Neue ICL-Interessentin sucht Beratung und Austausch

Imlantierbare Contactlinsen (ICL), IOL, Artisan, Verisyse, Bioptics, Hinterkammerlinsen, Vorderkammerlinsen, Iris Clip Linsen, Clear Lens Extraction (CLE)

Moderator: Frankyboy

MissWoodhouse
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Neue ICL-Interessentin sucht Beratung und Austausch

Beitrag von MissWoodhouse » 20.02.2015, 14:13

Hallo an alle hier im Forum!

Ich bin seit geraumer Zeit stille Mitleserin, um in meinem Entscheidungsprozess weiterzukommen und das hat mir schon viel geholfen. Trotzdem habe ich einige Fragen, die ich auf diese Weise nicht klären konnte und die ich nun gerne in die Runde stellen würde.
Erst einmal kurz meine Geschichte:

Ich bin fast 26 Jahre alt, weiblich und komme aus Stuttgart.
Auf meinem aktuellen Brillenrezept stehen folgende Werte, die sich in den letzten Jahren nicht groß verändert haben (mit einer über 5 Jahre alten Brille kann ich immer noch gut sehen)

R: Sphär. -5,25 Cyl. -3.00
L: Sphär. -5.00 Cyl. -3,25

Meine erste Brille bekam ich mit zwei Jahren. In meiner Kindheit und Schulzeit habe ich sie sehr gehasst, wurde auch gehänselt, viele werden das kennen. Mit 15 Jahren hatte ich meine Augenärztin endlich so weit, dass ich weiche torische Linsen bekommen habe. Diese habe ich zehn Jahre lang problemlos vertragen, bis ich diesen Winter ganz plötzlich sehr trockene Augen bekommen habe - ich vermute, aufgrund der Hormonumstellung nach dem Absetzen der Pille. Viele hier werden das kennen - nach jahrelangem Kontaktlinsentragen ist man sehr verwöhnt und kann sich nur schwer wieder mit der Brille anfreunden. Ich habe mir zwar eine schicke neue machen lassen, aber sie rutscht und drückt gleichzeitig, beschlägt, macht meine Augen klein etc. Jeder kennt es. Da ich meine Linsen nicht mehr vertrage und auch ein Versuch mit harten nichts außer noch stärkeren Augenreizungen ergeben hat, beschäftige ich mich nun schon länger mit Operationsmöglichkeiten. Ich hatte bereits in Mannheim bei Dr. Knorz einen Termin, wo man mir aufgrund meiner Werte im Grenzbereich und meiner großen Dunkelpupille vom Lasern abgeraten und die Implantation einer torischen ICL empfohlen hat. Stutzig hat mich dabei vor allem gemacht, dass Knorz die Vorderkammerlinsen, die er meines Wissens nach früher bevorzugt implantiert bzw an deren Entwicklung er mitgewirkt hat, nicht einmal mehr erwähnt hat. Auf meine Nachfrage diesebzüglich meinte er, dass das Modell wegen zu starkem Endothellverlust vom Markt genommen wurde und er daher nur noch die HKL implantiert. Ich weiß nicht genau warum, aber irgendwie hat es mich irritiert, dass ein angeblich so erfahrener Operateur wie Knorz mal eben einen Komplettumschwung vom einen zum anderen Linsentyp vollzieht, zumal das ja wohl wirklich eine Art "Glaubensfrage" ist. Sollte mich das also bezüglich Knorz und einer OP bei ihm vorsichtig sein lassen? Was mich auch verwundert hat: Dass bei meiner Untersuchung in Mannheim weder die Endothellzelldichte noch die Größe der Hinterkammer gemessen wurde. Dies ist mir erst im Nachhinein aufgefallen, als ich mich mehr in die Materie eingearbeitet habe. Es hieß allerdings auch, dass das nur eine allgemeine Voruntersuchung war, um die Möglichkeiten der refraktiven Chirurgie in meinem Fall zu klären und eine weitere Untersuchung stattfinden würde, sollte ich mich zur OP entschließen. Vielleicht wird das dann da gemacht, aber strenggenommen könnte es ja jetzt immer noch sein, dass meine HK zu klein oder meine Endothellzellen zu gering sind und eine OP doch nicht möglich ist, was mich sehr enttäuschen würde.
Ich habe mir aufgrund dieser Verunsicherung durch Mannheim noch Termine für Zweitmeinungen am Uniklinikum Heidelberg und Tübingen ausgemacht. Diese sind jedoch erst im März und April. Hat jemand in diesen Kliniken Operationserfahrungen gesammelt oder kennt jemanden, der sich dort hat operieren lassen? Meine Augenärztin meinte zwar, die Kliniken seien gut und vertrauenswürdig, ebenso wie Knorz, aber ich bin in der Hinsicht sehr ängstlich und möchte nur absolute Spezialisten an meine Augen lassen. Natürlich ist mir auch Kohnen in Frankfurt ein Begriff, aber da schreckt mich dann wieder die weitere Entfernung zu Stuttgart, die sich im Falle einer Komplikation negativ auswirken würde. (Sollte ich es trotzdem machen, weil er einfach so gut ist?)

