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ICL OP am 17.2. im Augenzentrum München

Verfasst: 21.02.2015, 18:25
von Anirya
Servus ihr Lieben,

ich lese nun auch schon seit letzten Sommer hier regelmäßig mit um mir die Erfahrungen anderer einzuholen. Letztendlich wurde ich durch die vielen, meist durchweg positiven, Berichte in meiner Entscheidung gestärkt, diese OP durchführen zu lassen. :)

Ich bin 31 Jahre alt und seit ca. 16 Jahren Kontaktlinsenträger der unverbesserlichen Sorte. Das heißt, ich hatte zwar eine Brille, habe es aber so gut es geht vermieden diese aufsetzen zu müssen. Ich habe also direkt nach dem Aufstehen die Linsen rein und erst kurz vorm zu Bett gehen die Linsen wieder raus getan.

Meine Werte waren:

R: -4,25 Sphäre mit 1,5 Zylinder
L: -5 Sphäre mit 3 Zylinder

Wobei eine Maschine eigentlich auf dem linken Auge einen Zylinder von 7 gemessen hat (Voruntersuchung zur OP). Aber man sagte mir, dass ich beim Sehtest bei Gläsern mit mehr als 3 Zylinder keine Verbesserung der Sehschärfe mehr feststellen konnte. Ich hatte mit 15 Jahren auf diesem Auge eine Hornhautentzündung, bei der sich auch noch ein Stück dieser abgelöst hat. Aufgrund der Narbe entstand also diese hohe HHV. Damals riet man mir natürlich direkt wieder von Kontaktlinsen ab aber eine Brille kam einfach nicht für mich in Frage! :roll:

Bis letzten Sommer hab ich die Linsen auch wunderbar vertragen. Habe natürlich auch darauf geachtet möglichst hochwertige Linsen zu tragen. Aber von einem Tag auf dem anderen ging es los: trockene Augen und damit ständig Reizungen, also oft direkt gleiche Bindehautentzündungen... :? Erst hab ich es auf die Klimaanlage im Auto geschoben und später dann auf ein defektes Linsenpaar aber auch ein Austausch der Linsen ergab keine Besserung. So trug ich wohl oder übel den halben Sommer eine Brille :evil: In der Zeit entstand die Idee mit der ICL. Außerdem hat eine Freundin aus meinem Verein diesen Eingriff ein paar Monate zuvor machen lassen. Allerdings nicht im Augenzentrum München. Sie war zwar nach ein paar Wochen insgesamt zufrieden aber bei ihr mussten sie die Linsen aufgrund der falschen Größe eine Woche später nochmal raus nehmen und ersetzen. Zudem sahen ihre Augen echt schlimm aus, sehr viele rote Stellen im Augenweiß. Was sie mir sonst noch so erzählte von ihren Erfahrungen führte letztendlich vorallendingen dazu, dass ich es definitiv nicht dort machen lassen wollte, wo sie war.

Also machte ich mich im Internet auf die Suche nach Kliniken in München und dazugehörigen Erfahrungsberichten. So blöd wie das klingt aber die Internetpräsenz des Augenzentrum Münchens hat mich einfach am meisten überzeugt. Dort konnte man schon soviel über das Thema erfahren, dass eigentlich kaum Fragen offen blieben. Den Rest hab ich hier im Forum nachgelesen. :) Ansonsten hab ich auch noch recht viele positive Erfahrungsberichte über diese Klinik und ihrem Chefarzt gefunden, dass meine Entscheidung schnell fest stand. Ich hatte zwar überlegt noch zu Info-Abenden anderer Kliniken (das am Marienplatz und Euroeyes -> Gebrüder Neuhann) zu gehen, aber ich entschied mich dagegen, weil ich doch schon sehr sicher war mit dem Augenzentrum München.

Anfang September hatte ich dann also meinen Eignungstest. Übrigens ging ich von Anfang an davon aus, dass Lasern bei mir aufgrund des linken Auges nicht gehen würde, daher war ich keineswegs überrascht, dass es mir dort nochmal bestätigt wurde. An der Stelle der Narbe ist die Hornhaut nur 470 mikrometer dick, was zusätzlich ein Lasern nicht möglich macht. Kein Problem, ich habe mich ja im Vorfeld eh nur mit der ICL beschäftigt!

Einen Monat später war dann die große Voruntersuchung. In der Zwischenzeit habe ich es nochmal mit neuen Linsen probiert (2 Wochenlinsen), die ich bis zur OP auch wieder gut vertragen habe und kaum Probleme hatte. Aber die Entscheidung stand fest, die Brillenzeit im Sommer hat einfach sehr geprägt...
Die Tests zeigten, dass ansonsten alles Ok ist mit meinen Augen und somit einer OP nichts im Wege stand. :) Die Assistentin, die meine Dioptrie-Werte ermitteln sollte, hatte es nicht einfach mit meinem linken Auge. Am Ende war sie sich so unsicher, dass der Chefarzt persönlich nochmal die Messung durchführte. Das Gespräch mit ihm war auch nochmals sehr aufschlussreich und spätestens dann stand meine Entscheidung fest, den Eingriff von ihm durchführen zu lassen.

Leider gab es wohl Liefer-Engpässe bezüglich den Linsen, so dass es doch noch ein paar Monate gedauert hat mit dem OP Termin. Bis es soweit war, musste ich natürlich noch ein paar Tests vom Hausarzt machen lassen.

