habe.


Viel Glück,
Andreas

[andybull]

Hallo schnei09,

wo wohnst du wenn man fragen darf? Ich habe nämlich auch vor in Bratislava mir evtl. die Augen lasern zu lassen. Vielleicht könnte man sich ja einmal davor in Wien zusammen auf ein Kaffee treffen und die meinungen austauschen. Ich glaube persönlich mal über Vor-Nachteile und Erfahrungen sich zu unterhalten ist schon etwas anders als alles über das Internet.
Ich selbst komme zwar aus Deutschland bin aber regelmässig in Wien.

kannst dich gerne mal melden.

liebe Grüße
Andy