Was mich jetzt aber generell noch interessiert, ist das Thema HKL und meine starke Hornhautverkrümmung (siehe Werte oben). Hat jemand diesbezüglich ähnliche Ausgangswerte gehabt und ist mit dem OP-Ergebnis zufrieden bzw. konnte die HHV restlos ausgeglichen werden? Ist es bei einer solch starken HHV schwieriger oder unmöglich, mit den ICLs ein gutes Ergebnis zu erzielen? Ich habe diverse Berichte gelesen von Patienten, bei denen nach der OP die Linse im Auge rotiert ist und mehrere Male nachjustiert werden musste. Wenn ich mir vorstelle, dass mein Auge mehrfach aufgeschnitten wird, wird mir ehrlich gesagt ziemlich anders... :shock: Könnte mir aufgrund der hohen HHV ein solches Schicksal bevorstehen, sollte ich mich zur OP entschließen?

Eine weitere Frage die mich beschäftigt, ist das Thema trockene Augen und OP. Meine Augen sind zur Zeit sehr gereizt und ich glaube, in diesem Zustand könnte ich sie nicht operieren lassen, vermutlich nicht mal die Voruntersuchungen durchführen. ist jemand mit trockenen Augen in die OP gegangen und haben sich diese Zustände dann verschlimmert? Das Zeug, das man zur Pupillenweitung und zur Oberflächenbetäubung in die Augen getropft bekommt sowie die Tropfen für die Zeit danach wirken sich sicher nicht gerade gut auf den Tränenfilm aus.

Außerdem frage ich mich, inwiefern man nach einer Linsenimplantation das Auge lebenslang "schonen" muss. Was ist zum Beispiel mit Reibungen oder Druck am Auge? Ich bin Bauchschläferin, ein Arm oder ein Kissen drückt eigentlich immer dagegen. Kann aufgrund solcher alltäglicher Belastungen die Linse im Auge verrutschen? Oder auch das Thema Schminken - ich schminke mich täglich, auch am Auge, und selbst beim vorsichtigsten Abschminken lässt sich ja ein gewisses Reiben und Drücken an Lid und Augapfel nicht vermeiden. Wie kann man das mit einer ICL vereinbaren? Vielleicht können mir hierzu vor allem die weiblichen Forenmitglieder Auskunft geben - ich wäre sehr
dankbar.

Ein weiterer unklarer Punkt ist für mich das Lesen nach der OP. Ich habe in einigen Berichten gelesen, dass dieses nach einer ICL-Implantation deutlich weniger entspannt war als vorher. Es ist aber für mein Studium und meinen Beruf und nicht zuletzt für meine Lebensqualität maßgeblich wichtig, dass ich gut lesen kann. Wie schätzt ihr dieses Risiko ein? An die bereits Operierten hier im Forum: Wie sieht es mit dem Lesen aus? War das vor dem Eingriff leichter?