Am 17.2., also letzten Dienstag war es dann soweit. 3 Tage vor der OP sollte ich schon mit dem Tropfen beginnen. 4 mal täglich KetoVision und 4 mal täglich PanVision. Am OP Tag selbst sollte ich eine Stunde vor der OP die Tropfen nehmen, die meine Pupillen erweitern sollten. Alle Tropfen hab ich mit genauer Anwendungshinweise nach der Voruntersuchung mitbekommen. Mein Termin war um 11:15 Uhr und ich sollte 30 Minuten früher mit einer Begleitperson da sein. Ich kam natürlich 10 Minuten zu spät... :oops: War aber kein Problem, es wurde ein anderer Patient einfach vorgezogen. Ich war damit glaube ich die letzte OP vor der Mittagspause.

Es ging dann auch gleich los mit den nächsten Tropfen im Wartebereich vor den OP Schleusen. Ich denke dort saß ich ca 10 Minuten bis ich in eine Schleuse gebeten wurde. Nachdem man mir einen grünen Kittel, Schuh-Überzieher und Haarnetz über gezogen hat und ich meine Hände desinfiziert hatte, gings weiter in den OP Vorbereitungsraum. Dort angekommen wurde mir doch etwas mulmig zumute... :D Ich bekam dann etwas Beruhigungssaft und an meiner Hand wurde ein Zugang für einen Tropf gelegt. Das war übrigens der unangenehmste Teil der ganzen Geschichte :shock: Herzrhythmus usw. wurde über einen Monitor zusätzlich überwacht. Ich weiß nicht mehr wie lange ich in dem Stuhl saß bis er zur Liege gemacht wurde, jegliches Zeitgefühl ging im Zustand völliger Entspanntheit unter. Irgendwann kam dann noch der Operateur (Chefarzt), der wohl die Schnitte am Auge markiert hat. Zwischendurch wurden nochmal die Augen getropft und gespült. Dann gings in den OP. Da ich die Augen bis dahin nur noch geschlossen halten durfte, bekam ich nicht mehr viel mit. Keine Ahnung wie viele noch dort waren aber geredet wurde nicht viel. War auch nicht nötig, mir gings gut und ich hab nichts gemerkt. Da war nur ein helles Licht an der Decke und irgenwann wurde das erste Auge abgedeckt. Da fragte ich nur erstaunt "Wie? Schon fertig?" :shock: Das zweite Auge war ebenso entspannt erledigt wie das erste. Und dann wars auch schon vorbei und ich wurde wieder nach draußen geschoben. Dort lag/saß ich dann bestimmt auch nochmal 20 Minuten um wieder "zu mir" zu kommen. Im Warteraum vor den OP Schleusen gabs dann eine Banane, Kekse und etwas zu trinken. Durch die durchsichtigen Augenklappen konnte ich schon so gut sehen, dass ich alleine aufs Klo konnte und zurecht kam :D Nachdem wir die Klinik verlassen haben, sind wir erstmal schön Essen gefahren. Ich war weder erschöpft von der OP noch war ich so blind, dass ich nur nach Hause und ins Bett wollte.

Den restlichen Tag und den Abend über habe ich dann nur TV geschaut, ging eigentlich auch recht gut. Um 18 Uhr habe ich dann brav die Tablette gegen einen Glaukomanfall genommen. Ansonsten hatte ich auch sonst keine Schmerzen und auch kein Fremdkörpergefühl in den Augen.

Am nächsten morgen ging es dann zur ersten Nachuntersuchung. Endlich konnten die Klappen ab. Beim Sehtest war ich dann echt erstaunt wie klar ich die Buchstaben sehen konnte auch wenn Lichtquellen noch sehr milchig und mit starken Halos zu sehen waren (die Pupillen waren immer noch vergrößert). Die Sehschärfe betrug beim Test dann gleich 100%. Sitz der Linsen wurden auch als i.O. befunden. Auf meine Frage hin, wie das mit der Rotation der Linse ist, meinte die Ärztin, dass es selten vorkommt aber es Augen gibt, die eher zur Rotation neigen. Die Linsen setzen sich in der ersten Woche der OP und danach wird eine Rotation auch eher unwahrscheinlich.

Fazit:
ich bin super glücklich mit dem Ergebnis bisher. Ich sehe gerade bei Tageslicht so gestochen scharf, dass mir vor Staunen die Kinnlade runterklappt! Ich sehe definitiv besser als zuvor mit Kontaktlinsen, was aber auch daran liegt, dass ich die HHV zuvor nicht ausgeglichen habe. Vorallendingen die Sehqualität vom linken Augen ist somit deutlich besser als zuvor.
Noch bin ich aber nicht im dunklen Auto gefahren, kann also zu entgegenkommenden Fahrzeugscheinwerfern nichts sagen. Ich habe bisher nur den Eindruck, dass in der Dämmerung und im Dunklen die Lichtquellen diffuser aussehen und ein leichtes Doppelbild vorhanden ist aber auch dass hat sich schon gebessert seit der OP.
In bestimmten Situationen sehe ich so ganz dünne Lichtkreise, ich nehme an, dass die kommt vom Aquaport kommen aber sie stören mich nicht weiter. Komischerweise nehme ich sie auch nur im Linke Auge wahr. Im rechten sind sie kaum oder nur schwach ausgeprägt.
Das Lesen ist an sich bisher auch kein Problem. Würde sagen, dass es schon jetzt wie vorher ist. Allerdings steht ein Härtetest mit Buch lesen über einen längeren Zeitraum noch aus.
Am Montag muss ich wieder arbeiten und dann weiß ich auch wie sich dann das Arbeiten am Monitor verhält. Bisher habe ich aber zu Hause diesbezüglich noch keine Einschränkung oder Probleme feststellen können.

Es ist einfach toll morgens auf zu wachen und ALLES sehen zu können! Nun warte ich noch auf die Rechnung, ich hoffe es wird nicht zu teuer, hehe :D

So Roman Ende, danke fürs Lesen und ich hoffe, ich konnte auch dazu beitragen anderen die Entscheidung einfacher zu machen. :)