Zu guter Letzt - mein Alter. Ich werde 26 im April und mir ist völlig klar, dass ich letztlich allein entscheiden muss und werde. Trotzdem würde ich euch gerne um eure Einschätzung bitten, ob ihr eine ICL-Implantation in diesem vergleichsweise jungen Alter für sinnvoll haltet oder nicht, und zwar a) unter dem Aspekt des Risikos des vorzeitigen Katarakt, das ja angeblich pro Jahr um 1% steigt und b) aufgrund der Tatsache, dass ja angeblich der Augapfel bis Mitte 30 nochmal wachsen kann. Meine Werte sind seit sehr langer Zeit konstant, trotzdem würde es mich sehr ärgern, jetzt eine Menge Geld für eine OP hinzublättern, nur um dann in ein paar Jahren wieder Brille tragen zu müssen. Hierzu auch noch eine Frage: Ist es möglich, nach einer OP am Auge wieder Kontaktlinsen zu tragen, falls nötig? Ich meine mal gelesen zu haben, dass man das nach einer Laser-OP nicht sollte, aufgrund des lebenslang leicht verschiebbaren Flaps. Gibt es nach einer Linsenimplantation ähnliche Risiken?

Das wären für's Erste alle Fragen, die ich hätte. Ich bedanke mich bei allen, die sich meinen Roman durchgelesen haben :wink: und ich würde mich sehr freuen, wenn der eine oder andere vielleicht ein paar Antworten geben könnte... Vielleicht wisst ihr noch, wie es sich in der Zeit vor euren OPs angefühlt hat - man war froh über jede Hilfe von Erfahrenen, die man bekam. Ich finde, es ist doch ein ziemlich großes Thema, ich bin eher ängstlich und mache mir viele Gedanken dazu und wäre daher für jede Einschätzung sehr dankbar!

Herzliche Grüße von Jule
R: Sphär.: -5.50 Cyl.: -3.00 15°
L: Sphär.: -4.75 Cyl.: -4.25 170°

Interessiert an ICL-Implantation, warte aber aufgrund meines Alters und evtl neuer Forschungsergebnisse noch ein paar Jahre.

Gavin
kennt sich hier aus
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Re: Neue ICL-Interessentin sucht Beratung und Austausch

Beitrag von Gavin » 20.02.2015, 18:43

Hallo Jule,

vorab, wir sind hier alle keine Experten, und sagen nur das, was wir denken und wie wir die Sache einschätzen. Also ist auch nur eine Meinung von mir - mehr nicht. Bin 32 und selber stark Kurzsichtig und beschäftige mich schon seit gut 14 Jahre mit einer Linsen-OP, will aber noch ein wenig warten. Nun zu Deinen Fragen...
Ich weiß nicht genau warum, aber irgendwie hat es mich irritiert, dass ein angeblich so erfahrener Operateur wie Knorz mal eben einen Komplettumschwung vom einen zum anderen Linsentyp vollzieht, zumal das ja wohl wirklich eine Art "Glaubensfrage" ist. Sollte mich das also bezüglich Knorz und einer OP bei ihm vorsichtig sein lassen?
Ich finde nicht, dass ein Umschwung besorgniserregend sein muss. Wenn ein Operateur mitbekommt, dass bessere Linsen auf den Markt kommen, die ein besseres Ergebnis liefern und dazu noch die Risiken minimieren, dann finde ich das nicht seltsam. Ich habe mitte des Jahres 2000 auch mitbekommen, wie groß der Hype um Vorderkammerlinsen war und plötzlich ist die iclv4c mit Aquaport das Mittel der Stunde. Ich persönlich kann das auch nachvollziehen, da durch den Aquaport das Kammerwasser besser zirkulieren kann und dadurch das Risiko einer Linsentrübung geringer ist. Versteh mich nicht falsch, ich denke die Vorderkammerlinse setzen trotzdem noch einige Ärzte ein und sie führt auch zu sehr guten Ergebnissen, aber wenn du eh schon eine riesige Dunkelpupille hast, wäre sowie eine iclv4c die bessere wahl, weil eine VKL deinen optischen Bereich bei Nacht nie im Leben abdecken kann und du die gleichen Starburst hättest wie mit Kontaktlinsen. Das wäre ohnehin eine gute Methode um vorher mit Kontaktlinsen zu testen, wie das sehen bei Nacht mit einer VKL wäre. Ich bin mittlerweile jedenfalls auch mehr ein sympathisant der iclv4c - wegen meiner hohen Kurzsichtigkeit UND meiner riesigen Dunkelpupillen bei Nacht.
Ich habe mir aufgrund dieser Verunsicherung durch Mannheim noch Termine für Zweitmeinungen am Uniklinikum Heidelberg und Tübingen ausgemacht. Diese sind jedoch erst im März und April. Hat jemand in diesen Kliniken Operationserfahrungen gesammelt oder kennt jemanden, der sich dort hat operieren lassen? Meine Augenärztin meinte zwar, die Kliniken seien gut und vertrauenswürdig, ebenso wie Knorz, aber ich bin in der Hinsicht sehr ängstlich und möchte nur absolute Spezialisten an meine Augen lassen. Natürlich ist mir auch Kohnen in Frankfurt ein Begriff, aber da schreckt mich dann wieder die weitere Entfernung zu Stuttgart, die sich im Falle einer Komplikation negativ auswirken würde. (Sollte ich es trotzdem machen, weil er einfach so gut ist?
Sich mehrere Meinungen einholen ist keine schlechte Idee, sondern meiner Meinung nach ein MUSS! Ich würde nie auf den Rat eines Arztes hören, sondern mir minimum 2 und maximal 3 Meinungen anhören. Noch mehr Meinungen irritieren nur und würden wahrscheinlich sich eh gleichen. Eine weite Entfernung zu den richtig bekannten Ärzten sollte aber meiner Meinung nach nicht abschrecken. Es geht ja um Deine Augen und du musst ja ein Leben lang damit gut sehen können. Deswegen würde ich sogar den weiten weg zu Prof. Kohnen nach Frankfurt auf mich nehmen. Er ist und bleibt die Hausnummer schlechthin, was Augen-Op´s anbelangt. Hab schon so massig viel Focus und Spiegel Artikel über ihn gelesen, dass ein Besuch nur ratsam wäre. Ich habe für mich 2-3 Ärzte favorisiert, deren Meinung ich einholen werde und deren Entfernung untereinander ist auch nicht gerade gering. Das wären Kohnen, Knorz und Neuhann. Alle anderen sind bestimmt auch super, aber die Namen fallen meiner Meinung nach immer öfter. Aber...deine Entscheidung.
Was mich jetzt aber generell noch interessiert, ist das Thema HKL und meine starke Hornhautverkrümmung (siehe Werte oben). Hat jemand diesbezüglich ähnliche Ausgangswerte gehabt und ist mit dem OP-Ergebnis zufrieden bzw. konnte die HHV restlos ausgeglichen werden? Ist es bei einer solch starken HHV schwieriger oder unmöglich, mit den ICLs ein gutes Ergebnis zu erzielen? Ich habe diverse Berichte gelesen von Patienten, bei denen nach der OP die Linse im Auge rotiert ist und mehrere Male nachjustiert werden musste. Wenn ich mir vorstelle, dass mein Auge mehrfach aufgeschnitten wird, wird mir ehrlich gesagt ziemlich anders... :shock: Könnte mir aufgrund der hohen HHV ein solches Schicksal bevorstehen, sollte ich mich zur OP entschließen?
Da musst du einen Arzt fragen. Bei hoher Hornhautverkrümmung ist das Risiko höher, dass du alleine durch Kunstlinsen nicht auf ein perfektes sehen kommst. Viele lassen dann die Hornhautverkrümmung nachlasern (Stichwort Bioptics), was aber bei mir ein mulmiges Gefühl hinterlässt, soviel am Auge rumzumachen. :?
Eine weitere Frage die mich beschäftigt, ist das Thema trockene Augen und OP. Meine Augen sind zur Zeit sehr gereizt und ich glaube, in diesem Zustand könnte ich sie nicht operieren lassen, vermutlich nicht mal die Voruntersuchungen durchführen. ist jemand mit trockenen Augen in die OP gegangen und haben sich diese Zustände dann verschlimmert? Das Zeug, das man zur Pupillenweitung und zur Oberflächenbetäubung in die Augen getropft bekommt sowie die Tropfen für die Zeit danach wirken sich sicher nicht gerade gut auf den Tränenfilm aus.
Auch wieder eine Frage, die Dir am besten der Arzt beantworten sollte hinsichtlich Deiner trockenen Augen.
Außerdem frage ich mich, inwiefern man nach einer Linsenimplantation das Auge lebenslang "schonen" muss. Was ist zum Beispiel mit Reibungen oder Druck am Auge? Ich bin Bauchschläferin, ein Arm oder ein Kissen drückt eigentlich immer dagegen. Kann aufgrund solcher alltäglicher Belastungen die Linse im Auge verrutschen? Oder auch das Thema Schminken - ich schminke mich täglich, auch am Auge, und selbst beim vorsichtigsten Abschminken lässt sich ja ein gewisses Reiben und Drücken an Lid und Augapfel nicht vermeiden. Wie kann man das mit einer ICL vereinbaren? Vielleicht können mir hierzu vor allem die weiblichen Forenmitglieder Auskunft geben - ich wäre sehr
dankbar.
Soweit ich weiss, hält eine ICL solche Alltagsbelastungen allemal stand. Wenn das nicht so wäre, gäbe es glaub ich viel mehr Beschwerden und Problemmeldungen. Es wurde ja schonmal hier gesagt, das ICL sogar bei Soldaten eingesetzt wurden und sich unter härtesten Bedinungen bewährt haben. Auch in einer Zentrifuge bei hohen Körperlichen Belastungen soll da nix verrutschen. Also ich denke mal nicht, dass beim schlafen, schminken oder sonstwas sich die Linse verschieben würde. Nur wenn man halt einen Tennisball aufs Auge kriegt oder in eine Schlägerei oder derartige Situationen kommt, wäre ich sehr vorsichtig. :wink:
Ein weiterer unklarer Punkt ist für mich das Lesen nach der OP. Ich habe in einigen Berichten gelesen, dass dieses nach einer ICL-Implantation deutlich weniger entspannt war als vorher. Es ist aber für mein Studium und meinen Beruf und nicht zuletzt für meine Lebensqualität maßgeblich wichtig, dass ich gut lesen kann. Wie schätzt ihr dieses Risiko ein? An die bereits Operierten hier im Forum: Wie sieht es mit dem Lesen aus? War das vor dem Eingriff leichter?
Das lesen könnte zu einem Problem werden. Aber wie gesagt KÖNNTE! Durch die ICL ist sozusagen die körpereigene "Lupe" weg, was das sehen in der nähe verschlechtern kann. Aber die Frage ist halt, was einem wichtiger ist...von seiner hohen Dioptrienzahl runterzukommen und für naharbeit eine leichte Brille zu benötigen oder umgekehrt? Ich mit -9 Dptr. würde da eher für lesen und arbeiten am PC eine Lesebrille aufsetzen als mit so hohen Werten mein leben Lang zurechtkommen zu müssen. Aber wie gesagt...Arzt fragen und für sich persönlich selber abwägen, ob man damit leben könnte.
Zu guter Letzt - mein Alter. Ich werde 26 im April und mir ist völlig klar, dass ich letztlich allein entscheiden muss und werde. Trotzdem würde ich euch gerne um eure Einschätzung bitten, ob ihr eine ICL-Implantation in diesem vergleichsweise jungen Alter für sinnvoll haltet oder nicht, und zwar a) unter dem Aspekt des Risikos des vorzeitigen Katarakt, das ja angeblich pro Jahr um 1% steigt und b) aufgrund der Tatsache, dass ja angeblich der Augapfel bis Mitte 30 nochmal wachsen kann. Meine Werte sind seit sehr langer Zeit konstant, trotzdem würde es mich sehr ärgern, jetzt eine Menge Geld für eine OP hinzublättern, nur um dann in ein paar Jahren wieder Brille tragen zu müssen. Hierzu auch noch eine Frage: Ist es möglich, nach einer OP am Auge wieder Kontaktlinsen zu tragen, falls nötig? Ich meine mal gelesen zu haben, dass man das nach einer Laser-OP nicht sollte, aufgrund des lebenslang leicht verschiebbaren Flaps. Gibt es nach einer Linsenimplantation ähnliche Risiken?
Das alter in dem man sich einer OP unterzieht ist meiner Meinung nach schon wichtig, aber wichtiger ist, wie lange deine Werte stabil sind. Ärzte sagen ja, eine Sehkraft ist dann stabil, wenn sie sich 2 Jahre nicht verändert hat. Ich bin da genauso vorsichtig wie Du und will lieber 4 Jahre stabile Werte um sicher zu sein. Sonst ist das echt ärgerlich, wenn das Auge nach einer OP von alleine wieder schlechter wird. Wenn du also seit 4 Jahren konstante Werte hast, dann würde ich das schon als stabil und sicher einschätzen. Oder Du wartest eben noch 4 Jahre bis Du 30 bist und dann dürfte sich wirklich nicht mehr großartig etwas verändern. :wink:

Der letzte Punkt mit den Kontaktlinsen tragen nach einer OP weiss ich auch nicht und hab bisher auch keine Antwort darauf gefunden. Würde mich auch interessieren, ob man nach einer OP, wenn die Augen trotzdem nicht perfekt korriegiert wurden, das letzte bisschen "Fehlsichtigkeit" mit Kontaktlinsen ausgleichen könnte. Wäre ja eigentlich super, eine kleine Fehlsichtigkeit noch mit schwachen KL auszugleichen. Aber ich glaube, dass Dir Ärzte davon abraten würden, dein Auge nach einer OP mit Kontaktlinsen zusätzlich zu belasten und zu strapazieren. Aber vielleicht weiss hier noch jemand eine Antwort darauf?! :)


So, ich hoffe ich konnte Dir ein wenig helfen und Dir meine bescheidene Meinung zu dem ganzen mal sagen. Lass mal von Dir hören, was andere Ärzte noch zu Deiner Situation gesagt haben!

Viel Glück und Gruß,

Gavin.
R: -9.50 dpt., Astigmatismus -1.50, 28°
L: -8.50 dpt., Astigmatismus -1.50, 153°

wasserschneckchen
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Re: Neue ICL-Interessentin sucht Beratung und Austausch

Beitrag von wasserschneckchen » 21.02.2015, 09:28

Liebe Jule,

ich kann Gavin - aus meinem laienhaften Erfahrungsschatz - zu 100 % zustimmen.

Zu dem "weiblichen" Thema kann ich Dir sagen, dass ich mich trotz ICL-OP nach wie vor schminke, allerdings verwende ich mittlerweile keine wasserfeste Wimperntusche mehr, um sehr starke Reibung am Auge zu vermeiden (aber auch, um mir nicht immer Wimpern auszureißen).

Das Thema Reibung habe ich ehrlich gesagt schon immer im Hinterkopf, z.B. bekam ich neulich eine Gesichtsmassage, die sehr angenehm war, wo aber auch mit Druck über das geschlossene Auge massiert wurde. Da hatte ich schon ein bisschen Angst, dass das meinen Augen schadet. Weniger, dass die ICL verrutscht (dazu braucht es wohl Gewalteinwirkung von Außen), sondern wegen der Endothelzellen.
Ich denke, das ist aber eher der psychologische Effekt: Wenn man mal irgendwo empfindlich war, passt man einfach künftig besser auf diese Stelle auf (ich habe das auch bei meinem angeknacksten Knöchel so empfunden :) ). Reibung ist wohl auch am unoperierten Auge nicht gut, damit befasst sich nur niemand, der gesunde Augen hat...
Jedenfalls schminke ich mich täglich und schminke mich am Abend ab - wenn es schnell gehen muss auch bloß mit Duschgel unter der Dusche (danach sind die Augen vom Duschgel - wie früher - etwas gerötet, das vergeht aber wieder).
Da Endothelwert und Augendruck (erbliche Vorbelastung) schwanken, habe ich mittlerweile halbjährlich Kontrolltermine. Der Doktor hat mich aber beruhigt, als ich ihn beim letzten Mal gefragt habe, ob ich beim Abschminken vielleicht meinen Endothelzellen Schaden zufüge. Die Schwankungen würden auf unterschiedlichen (Computer-) Meßergebnissen beruhen.

Ich verstehe, dass Du Dir einen Arzt in Deiner Nähe suchen möchtest. Ich selbst bin froh, dass ich im Hinblick auf die regelmäßigen Untersuchungen (mit Weittropfen) nur eine gute Zugstunden von meinem Doc entfernt wohne. Aber wenn Du kein gutes Bauchgefühl bei Dr. Knorz hast (der, denke ich, schon eine Kapazität ist), schau Dich ruhig noch weiter um und löchere die Spezialisten mit Deinen Fragen :D . Wer sich da nicht ausreichend Zeit nimmt, Dir alles zu beantworten, ist nur auf das schnelle Geld aus und verdient Dein Vertrauen nicht.

Viel Erfolg bei Deiner Entscheidung !
ICL-OP am 09./11.05.2012.
Vorher:
R: - 9,50 - 0,50 / 75 °
L: - 6,75 - 1,00 / 145 °
Nachher: Normalsichtig Bild

Anirya
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Re: Neue ICL-Interessentin sucht Beratung und Austausch

Beitrag von Anirya » 21.02.2015, 18:40

Hallo Jule,

ich habe gerade meinen Erfahrungsbericht veröffentlicht. Ich denke aufgrund der ähnlichen Werte unserer Augen, vorallendingen bezüglich der HHV, könnte dieser interessant für dich sein. Also schau doch mal rein! :)

Ich kann Gavin übrigens nicht zustimmen was den Ausgleich der HHV betrifft. Ich denke gerade mit solchen Kunstlinsen ist es wesentlich einfacher die HHV auszugleichen als mit Laser oder gar mit bestimmten Schnitttechniken während der OP... Bei mir wurden zwei torische Linsen implantiert und bisher läuft alles nach Plan. Wenn da was rotiert würde man es sehr schnell selbst an der Sehleistung merken. Sowohl Chefarzt als auch eine Assistenzärztin sagten mir, dass eine Rotation der Linsen möglich aber eher selten ist und eine Nachjustierung in der Regel kein Problem darstellt.

Ich hab ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, dass ich nochmal so gut sehen könne mit meinem linken Auge. Auch der Arzt sagte, dass man da wohl keine 100% mehr hinbekommen würde wegen der Narbe aber ich war sehr positiv überrascht, was die torische Linse doch noch rausholen konnte. Ich hatte zuvor ja keinen torischen Kontaktlinsen, sondern nur normale.

Grüße

iclv4c
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Re: Neue ICL-Interessentin sucht Beratung und Austausch

Beitrag von iclv4c » 28.02.2015, 09:20

Es hieß allerdings auch, dass das nur eine allgemeine Voruntersuchung war, um die Möglichkeiten der refraktiven Chirurgie in meinem Fall zu klären und eine weitere Untersuchung stattfinden würde, sollte ich mich zur OP entschließen. Vielleicht wird das dann da gemacht, aber strenggenommen könnte es ja jetzt immer noch sein, dass meine HK zu klein oder meine Endothellzellen zu gering sind und eine OP doch nicht möglich ist, was mich sehr enttäuschen würde.
denkbar wäre dieses szenario, aber sehr unwahrscheinlich. deine HK kann m.w. gar nicht zu klein sein, allerdings könnte es die VK sein. alles unter 2,9 mm ist kritisch, da der operateur diesen raum zum hantieren mit seinen instrumenten braucht. mit 26 würde ich mir über die endotheldichte keine sorgen machen, niedrige werte wären schon sehr ungewöhnlich.
Ich habe mir aufgrund dieser Verunsicherung durch Mannheim noch Termine für Zweitmeinungen am Uniklinikum Heidelberg und Tübingen ausgemacht. Diese sind jedoch erst im März und April.
weshalb gehst du nicht in die charlottenklinik? (ich wurde in frankfurt von kohnen operiert, mache aber seit der halbjahresuntersuchung meine checks in der charlottenklinik - ach ja, bin auch aus stuttgart :-) )
... aber ich bin in der Hinsicht sehr ängstlich und möchte nur absolute Spezialisten an meine Augen lassen. Natürlich ist mir auch Kohnen in Frankfurt ein Begriff, aber da schreckt mich dann wieder die weitere Entfernung zu Stuttgart, die sich im Falle einer Komplikation negativ auswirken würde. (Sollte ich es trotzdem machen, weil er einfach so gut ist?)
das sind durch die bank spezialisten, prof. sauder in stuttgart übrigens auch. kohnen hat eine wahnsinns-reputation, aber er ist wahrlich nicht der einzige, der diese op sicher durchführen kann.
Das Zeug, das man zur Pupillenweitung und zur Oberflächenbetäubung in die Augen getropft bekommt sowie die Tropfen für die Zeit danach wirken sich sicher nicht gerade gut auf den Tränenfilm aus.
das ist insgesamt betrachtet richtig. deshalb ist es auch wichtig, dass du deinem arzt darauf ansprichst!
Außerdem frage ich mich, inwiefern man nach einer Linsenimplantation das Auge lebenslang "schonen" muss.
gar nicht! direkte, starke schläge sind nicht so der hit. aber das sind sie auch ohne linsen nicht.
Wie sieht es mit dem Lesen aus? War das vor dem Eingriff leichter?
weder besser noch schlechter als vorher.
Meine Werte sind seit sehr langer Zeit konstant, trotzdem würde es mich sehr ärgern, jetzt eine Menge Geld für eine OP hinzublättern, nur um dann in ein paar Jahren wieder Brille tragen zu müssen.
wenn deine werte konstant sind, ist das eine hervorragende voraussetzung. garantien gibt es aber keine für die zukunft. das wäre in 5 oder 10 jahren aber auch nicht anders.
Hierzu auch noch eine Frage: Ist es möglich, nach einer OP am Auge wieder Kontaktlinsen zu tragen, falls nötig? Ich meine mal gelesen zu haben, dass man das nach einer Laser-OP nicht sollte, aufgrund des lebenslang leicht verschiebbaren Flaps. Gibt es nach einer Linsenimplantation ähnliche Risiken?
nein. aber weshalb solltest du dann plötzlich wieder kontaktlinsen vertragen?
Ich finde, es ist doch ein ziemlich großes Thema, ich bin eher ängstlich und mache mir viele Gedanken dazu und wäre daher für jede Einschätzung sehr dankbar!
angst musst du nicht haben! das alles jedoch kritisch zu hinterfragen ist völlig richtig.

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